Economic/Alternate Picking Frage

  • Ersteller SaitenSchlitzer
  • Erstellt am
Das mit dem 1bpm ist eine gute Idee.

Ich habe für mich nämlich diese Variante auch gerade gewählt. Ich übe seit Ewigkeiten ein Triviumsolo und komme einfach nicht auf Fullspeed. Jetzt hab ich es mir hergenommen, deutlich langsamer eignestellt zum Üben und versuche jetzt jeden Tag 1bpm mehr zu spielen. Auf diese Art will ich mein Gehirn überlisten, denn so eine Steigerung von 1bpm ist sicehr nicht so schnell vom Körper wahrnehmbar :D

Ich meld mich wenn mein Plan aufging :D
 
Genau das ist auch mein Plan!Hoffentlich sind unsere Körper doof genug!
 
Tach!

Zu Deiner ersten Übung "phrygisch":
"d-u-d-u-d-u-d-d-u-d-u-d-u-d-u-d-u-d-d-u-d-u-d-u-d-d-u-d-u-d-u-d-u-d-u-d-etc.

e-------------------------------------------------------------------------------------------------
B---------------------------------------------------------------------------------------2-4-2---
G----------------------------------------------------------1---------1-3-5-3-1-3-5---------5-
D--------------------------------------1-3-1----1-3-4----4-3-4-------------------------------
A-----------1---------1-3-4-3-1-3-4---------4------------------------------------------------
E---1-2-4----4-2-4-----------------------------------------------------------------------------"

Zunächst einmal wird der Mode nicht durch den Fingersatz bestimmt, sondern durch den harmonischen Kontext. Das heißt, dass sie auch ionisch sein könnte, nämlich dann, wenn die Tonart C# ist. Ist also falsch herum gedacht. Nicht der Fingersatz bestimmt den harmonischen Kontext, sondern hat erst einmal gar nix damit zu tun; die individuelle Spielbarkeit sowie der Klang, den man erzielen möchte bestimmt den Fingersatz und die Technik.

Ich würde sie in verschiedenen Arten durchspielen. Das ist ja eine graduelle Sequenz, man kann sie in Grade aufteilen. Harmonisch steigt sie in Terzen auf bzw. ab. Spieltechnisch sieht es so aus, dass Du sie, wenn Du sie in Sextolen (group of 6) einteilst, ein interessantes Pickingmuster erhältst:


e-------------------------------------------------------------------------------------------------
B-------------------|----------------|-----------------|-----------------------------------2-4-2---
G-------------------|----------------|-----------------|------1---------1-3-5-3-1-3-5---------5-
D-------------------|----------------|------d-u-d----|1-3-4----4-3-4-------------------------------
A-----------u------|----u-d-u-d-u-|-d-u---------u-|-----------------------------------------------
E---d-u-d----d-u-|-d---------------|----------------|----------------------------------------------

Die ersten drei Pickingpatterns unterscheiden sich voneinander, danach wiederholt es sich saitenpaarweise. Also Schlüssel zum Üben: In isolierten Sechsergruppen üben. Ich würde es so angehen, dass ich am ersten Tag die erste Gruppe in Angriff nehme, am zweiten Tag die erste auf Tempo bringe, am dritten Tag die zweite, am vierten Tag diese auf Tempo bringe usw. Und zwar nur das jeweilige Anschlagspattern. Linke Hand hat erstmal Pause, kommt später hinzu. Tempo gewinnen: Je nachdem, wie geübt Du bist 2 bpm herauf, 1 bpm herunter. Ich haue hier nochmal den Lori-Link hinein: Mache es wie ein Mädchen!

So. Hier wird ja viel über Shred diskutiert. Ein Shredder würde jetzt noch weitergehen und Deine Sequenz vollkommen durch den Spieltechnik-Wolf drehen. Ich mache das mal stellvertretend:
Schlaitensitzer.jpg


Die Idee hierbei ist es, das Picking-Pattern konstant zu halten. Das geht, wenn man Deine Idee mit Lagenwechseln spielt. Zwischen der letzten 16tel-Triole der zweiten Zählzeit und der dritten Zählzeit habe ich es verdeutlicht: Der Zeigefinger slidet (was für ein blöder Anglizismus :D ) von der ersten in die dritte Lage. Das Anschlagsmuster bleibt erhalten. Aber es erfordert Übung, das Sliding timinggenau zu spielen! Dafür wird man mit der Möglichkeit belohnt, zum Ende dieses Sequenzlaufs hin bis zum 20. Bund zu kommen (wenn man es denn nicht versaut :D )

Das war aber nur ein Beispiel einer Möglichkeit. Man kann diese Sequenz auch für des zweite oder dritte Pickingpattern ausarbeiten und spielen. Klingt dann halt etwas anders und ist evtl. etwas schwerer.

Auf Deine Beispiele zur Bluestonleiter usw. gehe ich vielleicht auch noch ein. Obwohl... eine Bluestonleiter als Skala zu spielen ist so zielmlich das Schlechteste, was man mit ihr anstellen kann, finde ich ;)

Grüße Thomas

P.S.: Guitar Pro 5-File im Anhang :)
 

Anhänge

  • Schlaitensitzer.gp5
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Hi,Thomas.

Erstmal danke für deine Mühe und dafür,dass du so viel getextet hast ;)

1)"Zunächst einmal wird der Mode nicht durch den Fingersatz bestimmt, sondern durch den harmonischen Kontext. Das heißt, dass sie auch ionisch sein könnte, nämlich dann, wenn die Tonart C# ist. Ist also falsch herum gedacht. Nicht der Fingersatz bestimmt den harmonischen Kontext, sondern hat erst einmal gar nix damit zu tun; die individuelle Spielbarkeit sowie der Klang, den man erzielen möchte bestimmt den Fingersatz und die Technik."

Klar,dass es Überschneidungen gibt,ich hab jetzt einfach mal den Fingersatz genommen um ein Beispiel hier zu haben.Kann auch z.B.F#-Lokrisch sein,oder?Bin mir nicht sicher,hab das erst vor Kurzem gelernt.
Und zum Tempo (erhöhen)...Ich gehe das VIEEL langsamer an als Lori Linstruth.Den Link kenne ich übrigens ;) Ich kann mir aber vorstellen,dass sie auch vorher ja schon schnell spielen konnte (180?) und nur bei "dieser einen" Übung so langsam war.Ich jedenfalls erhöhe um 1 BPM jeden Tag.Ich weiss irgendwie auch nicht,was mein maximales "noch sauberes" Spieltempo ist,da ich gerade angefangen habe mit KONSTANTEM Alternate Picking,bin ich da auch recht lahm...
Und ne Frage.Soll man solche Übungen,wie du sie vorschlägst,für jede Skala machen?Oder nur für bestimmte Typen?Also z.B. 1 für Modes (1-3-5 Fingersatz,1-2-4,1-3-4),eine für Bluestonleitern (mir geht es im Moment weniger um die Musikalität und den schönen Klang als vielmehr um technische Ansätze) etc. oder lernt man das automatisch dazu?Ich hab nämlich nicht so viel Zeit und auch keine Lust mein erstes Lied nach 10 Jahren spielen zu können :gruebel: Gleichzeitig will ich aber ne saubere und "langfristige" Spielweise,da kommt man wohl um Technikübungen nicht herum.

Ahja,und ich weiss nicht,wie ich das am Ende deines Laufs spielen soll,wo man vom 9. e-Bund auf den 16.B-Bund kommen muss.Ich würde das einfach auf der e-Saite weiterspielen.
 
Tach!

Der "Trick" ist, es in so kleine Portionen einzuteilen, dass Dein Kopf nie überfordert ist. Das gilt sowohl für die Verkürzung auf 6 Noten pro Einheit als auch für die Auftrennung nach linker und rechter Hand (welche Handhaltung Du dabei bevorzugst, kann ich Dir nicht sagen). Du übst es Stückchen für Stückchen und setzt es erst zum Schluss zusammen. Als wenn Du ein Haus baust, deren Steine Du ebenfalls Stück für Stück zusammensetzt. Das Gegenteil wäre eine Lehm-Matscherei. Geht auch, wird aber nicht so schön gerade ;)

Die einzige Hirnüberlistungsschweinerei ist es, erstmal 2 bpm zu steigern, und danach wieder einen herunter. Normalerweise solltest Du dann feststellen, dass es plötzlich relativ einfach geht. Im Lori-Link wird es von Mrs. Linstruth etwas anders gezeigt, aber trotzdem hat auch sie Recht. Denn: will man schnell spielen, kommt man um eine Sache nicht herum: "Schnell spielen" :D

Noch etwas: Deine Ziele sollten natürlich immer realistisch gewählt sein. Vielleicht ist es für Dich ein Erfolg, 80 oder 90 bpm (Sextolen) hinzubekommen. Ok, dann wähle das als Dein Ziel. Aber tu es. Nicht labern, lamentieren oder wissen, sondern T-U-N.

Zur Shred-Grafik: Der Sprung von der 9. in die 16. Lage ist nicht einfach. Solche Lagenwechsel haben es in sich, zumal der Zeigefinger angehoben werden muss und von der e-Saite auf die h-Saite wandert. Ich habe es so notiert, damit das Pickingpattern erhalten bleibt. Es ist das kleinere Übel. Deine Version würde zwei Lagenwechsel bedingen. Wenn Du solche Lagenwechsel üben möchtest, dann geht es so, dass Du langsam anfängst (wie immer halt), aber auch schon bei langsamem Tempo den Lagenwechsel so schnell und zackig wie möglich vollziehst. Zudem hilft es, beim Üben die letzte Note vor dem Lagenwechsel bewusst zu betonen und sie ein wenig staccatohafter zu spielen.

Mal sehen, ist ja langes Wochenende. Hilft zwar niemandem außer mir selbst, aber wenn ich es zeitlich schaffe, will ich mir den Lauf bei gängigem Tempo draufschaffen und als Video aufnehmen (bevor andere auf die Idee kommen, ich solle es tun :D ) Und wenn es gut genug ist, stelle ich es online. Ziele können ja nie schaden ;)

Grüße Thomas
 

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