Die erste Akkordeonstunde

  • Ersteller Gast200273
  • Erstellt am

Wie hat euch eure erste Akkordeonstunde gefallen

  • Sehr gut

    Stimmen: 14 50,0%
  • Gut

    Stimmen: 6 21,4%
  • Na,ja

    Stimmen: 4 14,3%
  • Langweilig

    Stimmen: 0 0,0%
  • Grenzwertig

    Stimmen: 4 14,3%
  • Schlecht

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    28
und dann als Hausaufgabe zum Üben in eine Art Vokabelheft eingetragen. In dieses Heft wurde dann auch jeweils in der nächsten Stunde nach einzelnem Vorspiel eingetragen, wie gut man das Stück konnte - dafür bekam man dann Schulnoten. Da ich durch den Turboeinstieg allerdings motorisch erstmal restlos überfordert war, erhielt ich dafür auch gleich meine erste "5", was meiner Motivation einen ungeahnten Schub verpasste!:mad:
Gruß, maxito

Oh, das war bei mir ja ähnlich, mit dem Unterschied, dass ich unbedingt Akkordeon spielen wollte.
Und bei uns - auch Gruppenunterricht - ging's doch zahmer zu.
Aber eben auch mit Vokabelheft und Zensuren. Aber es gab als schlechteste Note höchstens eine 3.
Und wir waren alle drei motiviert und spielen immer noch zusammen.....:)
 
Ich kann ja mal eine erste Akkordeonstunde aus der Sicht des Lehrers berichten, oder stellvertretend für einige heutige Schulanfänger, die ich gerade wieder an das Akkordeon heran führe:

Zuerst erzähle ich, wie ich als Kind fasziniert meinem Opa zugesehen habe und dass ich immer über die vielen Knöpfe, Tasten und den riesigen Balg gestaunt habe. Das mache ich dann vor, indem ich die Riemen garnicht um habe und über einige Akkorde eine schöne Melodie improvisiere. Dabei ziehe ich nicht nur links, sondern auf beiden Seiten bis an die Grenzen auf und verschwinde Stück für Stück hinter dem Akkordeon und guck wie ein Osterhase wieder hervor. Das ist schonmal ein Brüller. Das Ding in der Mitte hat Falten wie der Opa im Gesicht und funktioniert wie ein Ballon. Er heißt mit Vornamen Blase und mit Nachnamen Balg.
Dann gibt es hohe und tiefe Töne (Höraufgabe) ... links sind vor allen Dingen Tiefe Töne, deswegen heißt der Teil "Bass".
Mit den anderen Knöpfen kann man gleich 3 Töne auf einmal spielen!!! Das sind sogenannte Akkorde und deswegen heißt das Ding Akkordeon...

Dann finden wir heraus, dass wir nicht nur einen Finger haben sondern derer gleich 10 ... und einer ist der CHef (mein rechter Zeigefinger hat ein Gesicht aufgemalt und schaut in die Runde) Dieser sagt dann dem linken Mittelfinger: "Du machst den Bass". Dem linken Zeigefinger sagt er "Du machst die Akkorde". Los gehts - In dem Moment spiele ich schon die Begleitung von Lemon Tree ... Der Chef-Finger gibt einem Kind noch ein Weinglas und einen Bleistift in die Hand und dieses Kind soll auf Zeichen in die Generalpausen ans Glas klopfen. Der Chef-Zeigefinger spielt also die Melodie (ganz allein), die beiden linken Finger begleiten und das Kind macht "Pling" ... so einfach geht das.

Danach bauen wir das Akkordeon auseinander und schauen uns Klappen an, vergleichen mit dem Mund - Klappe auf, Klappe zu, "halt die Klappe", schauen Stimmstöcke an und spielen darauf Mundharmonika.

Am Ende der Stunde hat jeder auch schonmal auf den Luftknopf gedrückt und einige Töne fabriziert. Dann gibt es vom Abspielgerät eine Sechzehntelstruktur in Fis Dur. Mit Viel Delay. Es flimmert und ist rhythmisch jazzig angelegt und relativ verschoben. Es klingt sehr nach Regen. Nun können die Anfänger mit Wind beginnen und sich mit schwarzen Tasten nach Belieben austoben. Lange Töne, kurze Töne, laut leise ... völlig egal, es klingt immer, denn es ist Penatonik. Da kriegen sie dann immer ganz glasige Augen und träumen vor sich hin. Am Ende herrscht wieder Wind. Die Mütter sind stolz.

Meistens höre ich dann "ist die Stunde schon um"?

Das ist nur ein Weg von mehreren.

Manchmal mache ich auch ein Quiz mit CD-Gewinnchance, oder ein Zugspiel mit mehreren Beteiligten (jedes Kind hat einen Ton und muß in Kette reagieren damit der Zug fährt ... sehr spassig ...)

Leider kann man solch eine gut vorbereitete Stunde nicht ständig machen. Es muß mit der Zeit spezieller auf den Stand des Kindes eingegangen werden. Daher finde ich auch Einzelunterricht unabdingbar.
 
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Hallo Uwe,

kannst du nicht mal spontan nach Hamburg ziehen, ich bräuchte einen guten Lehrer für den Melodiebass ;)

An meine erste Akkordeonstunde kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

Wir waren damals (1959 bis ca 1965) aber sehr viele kleine Schüler - aus Kostengründen fast ausschließlich im Gruppenunterricht. Toll auf Kinder abgestimmte Unterrichtsmaterialien gab es nicht, aber auch in der Schule herrschte ja noch ein anderer Lernstil.

Wir kamen recht bald in das erste von vier Kinderorchestern. Wenn dann das Jahreskonzert hier in der Musikhalle vorbei war (wo wir immer mit stolzgeschwellter Brust mit unseren blauen Blusen unsere Zugehörigkeit demonstrierten) wurde man von der hinteren Reihe in die vordere oder bei entsprechenden Lernfortschritten in das nächsthöhere Orchester versetzt. Danebn gab es natürlich auch noch Schülerkonzerte, in denen dann gruppenweise das Erlernte vorgezeigt wurde. Das war immer aufregend und immer schön, wenn es geschafft war.

In dem Hauptkonzert hatte das (dann meist zusammengefasst Kinderorchester) natürlich nur die Nebenrolle. Der Höhepunkt war das Erwachsenorchester, das damals in Deutschland eines der besten Orchester war und Priese gewonnen hat. Meine Lehrerin war dort Konzertmeisterin (...und hatte uns auch vom Podium aus bestens im Griff ;) ) Das und wie wir dort Musik hörten, war für uns Ansporn. Das wollten wir auch können, da wollten wir auch hin.

Dadurch, dass es so viele Schüler gab, konnten auch die Gruppen nach Können und Fleiß zusammengestellt werden. Wer seh schnell vorwärtskam, wurde auch schon mal in eine eigentlich weitere Gruppe gesteckt. Umgekehr natürlich auch! Und da sich natürlich mit der Zeit Freundschaften herausbildeten, haben wir uns gegenseitig mitgezogen und motiviert, wenn man mal einen Durchhänger hatte. Schließlich wollten wir zusammen bleiben.

Das galt umso mehr, als wir mit unserem damaligen ersten Kinderorchester zum Schülerorchester umbenannt wurden und mit den Großen des Elite-Orchesters zu Wettbewerben führen. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an Offenburg, Karlsruhe, Luzern...
Als ich dann in den Beruf einstieg, habe ich aufgehört und mindestens 10 Jahre lang gar nicht mehr gespielt. (Heute unvorstellbar!!!! ). Danach habe ich gute 15 Jahre mit wachsender Unzufriedenheit in einem "Wum-ta-ta"Orchester gespielt, bis ich mich dann auf die suche nach etwas mehr Qualität gemacht habe.

Allerdings fehlt mir auch die Zwischenzeit und wahrscheinlich könnte ich nicht nur Unterricht für medoliebass brauchen, sondern auch für andere Dinge ;)
Naja, ich denke, ich bin eine ganz gute Orchesterspielerin und für den Spaß am Solospiel reicht es auch. Mehr soll es ja auch nicht sein.

bemolle
 
ich finde in den Umfragewerten nur komisch, dass jemand "Grenzwertig" angekreuzt hat. ...

Hallo eisenbahnfan10,

ich bin der Zweite, der "Grenzwertig" angekreuzt hat! Und ähnlich wie bei Max hatte unser "Lehrer" zwar ein gutes theoretisches und praktisches Wissen, aber didaktisch war er halt vom alten Schlag; man schaue sich zur Verdeutlichung mal wieder die Lehrer in der "Feuerzangenbowle" an...
Es gab viele Schäge auf die Finger, die zur falschen Zeit die falsche Taste trafen und zuhause viele Tränen....

Eigentlich grenzt es ja an ein Wunder, daß Leute wie Max und ich dann später sooo eine Liebe zum Akkordeon entwickeln können...


Deshalb weiss ich nicht, was Du an diesem Abstimmergebnius komisch findest; wenn Du Dir durch diese Umfrage Hilfestellungen für Deine erste Unterrichtsstunde erhofft hast, dann kann ich mich nur der Aussage von Wil anschliessen; da ist die Frage falsch gestellt...:gruebel:

Gruß
Roland
 
Auch ich habe "grenzwertig" angekreuzt, aber nicht, weil die Akkordeonlehrerin so unpädagogisch war, ganz im Gegenteil, sondern weil ich kaum glauben konnte, dass ich als alter Anfänger überhaupt jemals würde passabel spielen können. Zu diesem ernsten Zweifel kam mein Ärger über mich selbst hinzu, dass ich das Akkordeon 30 Jahre lang in meinem Regal stehen gelassen hatte und nicht vorher mit dem Üben angefangen hatte.
 
Ich kann nichts ankreuzen, da ich mich an die erste Stunde nicht mehr erinnere. Die liegt inzwischen 41 Jahre zurück, ich war soeben in die 3. Klasse gekommen. In der ersten Klasse besuchte ich einen "Orff-Kurs" (vom Inhalt ungefähr das, was heute in der musikalischen Früherziehung mit Kindergartenkindern gemacht wird), in der zweiten bekam ich Melodica-Unterricht und dann durfte ich endlich. Vorher musste noch das Problem gelöst werden, dass der einzige Akkordeonlehrer der örtlichen Jugendmusikschule voll belegt war und keine neuen Schüler annahm. Da fragte mein Vater einen Bekannten, den er als guten Akkordeonspieler kannte, ob er nicht Interesse hätte, (an der Musikschule) zu unterrichten, und so wurde ich zusammen mit noch zwei Gleichaltrigen erste Schülerin des "Neu-Lehrers". Das alles weiß ich noch, aber wie die erste Stunde war, hab ich keine Ahnung mehr ...

Gruß,
INge
 
Dann gibt es vom Abspielgerät eine Sechzehntelstruktur in Fis Dur. Mit Viel Delay. Es flimmert und ist rhythmisch jazzig angelegt und relativ verschoben. Es klingt sehr nach Regen. Nun können die Anfänger mit Wind beginnen und sich mit schwarzen Tasten nach Belieben austoben.

Das ist eine gute, wunderbare Idee.
Vielen Danke der Mitteilung!
 

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