Günter Sch.
HCA Piano/Klassik
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Wie im leben, sind beim musizieren fortwährend entscheidungen zu treffen, ob bewusst oder durch tradition und übung mehr oder weniger automatisiert. Für manche instrumente ist "vordenken" unerlässlich, von der blockflöte bis zum alphorn ist der bläser gut beraten, den ton zu hören, bevor er ihn realisiert, beim klavier sind die töne vorgefertigt, aber je nach anschlag klingen sie sehr verschieden, und schon der erste will vorbereitet sein. Spiele ich Chopins A-Dur polonaise, müssen die hände schon vorher die nötige spannung haben, um den festlich/pompösen charakter wiederzugeben, bei einem seiner nocturnes sieht es ganz anders aus. Ob ich vom blatt spiele, auswendig oder improvisiere, immer eilen die gedanken dem aktuellen voraus. Wichtig ist auch die temponahme, bei der man sich bei der natürlichen hochspannung vor einem auftritt leicht vergreifen kann, der pulsschlag ist höher, die gefahr dem nachzugeben, groß. Ich habe mir angewöhnt, zunächst eine atemtechnik anzuwenden, die sänger "stütze" nennen. Dazu ein kleiner exkurs, der ein geschenk fürs leben sein kann:
Sagt einem chor "Nun atmet mal tief ein!", was geschieht? Alle ziehen die schultern hoch, saugen hörbar die luft ein und stehen da mit herausquellenden augen, sinnbilder der verspannung. "Nun wissen wir, wie es nicht gemacht wird", Es gibt einen reflex des freudigen erstaunens "Ah, der onkel zieht das scheckbuch!" , die luft strömt ungehindert durch nase und den leicht geöffnten mund, das zwerchfell senkt sich, macht raum für die lungenspitzen, der herzschlag normalisiert sich, ich habe das gefühl der sicherheit, fundament für klangvolles sprechen und singen, besonders wenn ich den lippenbreitzug vermeide und die hoch-rund-stellung einnehme. Das bewährt sich auch bei prüfungen, überwindet lampenfieber und hilft in schwierigen situationen, klaren kopf zu bewahren.
Dann ist es nicht schwer, das jeweils richtige tempo vorzudenken, es einzuschlagen, so, dass ich auch schwierige stellen meistere und möglichst alle details zum klingen bringen.
Ein pianist fragte Schostakowitsch. wie er sein spiel farbiger und interessanter machen könne, "kümmere dich um die verborgenen nebenstimmen, die haupstimme hört jeder!" Ich würde hinzufügen "phrasiere deutlich und traue dich, auch gegen den takt zu spielen!", das mache ich nämlich gern, wenn es auch beim zusammenspiel andere zunächst verwirrt.
'A propos tempo, da bin ich mir beim hören von improvisationen nicht immer im klaren über den grundschlag , das kann bewusst so gemeint sein oder auch nicht, wie bei jeder entscheidung gibt es mindestens eine alternative: man kann etwas tun oder es lassen.
Dass ich das alles selbst mal falsch gemacht habe, -es hat mir ja niemand beigebracht, ich musste es, wenn auch spät, selber finden-, sei am rande vermerkt. Darum konnte ich es als gelegentlich lehrender auch vermitteln, ob mit erfolg ? ? ? ? ? ?
Das weiß ich nit.
Sagt einem chor "Nun atmet mal tief ein!", was geschieht? Alle ziehen die schultern hoch, saugen hörbar die luft ein und stehen da mit herausquellenden augen, sinnbilder der verspannung. "Nun wissen wir, wie es nicht gemacht wird", Es gibt einen reflex des freudigen erstaunens "Ah, der onkel zieht das scheckbuch!" , die luft strömt ungehindert durch nase und den leicht geöffnten mund, das zwerchfell senkt sich, macht raum für die lungenspitzen, der herzschlag normalisiert sich, ich habe das gefühl der sicherheit, fundament für klangvolles sprechen und singen, besonders wenn ich den lippenbreitzug vermeide und die hoch-rund-stellung einnehme. Das bewährt sich auch bei prüfungen, überwindet lampenfieber und hilft in schwierigen situationen, klaren kopf zu bewahren.
Dann ist es nicht schwer, das jeweils richtige tempo vorzudenken, es einzuschlagen, so, dass ich auch schwierige stellen meistere und möglichst alle details zum klingen bringen.
Ein pianist fragte Schostakowitsch. wie er sein spiel farbiger und interessanter machen könne, "kümmere dich um die verborgenen nebenstimmen, die haupstimme hört jeder!" Ich würde hinzufügen "phrasiere deutlich und traue dich, auch gegen den takt zu spielen!", das mache ich nämlich gern, wenn es auch beim zusammenspiel andere zunächst verwirrt.
'A propos tempo, da bin ich mir beim hören von improvisationen nicht immer im klaren über den grundschlag , das kann bewusst so gemeint sein oder auch nicht, wie bei jeder entscheidung gibt es mindestens eine alternative: man kann etwas tun oder es lassen.
Dass ich das alles selbst mal falsch gemacht habe, -es hat mir ja niemand beigebracht, ich musste es, wenn auch spät, selber finden-, sei am rande vermerkt. Darum konnte ich es als gelegentlich lehrender auch vermitteln, ob mit erfolg ? ? ? ? ? ?
Das weiß ich nit.