Eigenbau Les Paul

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Servus allerseits.
So nun endlich nimmt ein lange verfolgter Plan in meinem Kopf so langsam Gestalt an: Mein ertser Gitarreneigenbau. Nachdem ich mit Interesse hier immer wieder die Dokumentationen verfolgt habe, bereite ich mich solangsam auf meinen Eigenbau vor.
Also.....
Vom Formtyp her soll es eine Les Paul werden. Dazu habe ich mir ganz grob die Gibson Standard als Formvorbild genommen. Allerdings ist meine nicht ganz so bauchig, sondern der große hintere Teil ist ehr etwas gedrückt, wodurch die Taille etwas ausgeprägter ist. Außerdem plane ich der Ästhetik wegen Rippen- und Greifhandspoiler in den Korpus zu arbeiten. Als Mensur ist eine 628er Standard angedacht. Desweiteren habe ich mich zu einer String- Thru Bauweise durchgerungen.
Nun zum Holz. Ich wollte mir eine Gitarre ganz aus schönen heimischen Hölzern fertigen. Das ist zum Einen als Experiment zu sehen, um zu sehen wie sie sich gegen importierte Konkurrenten schlagen, zum Anderen weil ich sie einfach schön finde. Deshalb habe ich mich für folgende entschieden:

Korpus: Ahorn (oder Erle, da bin ich mir noch nicht ganz sicher), mit einer Walnussdecke.
Hals: Ahorn
Griffbrett: Pflaume oder Zwetschge

Als elektronische Austattung sind ein Paar Seymour Duncan SSP-90 1, ein Volume Poti und ein Toggle Switch gedacht.
Die Hardware soll aus den Kluson MG 33, einer Gotoh GE 103B- T Tune o matic Brücke, einem Göldo 2 Wege Trussrod, Dunlop Medium Neusilber Bünden und einem Graph Tech TUSQ Sattel bestehen.
Da ich die Nussfarbe erhalten will, ist ein Nature Sunburst gedacht.
Das Design ist schon komplett fertig, und alles schon soweit durchdacht. Ich bin also fast bereit.
Achja noch etwas: Ich arbeite nur mit dem Wissen, dass ich mir in den letzten Jahren angesammelt habe, meiem hoffentlich genügenden handwerklichen Geschick, gesundem Menschenverstand sowie hin und wieder mit eurer Auskunft. Ich habe also im Vorraus keine Literatur wie z.b. Kochs Gitarrenbau- Buch gelesen. Mal sehen wei das klappt. Und bitte nicht wundern, wenn ich hin und wieder vielleicht etwas unkonventionelle Maßnahmen anwende.;) Außerdem will ich so viel wie möglich mit der Hand machen, und mit einem möglichst kleinen Maschinenfuhrwerk arbeiten.

Da ich mit dem Bau noch nicht begonnen habe, und ich im Moment nicht ganz so viel Zeit habe, seht es mir bitte nach, wenn ich diesen Thread führerst dann wieder mangels Neuigkeiten in den Tiefen des Musiker- Boards verschwinden lasse. Ich werde dann zu gegebener Zeit jeweils aussführlich dokumentieren, was natürlich dann auch sehr zeitversetzt von Statten gehen wird.

Soweit so gut. Dann habe ich gleich meine erste Frage an die erfahrenen Leute: Wie tolerant darf man eigentlich mit den Bunsdabständen sein, um eine gute Intonation und Oktavreinheit zu gewährleisten? Wo liegt die Schmerzensgrenze zwecks der Fehlmessungen?

Falls noch Fragen bestehen einfach nachhaken.^^

Danke einstweilen für die Hilfe.

mfg
Jan
 
Eigenschaft
 
Hi!

Kauf am besten ein vorgeschlitztes Griffbrett, das ist in der Regel mit CNC-Technik eingesägt und damit ziemlich exakt. Dann brauchst du dir über die Toleranzen, die ziemlich klein sind, keine Gedanken zu machen. ;)

Ich bin gespannt auf deine Arbeit!
 
Anhang anzeigen 138381

So hier ein Foto der zusammengesetzten Einzelzeichnungen. Entschuldigt bitte die nicht ganz optimalen Lichtverhältnisse.

Nochmal zum Griffbrett.
Erstmal Danke für den Tipp Niklas, aber ich fürchte ich werde nirgends etwas Vorgeschlitztes finden, das aus Zwetschge oder Pflaume gemacht ist. Deshalb bin ich heute nach intensivem Internetstudium auf folgende Seite gestoßen:
http://www.grellier.fr/Fretboard/Fretboard.php
Da kann man sich sein Griffbrett kalkulieren lassen. Ich hoffe, dass ich dadurch ein gut verwertbares Ergebnis erhalte. Jetzt muss ich nur noch mit dem dazugehörigen Programm Inkscape zurecht kommen ;-)

mfg
Jan
 
bei holz-faszination gibt es zwetschgen Griffbretter als Halbfertigware (also vorgeschlitzt)
werd das auf jeden Fall verfolgen, hab ja auch gerade mit dem Bau angefangen.

Grüße, Bene
 
Holz-Faszination würde ich auch vorschlagen. Selbst wenn sies auf der Website nicht haben, würde ich einfach mal nett anfragen, was sie noch so rumliegen haben oder bestellen können.
 
Also, nun melde ich mich mal wieder.^^
Nunja, in letzter Zeit hat sich doch Einiges getan. Ich fange am Besten am Anfang an.^^
Nachdem ich mich zwecks meiner Hölzer umgesehen habe, bin ich bei einem mir bekannten Schreiner auf ein unwiderstehliches Angebot gestoßen. Das gesamte Holz, das ich benötigte, aus seinem Trocknungslager, schon auf die benötigte Stärke zugesägt für ca. 20 Euro. (Ok, ich werde ihm noch nen Kasten Bier ausgeben, wenn alles gut gelaufen ist^^) Einziger Haken: Auf mein Pflaumengriffbrett musste ich leider verzichten, da er Pflaume nicht auf Lager hatte. Stattdessen habe ich nun ein Akaziengriffbrett. Ansonsten habe ich alles (fast) so bekommen, wie ich mir es vorgestellt hatte. Erle Korpus (34mm.), Nussdecke (16mm.) und ein Ahornhals. Das Nussholz ist leider nicht so schön dunkelbraun, wie ich es erhofft hatte, aber dafür auch sehr schön gemaßert. Dadurch wir sich auch mein Finish ändern, und wird deswegen jetz ein weinrotes Sunburst (mit Goldhardware:rolleyes:).
So nun aber erst einmal ein paar Bilder vom Holz. Auch hier muss ich mir wieder für die unbefriedigende Qualität der Bilder entschuldigen.

Also das erste Bild ist das Griffbrett, das Zweite die Decke (die Maserung kommt in der Realität schöner zur Geltung), und das Letzte ist die noch rohe Halskantel. Vom Erlekorpus habe ich jetzt leider kein Bild, aber auf späteren wird er wohl einmal zu sehen sein.

Grüße,
Jan
 

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So nun aber erst einmal ein paar Bilder vom Holz. Auch hier muss ich mir wieder für die unbefriedigende Qualität der Bilder entschuldigen.

Wieso? Die ist doch gut!

Dadurch wir sich auch mein Finish ändern, und wird deswegen jetz ein weinrotes Sunburst (mit Goldhardware).

Spektakulär-gute Entscheidung! :D

Und der Schreiner hat Dir alles gefügt und abgerichtet? Sehr schön! Jetzt aber erstmal bei Dir lagern um dem ganzen Zeit zum Entspannen zu geben.

Grüsse
 
Und der Schreiner hat Dir alles gefügt und abgerichtet? Sehr schön! Jetzt aber erstmal bei Dir lagern um dem ganzen Zeit zum Entspannen zu geben.

Jo, hat er netterweise gemacht. Wie lange meinst du, dass das Holz noch gelagert werden sollte, bis ich es verwenden kann? Denn beim Schreiner wurde es ja schon gelagert. Mich juckt es nämlich in den Fingern, endlich richtig loslegen zu können.:D:p

Grüße,
Jan
 
Hi Jan,
find ich super das du mit nem bau einer eigenen Gitarre startest.
Wird sicherlich richtig gut. Zudem hat es mich selber wieder auf den trichter gebracht es auch einmal auszuprobieren ;P

Weißt du schon wie dick du den Hals mach möchtest?

Mfg Moe

Achja: unkonventionell ist immer gut.
 
der Hals wird eine Mischung aus dem Profil meiner ESP LTD EX400 und meiner Ibanez GRG 170 DX werden, und hat somit eine Dicke von 1,6cm. Dazu noch das Griffbrett, das 0,5 cm auftragen wird. Von der Form her wird er ein flaches D.

Wow, dann gibts vielleicht bald noch einen Selbstbau. Dann haben wir momentan aber richtig viele am Start. Aktuell sind es jetzt ja- wenn ich nicht irre- 5 Eigenbauprojekte.
Tja, ich hoffe mal, dass alles soweit klappt. Aber ich bin (noch) halbwegs optimistisch.^^ Und zum unkonventionell: Ja, mich interessiert vor allem, wie viel Gitarre man aus einem Bau mit recht einfachem Werkzeug, und höchstens kleinen elektronischen Hilfen herausholen kann.

Grüße,
Jan
 
Wie lange meinst du, dass das Holz noch gelagert werden sollte, bis ich es verwenden kann?

Ich würde es eine Woche in den Räumen lagern, in denen es auch verarbeitet wird.

Denn beim Schreiner wurde es ja schon gelagert.

Richtig, aber mit seinen Temperaturen, seiner Luftfeuchtigkeit und möglicherweise unter anderem Holz gelagert und dadurch belastet.

Mich juckt es nämlich in den Fingern, endlich richtig loslegen zu können.

Kann ich verstehen, aber je mehr es juckt, desto warscheinlicher werden Flüchtigkeitsfehler. Geduld! ;)

Grüsse
 
So, nun gehts endlich los. Nachdem ich auf Dans Rat hin noch ein paar Tage länger gewartet habe, hatte ich heute endlich Zeit zu beginnen. Zum Aufwärmen sozusagen ersteinmal mit einer groben Arbeit. Dem Body. Meine Werkzeuge waren lediglich eine Stichsäge und zwei Schraubzwingen.
Zuerst habe ich mithilfe meiner Sperrholzschablone die Decke herausgesägt. Das war anstrengender als gedacht, denn das Nussholz bietet einen ganz schönen Widerstand. Aber schussendlich ging alles gut, und der grobe Umriss war ausgeschnitten. Danach habe ich die Decke als Sägeführung für den Body genommen. Die Erle war recht leicht zu bearbeiten, und am Ende sah auch da alles ganz zufriedenstellend aus. Man beachte, dass man die Stichsäge immer kerzengerade halten sollte, sonst hat man unter Umständen ein paar unschöne Schlitze im Übergang von Decke zu Body. Bei mir hat alles geklappt, bis auf einmal, da wäre fast auch soetwas passiert, aber da hab ich noch genug Spiel zur Endkontur, um das Ganze rausschleifen zu können.
So, zuletzt noch ein paar Bilderchen, wie das Ganze jetzt in meinem Keller liegt.
PICT0141..jpgPICT0142..jpg

So zuerst die Decke, und dann der Body.
Das wars für heute

Grüße,
Jan

Edit: Juhuu. Jubiläum!!!!^^ Mein 200. Beitrag zu dieser schönen Plattform. Danke.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Zuerst habe ich mithilfe meiner Sperrholzschablone die Decke herausgesägt. Das war anstrengender als gedacht, denn das Nussholz bietet einen ganz schönen Widerstand.

* räusper * Ist halt ne harte Nuss.... *gröhl*...

Bei mir hat alles geklappt, bis auf einmal, da wäre fast auch soetwas passiert, aber da hab ich noch genug Spiel zur Endkontur, um das Ganze rausschleifen zu können.

Wieviel Überstand hast Du denn noch und womit willst Du es wegschleifen?

Weiterhin viel Erfolg!
 
Die Differenz betrug nur etwa 1mm. und war dort, wo ich das Sägen angefangen hatte. Dementsprechend war dort noch recht viel Spielraum. Also kein Problem.
Da ich deine Frage nicht mehr früher gelesen habe, kann ich nun gleich das Ergebnis präsentieren.
Gearbeitet habe ich mit einer Holzraspel und dem Schwingschleifer mit grobem Schleifpapier. Durch vorsichtiges Raspeln ist das Ganze auch splitterfrei gelaufen. Ich habe also wieder dei Schablone aufgelegt, alles mit Schraubzwingen fixiert, und habe dann geraspelt und geschliffen bis alles mit der Schablone bündig war.
Ich weiß, dass dies nicht die professionellste Vorgehensweiße war, aber mir fehlt es diesbezüglich an geeigneten Maschinen, und außerdem will ich so viel wie möglich in Handarbeit erledigen.
So, nun noch der Erfolgsbeweis:
PICT0134..jpgPICT0132..jpg


Grüße,
Jan
 
Gegen das Vorgehen ist überhaupt nichts zu sagen. Das habe ich früher auch gemacht, bis die maschinelle Aufrüstung kam. Ebenholz per Hand
schleifen ist nämlich die Hölle!
Da ich momentan einen fast 60mm dicken Block Nuss bearbeite, kann ich direkt mitfühlen.

Weiter so!
 
Ebenholz per Hand schleifen ist nämlich die Hölle! Da ich momentan einen fast 60mm dicken Block Nuss bearbeite, kann ich direkt mitfühlen.

tja, per Hand geht sowas zwar langsamer, und ist wesentlich anstrengender und aufwendiger, aber mit CNC und Co. kann's ja jeder.;):D

So, es geht wieder einmal voran. Wir verlassen vorerst den Body, und wenden uns in nächster Zeit Hals und Griffbrett zu. Zuerst zum Hals:
Am Anfang lag bei mir daheim ein riesiger Ahornklotz (Sogar so groß, dass ich im Norfall noch eien zweiten Hals raussägen könnte. Das gibt Sicherheit:rolleyes:). Und daraus galt es nun die grobe Halskontur herauszubekommen.
Dazu war der Genauigkeit wegen ein etwas größeres elektronisches Gerät unumgänglich. Eine Tischkreissäge. Mit eben dieser habe ich den Hals ausgesägt, auf exakt 1,6mm Tiefe. Den groben Kopfplattenumriss habe ich dagegen wieder mit der Stichsäge ausgesägt. Und dann kam wieder mein Lieblingswerkzeug zum Einsatz- richtig: Die Holzraspel^^. Damit habe ich die Kopfplatte auf die entgültige Neigung von 17°, und eben geraspelt. Das ich am Ende auf beiden Seiten wirklich eine exakte Neigung von 17° (Ok, ich will ehrlich sein, auf der einen Seite sind es nur 16,75°) rausbekommen habe, hat mich wirklich positiv überrascht.
Nun noch zwei Bilder vom noch zu langen Hals (muss ihn erst noch passend absägen):
292..jpg
 

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Hi Mölle,

mal blöd zwischengefragt: wo ist denn der Halsfuß? ..oder: ist das Teil noch dick genug für einen, oder kommt da noch was drauf?


besorgt :gruebel:, fiddle
 
Hi Mölle,

mal blöd zwischengefragt: wo ist denn der Halsfuß? ..oder: ist das Teil noch dick genug für einen, oder kommt da noch was drauf?


besorgt , fiddle

:bang:

Den würde ich nicht nehmen... Vielleicht kannst Du ja wie es auch bei Akustikgitarren gemacht wird, einen "Stückelfuss" druntersetzen...
 
Hi Mölle,

mal blöd zwischengefragt: wo ist denn der Halsfuß? ..oder: ist das Teil noch dick genug für einen, oder kommt da noch was drauf?


besorgt :gruebel:, fiddle

Oh, ganz vergessen... ne Scherz^^

Ich hätte vielleicht vorher einmal erwähnen sollen, dass ich den Hals nicht einleimen, sondern schrauben werde. Deshalb ist da kein ausgeprägter Halsfuß nötig, sondern nur eine gerade Schraubfläche, die so groß ist wie meine spätere Halstasche. Dazu habe ich mich aufgrund mangelnder Erfahrung entschlossen, da diese Variante einfacher sowie wesentlich risikoärmer ist.
Aber schön zu wissen, das sich hier Leute Sorgen machen.^^

Grüße,
Jan
 
Mjöllnir;4610292 schrieb:
Dazu habe ich mich aufgrund mangelnder Erfahrung entschlossen, da diese Variante einfacher sowie wesentlich risikoärmer ist.

Klingt doch mal sehr vernünftig!:great:
 

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