Diskussion Expression Pedals - Roland EV5 nutzt den Regelweg nicht

Ohne zu messen habe ich das Pedal am Nord auch gefühlt halb gedrückt. Laut der 7-Segment-Anzeige interpretiert der NL A1 in etwa 50-60% des Pedalwegs. Also scheint das EV-5 mit dem log. 10k-Poti korrekt gebaut zu sein.
Nein, eigentlich nicht. Expression soll eigentlich die reine Controller-Bewegung (genau wie bei Pitchbend etc.) linear in CC-Werte umsetzen und braucht daher lineare Potis. So machen es auch fast alle anderen Hersteller.
Nord kompensiert die Log-Kennlinie beim Roland offenbar, was allerdings die Roland -Synths selbst nicht hinkriegen.

Übrigens: wenn man mit expression-CC Lautstärken steuert, werden die CC-Werte eben linear in dB übersetzt und die logarithmische Kurve entsteht dann darüber, dass dB eine log-Einheit ist.
Wenn man mit einem Log-Poti über expression Lautstärken steuert, hat man eine doppelt-logarithmische Kurve.
 
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Ich habe mich falsch ausgedrückt. Was ich sagen wollte, mein EV-5 ist genauso gebaut, wie es von Roland designt wurde - eben blöderweise mit logarithmischem Poti, und Nord kann damit umgehen, den Pedalweg in vernünftige Werte übersetzen, aber Roland selbst kriegt es, zumindest was den Fantom angeht, nicht auf die Kette 😁
 
... Wer sich fragt, warum man für Volumenpedale Log-Potis nimmt:
Das hat den gleichen Grund, warum Lautstärkepegel in dB angegeben werden. Nämlich den, dass es bei Audiosignalen nicht so einfach ist, dass doppelte Spannung auch als doppelt so laut empfunden wird, sondern die Wahrnehmung der Lautstärke logarithmisch ist. Deshalb nimmt man für Pedale, die direkt im elektrischen Signalpfad hängen, Log Potis, dann ist nämlich die wahrgenommene Lautstärkeänderung ungefähr linear mit dem Pedalweg.

Bei Expression passiert das an anderer Stelle: Pedalweg --(lin)--> CC --(lin)--> dB --(Log)--> el. Verstärkung. Deshalb dort lineare Potis. Vor allem, weil man damit ja auch andere Sachen steuern können möchte (Filter, Tonhöhe, Modulation...)
 
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Super zusammengefasst 👍
 
So...ich habe dann mal neue Ergebnisse und Erkenntnisse:

1. Verhalten EV-5 am PC3x = Exakt wie am Fantom-08. Am Kurzweil kann man über den Systemmonitor die erzeugten Controller-Daten sehen und auch hier gibt es einen Reaktionsweg, bis es zur ersten Werteänderung von 0 auf 1 kommt. Ich verwende wieder meine Spaltmessung und das Ergebnis ist exakt wie am Fantom. Auch hier komme ich bei Poti 0 = nicht auf den Controller-Wert 127. Max-Wert ist hier sogar nur 123.

Nun habe ich die Widerstände ebenfalls gemessen und bin etwas feiner vorgangen.
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Anhand der Kurven sieht man:
- der Verlauf ist nicht logarithmisch
- bis ca. 50 % Pedalweg verlaufen die Kurven recht flach und erst im Intervall zwischen 50% und 94% sind deutliche Werteänderungen zu sehen

Aber im Grunde erklären diese Kurven das Verhalten des Pedals. Es gibt einen Bereich in dem die Werte sich sehr flach ändern. Wie groß der Bereich ist, kann von den Toleranzen abhängen. Bei meinem Modell scheint es sich noch im Rahmen zu halten, bei @dees ist es schon mehr. Mein Pedal ist maximal 4 Jahre alt und hat wenige Auftritte hinter sich und ist neu bei Thomann gekauft worden.

Viele Grüße

Dennis
 
Nichtlogarithmischunlinearepotis?
 
Das ist zwar keine sauber logarithmische Kurve, aber schon das, was man ungefähr bei einem Log-Poti erwartet. Dieses Abknicken am Ende kann an der Mechanik liegen, da ist ja so ein seltsamer Hebelantrieb drin, oder der Poti-Schleifer fährt am Ende schon over den getaperten Bereich hinaus. Das ist nicht so unüblich...
 
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Aber müssten sich nicht bei einem logarithmischen Verlauf viel größere Werteänderungen zur Bezugsachse ergeben?
Elektrische Messtechnik ist bei mir nun schon mehr als 20 Jahre her aber ich finde den Verlauf nicht typisch logarithmisch, eher abknickend linear.
 
Aber müssten sich nicht bei einem logarithmischen Verlauf viel größere Werteänderungen zur Bezugsachse ergeben?
Elektrische Messtechnik ist bei mir nun schon mehr als 20 Jahre her aber ich finde den Verlauf nicht typisch logarithmisch, eher abknickend linear.
Ich befürchte dass die sogenannten Logarithmischen Potentiometer alle nicht so genau den Mathematischen kurven Folgen
 
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Ich befürchte dass die sogenannten Logarithmischen Potentiometer alle nicht genau den Mathematischen kurven Folgen
Dem stimme ich schon zu, die Grafik oben ist ein ideales Beispiel.

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Dieser doch recht deutliche "Knick" bei 50 Prozent und des doch sehr lineare Verhalten im Bereich zwischen 50 Prozent und 95 Prozent lassen mich aber schon an der Log-Poti-Theorie zweifeln. Dieser deutliche Knick ist halt in allen drei Messreihen zu sehen.
 
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Als hätte man eine Mittelanzapfung mit Widerstand gebrückt :gruebel:
 
Ich habe meins mal aufgemacht:
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Das Erste was mir auffällt im Vergleich zu @dees : die Verlötung ist anders und die Bezeichnung des Potis am Regler ist eine andere bei mir BG1. Am Trimmer ist es bei mir BH3. Beides sind Potis von Alpha.
Wenn ich mir die Mechanik anschaue, also wenn das Pedal betätigt wird, dann meine ich den Grund für den Kurvenverlauf zu sehen. Diese Mechanik bewegt das Poti nicht gleichmäßig. Gerade am Anfang scheint die Verbindung vom Pedal in diese zweizackige Gabel zu gleiten und legt etwas Strecke zurück, ohne das Poti zu bewegen. Nur minimal aber es würde zu den Kurven passen.
 
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Das erklärt einiges!
Ist aber haltbarer als eine Zahnstange
Ich finde Lichtschranken (LDR) am besten

Auf dem Foto ist zu sehen,wo sich immer die Bezeichnung für die Werte der Potentiometer befindet
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Immer dort, wo man im eingebauten Zustand nicht erkennen kann worum es sich handelt


Leider 😢
 
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Es war etwas fummelig aber es ist mir gelungen die Bezeichnungen rauszubekommen:

Der 10k Poti ist ein 3E10k: Das ist der am Pedal
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Der am Trimmer ist ein B50k:
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Ich glaube B ist laut den Datenblättern linear. Die Frage ist: Was ist 3E?

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