Diskussion zum Vorschlag für pietätvolle und informative Kondolenzthreads

  • Ersteller Der Gepuschelte
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Es sei denn, die Meldung lautet "Karl Ranseier ist tot" 😉
 
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Ist ein Vorschlag von @peter55, der aber keineswegs eine Verpflichtung oder ein Schema vorgibt, welches einzuhalten ist und schon gar nichts, was eine solche Paranoia

Ist es wirklich nur ein Vorschlag? Ich kann dir sagen, was mir ein wenig aufstößt – wie gesagt, fühle ich mich weder irgendeiner Freiheit beraubt noch schreie ich laut "Zensur". Es ist eher eine Stilfrage. Eine Frage des Respekts auch Usern gegenüber.

Nehmen wir mal ein paar Worte aus der Einleitung des "Vorschlags":

Da diese Threads imho auch einer gewissen Pietät gerecht werden sollten

Diese wenigen Worte suggerieren im Umkehrschluss, dass jemand, der sich nur zu einem stillen "XY ist tot" durchringen kann, dieser "gewissen Pietät" eben NICHT gerecht wird, was schon ein bisschen wertend ist. Bin ich pietätlos, wenn ich meinen Kondolenzthread nicht mit bunten Bildern und Links eröffne? Muss ich dann ein schlechtes Gewissen haben? Genau diese Fragen stellen sich beim Lesen dieses Vorschlags.

Hätte Peter gesagt, "wir vom MB wollen den Usern (oder den Suchmaschinen) einen gewissen Mehrwert bieten, daher wäre es hilfreich, wenn Ihr den Startbeitrag mit einigen Infos zum Verstorbenen aufwertet, da vielleicht nicht jeder ihn kennt", hätte das wohl jeder verstanden und eingesehen.

Momentan ist es aber eine reine "Geschmacks-Vorgabe", also etwas Subjektives. Dass ich persönlich Peters "Entwurf" gar nicht so gelungen finde wie die "stilleren" Posts, habe ich ja schon erwähnt. Dennoch finde ich ihn legitim – aber am falschen Ort. Ein Vorschlag, der auf persönlichem Geschmack basiert, wäre kein "wichtiges Thema" (=PIN) und gehört allenfalls hier ins Board-Feedback.

Zumal - wie ich ja schon gesagt habe – gerade das RIP-Sub doch sehr gut funktioniert, da nun wirklich jeder zumindest ein wenig Anstand und Respekt vor den Toten hat, ohne, dass man es erklären muss. Jegliche Einlassung ist hier nicht nur völlig unnötig, sondern sogar destruktiv – wie man ja an diesem Thread deutlich sehen kann.


EDIT. Hier noch eine ambivalente Formulierung:

Den persönlichen Teil des Textes überlasse ich natürlich jedem selbst, hier kann und mag jeder...

Ähm. Das klingt schon sehr nach einer großzügigen "Erlaubnis". Den "persönlichen Teil überlässt du jedem selbst" – und den Rest? Nicht? "Hier kann und mag jeder" heißt doch, dass das dort nicht zutrifft.

Tut mir leid – ein sachlich gemeinter Vorschlag sieht anders aus.

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Ich habe noch keinen Thread gefunden, der mir unangemessen vorkam, wo es blöde Bemerkungen gab oder der mir "pietätlos(1)" erschien.

Wenn jemand schreibt, "Sänger XYZ ist gestorben" und die Folgebeiträge lauten "schade, hab ich oft gehört und ich mochte ihn", "verbinde ich mit meiner Jugend", "mochte ich gerne und hab seine Songs gecovert", "ohje, wieder jemand der jünger ist als ich", "kannte die Sängerin persönlich und tut mir Leid R.I.P", "macht mich traurig" usw........... sind das alles legitime Äußerungen, die weder in eine Art Normkorsett zu zwingen sind noch irgendwelche Mindeststandards erfüllen müssen.

Oftmal steuern ja auch die Folgebeiträge Informationen, Videos usw. dazu, die den Thread auch für andere User interessant machen. Beim Start eines solchen Threads haben viele die ganzen Infos doch gar nicht auf Anhieb parat - möchten aber trotzdem das Thema starten, weil sie den Sänger z.B. mochten oder es sie einfach nur traurig machte.

Sie stellen ehrliche Meinungen und Gefühle der User dar (sehr wertvoll) und das muss respektiert werden. Wir sind hier auch keine Bestatter, die ausgearbeitete Reden führen oder Kolumnisten, die entsprechende Beiträge abarbeiten. Das ist ein Board mit Leuten von 12 bis 80 (oder was weiß ich), die mehr oder weniger umfangreiche Beiträge aus ihrer Sicht hier kundtun.

(1)Was den pietätvollen Umgang anbelangt: Wenn Rumgesülze, sich lustig machen, Sprüche klopfen oder Beleidigungen gemeint sind, passt das Wort für ein Forum und so verstehe ich den betreffenden Beitrag auch.
Mit dem wesentlich umfangreicheren Teil der Pietät, wie z.B. fehlende Rücksichtnahme auf die Hinterbliebenen, reißerische Presseberichte um Aufträge zu bekommen, dumme religiöse Bemerkungen, die tote Person für Stimmungsmache und Meinungsbildung benutzen oder bei einer Beisetzung rumalbern fällt doch für uns hier sowieso aus.
 
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Ich kann mir nicht helfen, aber muss eigentlich wirklich jedes Wort so auf die Goldwaage gelegt werden?
Auch mich triggern manchmal einzelne Formulierungen von verschiedenen Usern und wer meine Beiträge seziert, wird sicher auch die eine oder andere missverständliche Formulierung darin finden.
Natürlich kann man sich zu Formulierungen, die man unpassend oder missverständlich findet, äußern. So können Missverständnisse beseitigt werden. Aber spätestens dann, wenn die Ersteller später ihre Intention beschreiben, sollte das doch erledigt sein, oder?

Sry, aber mir wird hier etwas zu viel Wind um -aus meiner Sicht- sehr wenig gemacht.
 
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mir wird hier etwas zu viel Wind um -aus meiner Sicht- sehr wenig gemacht.
jetzt wird's schwierig: macht peter55 zu viel wind mit seinem anliegen, oder machen die leute, die hier darauf reagieren, zu viel wind mit ihren kommentaren?
 
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"Karl Ranseier ist tot" 😉

Ja, das fand ich damals auch immer lustig. Das war hier wahrscheinlich als Contra-Argument gedacht? Der Witz hat meiner Meinung nach aber nur so lange funktioniert, weil danach immer eine ausreichende (immer andere) Erläuterung folgte wer, wann, wie, warum und wo das zeitliche gesegnet hat. Also eher Punkt für Peter?

Insgesamt stelle ich hier wieder betroffen (aber nicht überrascht fest), dass manche sich zwar nicht "vorschreiben" lassen wollen, wie viele oder welche Worte angemessen in einem Kondolenz-Thread sind. Gerade für die scheint es mir hier aber geradezu eine "Pflicht" zu sein, ausführlichst die rhetorische und suggestive Redeklinge zu wetzen, obwohl das Ausgangsstatement eigentlich kommentarlos hätte stehengelassen werden können?

@peter55: Ich finde es Klasse, dass du es geschafft hast, dich hier nicht weiter einzulassen. Ich wünschte, ich hätte das auch gekonnt...

Gruß,
glombi
 
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Ich kann mir nicht helfen, aber muss eigentlich wirklich jedes Wort so auf die Goldwaage gelegt werden?

Falls du dich auf meinen Kommentar beziehst, hätte ich zwei Antworten:

1) Meine "Sezierung" diente nur der Argumentation hier im Thread. Dass der Vorschlag auch beim Überfliegen bei einigen Usern ein "Gschmäckle" hinterlässt, ist offensichtlich. Sonst gäbe es ja diese Diskussion nicht.

2) Gepinnte Threads gelten als "wichtige Hinweise". Wunsch der Moderation ist in meiner Erinnerung, dass diese wichtigen Themen vorm Posten aufmerksam gelesen und bestenfalls auch beherzigt werden.

btw: Ziel dieser PINS war eigentlich immer, Newbies zu supporten, damit sie besser verstanden werden, adäquates Feedback erhalten und gegen keine Regel verstoßen. Dass ein PIN lediglich eine Meinung enthält, ist ungewöhnlich und eventuell auch dadurch etwas verstörend. Vor allem bei einem sensiblen und auch sehr persönlichen Thema wie den Tod.

Sry, aber mir wird hier etwas zu viel Wind um -aus meiner Sicht- sehr wenig gemacht.

Der Ansicht bin ich auch. Und wenn ich richtig gelesen habe, vertritt auch die Mehrheit der hier beteiltigten Moderatoren diese Position.

Da stellt sich für mich aber abermals die simple Frage: Warum?

Wenn dieser Vorschlag so nichtig, unverbindlich, bedeutungslos – also praktisch völlig egal ist – worüber reden wir dann hier überhaupt? Das Kondolenz-Sub lief immer tadelsfrei, geradezu vorbildlich. Lediglich dieser "Vorschlag" erzeugt Unmut – ob berechtigt oder nicht, spielt erstmal keine Rolle. Er hat sich als missverständlich und nicht hilfreich erwiesen, dadurch sein Ziel als "wichtiges Thema" komplett verfehlt. Warum steht er dann noch da? Warum wird ein "wichtiges Thema" ausgerechnet mit dem Argument verteidigt, es sei zu unwichtig, um darüber zu diskutieren?

Wenn mir irgendjemand diese einfache Frage schlüssig beantworten kann, dann halt mich gern hier raus.

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Warum steht er dann noch da?
Damit jeder, der seinen Senf hier noch nicht dazugegeben hat, wenigstens die Chance hat zu wissen, worum es überhaupt geht?
So langsam wird auf diesem Thema rumgeritten, wie auf der ewigen Frage ob Gibson oder Fender die schlechteren Gitarren teuer verkauft. 😉
:zu:wäre meiner Meinung nach besser.
 
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Ich finde diese Diskussion hier interessant und aufschlussreich. Deshalb bin ich nicht dafür, diesen Thread zu schliessen.
 
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Damit jeder, der seinen Senf hier noch nicht dazugegeben hat, wenigstens die Chance hat zu wissen, worum es überhaupt geht?

Nicht sehr schlüssig. Den Vorschlag, dass Peters Vorschlag in diesem ausgelagerten Thread besser aufgehoben wäre, habe ich ja bereits gemacht. Ursprünglich gehörten sie ja sowieso zusammen.

So langsam wird auf diesem Thema rumgeritten,

Es steht dir völlig frei, dich nicht zu beteiligen. Ich finde das Thema sehr interessant.

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Guten Abend.
Dieses Thema ist auch deshalb so heikel (und kontrovers), weil fast jeder Mensch hat die Erfahrung gemacht, dass ein nahestehender (angehöriger) Person gestorben ist. Jeder von uns hat einen temporären physischen Körper, der die persönlichen Gegenstände einer Person, Dinge, mit denen sie in Kontakt kommt (z. B. Musikinstrumente), ihre Korrespondenz usw. umfasst. Wir sind Menschen mit einer Seele, daher bildet die nächste Schicht die "emotionale Korona-Sphäre". Liebe zu Verwandten, zu geliebten Menschen, Liebe zur Kunst, Liebe, die in der geschaffenen Kunst eines Musikers verankert ist. Und schließlich ist es ein Lebenswerk, das für uns Anlass ist, eine Anzeige zum Abgang eines Musikers in den Musikhimmel zu verfassen:
1731524781085.png

Es sieht alles aus wie das Sonnensystem mit einem wichtigen Unterschied. Wenn die Sonne "sterben" würde, würde auch die Umlaufbahn aller Planeten um den Stern aufhören. Allerdings NICHT in der Musik:
1731524848253.png

Wir besitzen z.B. Bachs Erbe auch nach Jahrhunderten, sein großartiges Werk, einige seiner persönlichen Gegenstände im Museum und seine Korrespondenz. Daher auch nach dem Tod anderer Musiker kann mMn jeder Musiker, der ein Herz hat, die Güte, die in ihrer Musik steckt, klar und deutlich wahrnehmen. Darum:

Die absolute Mehrheit der Kommentare ist so geschrieben. Und wer nicht weiß, wie man einen solchen Nachruf schreibt, sollte auf sein Herz hören. Wenn Ihr Herz von der Musik einer Person berührt wurde, dann wird Ihr Herz Ihre Finger beim Schreiben eines Nachrufs leiten. Unabhängig von der Anzahl der Zeichen und Wörter im Text. Das ist eine eindeutige, allgemeingültige Gleichung.

Gruß, Vladimir
 
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Und ich wäre froh, wenn wir dieses Thema jetzt langsam mal „beerdigen“ könnten.
Hör doch einfach weg.
Ich spiele schon ewig Musik, bin aber noch nicht so lange hier im MB.
Ganz am Anfang ist mir ein Gitarrist (Name unwichtig) aufgefallen, der mir sehr sympathisch war. Erst nach einer Weile, noch unkundig, als ich einen Thread verfolgt hatte, war mir das R.I.P. bei seiner Sig aufgefallen. Schade, hätte mich gerne ausgetauscht mit ihm.
Ob Promi oder kleines Gitarren-Licht, was spricht gegen würdige Nachrufe zu Kollegen, wenn sie nun mal für immer weg sind.

Übrigens, zum Thema Atheismus:
Hab vorgestern mal wieder eine Kerze ins Heiligenbild gegenüber meiner Wohnung gestellt. Ob es zu was gut ist? Klar. Hatte an dem Tag Sorgen, dass nach einem halben Jahr Ruhe mein Pelletofen wieder anspringt, er hat's getan, also, dabei bin ich Agnostiker, kein Atheist, ist ein Riesenunterschied, soviel Präzision muss sein...
 
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Atheisten. Agnostiker. Veganer, Bauchschläfer, …

So what?!

Ich dachte wir wären alle hier, weil wir Musiker sind?
 
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Atheisten. Agnostiker.
Ich bin beides. Ich weiß nicht (kann nicht wissen), ob es einen Gott gibt. Ich glaube es aber nicht. Die Beweise sprechen überwältigend für "man made god", nicht für "god made man".

Ehrlich gesagt weiß ich aber auch nicht, ob man mich "Musiker" nennen kann. Ich glaube es fast nicht - soooooo viele Defizite... 😣
 
Bevor das hier in eine (unerwümschte) religiöse Diskussion ausartet, sollten wir den Thread lieber schliessen ...

Danke für alle Beiträge!

:zu:
 
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