moniaqua
Helpful & Friendly User
Noch mal zum Thema Emotionen:
Beim Singen haben wir natürlich auch immer die Ebene "Emotion durch Musik",
Richtig. Ich finde, bei guten Komponisten unterstützt die den Text auch sehr gut. Manchmal so gut, dass man gar nicht mehr unbedingt die Wörter verstehen muss.
Und bei manchen Messen von Mozart hatte ich schon den Eindruck, dass er seinen Bischof glatt a weng veräppelt hat
Emotionalität in einer Zweitsprache, egal wie gut man sie spricht, ist im Vergleich zur Erstsprache immer reduziert (wird z.B. oft über Hautleitwerte und EEGs nachgewiesen).
Interessanter Aspekt. Darüber bin ich noch nicht gestolpert. Wie ist das eigentlich mit Leuten, die zweisprachig aufgewachsen sind? Deren Sprachzentrum für die Fremdsprachen liegt ja in einem anderen Hirnareal als das von Menschen, die erst später eine zweite Sprache gelernt haben. Ist dann da die Emotionalität auch anders?
Wie sieht's auf der Empfängerseite aus? Auch der Zuhörer wird durch eine gute Performance in einer Sprache, die nicht seine Muttersprache ist, berührt sein. Ist der Effekt aber prägnanter, wenn er das gleiche Lied in seiner Muttersprache hört?
Ich vermute, das es auf alle Fälle bei Zuhörern so ist, die die Fremdsprache nicht so gut beherrschen. Vorausgesetzt, die Übersetzung ist gut.
Wenn ich selber singe, habe ich sehr gerne italienisch und englisch. Deutsch ist ein bisschen "sperriger"; man kann aber die Vokale gut "vorziehen", ohne dass es zu störend wirkt, dann geht es auch wieder leichter. Französisch singe ich ähnlich gern wie deutsch; es ist flüssiger, aber italienisch finde ich trotzdem zum singen eleganter. Lateinisch geht auch ähnlich wie Deutsch; da aber die Messen eh immer den gleichen Text haben, automatisiert sich das dermaßen, dass man sich nur noch auf die Musik konzentriert Übrigens gibt es sehr viele Möglichkeiten, ein "Gib uns Frieden" (Dona nobis pacem) auszudrücken - flehend, fordernd, bittend, sehnsüchtig, ...