Martman
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Richtig.OB-1, OB-Xa und OB-8 hatten klassisch 2- und 4-Pol Filter
(jedoch nicht OB-X).
Das SEM (und somit auch Two-Voice, Four-Voice und Eight-Voice) hat ein diskretes zweipoliges State-Variable-Filter, das von Tiefpaß über Bandsperre zu Hochpaß stufenlos überblendbar und zusätzlich hart auf Bandpaß schaltbar ist.
Im OB-X sitzt die gleiche diskrete Technik wie im Four-/Eight-Voice, also im SEM, nur daß man jetzt eine gemeinsame Bedienoberfläche für "alle SEMs" (je nach Ausbaustufe vier, sechs oder acht davon) hatte.
SEM und OB-X haben den klassischen Oberheim-Sound definiert. Und der kommt wie der klassische Yamaha-Analogsound aus zweipoligen Filtern mit (maximal) 12 dB/Oktave. By the way: "Jump" von Van Halen wurde auf einem OB-X eingespielt, unabhängig davon, ob im Video ein OB-Xa zu sehen ist.
Im OB-Xa (somit auch im OB-1) und dann im OB-8 kamen Curtis-CEM-Chips von der Stange zum Einsatz. Wo man sowieso schon mal die Möglichkeit hatte, wahlweise auch vier Filterpole einzusetzen, tat man das auch. Der Sound ist aber mit zwei oder vier Polen anders als bei den klassischen diskreten Oberheims.
Will sagen: SEM, OB-X und CS80 kauft man nicht, weil man will, daß sie so fett drücken und quietschen wie ein Minimoog.
Zum OB-6 muß man natürlich sagen, daß Tom Oberheim sich da ein ziemliches Ding geleistet hat: Technisch und klanglich soll er in Richtung der diskreten Oberheims gehen. Aussehen tut er wie die Curtiskiste OB-Xa, von daher ist die Frage nach Vierpolmodi gerechtfertigt. Eigentlich hätte er SEM-beige (Overlay pls) oder OB-X-grau gejaucht werden müssen, aber dann würde er nicht mehr "wie ein Oberheim" aussehen.
Martman