Double Action Trussrod Fragen zum Verständnis

  • Ersteller xLucas96k
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Danke für den ausführlichen Input.
Habe nun nach mehreren Stunden Warten den Halsstab nochmal etwas gegen den Uhrzeigersinn gedreht, was die Krümmung etwas stärker gemacht hat bzw. wsl ist es immer noch minimal aber es war spürbar. Konnte daher die Sättel nochmal um einiges niedriger stellen. Werde Heute Abend wenn ich von der Arbeit komme nochmal schauen, ob sich der Hals nochmal etwas angepasst hat und ggf. nachjustieren. man lernt eben jeden Tag dazu. Hab mir auch gleich ein paar nützliche Werkzeuge zum einstellen dazu bestellt - sollten dank DHL Heute schon eintreffen. Ist sicherlich ein nützliches Wissen sich damit auseinander zu setzen.

Edit: Generell scheint es so, das der Hals ziemlich stabil ist und kleinere Justierungen nicht allzu viel Auswirkung haben. D. h. auch mit Saitenzug scheint der Hals Kerzengerade zu sein. Liegt eventuell am dreistreifigen Hals und da es ein dickerer ist (7 Saiter). Ebenfalls kann ich den Halsstab vom Korpus aus bedienen, was cool ist. Ich weiß aber nicht in wie weit sich das anders auswirkt als Halsstäbe vom Kopf aus
 
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Der Hals sollte eine leichte Krümmung bis zum Übergang zum Korpus haben und ab da (meine persönliche Meinung und Erfahrung!!!) leicht "abfallend" zum Halsende sein.

Also bei Gitarren "von der Stange" habe ich ein Falloff selten gesehen.
Manche Gitarrenbauer und -techs machen das extra beim Fret Leveling - allerdings ist es mMn nicht immer nötig (hängt auch davon ab, welche Gitarre, welches Tuning, welche Saitenstärke etc. - und was damit überhaupt gespielt werden soll).
Was aber öfters mal vorkommt bzw. ich schon öfters gesehen habe, sind Bünde, die am Halsende hochkommen, insbesondere bei Les Pauls (und deren Nachbauten).

Was das Werkzeug betrifft, um sowas zu überprüfen, da muss man dann wirklich schauen, was man kauft, sowohl bei den gekerbten und ungekerbten Linealen als auch bei den Fretrockern. Diese 5 Euro Teile kann man normalerweise vergessen.
Meinen letzten Fretrocker habe ich bei Guitars & Woods gekauft - genauer gesagt gleich zwei davon und die sind beide top abgerichtet worden, kann man auf allen Seiten aneinander halten und nicht der kleinste Spalt ist sichtbar.
 
Habe nun nach mehreren Stunden Warten den Halsstab nochmal etwas gegen den Uhrzeigersinn gedreht, was die Krümmung etwas stärker gemacht hat bzw. wsl ist es immer noch minimal aber es war spürbar. Konnte daher die Sättel nochmal um einiges niedriger stellen.
Sehr gut, damit konntest Du das Setup für den aktuellen Zustand der Bünde optimieren.
An Deiner Stelle würde ich allerdings den Hinweisen von @murle1 zur potentiellen Optimierung der Bünde nochmals folgen, denn:
Das gravierendste Problem bei mir ist, dass meist Bund 1 und 7 bis 8 schnarren und das zu dolle bzw. keinen Klang ergeben.
Wenn das wirklich ein und bedeuten sollte, also massive Probleme eng begrenzt lokal auf Bund 1, 7 und 8 (nicht aber oder deutlich geringer auf Bund 2 bis 6, 9 bis..), stimmt hier etwas mit den Bünden nicht ganz - vermutlich stehen 2 und 9 etwas hoch. Durch die nicht optimale Einstellung der Halskrümmung hast Du das unbewusst aufgedeckt gemäß der Methodik: Möchte ich Steine/Untiefen im Fluss finden, muss ich den Wasserstand senken.
Wie weiter oben beschrieben wirkt sich eine für die jeweilige Gitarre nicht optimale Halskrümmung bei angenommen perfektem Zustand der Bünde in größeren Bundspannen und nicht eng begrenzt aus: Zu gerade schnarrt es mehr großflächig in den unteren Lagen und zu konkav eher großflächiger in den oberen Lagen, sehr eng begrenzte Probleme deuten auf Bundprobleme hin. Kombinationen daraus zu erkennen und im Rahmen des möglichen zu beseitigen bedarf natürlich etwas mehr Erfahrung.
 
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Meist war es Bund 1. Muss mal schauen, wie es später ausschaut. Habe mir aufgrund seiner Tipps auch noch die benötigten Tools bestellt. Wollte dementsprechend vor dem nächsten rumwerkeln warten, dass ich es dann gleich noch perfekter optimieren kann. Hab für mein Gefühl schon ein ordentliches Stück entgegen den Uhrzeigersinn gedreht und will erstmal überprüfen wie die Krümmung jetzt überhaupt ist. Nicht das ich da jetzt schon zu viele habe und der Fehler wo anders sitzt.
 
Gib dem Hals bitte auch ruhig etwas Zeit, sich nach dem Drehen am Trussrod an die neue Spannung anzupassen.
Das kann auch mal einen Tag dauern, bis sich nichts mehr tut.
Und falls ein Bundstäbchen zu hoch ist, kann man natürlich schauen, ob es vom Griffbrett hochgekommen ist - und in dem Fall nicht einfach abschleifen, sondern mit irgendwas Geeigneten (z.B. einem Messing Hämmerchen, oder normaler Hammer und Unterlage, die das Bundmaterial nicht beschädigt) wieder runterkloppen. :)
 
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*edit*
Noch schonender mit einem Hartholzrundstab (Baumarktmeterware) und Hämmerchen.

DSCF1169.JPG
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
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@murle1

Das meinte ich ja mit "Unterlage, die das Bundmaterial nicht beschädigt" - da gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B. so ein Stück aus Holz oder Kunststoff.
 
Vielleicht passt es ja zum Thema:
Macht es eigentlich Sinn, dass einige 8 oder 9 Saiter Gitarren zwei Halsstäbe besitzen? Einige Hersteller machen das, aber mir fehlt die Vorstellung, wie man die vernünftig einstellen kann.
 
Hast du Beispiele? Ich meine Rickenbacker hatte das mal und habe es von Bässen gehört. Die Idee ist wahrscheinlich, dass sich der unterschiedliche Saitenzug (wirkt sich das als größere Torsionskraft bei breiterem Hals aus?) so besser kompensieren lässt. Auch wenn ich mir es jetzt nicht so umständlich vorstelle, die meisten werden wohl hinsichtlich Kunden eher auf stabile Halskonstruktionen setzen.
 
Der Saitenzug zwischen den hohen und tiefen Saiten kann sich erheblich unterscheiden bei so einem Instrument, um das zu kompensieren, scheinen unterschiedliche Gegenkräfte naheliegend.
 
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Interessant. An der Stelle scheint aber ein durchdachtes Vorgehen beim Justieren sehr wichtig, um keine fiesen Spannungen in den Hals zu bekommen.
 
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An der Stelle scheint aber ein durchdachtes Vorgehen beim Justieren sehr wichtig

Ein derartiges Vorgehen halte ich grundsätzlich für wichtig. :D
Auch bei Gitarren mit nur einem Trussrod. :)
 
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Naja. Als ich meine JEM damals bekommen habe, wurde mir geraten, den Hals erstmal arbeiten zu lassen, bis er überhaupt "kommt". Alle Gitarren, mit denen ich zu tun hatte, wurden so eingestellt, das im Bereich der ersten 2 -3 Bünde eine leichte Krümmung nach oben hatte. Diese ging nahezu weg, wenn die Saiten runter waren. Dann habe ich den Hals komplett mal mit den Bünden über meinen Glastisch, auf dem drei Bögen 800 Nass Papier geklebt waren, mit Gefühl in Richtung der Bünde abgezogen - sofort sieht man die Übeltäter, die evtl hochstehen. Nicht übertreiben. Ich persönlich habe den Eindruck, dass die niedrigste mögliche Saitenlage irgendwie "undeutlicher" klingt - versucht es mal selbst, der Ton wird viel deutlicher - auch mit Hi Gain. Ich denke, dass diesen Zahlen ein Nachteil sind, weil zu pauschal. Manchen Damen stehen Pfunde auch besser, als anderen...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Prospero:
"... eng begrenzt lokal auf Bund 1, 7 und 8 (nicht aber oder deutlich geringer auf Bund 2 bis 6, 9 bis..), stimmt hier etwas mit den Bünden nicht ganz - vermutlich stehen 2 und 9 etwas hoch...."
Einer der Gründe, warum ich erstmal ein halbes Jahr gewartet habe, um überhaupt die Krümmung wie (von mir) gewünscht zu bekommen. Ich habe erlebt, dass durch das Anziehen des Stabes der Hals " Wellen " bekommen hat. Allerdings sind das alte Erfahrungswerte. Da half nur, die Schraube zu lösen, dickere Saiten usw... und hoffen. Wärme etc. soll auch noch was Retten können usw.
Ich meine nur, diese strengen Zahlenwerte können manchem auch ein schlechtes Gefühl geben, wenn es ein Zehntel mehr ist, und sie plötzlich klingt, dann ist es eben so. Auch meine kleine AR klingt besser, wenn man von der niedrigsten möglichen Saitenlage wieder ein Tacken nach oben geht - da kommt ein Bereich, in dem der Klang deutlicher ist. Aber da gibt es unterschiedliche Meinungen. Kann aber mit Sicherheit sagen, dass es Gitarristen gibt, die für Aufnahmen höhere Saitenlagen bevorzugen.
 
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Einfach mal ne Frage eines älteren Users, der noch mit Zollstöcken die Mensur der Hertiecaster geprüft hat: Was sagt denn der Blick über den Hals ? Also, wenn Du mal das Griffbrett auf Augenhöhe hältst, und mal über die Bundoberkanten in Richtung Sattel schaust: Gibt es da evtl Wellen, oder stehen nur die einzelnen Bünde hoch ? Meist sieht man, was für eine Krümmung in dem Bereich ist.
 
Gibt es da evtl Wellen, oder stehen nur die einzelnen Bünde hoch ? Meist sieht man, was für eine Krümmung in dem Bereich ist.

Wenn irgendwas richtig grob im Argen ist, wird man es da schon sehen.

Ansonsten halte ich diese Methode für weitläufig überschätzt und würde eher dazu anraten, das mit einem geeigneten Lineal zu überprüfen - es gibt auch spezielle Lineale mit Aussparungen für die Bünde, die man sozusagen direkt aufs Griffbrett legen kann. Wichtig dabei ist, dass die Aussparungen dann zur Mensur passen. Manche haben deshalb auf der einen Saite eine 25,5" Fender Mensur, auf der anderen die 24 3/4" Gibson Mensur. Da würden bei gerade eingestellten Hals "Wellen" im Griffbrett schon sichtbar werden, wenn das Lineal nicht überall ordentlich aufliegt.

Was einzelne Bünde betrifft, darf man nicht vergessen, dass die zwar normalerweise gelevelt werden (dh. auf gleiche Höhe gebracht werden, z.B. mit einem geraden Schleifblock), das Crowning (das Verrunden) aber per Hand geschieht. Und wenn letzteres nicht ganz so regelmäßig ausgefallen ist, kann anhand der Licht-Reflexionen der Bünde an den Seiten der Eindruck entstehen, die wären nicht ordentlich eingesetzt oder gelevelt worden - was aber nicht stimmen muss.
Ob einzelne Bünde wirklich hochstehen, lässt sich besser mit einem Fretrocker überprüfen, da bitte dann einen kaufen, der auch wirklich nochmal abgerichtet wurde und nicht diese Billigteile, die nach dem Ausstanzen noch scharfe Grate an den Kanten haben.
 
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....würde eher dazu anraten, das mit einem geeigneten Lineal zu überprüfen...

Definitiv. Habe ich auch direkt dabei erwähnt. Aber um eine Vorstellung über das Profil der Krümmung zu bekommen schadet es sicher nicht.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

noch scharfe Grate an den Kanten haben.
:) das sind dann die, mit denen man die Bünde direkt auch Abziehen kann...

NICHT.
 
Ansonsten halte ich diese Methode für weitläufig überschätzt und würde eher dazu anraten, das mit einem geeigneten Lineal zu überprüfen - es gibt auch spezielle Lineale mit Aussparungen für die Bünde, die man sozusagen direkt aufs Griffbrett legen kann.

Endlich mal wieder `ne Gelegenheit zu widersprechen. Ich behaupte das Gegenteil.

Ich kann im Gegenlicht, also am besten gegen den Himmel über das Griffbrett gepeilt so einiges erkennen was mir bei der Diagnose hilft.

Ein Lineal wie das oben verlinkte besitze ich nicht und habe es nie vermisst, denn es kann mir ja nur zeigen dass unabhängig von der Bundierung schon das Griffbrett schief ist. Das würde man aber auch bei dem Versuch die Bünde abzurichten schnell feststellen und dann müssen sie sowieso ersetzt werden.

Es gibt heutzutage so viele angebliche Gitarrenbauerwerkzeuge die von Gitarrenbauern nie benutzt werden, sondern nur für die Hobbybastler produziert werden. "Spar Dir die 50,- € für den Gitarrenbauer und kauf lieber für 25,-€ dieses in China gefertigte Lineal...

*
 
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Endlich mal wieder `ne Gelegenheit zu widersprechen.

Das muss gefeiert werden! :D

Ich kann im Gegenlicht, also am besten gegen den Himmel über das Griffbrett gepeilt so einiges erkennen was mir bei der Diagnose hilft.

Ja, wenn alles sauber verarbeitet wurde, dann schon.
Bei nicht schön verrundeten Bünden, bei welchen, die auf der Oberfläche regelrechte "Knicke" haben, wirds dann aber doch schwieriger.

Ein Lineal wie das oben verlinkte besitze ich nicht und habe es nie vermisst, denn es kann mir ja nur zeigen dass unabhängig von der Bundierung schon das Griffbrett schief ist. Das würde man aber auch bei dem Versuch die Bünde abzurichten schnell feststellen und dann müssen sie sowieso ersetzt werden.

Haha, das sag mal den Leuten bei Gibson... die richten die Griffbretter nämlich nicht ab bzw. wird das Griffbrett erst bundiert und dann erst aufgeleimt - das kann zu Huckelpisten führen.
Macht aber nichts, die Plek Maschine schleift alle Bünde dann wieder auf eine Höhe herunter. Die Bünde selbst sind dann eben manchmal unterschiedlich hoch.

Ob man so ein gekerbtes Lineal wirklich braucht oder nicht, sei mal dahingestellt.
Nützlich kann es auf jeden Fall sein, wenn das Griffbrett ok ist und man den Hals gerade einstellen möchte.
Du kannst es auch versetzt auf die Bünde selbst stellen (hätte dann dort die Funktion wie ein normales Lineal).
Man kann sich sowas auch selbst basteln.

Oder man nimmt ein normales Lineal und orientiert sich an der Linie zwischen Griffbrett und Hals beim Einstellen eines geraden Halses vor dem Bundabrichten - setzt natürlich voraus, dass das Griffbrett in Ordnung ist.

Es gibt heutzutage so viele angebliche Gitarrenbauerwerkzeuge die von Gitarrenbauern nie benutzt werden, sondern nur für die Hobbybastler produziert werden

Es gibt in der Tat z.B. von Stewmac für wirklich jeden kleinsten Handgriff irgendwelche vermeintlichen Spezialwerkzeuge - vieles kann man auch deutlich günstiger im Baumarkt kaufen oder sich sogar selbst basteln.
Man muss halt überlegen, ob man die Teile wirklich benötigt oder eben nicht.
Und es gibt durchaus Gitarrenbauer, die da so einiges nutzen, was die im Sortiment haben. Das würde sich für "Hobbybastler" aber ohnehin nicht lohnen, wenn die nur hin und wieder mal was an Gitarren machen.
 
, bei welchen, die auf der Oberfläche regelrechte "Knicke" haben, wirds dann aber doch schwieriger.
Wenn das so ist, stellt sich aber kaum die Feage nach der Krümmung wenn man auf der Suche nach der idealen Einstellung ist, weil man die Übeltäter dann sieht. Und nichts anderes wurde geschrieben: Das ein Blick über das Griffbrett eine Menge aussagt. Extrembeispiele kann man immer finden Aber gut zu wissen, dass ich all die Jahre so großes Glück hatte ohne Spezial Werkzeug Gitarre spielen zu können. Zeiten, als man bei Rockinger noch Alex sprechen konnte - die haben dann nach und nach auch solche Tools angeboten ( z.T. Entwickelt )
 
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