Die Entwicklung vom Verhältnis Musiker/Drogen zwischen 1900 und 2009

  • Ersteller Retrosounds
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@x-Riff

Selbstverständlich!

-Hat ein Rauschzustand überhaupt Auswirkungen auf die spielerische Leistung oder Kreativität?
-Eigene Erfahrungen?

Ja, aus meiner Erfahrung her nur negative. Man denkt zwar in dem Zustand spielt man wunderschön, tut es aber nicht.

Quelle: Bandaufnahmen aus dem Proberaum. ;-) (die man am nächsten Tag nüchtern angehört hat)
 
um nochmal was zum Thema zu sagen (so alt ist der Thread ja noch nicht)

Ich denke dass kreative Menschen, seien es Maler, Dichter oder eben Musiker, eher zu Drogenkonsum neigen, als weniger kreative Menschen.
Das heißt, die Reihenfolge ist nicht Drogen nehmen -> kreativ werden sondern kreativ sein -> Drogen nehmen.

Ich bezweifle dass jemand im Rausch noch im Stande ist, irgendwelche halbwegs komplexen Strukturen zu entwickeln. Die ein oder andere kurze Phrase bestimmt, das greift man dann wieder auf wenn man nüchtern ist.
Ich für meinen Teil sehe das wie eine ganz normale Erfahrung; dem einen gehts beschissen und der schreibt nen Lied darüber, der andere nimmt Drogen und schreibt halt darüber. Man kann (fast) nur über Sachen schreiben die man kennt und erlebt hat, so zb die Liebe, Familie, etc. Und mir fällt abgesehen von den ganzen Kiffer-Spaß-Liedern kein Lied ein, in dem Kokain oder Heroin oder so gut wegkommen :D

Ich hab früher selbst öfters mal einen geraucht, aber als ich dann auf einmal so Sachen gemacht wie nachts ne halbe Stunde durch die Stadt fahren, sich zu treffen nur um einen zu rauchen, hab ich mir gedacht, das is doch Schwachsinn. Dann gings irgendwann nach der Schule los, nochmal eben die "Schültüte" und irgendwann auch inner großen Pause :bang: Da war die Sache dann für mich beendet.
Zu meinen Glück habe ich dieses Jahr wiederholen müssen, so hab ich neue Leute kennengelernt, mit denen ich bis heute befreundet bin (dürfte so 5-6 Jahre her sein) und die nicht so drauf waren/sind. Von den alten höre ich fast nix mehr, seh ich manchmal und das wars. Wie Fidelsen schon meinte, da hat man keine Freunde.

Ich war nie ein richtiger Kiffer, ich hab die Sache sofort beendet als ich erste Anzeichen erkannt hab. Mitlerweile trink ich auch sehr wenig Alkohol und mache immer wieder mal nen alkfreien Monat, so erst wieder im Juni. Wenn ich manchesmal so Sachen von meinen alten "Freunden" höre, bei denen 1 Kasten Bier und ne Flasche Wodka für 3 (ja, DREI!!) Leute nicht reicht, bin ich froh dass ich sowas ohne Probleme schaffe.
Auf Konzerten trink ich eigentlich generell nichts, hab auch 2 mal Rock am Ring komplett ohne Alk überstanden, dafür sehr viel von der Musik mitgekriegt, im Gegensatz zu einigen anderen die auf dem Zeltplatz rumlagen ;)

Und von wegen verantwortungsvoller Umgang mit Drogen:
Wenn ich mal die Geschichte von dem kiffenden Trompeter aufgreif, der hat sich morgens ne Bong geraucht, hat gefrühstückt und ist dann Autogefahren!! Hallo??
Meiner Meinung nach wissen die meisten dass sie nach dem Trinken nicht fahren dürfen, aber nicht dass sie es nach dem Konsum von Cannabis auch nicht dürfen. Da wird mittags ne lustige Zigarette geraucht und 2 Stunden später fährt man mit dem Auto weg.
Und genau da fehlt die Aufklärung, finde ich.

So, das wars dann erstmal von mir :D

Edit: achso ja, den Musiker, den ich am meisten mit Drogen in Verbindung bringe, ist Peter Green.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube als Beispiele kann man besonders Kurt Cobain nennen. Wenn mich jemand nach einem Musiker fragt, der Drogen genommen hat, ich glaube kaum ein anderer hat in seiner Zeit soviel aufsehen damit erregt.

Ich lehne harte Drogen persönlich generell ab. Gegen Alkohol (konsumiere ich selbst an Wochenenden), Tabak (Nichtraucher) und Gras (wenn welche es in Maßen nehmen kann ich es tolerieren, ich nehms nicht) hab ich nichts - kanns noch tolerieren.
In wieweit Drogen nun wirklich kreativitätsfördern sind kann glaub ich nur jemand sagen, der auch solche Drogen konsumiert.
 
-Hat ein Rauschzustand überhaupt Auswirkungen auf die spielerische Leistung oder Kreativität?
-Eigene Erfahrungen?[/B]

1. Ja, wenn ich betrunken bin verspiele/vergreife ich mich öfter.
2. Jap, so habe ich es bisher bei mir erlebt.
 
Ich glaube als Beispiele kann man besonders Kurt Cobain nennen. Wenn mich jemand nach einem Musiker fragt, der Drogen genommen hat, ich glaube kaum ein anderer hat in seiner Zeit soviel aufsehen damit erregt.

Als noch schlimmere Beispiele kann man heuzutage Pete Doherty und Amy Winehouse nennen. :redface: Zumindest was die Öffentlichkeit angeht - aber die leben ja auch überwiegend von diesen Skandalen und hätten ohne sie vermutlich nicht so einen Bekanntheitsgrad erlangt. Zumindest nicht Pete Doherty. Und bei Amy Winehouse ist es einfach nur noch peinlich und hat ihrer Musikkarriere definitiv geschadet...
 
Der Zusammenhang zwischen Kreativität und Drogen ist empirisch kaum erforscht. Manche Künstler waren und sind davon überzeugt, dass Alkohol und andere Drogen ihre schöpferische Kraft verstärken und ihnen jene Intensität des Lebens vermitteln, die sie zum Gelingen ihrer Werke unbedingt benötigen. Es wäre zu einfach, diesen Künstlern Selbstbetrug oder gar eine Lebenslüge zu unterstellen. Es mag durchaus sein, dass Alkohol und andere Drogen zu Beginn einer musikalischen oder schriftstellerischen und süchtigen Karriere ein kreatives Feuerwerk entfachen.

Langfristig allerdings dürfte sich der Konsum von Alkohol und anderen Drogen schädigend auf die Kreativität des auswirken.

"Verantwortungsbewusster Umgang mit illegalen Drogen" hört sich sehr verlockend an, ist allerdings grober Unsinn, weil der Konsum von illegalen Drogen in unserem Staat verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird. Daran wird sich auch nichts in den kommenden Jahren ändern, auch wenn die Politik Alt-Junkies (künstliches) Heroin auf Rezept zugänglich machen will.

Es ist in unserem Staat schon schwierig genug einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu realisieren, wenn man dazu noch bedenkt, dass es weitaus mehr Alkoholiker als Drogengebraucher illegaler Suchtsoffe gibt. Mag sein, dass es Konsumenten gibt, die meinen sie praktizieren einen verantwortungsbewussten Konsum, weil sie bisher nicht mit dem BtMG (Betäubungsmittel Gesetz) in Konflikt gekommen sind. Was ist, wenn die Justiz erst Jahre später zuschlägt? War es dann ein verantwortungsloser Umgang mit illegalen Drogen?

Ich bin Jahrgang 1952 und habe ca. 5 Jahre (bis 1972) alles mögliche und unmögliche an legalen und illegalen Drogen konsumiert. Das Fazit war, drei Lehrstellenwechsel mit dem Ergebnis, meine Ausbildung komplett in den Sack gehauen zu haben. Als ich als über 20 jähriger noch einmal einen Ausbildungsplatz haben wollte, wollte mich keiner mehr mit meiner Drogenvergangenheit haben! 1973 war ich Volljährig und sollte von nun auf eigenen Füßen stehen. Ich entschloss mich zu einer Drogentherapie, die Knall-Hard war. Sie hat mir insofern geholfen, dass ich lernte mich zu disziplinieren und „Nägel mit Köpfen“ machte. Was ich von nun an anfing brachte ich auch zu Ende. Das ist bis heute so geblieben. Ich habe einen Ausbildungsplatz noch erworben, habe fast 20 Jahre mit Drogenabhängigen Menschen gearbeitet, 2 Therapieeinrichtungen aufgebaut, bin Vater von vier Kinder und das 2. mal glücklich verheiratet bzw. werde in ca. 4 Wochen zum 2. mal Opa. Der Weg dahin war alles andere als gradlinig. Ich wünsche es niemanden. Es ist das Handykap meiner Lebensgeschichte von frühester Kindheit an, das alles andere als normal verlief. Ich wuchs in institutionellen Gewaltverhältnissen auf, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Was hat mir meine Drogenerfahrung gebracht? Ganz banal hat sie mich zu dem (mit)gemacht was ich heute bin. Sie hat mich mit meiner Sexualität, Kreativität und mit Meditation in Kontakt gebracht. Sie ist und bleibt Bestandteil meines Lebens. Ja, ich erkannte durch sie meine Willenskraft und Entschlossenheit und habe sogar mit meiner Gitarre ernst gemacht, öffentlich zu spielen. Begonnen hat es mit „zugedröhnter“ Birne, so kann ich heute wirklich nicht mehr spielen. Mir reicht mein Adrenalinpegel, der in mir frei gesetzt wird und mich in andere Sphären versetzt. Das ist Drogenersatz pur, allerdings von meinen Hormonen produziert.

Ich kann es nicht beurteilen, wie mein Leben ohne Drogenerfahrung verlaufen wäre. Wahrscheinlich wäre ich an meiner Verschlossenheit verzweifelt, hätte mehrere Selbstmordversuche unternommen, weil ich mich nicht als wertvoll erlebte oder wäre ein Fall für die Psychiatrie geworden! Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich nie mit dem BtMG in Konflikt gekommen bin, außer einer harmlosen Hepatitis und meiner Zähne (gibt es nicht mehr) nichts weiteres an Gesundheitsbeeinträchtigung hinzunehmen hatte. Ich denke ich habe noch zum richtigen Zeitpunkt den Absprung gefunden.
 
"Verantwortungsbewusster Umgang mit illegalen Drogen" hört sich sehr verlockend an, ist allerdings grober Unsinn, weil der Konsum von illegalen Drogen in unserem Staat verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird.
Zuersteinmal dankeschön für deinen Beitrag, der sehr interessant zu lesen war!

Aber das von mir zitierte halte ich für nicht korrekt. Zum einen, weil ich die Begründung, dass es keinen verantwortungsvollen Umgang mit Dingen gäbe, die gesetzlich "verboten" sind, für wenig aufschlussreich halte, zum andern, weil es sich ganz einfach herleiten lässt, was ein unverantwortungsvoller Umgang mit Drogen ist und sich das ganze dementsprechend so umkehren lässt, dass man eben das Gegenteil, einen verantwortungsvollen Umgang mit Drogen, vor Augen hat (wenn man diesen halt nicht a priori ausschließt).

Unverantwortungsvoller Umgang wäre für mich zb:
- Kontrollverlust über sein eigenes Leben und Denken, "Leben für die Droge"
- Fehlendes Wissen über die Gefahren der konsumierten Droge
- Fahrlässiges "Anfixen" anderer, besonders Kinder und Jugendliche

Demgegenüber wäre ein verantwortungsvoller Umgang, sich der Gefahren voll bewusst zu sein und diese so weit zu möglich einzudämmen. Keine Schönrederei der Droge zu betreiben, und Kinder und Jugendliche gar nicht in den Kontakt mit der Droge kommen lassen (wenn ich da so Sachen lese, wie, dass Leute mal 13-14-jährige am Joint ziehen lassen und so, werd ich da stinkig). Zudem es garnicht so weit kommen lassen, dass die Droge zum Dreh- und Angelpunkt das Lebens wird, wofür man wohl eine gewisse Willensstärke braucht, die zugegebenermaßen nicht jeder hat...

Zum Beispiel wäre es mMn nicht verwerflich (wenn wir jetzt von der gesetzlichen Seite absehen), sich ab und an mal am Wochenende einen Dübel anzuzünden (dh einen Joint rauchen), wenn man unter der Woche im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Selbiges gilt für Alkohol, auch wenn jetzt der Vergleich Feierabendbier<>Feierabendjoint einige treffen wird, wäre selbst daran nicht viel auszusetzen mMn - es kommt halt auf die Art und Weise des Konsums an.

Ein Problem, das viele Drogen noch gefährlicher macht, ist der Gruppenzwang... da kann man sich mal fragen, obs in vielen Fällen erst so weit gekommen wäre, wenn man nicht "überredet" worden wäre - das halte ich auch für gefährlich...

Andere Drogen, die mehr physisch, als psychisch abhängig machen, stehen auf einem anderen Blatt und die beäuge ich auch eher kritisch... in meiner Betrachtung gehe ich eher von "weichen" Drogen aus (Alk, Cannabis, LSD, Pilze, Mescalin, etc)
 
@Nashrakh: Ich habe Dich nicht zitiert, sondern lediglich den Begriff verantwortungsvoller Umgang mit legalen und illegalen Drogen aufgegriffen, der bei illegalen Drogen problematisch ist. Wie willst Du mit illegalen Drogen verantwortungsvoll umzugehen lernen, wenn Du Dich strafbar machst und dabei riskierst, für mehrere Jahre Knast verurteilt zu werden. Wenn Du bei der Verurteilung glimpflich davon kommst, bekommst Du „Therapie statt Strafe“ aufgebrummt. Was ist wenn Du zu keiner Therapie verdonnert werden willst? Dann gehst Du in den Knast und lernst das LEBEN aus dieser unschönen Perspektive kennen. Das ist die Realität auch bei weichen Drogen!

Ein weiterer Punkt ist der, dass alle illegale Drogen, die auf dem Schwarzmarkt erhältlich sind, mit Zusatzstoffen gepanscht sind, die in gesundheitlicher Hinsicht oft noch viel gefährlicher sind, als die illegale Droge, die man eigentlich konsumieren will. Da greift nun mal kein verantwortungsvoller Umgang, wenn Du z.B. unerwartet auf einer Intensivstation landest, weil Dein Leben durch Panschstoffe oder einer Überdosierung nur noch an einem „seidenen Faden“ hing.

Was meinst Du warum User, die länger als 5 Jahre abhängig sind, ihr Heroin gegen strenge Auflagen auf Rezept bekommen?

In Deutschland gibt es keine Gesundheitskurse für illegale Drogen, nicht einmal für legale! Und bei legalen Drogen spricht man von einem kontrollierten Umgang, nicht von einem verantwortungsvollen. Bis zu Beginn der 70er Jahre gab es Entzugskliniken, die den kontrollierten Alkoholkonsum als Behandlungsziel umzusetzen versuchten. Auch Menschen die von illegalen Drogen abhängig waren, versuchte man einen kontrollierten Alkoholkonsum beizubringen.

Die Release-Bewegung entstand in den 60er Jahren. Sie bot Abhängigen Menschen illegaler Drogen juristische Hilfe an und war davon überzeugt, dass es ausreicht, wenn man ihnen den Konsum weicher Drogen beibringt, dann würde sich das Drogenproblem von harten Drogen von selbst erledigen.

Wenn Du mit illegalen Drogen in einem kontrollierten und von mir aus auch in einem verantwortungsvollen Umgang experimentieren willst, ist das in Deutschland auf legalen Weg unmöglich. Da musst Du Dir schon ein Land aussuchen, wo es möglich ist. Genauso verhält es sich mit nicht gepanschten illegalen Drogen. Die gibt es nur für Schwerstabhängige auf Rezept und gegen sehr strenge Auflagen.
 
Du stufst LSD wirklich als "weiche" Droge ein? :eek:

http://de.wikipedia.org/wiki/Lsd

Das muss man ja im Zusammenhang mit allen Drogen und vorurteilsfrei sehen.
Äußerst Aufschlussreich:
http://video.google.com/videoplay?docid=7285261529459604197

Der Begriff "weiche" Drogen ist sehr unglücklich gewählt, weil man dadurch leicht vergisst, dass von jeder Droge eine erhebliche Gefahr ausgeht!
Aber das ganze Leben ist voller Gefahren, mit denen der Mensch umgeht, ob es nun Drogen, das Autofahren oder das Leben in der Großstadt ist. Es liegt nun am Menschen selbst, ob er Gefahren umgeht oder versucht, mit ihnen fertig zu werden.
Bei einigen dieser Gefahren besteht nun die zusätzliche Gefahr, dass man die Kontrolle beim Umgang mit dieser Gefahr verliert, sprich die Abhängigkeit. Das lässt das Risiko erheblich ansteigen, was aber nicht heißt, dass es unmöglich ist, damit umzugehen.
 

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