So... nachdem ich nun den ganzen Kram installiert und ein / zwei Sachen ausprobiert hab, ein kleines Statement:
Die Verarbeitung der AudioStation ist super. Das Konzept ist durchdacht, auch was die vorinstallierten Tools anbelangt. So lässt sich die AS ohne Probleme ab Werk ganz leicht mit einem iPad verbinden und steuern. Ein WLAN Stick liegt bei. Die AS kreiert beim Boot automatisch ein AdHoc-Netzwerk, welches zwar versteckt ist, aber nicht gesichert. Anyway: DHCP ist aus, sodass man schon wissen muss, welche IP man dort eingibt.
Anschlussseitig gibts wohl auch nix zu meckern.
Die LiveControl ist so eine Sache für sich.
Die Encoder sind gerastert. Da steh ich leider gar nicht drauf, wusste ich aber vorher schon. Die Knöpfe wirken etwas "cheap", das Gehäuse ist jedoch robust und hochwertig. Das kleine Display zeigt eigentlich alle nötigen Parameter. Man kann auch sehr viel mit der LiveControl einstellen, sodass im Prinzip wohl noch nichtmal zum Setups-bauen ein Monitor benötigt wird. Aber: Es geht eben schnell die Übersicht flöten. Das ist eben dem kleinen Display und den vielen Menüs und Submenüs geschuldet. Aber anders gehts wohl nicht. Man muss es ja nicht nutzen ;-)
Ich werd mal sehen, wie die für mich live zum Einsatz kommt.
Eines ist schade: Bestimmte (und wichtige) Parameter sind NICHT midi-adressierbar und nur über die LiveControl zu steuern. Dazu gehören die Aux-Sends, der eingebaute EQ und auch die Volumes der Tracks. Die Begründung dafür, die mir Seelake heute gegeben hat, erscheint aber schlüssig. Seelake ist darum bemüht, ein System zu schaffen und zu halten, welches problemfrei funktioniert. Und genau deshalb ist es schwierig, Geräte von Drittherstellern einzubinden. Seelake hat in der Vergangenheit festgestellt, dass es viele Controller gibt, die ziemlichen Müll senden und nicht funktionieren. Deshalb haben sie sich vorerst dazu entschlossen, dies nur über die LiveControl zugänglich zu machen. Schade, aber verständlich.
Man kann sich auch anders behelfen, indem man z.B. in einen der vier Inserts, die pro Track bereit stehen, einen EQ einfügt, der auch einen Volume-Knopf hat. Diese Parameter lassen sich dann nämlich frei einem MIDI Controller zuweisen und das Problem ist gelöst (bis auf die Aux-Sends, die aber wiederrum sehr bequem über die LiveControl erreichbar sind).
Wermutstropfen: Auch mit MachFive gibt es Probleme mit der Preload-Funktion. An sich funktioniert es zwar, solange man nicht die GUI danach öffnet. Denn dann freezt der Host und man muss ihn über den TaskManager beenden. Lädt man das Preset ohne Preload (was bedeutet, dass man in der Zeit gar nicht spielen kann, weil er ja eben ein neues Preset lädt) funktioniert das ohne Probleme und auch die GUI lässt sich öffnen. Je nach verwendetem Instrument kann das aber auch eine Weile dauern (AcousticSamples Wurli braucht ca. 10 Sekunden zum Laden)... UVI Workstation braucht dagegen übrigens nur einen Bruchteil der Zeit....
Lösung: MachFive ist quasi ein Host im Host. Ich werde also die Sample-basierten Librarys, die ich benötige, komplett in eine Instanz laden (oder in Gruppen aufteilen) und auf unterschiedliche MIDI Kanäle ansprechen. Dann funktioniert das Umschalten sofort, denn das Plugin bleibt völlig unberührt und nur die AudioStation schickt auf einen anderen Kanal. Vorsicht: Taste halten -> Umschalten führt dazu, dass die gehaltenen Noten keinen NoteOff geschickt bekommen... möp! Aber auch da bin ich an einer Lösung dran und hoffe hier auf Hildegards Hilfe.
Die größte Herausforderung bei der AudioStation sehe ich in der Organisation. Hier hab ich wirklich noch gar keine Ahnung, wie ich vorgehe. Man muss erstmal verstehen, wofür diese Kiste überhaupt gemacht ist.
Der Grundgedanke von Seelake war und ist es (leider) immer noch, dass sich eine komplette Band dort einstöpselt und jeder Musiker für sich seine Sounds umstellen kann, wie er lustig ist, ohne die anderen zu behindern.
Man hat also die Channelstrips. Jeder Channelstrip fasst 999 Patches. Die übergeordnete Ebene heißt Performance. Auch hier gibt es 999. Alle Patches und alle Performances sind MIDI-adressierbar, nach MIDI-Kanal und BankSelect sortiert.
Ein bissl blöde ist, dass die Volumes NICHT in der Performance sondern im Patch gespeichert werden. Brauch ich also ein Piano mit 0db und eines mit -10db muss ich dafür zwei Patches erstellen... hmpf. Hier bin ich noch am Grübeln... muss auch nochmal die Anleitung diesbzgl. wälzen.
Um irgendwie eine Struktur in das Ganze zu bekommen und es zudem später noch gut adressierbar zu machen, sind wir auf den Trichter gekommen, die Channelstrips in Kategorien einzuordnen. Dann wären auf Ch. 5 z.B. alle Acc-Pianos, auf Ch.6 alle VintageKeys, auf Ch.7 SynthPads, etc. So könnte man später mit ProgramChange an die entsprechenden Channels relativ easy Sounds umschalten und "jammen".
Die AudioEingänge sind fest auf die Kanäle geroutet, weshalb ich die ersten vier also immer frei lassen werde (das sind die vorverstärkten Eingänge).
Soweit mal für heute