So... BOOOOOM!
Nach ewig langer und kräftezehrender Arbeit steht es nun endlich (bis auf ein paar kleine Programmiergeschichten).
Erstmal zur Erklärung, warum ich umgebaut habe: Erstens scheint das so eine Art Zwang bei mir zu sein.
Zum zweiten aber weil mir über die Festivalsaison hinweg der Auf- und Abbau zu lange gedauert hat. Es waren trotz der Optimierungen doch immer noch recht viele Strippen zu ziehen und an recht viele Dinge zu denken. Das wollte ich entschlacken. Deshalb das schon im vorherigen Post gezeigte Rack.
Ich muss nun zugeben: Das Rack ist wirklich schwer! Alleine sind Treppen fast nicht zu bewerkstelligen. Hinzu kommt, dass der Casebauer leider nur einen Griff pro Seite statt zweien (wie gewünscht) verbaut hatte. Er bot mir natürlich an, dass zu fixen, hätte dann allerdings nochmal ein bisschen gedauert und ich wollte das Projekt anfangen. Durch die großen Rollen sind lange Strecken aber kein Problem und hier fürs Treppenhaus hol ich mir eine einfache Sackkarre. Ich muss nur eine halbe Etage überwinden ;-)
Dann haben wir hier ein 88er Board. Es ist bezogen mit Sparkle-Tolex von Mojotone aus den Staaten. Die Seitenteile bestehen aus Birke-Multiplex, sind schwarz lackiert und mit Diamant-Glitter "veredelt.
Verbaut ist eine FATAR TP/400 (aus Studiologic NUMA). Sehr schöne Tastatur. Verbaut ist außerdem eine Pitch/Mod-Wheel-Einheit. Die ist jedoch bisher nicht in Betrieb. Warum erzähl ich später.
Wie ihr auf der Rückseite sehen könnt bin ich den Weg gegangen und habe fünfpolige XLR-Buchsen verbaut. Davon abgesehen, dass die Teile ein Heidengeld kosten, war das die richtige Entscheidung. Die Kabel sind schön dick, der Anschluss verriegelt und im Worstcase beim Lichttechniker zu leihen (wenn er denn 5polig belegte hat... gibt auch nur 3polig belegte...). Anyway: Ersatz hab ich natürlich bei.
Die Anschlüsse hinten von rechts nach links:
- USB (5pol XLR): +5V Stromversorung und Daten
- Powerumschalter: Schaltet zwischen USB-Power und MIDI-Power um
- MIDI OUT (5pol XLR): MIDI Ausgang des Instruments (Pins 1-3) und +5V Rückleitung aus dem Rack, wo ein stabilisiertes Tischnetzteil verbaut ist.
- MIDI IN (5pol XLR): MIDI Eingang und führt ebenfalls die +5V aus dem Rack
- Standard MIDI Buchse Out
- Standard MIDI Buchse IN
- Expression (für die Nutzung ohne Hildegard)
- Sustain (für die Nutzung ohne Hildegard)
Dann habe ich hier zwei Winkel verbaut, die einfach gedreht werden können. Der Anwendungszweck ist wohl klar:
Ein Board kommt selten allein. Hier die obere Tastatur:
Eine FATAR TP/8O verrichtet hier seinen Dienst. Der Bezug ist ebenfalls Sparkle-Tolex.
Ein paar Controller habe ich dem Board auch noch spendiert:
2x4 Marquardt-Schalter mit LED und 9 60mm Fader. Was genau die Schalter machen weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich läuft es auf einen Channelswitch der Tastatur hinaus.
Die Rückseite entspricht 1:1 dem anderen Board:
Die gesamte Verkabelung sieht dann so aus: 30cm 5pol XLR Kabel vom oberen Board ins untere. 2m (oder 5m) 5polXLR vom unteren Board ins Rack. Pedale ins Rack. Fertig.
Nun zum Rack:
Im Deckel befindet sich der 21,5" Samsung Screen in FullHD Auflösung. Auf dem Bild kaum erkennbar ist der Screen an einen HDMI-Switch angeschlossen. Will ich die AudioStation also mal an einen anders aufgestellten Screen anschließen, kann ich einfach dort das HDMI Kabel einstecken und umschalten. Es entfällt lästiges ImRackRumKrabbeln.
Oben drauf liegt nun ein Zoom R24, den ich relativ günstig erstehen konnte. Dank seiner eingebauten AmbienceMics sollte sich damit sehr schnell ein einigermaßen guter Bühnensound (gerade für kleinere Bühnen) zusammenmixen lassen. Ich habe Kanal 1/2 für FOH-Rückleitungen freigelassen. Auf Kanal 3-6 liegen die ersten vier Ausgänge der AudioStation (über die symmetrischen Klinkenausgänge der DI-Box). Kanal 7/8 sind dann belegt für die eingebauten Ambience-Mics.
Vorne habe ich eine Rapoo Tastatur eingebaut. Ob es bei der bleibt, weiß ich noch nicht. Das schöne: Sie ist beleuchtet. Das schlechte: Wer ein MacBook Touchpad gewöhnt ist, verzweifelt. Für längere Arbeiten muss sowieso eine Maus her.
Vorne sieht das Rack dann so aus:
Oben der Furman, an den ALLE Geräte angeschlossen sind. Es führt also lediglich eine Leitung nach draußen. Es folgt die DI-Box. Da hab ich auch gleich mal die ersten beiden Ausgänge beschriftet. Hier liegen übrigens die ersten 6 Ausgänge der AudioStation an. Wenn man also fix einen Klick schicken will, muss man nicht noch eine DI-Box suchen, Verkabeln, etc.
Dann haben wir da die Anschlussblende. Die beiden USB-Eingänge sind direkt auf jeweils ein USB-Kabel gelötet und stecken in einem gepowerten Hub im Rack. Die nächsten beide 5polXLRs sind direkt mit den Eingängen 1 und 2 der Hildegard verkabelt. Das sorgt für eine einigermaßen saubere Front. Außerdem liegt auf Pol 1 und 2 die schon erwähnte Stromversorung via Tischnetzteil (5V und 6A.... reicht).
Die nächsten vier MIDI-Buchsen sind noch nicht verkabelt, sollen aber später einfach nur die MIDI I/Os, die die AudioStation hinten hat, nach vorne legen.
Die ersten beiden XLR-Buchsen sind mit den AudioEingängen der AS verkabelt. Die beiden dahinter sind ebenfalls noch nicht belegt (Kabel waren zu kurz).
Die Hildegard hat ein neues Gehäuse und eine neue Beschriftung bekommen.
Und unten noch die AudioStation.
Auch den Deckel, der vorne gegen das Rack kommt, habe ich genutzt. Dort ist ein Gepäcknetz montiert. Das habe ich noch mit Tolex ausgelegt, damit sich die dort verstauten Utensilien nicht durch das Netz schlingeln.
So... und der Knüller zum Schluss.
Beide Boards sind mit RGB-LED-Streifen ausgestattet, die sich selbst über MIDI adressieren lassen.
Allerdings gibt es hier drei "Probleme":
a.) Die Datenleitung des LED-Streifens streut mir irgendwie in die analoge Potiscannung ein. Deshalb sind auch Pitch & Mod nicht aktiv. Die Pedale funktionieren allerdings 1A.
b.) Möchte man hier wirklich Split&Layer Zonen anzeigen lassen (was ja nahe liegt), muss man sich dafür etwas ausdenken. Angenommen ich weise jeder LED einen CC zu. Dann müsste ich ja für jeden Song 88 CCs mit unterschiedlichen Werten rausschicken.... äh.... ne?!
Vorschläge sind hier herzlichst willkommen!!
c.) Dies war ein fertiger LED-Streifen. Das bedeutet, dass natürlich die Abstände von LED zu LED nicht gleich Taste zu Taste ist. So hat der Streifen fürs 88er knappe 70 LEDs.
Soweit... jetzt gilt es noch ein paar Kleinigkeiten auszubessern und dann haben wirs ;-)
Und jetzt ihr...