Eigenbau Les Paul

  • Ersteller Mjöllnir
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Respekt Mjöllnir!

Sieht alles schon mal recht cremig aus. :great: Wird bestimmt ein amtliches Teil! Werde bei meinem nächsten Projekt den den Hals auch aus einem dicken Stück sägen, oder aus mehreren unterschiedlichen Holzstreifen, gleich mit abgewinkelter Kopfplatte. Das Anschäften des Halses für die abgewinkelte Kopfplatte fand ich nämlich ziemlich ätzend, weil ich die Schnittkanten ( Oberseite, Unterseite und an den Seiten ) durch Funiere alle verdecken muß. Hatte nämlich ein zu kurzes Halsstück bekommen sodaß ich den Schnitt nicht unterm Griffbrett verstecken konnte. Jetzt liegt der Schnitt direkt in der mitte der Kopfplatte. Das ist zwar auch machbar aber eben Arbeitsintensiver.:mad:

Wollte wie du, auch soviel wie möglich ohne Maschinen machen ( Feilen, Raspeln, Schleifen und Ziehklinge ). Denke dann ist man seinem Instrument viel mehr Verbunden. Solide Handarbeit eben. Kreissäge und Oberfräse ist aber ein Muß.
Bei mir ist Korpus = Mahagoni Sapele, Hals = geflammtes Ahorn und Griffbrett schön gemasertes Palisander.

Ahorn zu schleifen ist schon ein ordentliches Stück arbeit, meine Herrn. Das griffbrett ging mit dem Hobel und der Ziehklinge sehr gut, aber das schleifen war die Hölle. Palisander, so trocken es auch war, so ölig war es auch. Drei hiebe mit dem Schleifklotz und das Schleifpapier war total zugekleistert. Hab echt ne Menge gebraucht.

Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Projekt.:great:


P.S. Mich würde es mal interessieren wie es bei dir mit der bearbeitung von Akazie und Nuss war? Und auch vom Gewicht der Gitarre.

Gruß und Rock On
Speedlick
 
Klingt doch mal sehr vernünftig!:great:

Puh *Angstschweißwegwisch* Hab schon befürchtet mir wird deshalb Stilbruch vorgeworfen.

Respekt Mjöllnir!

Sieht alles schon mal recht cremig aus. :great: Wird bestimmt ein amtliches Teil! Werde bei meinem nächsten Projekt den den Hals auch aus einem dicken Stück sägen, oder aus mehreren unterschiedlichen Holzstreifen, gleich mit abgewinkelter Kopfplatte. Das Anschäften des Halses für die abgewinkelte Kopfplatte fand ich nämlich ziemlich ätzend, weil ich die Schnittkanten ( Oberseite, Unterseite und an den Seiten ) durch Funiere alle verdecken muß. Hatte nämlich ein zu kurzes Halsstück bekommen sodaß ich den Schnitt nicht unterm Griffbrett verstecken konnte. Jetzt liegt der Schnitt direkt in der mitte der Kopfplatte. Das ist zwar auch machbar aber eben Arbeitsintensiver.:mad:

Wollte wie du, auch soviel wie möglich ohne Maschinen machen ( Feilen, Raspeln, Schleifen und Ziehklinge ). Denke dann ist man seinem Instrument viel mehr Verbunden. Solide Handarbeit eben. Kreissäge und Oberfräse ist aber ein Muß.
Bei mir ist Korpus = Mahagoni Sapele, Hals = geflammtes Ahorn und Griffbrett schön gemasertes Palisander.

Ahorn zu schleifen ist schon ein ordentliches Stück arbeit, meine Herrn. Das griffbrett ging mit dem Hobel und der Ziehklinge sehr gut, aber das schleifen war die Hölle. Palisander, so trocken es auch war, so ölig war es auch. Drei hiebe mit dem Schleifklotz und das Schleifpapier war total zugekleistert. Hab echt ne Menge gebraucht.

Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Projekt.:great:


P.S. Mich würde es mal interessieren wie es bei dir mit der bearbeitung von Akazie und Nuss war? Und auch vom Gewicht der Gitarre.

Gruß und Rock On
Speedlick

Danke für die Lorbeeren.:) Ja, das mit dem Anschäften habe ich aufgrund von Genauigkeit auch lieber gelassen. Der Nachteil hierbei ist natürlich eine verhältnismäßig instabile Kopfplatte. So wie bei der Gibson Les Paul, die ja auch immer Probleme mit Kopfplattenbrüchen hat.
Da habe ich auch gleich mal wieder eine Frage: Würde es vielleicht Sinn machen, zur Stabilisierung zwei Schrauben parallel zur Neigung in die Kopfplatte zu jagen? Stabilisiert das? Bringt das was? Sozusagen ein Metallkern in der Kopfplatte.
Nunja, die Decke aus dem Nussholz auszusägen war anstrengender als gedacht. Aber mit der Raspel ging es schön leicht zu bearbeiten, und es hat nicht gesplittert. Wie sehr sich die Akazie sträubt wird sich in den nächsten Tagen noch zeigen, wenn ich dann mit dem Griffbrett anfange. Aber ich werde berichten.
Und zum Gewicht: Leicht wird das Ganze definitiv nicht, gewogen hab ich auch noch nicht. Aber das erste Testhalten vom Korpus hat einen ganz moderaten Gewichtseindruck hinterlassen. Ich schätze mal, sie wird sich so in etwa in der typischen Les Paul Gewichtsklasse bewegen.

Grüße, und eine geruhsame Nacht,
Jan
 
Zitat: Der Nachteil hierbei ist natürlich eine verhältnismäßig instabile Kopfplatte. So wie bei der Gibson Les Paul, die ja auch immer Probleme mit Kopfplattenbrüchen hat.

Aus diesem Grund hatte ich mich auch für das Anschäften entschieden. Wäre ja auch nicht so ein Aufwand gewesen wenn der Hals nicht zu kurz gewesen wäre.
Fand aber die Idee mit der Sandwichbauweise auch nicht schlecht. Dies hat den Vorteil das der Hals nicht zum Verwerfen ( verdrehen ) neigt und es einen schönen
Kontrast von z.B. hellen und dunkelen Hölzern gibt.

Zu deiner Frage mit den Schrauben: Berechtigt ist der gedanke das man daruch eine zusätzliche Stabilität erreicht. Allerdings würde ich aber meinen das du damit auch zusätzliche Spannungen im Material verursachst. Wenn überhaupt dann allerdings nur mit vorbohren auf Kerndurchmesser der Schraube. Andererseits hast du damit auch einen Materialschwund. Den die Schraube bewirkt ja nur einen Kraftfluss in längsrichtung der Schraube. Beim Anschlagen der Kopfplatte gegen einen Gegenstand könnten dir durch die Spannungen im Material ggf. die seitlichen Flanken der Kopfplatte wegbrechen.

Die meissten Brüche die ich kenne befanden sich aber in der Regel in der nähe des Hals/ Kopfplattenübergangs. In Richtung Vorderseite/ Rückseite hätte sie bestimmt mehr Stabilität.

Hatte aber mal gesehen das man Kohlefaserstäbe in den Hals einsetzt gegen das krümmen des Halses. Hat den Vorteil das du keine Kraft/ Spannung ins Material bekommst. 2-3 Schlitze in längsrichtung der Kopfplatte, Kohlefaserstab einleimen und ein 2-3mm Funierstück drüber leimen. Wäre bestimmt besser.Solche Stäbe gibts z.B. im Modellbaugeschäft. Ich denke das dies die bessere Wahl wäre. Sonst aber von der Idee nicht schlecht gedacht.:)

Gruß und ebenfalls eine geruhsame Nacht

Speedlick


P.S. Allerdings habe ich überhaupt noch nicht Kapiert wie das hier mit dem Einfügen von Zitaten funktioniert. Da seit ihr mir voraus, hihi.
 
Puh *Angstschweißwegwisch* Hab schon befürchtet mir wird deshalb Stilbruch vorgeworfen.

Das kommt davon, wenn man seine Konstruktionspläne nur unzureichend darstellt: Verwirrung beim Kritiker :D

Und zum Gewicht: Leicht wird das Ganze definitiv nicht, gewogen hab ich auch noch nicht. Aber das erste Testhalten vom Korpus hat einen ganz moderaten Gewichtseindruck hinterlassen. Ich schätze mal, sie wird sich so in etwa in der typischen Les Paul Gewichtsklasse bewegen.

Mach doch einen kleinen Hohlkammerbereich oder ein grösseres E-Fach (oder beides) und nimm dem Teil damit den Rückenklempnerfaktor.

Da habe ich auch gleich mal wieder eine Frage: Würde es vielleicht Sinn machen, zur Stabilisierung zwei Schrauben parallel zur Neigung in die Kopfplatte zu jagen? Stabilisiert das? Bringt das was? Sozusagen ein Metallkern in der Kopfplatte.

Um die Kopfplatte zu verstärken kannst Du Streifen aus Bergahorn, Palisander oder ähnlich hartem Holz in den Übergang Kopfplatte-Sattelbereich einlassen und später ein Furnier über den gesamten Bereich machen. Das erhöht die Stabilität sehr.

Leider hast Du die schwächste Stelle bereits vollendet, nämlich den Hals-Kopf-Übergang. Da hätte ein grösserer Kragen hingepasst (die dicke Wulst auf der Rückseite)

P.S. Allerdings habe ich überhaupt noch nicht Kapiert wie das hier mit dem Einfügen von Zitaten funktioniert. Da seit ihr mir voraus, hihi.

Direkt über dem Textfenster ist eine Leiste. Ganz rechts ist eine Sprechblase.;)

Grüsse
 
P.S. Allerdings habe ich überhaupt noch nicht Kapiert wie das hier mit dem Einfügen von Zitaten funktioniert. Da seit ihr mir voraus, hihi.

Danke dir, hat geklappt. Man muß die Sprechblase nach Eingabe anklicken. Steht ja nirgends.

Gruß
 
Das kommt davon, wenn man seine Konstruktionspläne nur unzureichend darstellt: Verwirrung beim Kritiker :D

Mach doch einen kleinen Hohlkammerbereich oder ein grösseres E-Fach (oder beides) und nimm dem Teil damit den Rückenklempnerfaktor.

Um die Kopfplatte zu verstärken kannst Du Streifen aus Bergahorn, Palisander oder ähnlich hartem Holz in den Übergang Kopfplatte-Sattelbereich einlassen und später ein Furnier über den gesamten Bereich machen. Das erhöht die Stabilität sehr.

Leider hast Du die schwächste Stelle bereits vollendet, nämlich den Hals-Kopf-Übergang. Da hätte ein grösserer Kragen hingepasst (die dicke Wulst auf der Rückseite)

Ja, dass mit dem Schraubhals hätte ich vielleicth wirklich eher erwähnen sollen.

Hohlkammern wären in der Tat eine Option, die ich eventuell einbeziehen sollte. Ja, die Idee gefällt mir;)

Dein Vorschlag mit dem eingelassenen Holz erinnert mich spontan ein wenig an Ruokangas Unicorn.^^ Übrigens kann ich dessen Video diary auf Youtube uneingeschränkt empfehlen (Obwohl das wahrscheinlich seit der Vorstellung der Unicorn in der G&B jeder Interessierte schon kennt^^), so als Unterstützung, Ideengeber und für Motivation.

Kann mir aber irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass so ein Kragen viel hilft. Er mag den Übergang etwas stabilisieren, aber ob das im zweifelsfall vor Bruch schützt:confused:

Grüße,
Jan
 
Dein Vorschlag mit dem eingelassenen Holz erinnert mich spontan ein wenig an Ruokangas Unicorn.^^ Übrigens kann ich dessen Video diary auf Youtube uneingeschränkt empfehlen (Obwohl das wahrscheinlich seit der Vorstellung der Unicorn in der G&B jeder Interessierte schon kennt^^), so als Unterstützung, Ideengeber und für Motivation.

Ja, den Tip kann man direkt von ihm übernehmen. Die Videoserie von Roukangas ist wirklich sehr gut (sollte man sich mal komplett anschauen, genauso wie die Hamer Videotour). Man merkt, dass er ein ziemlicher Maschinen-Fan ist. Der Tisch, die Kopierfräse, etc sprechen schon eine ziemlich eindeutige Sprache.

Kann mir aber irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass so ein Kragen viel hilft. Er mag den Übergang etwas stabilisieren, aber ob das im zweifelsfall vor Bruch schützt

Doch, der hilft. Da kannst Du sozusagen Deinen Kragen drauf verwetten. Er verdickt ja die schwächste Stelle des Instruments und verlängert gleichzeitig die Fasern des Übergangsbereiches. Längere Faser heisst hier mehr Biegefestigkeit.

Ach ja, bevor Du aushöhlst, wiege alle Teile, welche später definitiv verbaut werden. D.h. Mechaniken, Steg, etc. Das ist Dein fixes Gewicht.
Dann wiegst Du das Holz. Da kannst Du Gewicht einsparen, indem Du Fräsungen machst, 1mm Stärke wegnimmst, die Wölbungen stärker ausführst oder den Umriss minimal verkleinerst.

Grüsse
 
so, jetzt sind ja Ferien. Da hab ich auch wieder mal Zeit etwas zu schreiben.
Leider ist der Grund meines Schreibens etwas ernüchternd, war aber zu erwarten.
Und zwar geht's ums Griffbrett. Wie ihr wisst wollte ich ja auch das Griffbrett selbst bauen. Das habe ich jetzt während der letzten paar Tage auch getan. Das Ergebnis ist- wie im Übrigen natürlicherweise zu erwarten war-, sagen wir einmal, suboptimal ausgefallen. Das heißt konkret: Die Bünde sind natürlich- per Schablone eingesägt- nicht in ihrer 100%tig korrekten Position, und manchmal auch ein wenig schief (ca. einen fünftel Millimeter).
Für die Arbeits- und Werkzeugverhältnisse ist es richtig gut geworden, finde ich. Aber an professionellen Standards gemessen ist es eben.... nunja unprofessionell:gruebel:.^^
Nun stellt sich mir die Frage: Behalten, und im Nachhinein zwar ein ungenaueres, aber komplett selbst gemachtes Griffbrett haben, oder vielleicht doch bei Holz Faszination die Halbfertigware kaufen, und dann ein CNC- geschlitztes und genaues, aber eben nicht selbst gebautes Griffbrett haben, welches mich dann auch noch Geld kostet (von dem man als Schüler nicht viel hat^^. Außerdem sind die kleinen Bestände sowieso durch den Eigenbau sehr belastet)

Und die andere Frage: Interessiert ihr euch dann überhaupt an einer Dokumentation der bisherigen Griffbrettfertigung? Oder soll ich dieses Kapitel stillschweigend unter den Teppich kehren.^^ (Hoffentlich schon, die Bilder sind eigentlich ganz nett:D)

Nun noch ein Bild vom aktuellen Stand:
13..jpg

Grüße,
Jan
 
Hmmm, ärgerlich.

Aber bevor Du jetzt in Demut verfällst, miss erstmal nach, wieviel Abweichungen die Bundkronen voneinander haben... Falls das Ergebnis immernoch schei... SUBOPTIMAL ist ;)
kann ich Dir ein Zwetschge-Griffbrett anbieten...

Wie hast Du denn die Bundschlitzungen gemacht?

Grüsse
 
Hmmm, ärgerlich.
In der tat, aber nobody is perfect. 1/5mm is noch im grünen Bereich. Dies kannst du beim genauen abrichten der Bünde wieder kompensieren. Ich hab bisher in deiner Doku nichts über die Bünde gelesen, aber ich nehme mal an das es sich um Jumbo-Bünde handelt ( 2,6mm*1,1mm ). Das ist machbar.:) Hab schon Gitarren in der Hand gehalten die nach vorherigem abrichten deutlich sichtbar aus der mitte des Bunddrahtes gefeilt und geschliffen wurden ( waren da schon 0,5mm und mehr ). Bundfeile seitlich schräg halten um den Bundmittelpunkt ins gewünschte Maß zu bekommen. Nicht vergessen den Fretguard auf Bund zu legen um keine beschädigungen ins Griffbrett zu bekommen.

Tip: Markiere den Bund mit einem schwarzen Edding. Damit du erstens nicht ein falsches Bund bearbeitest und man sieht besser was schon an Material weggenommen wurde und wo sich die Mittellinie befindet.

Ruhig, Sauber und Genau Arbeiten! Nicht das du nach dem abrichten dann auf 1/2mm kommst.:D In der ruhe liegt die Kraft.

Und die andere Frage: Interessiert ihr euch dann überhaupt an einer Dokumentation der bisherigen Griffbrettfertigung? Oder soll ich dieses Kapitel stillschweigend unter den Teppich kehren.^^ (Hoffentlich schon, die Bilder sind eigentlich ganz nett:D)
Auf jeden Fall!! Immer her damit!!! Ich denke da stimmen wir alle überein, nicht wahr? Also halt uns auf dem laufenden.

Einen schönen Gruß
Speedlick
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey ho.
Also, ich hab gestern noch einmal von den Bundkronen an nachgemessen, und das Ergebnis gefällt mir jetzt schon wesentlich besser.:) Zwar gibts da noch zwei Bünde die fal... unterhalb des Optimums:D sind, aber ich denke, das lässt sich in den Griff bekommen. Danke für den Tipp. Und außerdem danke für das Angebot. Aber ich gehe fürerst das Risiko ein, und arbeite mit meinem Griffbrett weiter, natürlich immer in der Gefahr, mir auch noch einen Hals zu versauen, aber ich bin optimistisch.
Ja, es sind Jumbo Bünde.
Ok, dass ich die Möglichkeit habe, solche Fehler beim Abrichten noch zu korrigieren, macht mir Mut.:great:

Na gut. Dann berichte ich mal noch etwas übers Griffbrett.
Ok. Zuerst habe ich mit einer Sperrholzschablone und einer Stichsäge die Form des Griffbretts aus dem Akazienholz gesägt, und danach mit dem Schwingschleifer und mit einem "manuellem" Schleifklotz in die entgültige Form gebracht. Das hat soweit ganz gut geklappt. Danach bin ich noch einmal zum Schreiner gegangen- der Genauigkeit wegen- und habe mir das Holz auf eine Stärke von 0,5 cm. heruntehoblen lassen. Soweit so gut.
So, nun klärt sich auch Dans Frage, wie ich die Bundschlitze gemacht habe: Ich habe mir ein Griffbrett auf der Seite kalkulieren lassen, die ich schon vorher hier im Thread genannt habe. Die habe ich dann in Originalgröße ausgedruckt, und sorgfältig auf das Griffbrett geklebt (mit Malerkrepp). Dann habe ich eine kleine Säge genommen, habe ein Metallsägeblatt drauf, um keine Splitter zu produzieren, und um keinen allzu breiten Bundschlitz zu bekommen. Auf der Säge habe ich mir auch noch markiert, wie weit ich einsägen muss. Und dann habe ich durch das Schablonenpapier hindurch auf den schwarzen Linien die Schlitze eingesägt. Das hat, wie sich jetzt rausgestellt hat, bis auf zweimal gut geklappt. (Bitte nicht steinigen, für die Methode:redface:)
So, weiter gings. Danach habe ich die Mittelpunkte des 3., 5., 7., usw Bundes ermittelt, und mit einem Holzbohrer einige Millimeter eingebohrt. Das waren nun die "Fräsungen" für die Bundmarkierungen.
Die habe ich dann danach eingeklebt.Und zwar folgendermaßen: Ich habe mir beim großen T. dafür eine Tremolofach- Abdeckplatte aus Plastik in Perlmuttoptik gekauft. Auf die habe ich dann die Punktgröße aufgezeichnet, grob ausgesägt, und sie mit dem Mini-Multi-Tool (wohl besser bekannt unter dem Namen Dremel;)), der kleinen Schleifwalze drauf und einer Feile in die entgültige präzise Form gebracht. Auch das hat wunderbar geklappt. Nebenbei habe ich auch gleichzeitig bundiert. Bundstäbchen mit Holzleim bestrichen, mit der Hand in den Schlitz gedrückt, und dann mit der Schraubzwinge- natürlich mit untergelegtem Papier, dass nichts verkratzt- in Position gedrückt. Nach dem Trocknen des Leims habe ich die überstehenden Reste mit der Kneifzange abgezwickt.
So, jetzt bin ich mit der Dokumentation auf dem aktuellen Stand. Achja, einwas sollte ich vielleicht noch erwähnen, bevor es im Nachhinein wieder Unklarheiten gibt. Im Anbetracht der erstrebten Gleichmäßigkeit meines Griffbretts, habe ich die Finger von einem Griffbrettradius gelassen. Somit sieht das Ganze nun aus wie bei eine klassischen Gitarre. Mal sehen, wie sich später damit spielen lässt (und ich hoffe es wird sich gut spielen lassen:rolleyes:)

So, nun gibts noch ein paar Bilderchen.
Zuerst das Griffbrett im Rohzustand, dann beim Sägen der Bünde, dann nach dem Sägen und Bohren der Markierungen, dann beim Bundieren und Markierungen einsetzen. Und zu guter Letzt noch eine kleine Detailaufnahme.
134..jpgSäge..jpgBund1..jpgnochma..jpgGriff..jpg

Grüße,
Jan
 
Ok, Senf: :D

Das Griffbrett war auf korrekte Breite und Länge gebracht worden.
Warum hast Du dann nicht am Griffbrett - Anfang und - Ende die Mitte markiert und einen geraden Strich zwischen ihnen gezogen? das hätte... genau 16 Mess-, und Zeichenvorgänge gespart und Du hättest keine Abweichung von der Mittellinie. Ok, ich gebs zu: Die Technik ist so einfach, dass man nicht drauf kommt ;)

Die Anzeichenmethode für die Schlitze ist deswegen so für Dich ausgegangen, weil die Striche viel zu dick sind. Ein Druckbleistift für die Markierungen auf dem Holz wäre besser gewesen.

Die Säge ist alles andere als optimal, weil das Blatt schlabbern kann. Ist mir zu gefährlich.

Die Holzbohrermethode (im Standbohrer) für die Punkte ist wie bei mir.
Aber nächstes mal fragst Du mich nach echten Perlmuttpunkten ;)

Beim Griffbrettradius meinst Du wohl recht Flach, oder? Ich habe auch Instrumente mit völlig flachen, welche sich hervorragend spielen lassen. Alles Geschmackssache und Folge der passenden Einstellung.

So, und jetzt die Pointe:
Trotz der ganzen "Mängelarbeiten" würde ich die warscheinlich nicht mal bemerken, wenn ich das Teil in der Hand hielte. Beim Spielen, wenn die Stäbchen zu stark verschoben sind, hört man es wohl, aber Deine bisherigen Arbeiten sind VÖLLIG in Ordnung :)

Grüsse
 
Ergänzung zu Dan:

Was er meinte mit der Säge: es gibt Feinsägen mit hohen Blättern (etwa 3cm hoch), die man sogar als Satz mit unterschiedlichen Stärken in fast jedem Baumarkt für kleines Geld bekommt. Sägeblatt immer auf ZUG einspannen. Die halte nicht lange, aber für Bundschlitze sind die super. Das Blatt nicht im Sägeschnitt zurückschieben, sondern wieder neu ansetzen, zumindest bei den ersten 3-4 Hieben. Diese Bügelsäge von dir ist Käse.
Habe sowas schon mal gemacht, nur als Anmerkung. ;)

Für das Plastik-Perlmutt hättest du auch richtige Perlmuttknöpfe bekommen, die richtig funkeln. Sowas läßt sich auch Feilen und Schleifen.

Ja, Minenbleistift unbedingt!!

Die Bünde hätte ich jetzt nicht unbedingt eingeleimt. Man kann mit flüssigem Sekundenkleber den Schnitt etwas verstärken, gerade wenn das Holz nicht so hart ist, wie Ebenholz, oder Palisander. Bei der Nahaufnahme sieht man etwas Leimverfärbung neben den Bünden. Ich tät bei diesem Holz noch eine robuste Grundierung nehmen. Ich schwör ja generell auf Leinölfirnis - ein Öl, welches durch das Sikkativ (korrekt?) den Trochnungsprozeß beschleunigt. (dauert dann aber immernoch 3-4 Wochen bis es ganz hart wird). Getrocknetes Leinöl wird richtig hart! Und es holt die Maserung hervor.
Ich nehme Leinölfirnis eigentlich bei allen Griffbrettern, fällt mir gerade auf. :redface:


cheers, fiddle
 
Ich bevorzuge Churry- Ketschup;)

Ja, deine Anzeichenmethode ist mir auch in den Sinn gekommen, nachdem ich nach dem Bohren die Abweichungen gesehen habe.^^
Und am Druckbleistift wäre auch kein Mangel gewesen... nur an passenden Mienen.

Hm, zur Säge:gruebel:: Ich hielt Diese eigentlich für besser geeignet, weil sie einen recht starken Zug auf das Sägeblatt ausübt. Zumindest könnte man meinen, dass es in dieser Säge besser hält, als in unserer großen Säge, in der das Sägeblatt mittels Schrauben gespannt wird.

Woher sollte ich denn wissen, dass ich es hier mit einer so hilfsbereiten Werklergemeinschaft zu tun habe, die mir sogar Perlmuttinlays zukommen lassen würde:D

Ja, ich meine ein sehr flaches Griffbrett, so wie bei den meisten Klassikgitarren.

So, und jetzt die Pointe:
Trotz der ganzen "Mängelarbeiten" würde ich die warscheinlich nicht mal bemerken, wenn ich das Teil in der Hand hielte. Beim Spielen, wenn die Stäbchen zu stark verschoben sind, hört man es wohl, aber Deine bisherigen Arbeiten sind VÖLLIG in Ordnung :)
Puh, das stimmt mich doch sehr optimistisch.:)

Bei der Nahaufnahme sieht man etwas Leimverfärbung neben den Bünden.
Ja, da gibt es leider Leimverfärbungen. Ich dachte anfangs die gehen leicht raus, wenn ich nur etwas mit Schleifwolle drübergehe, aber dem scheint nicht so zu sein, fürchte ich. Bekommt man die anderweitig raus, ohne noch großartig auf dem Griffbrett herumschleifen zu müssen?

Ich schwör ja generell auf Leinölfirnis
Danke für den Tipp. Hört sich ganz gut an, nachdem was ich gerade darüber im Internet gelesen habe. Das übertönt nicht zufällig die Leimflecken?^^ Eigentlich hatte ich ja nur geplant mit Zitronenöl zu versiegeln, aber deine Methode scheint mir ein wenig robustere Ergebnisse zu liefern.

Grüße,
Jan
 
Ja, da gibt es leider Leimverfärbungen. Ich dachte anfangs die gehen leicht raus, wenn ich nur etwas mit Schleifwolle drübergehe, aber dem scheint nicht so zu sein, fürchte ich. Bekommt man die anderweitig raus, ohne noch großartig auf dem Griffbrett herumschleifen zu müssen?

das einzige, was mir dazu einfällt: ne scharfe Ziehklinge. Also ne Ziehklinge ist nicht einfach nur n Stück Blech mit nem Mörder-Grat, sondern ein sehr feines, präzises Werkzeug. Was man im Baumarkt fertig kaufen kann, geht mehr in Richtung Mörder-Instrument. Ziehklinge 0,6mm Edelstahl in 45° Winkel scharf machen (wie ne Rasierklinge), mit nem blanken runden CRV-Stahl mit mäßigem Druck die Schneide umlegen. Muß man aber schon 2-3 mal gemacht haben.

Für deine Zwecke ginge auch ne Klinge für n Teppichmesser. Damit die Leimreste langsam/kontrolliert abschaben. Das geht auch etwas ins Holz rein. Da kannst du direkt am Bund ansetzen. Wenig Druck, dafür öfter!
Leinöl übertönt nix! Wenn drunter was anderes ist, dann bleibt es da. Aber es gibt keine großen Verfärbungen, wie wenn du jetzt noch beizen wolltest.
Vielleicht kaschiert es minimal. Mehr nicht. Wichtig bei Leinöl: gut abwischen. Lieber mehrfach auftragen, aber das dauert. 1x pro Monat, regelmäßig. Dann kannst du sogar die Poren langsam schließen und die Oberfläche wird richtig robust.

Aber Leinölfirnis ist halt mein favorit, andere sehen das möglicherweise anders.

cheers, fiddle
 
Marduk zum Gruße Mjöllnir!

Hier ein paar Links wo du gutes Zeugs herkriegst. Hab ich selber schon viel bestellt. Liefern prompt und gute Qualität.

Leinölfirnis:
http://www.dick.biz/dick/category/dickcatalog/oele-321_2720/detail.jsf

Ziehklingensätze:
http://www.dick.biz/dick/page/homepage/detail.jsf

Einstreichsägeblätter: Auch zum einsägen der Sattelkerben.
http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG181&product=09220%2F09221%2F09222%2F09224%2F09225&sid3=df9adeb8f8c068294c058e16ee75422f

Dotinlays: gibts in verschiedenen Farben und Materialien
http://www.dick.biz/dick/category/dickcatalog/Geweih-Perlmutt-Knochen--Zaehne--19_226/detail.jsf

Grüße
Speedlick
 
Die Fa. Dick ist natürlich die De-Luxe Bezugsquelle für Werkzeuge, keine Frage!!

Aber Perlmuttaugen bekommt man woanders auch billiger. Und Einstrichsägen gibt es sogar im lokalen Baumarkt..
 
Sicher!
War auch nur als eine der Bezugsquellen gemeint und nicht als die Bezugsquelle.
Allerdings hab ich Einstreichsägen bei unseren ansässigen Baumärkten ( Hagebau, Obi, Hornbach ) noch nie gesehen. Auch nicht
Online.
 
Bundsägen gibt u.A auch hier
http://shop.rall-online.net/epages/61511639.sf?ObjectPath=/Shops/61511639/Categories/21/29

Solche Sägen sind nicht mal besonders teuer und es macht auch deutlich mehr Spaß damit zu
Arbeiten als mit einer einfachen Puk-Säge.
Allerdings habe ich mit so einer Säge wie im Bild auch schon mal ein Griffbrett bearbeitet.
Es funktioniert schon wenn man vorsichtig sägt.

Günstige Dots gibt es u.A hier
http://www.shellex.de/index.php?p=shop&categ=62&area=1


Gruss
Hans
 
Moing allerseits.

Marduk zum Gruße Mjöllnir!
meinst du damit die Band, oder die altbabylonische Gottheit?;)

So ein Zufall. Erst vorgestern bin ich zufällig im Internet auf der Suche nach einem Gürtelmesser auf die Seite der Firma Dick gestoßen, und hab mir gedacht: Hey, klasse, die haben ja auch Werkzeug für den Instrumentenbau^^

Und ne Ziehklinge werde ich mir dann auch mal demnächst besorgen.

Ansonsten noch eine kleine Neuigkeit.
Weil meine Halskantel für die Kopfplatte zu schmal war, musste ich sie irgendwie breiter machen. Das habe ich dann gestern in Angriff genommen, indem ich einfach zwei Ahorn- Backen mit jeweils drei Holzzapfen und genügend Holzleim an den Seiten angebracht habe. Hat gut geklappt, eine Furnierplatte wird jetzt aber wahrscheinlich trotzdem unumgänglich sein.

noch ein Bildchen:
PIC2fmb..jpg

Grüße,
Jan
 

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