II-V-I
HCA Bass
Gut, dann hole ich mir mal gerade einen Martini zum Frühstück und mache es mir nochmal 5 min lang vor dem Monitor bequem.
Gähn ... jaja, gerade wieder Session als Opener gespielt. Der Nachteil: Man kann nicht einfach verduften, wenn man keinen Bock mehr hat, ausser man will sein Equipment dem Jazzclub spenden. Ich hasse abbauen und rumschleppen. Im nächsten Leben werde ich Blasofonist ... scheissegal was, die nehmen ihre Blechpfeife, Rotzkanne oder die goldene Klarinette mit und gut is. Jetzt erst mal ein Konter-Bier bzw Konter-Cuba-Libre
Hehe, nee... Eierlegende Wollmilchsau gibt's schon nicht, geschweige eine, die mit der Anmut einer Gazelle über die Steppe hupft.
Ja klar, die gibt's nicht, aber man kann sie als Kunde doch wenigstens verlangen, wenn einem die Verbraucherinformation schon alles mögliche verspricht.
Das ist so 'ne Sache, wo ich recht ungnädig urteile, denn man kann sehr wohl Saiten herstellen, die anständig klingen, keinen Saitenzug wie ein Mühlstein um den Hals haben und zudem auch noch ein feines Finish (was zudem auch der Haltbarkeit zuträglich ist). In der Hinsicht fände ich z.B. die TI Jazz Rounds immer noch gut. Wobei deren dünnen Rundkern's reges Eigenleben vs. Kontrollierbarkeit eine Sache ist, von der ich nicht wüßte, wie man beides unter einen Hut bringen könnte.
Es gibt ja für Saiten, wie Du schon gesagt hast, verschiedene Kriterien. Diese sind einerseits klar kalkulierbar technischer und wirtschaftlicher Natur, andererseits hängen sie von subjektivem Empfinden ab, welches weder gleichbleibend noch überhaupt klar definierbar ist.
Dann machen es einem noch die Unterschiede in Spieltechnik, Bauweise und technische Ausführung des Instruments, Einstellung des Instruments (Saitenlage, Pickups etc), verwendete Amplifikation etc nicht gerade einfach.
Ich meine behaupten zu können auch mit einem wunderbaren Bass und tollen Saiten an einer verk**kten Mist-Anlage keinen gescheiten Sound eingestellt haben zu können. (Daher prüfe ich den Sound eines Basses auch ausgiebig im unverstärkten Modus)
=> Für mich muss eine Saite einen ausreichend guten Sound so lange wie möglich behalten und der Satz darf nicht exorbitant teuer sein.
Diese Restriktion erfordert natürlich Kompromisse, die ich aber im täglichen Spiel eingehen muss. Und ehrlich gesagt: Für Üben, Proben und 08/15-Gigs ist es mir egal ob ich jetzt den supergeilsten Sound habe oder nicht, solang er nicht besch*ssen ist, versteht sich.
Beispiel: Für ne normale Session gibt's ja kaum Kohle, vielleicht mal 50 oder 100 Euro. Wenn ich dann einen supergeilen Satz Edelsaiten drauf hab, der aber nach 5 Stunden Spiel (meisstens haben die Ars*hgesichter von Sessionbassisten ja kein eigenes Instrument dabei) wieder auf "Normalklang" runtergenudelt ist, dann reisst mir das ein Loch in die Tasche, wenn ich ne Woche später beim nächsten Event diesen Supersound haben will. Denn die vermeintlichen "Edelsaiten" kosten fürn 6er locker 60+ Euro.
Gerade was kleine Gigs oder Sessions angeht verfalle ich wieder ins Teenager-Sparbrötchen-Schema: Saiten auskochen. Klingen dann für die Session wie neu und werden danach eh weggeschmissen.
Bei Sessions hab ich mir angewöhnt einen zweiten Bass mitzunehmen und diesen den Einsteigern zu stiften, denn da mach ich dann natürlich keine frische Saiten drauf
Das führt allerdings wieder zu mehr Schlepperei ... man hat's nicht leicht.
Was ich sagen wollte: Querschnitt aus Spielgefühl, Klang, Haltbarkeit und Preis ergibt die optimale Saite für mein Hauptinstrument.
Ich hab' mir die Dinger schon immer selber nochmal neu geschrieben. Hilft auch beim Einprägen. Aber was manche so 'rausgeben ist eine Unverschämtheit. Ich kann das nicht ab, wenn ich da sowas vor der Nase habe, was völlig unstrukturiert aussieht, auch wenn man sehr wohl weiß, daß es eine Struktur hat. Ich mag z.B. auch keine Manuskripte, wo einer Verbesserungen mit der Hand 'reinkritzelt, aber zu faul war, die schonmal in seine Datei zu übertragen und nochmal auszudrucken.
Wobei ich finde, das diese Programme noch arg viel Nachbearbeitung brauchen. Ich mach das immer sauber mit der Hand auf Notenpapier und leg's dann lieber für meine Bandkollegen auf den Kopierer. Einzig "Encore" fand ich ganz okay vom Notenbild, aber das war/ist weit weg von komfortabel.