Jed
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Hallo,
Ich bin nun eine Weile beim Board dabei und habe viel Interessantes und Nützliches gelesen. Besonders das Sub "Eigene Texte ..." finde ich toll. Als Schreiberling ist man ein bißchen Betriebsblind und kann oft nicht selber einschätzen, ob die neuesten Ergüsse Meisterwerk oder Mist sind. In dem Subforum bekommt man die Antwort - und nicht nur das, sondern auch Verbesserungsvorschläge, stilistische Hinweise, Grammatikunterricht (besonders bei fremdsprachigen Texten - es findet sich immer einen Muttersprachler, der seinen Senf dazu gibt). Es wird oft Seitenweise um ein Wort, ja eine Silbe gefeilscht; es werden Metafer beurteilt und verbessert; es werden überflüssige Stellen identifiziert, und, und, und ...
Neulich fragte ich mich, ob wir diese Genauigkeit nicht zu ernst nehmen.
Ich hatte gerade in YouTube gestöbert und die vielen Versionen des alten Klassikers "St. James Infirmary" angehört. Von den alten, schwarzen Jazzern der 1930er Jahre bis zu jungen Sängerinnen von heute - sogar vom Silkroad Ensemble (eine Weltmusik-Gruppierung).
Und eins wurde mir klar: keine zwei Versionen waren Textgleich!
Nicht nur, dass hier und da ein anderes Wort verwendet wurde! Ganze Strophen wurden umgetextet. Und noch mehr: manche Strophen erschienen in einer Version, aber in der anderen Version nicht, was zu einer Verschiebung der "Story" führt. Manchmal waren die Strophen fast gleich, aber in einer anderen Reihenfolge, was zu einer ganz anderen Dramaturgie führt.
"St. James Infirmary" ist und bleibt jedoch über die Generationen hinweg ein Bringer!
Was mir die Frage aufdrängt: ist der genaue Wortlaut der Lyrics überhaupt für die Rezeption des Songs von Bedeutung - oder geht die Faszination von der schlichten Musikalität des Originals, welche enorme interpretatorische Freiheit zulässt?
Wer Englisch versteht möge einfach "St. James Infirmary" in YouTube suchen und sich anhören, was da kommt!
Und wo ihr dabei seid, versucht es auch mit "Wayfaring Stranger!"
Cheers,
Jed
Ich bin nun eine Weile beim Board dabei und habe viel Interessantes und Nützliches gelesen. Besonders das Sub "Eigene Texte ..." finde ich toll. Als Schreiberling ist man ein bißchen Betriebsblind und kann oft nicht selber einschätzen, ob die neuesten Ergüsse Meisterwerk oder Mist sind. In dem Subforum bekommt man die Antwort - und nicht nur das, sondern auch Verbesserungsvorschläge, stilistische Hinweise, Grammatikunterricht (besonders bei fremdsprachigen Texten - es findet sich immer einen Muttersprachler, der seinen Senf dazu gibt). Es wird oft Seitenweise um ein Wort, ja eine Silbe gefeilscht; es werden Metafer beurteilt und verbessert; es werden überflüssige Stellen identifiziert, und, und, und ...
Neulich fragte ich mich, ob wir diese Genauigkeit nicht zu ernst nehmen.
Ich hatte gerade in YouTube gestöbert und die vielen Versionen des alten Klassikers "St. James Infirmary" angehört. Von den alten, schwarzen Jazzern der 1930er Jahre bis zu jungen Sängerinnen von heute - sogar vom Silkroad Ensemble (eine Weltmusik-Gruppierung).
Und eins wurde mir klar: keine zwei Versionen waren Textgleich!
Nicht nur, dass hier und da ein anderes Wort verwendet wurde! Ganze Strophen wurden umgetextet. Und noch mehr: manche Strophen erschienen in einer Version, aber in der anderen Version nicht, was zu einer Verschiebung der "Story" führt. Manchmal waren die Strophen fast gleich, aber in einer anderen Reihenfolge, was zu einer ganz anderen Dramaturgie führt.
"St. James Infirmary" ist und bleibt jedoch über die Generationen hinweg ein Bringer!
Was mir die Frage aufdrängt: ist der genaue Wortlaut der Lyrics überhaupt für die Rezeption des Songs von Bedeutung - oder geht die Faszination von der schlichten Musikalität des Originals, welche enorme interpretatorische Freiheit zulässt?
Wer Englisch versteht möge einfach "St. James Infirmary" in YouTube suchen und sich anhören, was da kommt!
Und wo ihr dabei seid, versucht es auch mit "Wayfaring Stranger!"
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Jed
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