Ich finde es schwierig irgendwelche konkreten Gitarren- und Ampmodelle zu empfehlen, vor allem wenn noch viele Rahmenbedingungen ungeklärt sind. Wichtiger wäre es in meinen Augen die grundlegenden Konzepte zu verstehen und derenen Vor- und Nachteile zu kennen. Und wenn man sich damit auseinandergesetzt hat und sich für ein Konzept entschieden hat kann man ja nochmal Fragen zu konkreten modellen diskutieren. Nachfolgend ein paar Gedanken über Amp & Gitarre, die dem TE und anderen Gitarrenanfängern die Kaufentscheidung hoffentlich ein wenig leichter machen.
Gitarre
Als erstes sollte man sich entscheiden mit welchen Tonabnehmern die Gitte bestückt sein soll. Die meisten Klampfen haben entweder singlecoils oder humbucker. Humbucker klingen etwas "fetter" als singlecoils und brummen weniger. Im verzerrten Bereich werden humbucker häufig für hardrock oder metal verwendet im cleanen Bereich gerne für Jazz. Singlecoils klingen etwas offener und "glockiger", machen allerdings auch mehr Brummgeräusche. Im country werden z.B. sehr gerne singlecoil Tonabnehmer verwendet. In anderen Stilrichtungen gibt es oft keinen klaren Favoriten, was den Tonabnehmer betrifft, erlaubt ist was gefällt. Wenn man nicht weiss, wohin die Reise gehen soll kann man auch eine Gitarre nehmen, die sowohl mit singlecoils als auch mit humbuckern bestückt ist wählen.
Die Korpusform ist weitesgehend unabhängig vom sound, hier entscheidet der eigene Geschmack. Bei Thomann kann man sich die verschiedenen Grundformen im Überblick hier anschauen:
https://www.thomann.de/de/e-gitarren.html
Vorsichtig sollte man bei Gitarren mit V-Formen sein, denn diese sind im sitzen nicht so toll zu spielen.
Ansonsten kann es auch hilfreich sein sich an seinen Idolen zu orientieren. Wenn man auf slash steht ist ein Les Paul-artiges Modell mit Humbuckerbestückung sicher keine schlechte Wahl, wenn man Mark Knopfler oder David Gilmour verehrt greift man eben zu einer Strat mit Singlecoilbestückung.
Über so Sachen wie Halsdicke, Halsbreite, Halsprofil, Bundierung, Mensur, Korpusholz, Griffbrettholz würde ich als Anfänger keine allzugrossen Gedanken verschwenden. Wichtig ist, dass die Klampfe eine vernünftige Saitenlage hat, die Intonation passt und dass die Tuner halbewgs die Stimmung halten. Ist als Anfänger zugegebenermassen nicht ganz leicht herauszufinden, bei Bedarf einfach nochmal konkret zu diesem Thema fragen.
Das Gewicht sollte man auch nicht völlig ausser Acht lassen, wenn man zu Hause im sitzen spielt ist das zwar nicht ganz so von Bedeutung aber wenn man später einmal auftreten möchte ist es schon angenehm wenn man keinen 5 Kilo Prügel an den Bauch gebunden hat.
Amps
Hier stellt sich zunächst die Frage wie laut der amp sein muss. Für einen reinen Übungsamp für Wohn- oder Schlafzimmer reichen selbst sehr kleine amps mit wenig Watt aus. Wohnt man in einem frei stehendem Haus auf dem Land wo keine Nachbarn sich beschweren kann man natürlich auch etwas mehr aufs Gas drücken. Für kleinere Wohnungen in der Stadt kann selbst der empfohlene vox mini ausreichen um Nachbarn nachhaltig zu terrorisieren. Entscheidend ist auch der Durchmesser des speakers, bei gleicher Leistung macht ein 12" speaker i.d.r. mehr Druck als ein 6,5" speaker, vor allem im Bassbereich.
Dann hat man die Qual der Wahl zwischen Röhren, Transistor- und Modellingamps. Transistoramps sind meist am günstigsten, haben i.d.r einen clean Kanal, der auch bei hohen Lautstärken nicht zerrt. Leider gefällt vielen der verzerrte Klang nicht so gut. Dieser ist dagegen bei Röhrenverstärkern beliebt, dafür fängt der clean Kanal bei Niedrigwattern oft früh an zu zerren. Der Vorteil von Röhrenkisten ist, dass man sie recht gut mit Pedalen erweitern kann und sich seinen Wunschsound somit "customisieren" kann. Als Anfänger ist man da aber recht schnell überfordert, da man oft noch gar nicht weiss , was man genau will, ausserdem ist sowas nicht ganz billig. Modellingamps liefern hier eine Instantlösung, grosse soundvielfalt für relativ wenig Geld.