"leicht erhöhte belastbarkeit" erhöht im vergleich zu welcher bauform?
Offen? ja, wegen akustischem kurzschluss
Bassreflex? Nein, zumindest dann nicht, wenn der resonator so tief gestimmt ist, dass das signal nicht deutlich tieffrequenter ist. bei einem signal, welches den Resonator optimal "mit einbezieht" ohne dabei tieffrequenter zu sein ist die belastbarkeit (zumindest mechanisch, und das ist im allgemeinen bei bassanwendungen wohl der limitierende faktor) einer bassreflexbox größer, da der resonator eben schall abstrahlt und die membran zusätzlich bedämpft
Ohman-o-mann, das sollte zu Bassreflex gehören, nicht zu geschlossene Box". Sorry, da hab ich mich einfach vertippt.
Die Belastbarkeit steigt, wenn man baulich den Wirkungsgrad des Speakers verbessert, ihn bedämpft. Dies bedeutet, dass er besser an die Umgebungsluft angekoppelt ist und für die gleiche Lautstärke einen kürzeren Membranhub machen muss. Ein Speaker frei Luft hat natürlich einen Kurzschluss und damit Hub ohne Ende. Neben der Gefahr des Anschlagens der Spule im Schwingspulenspalt führt dieser Betrieb schnell zur Überhitzung, wenn man mit ausreichend leistung rangeht, die man noch nicht einmal hört.
In der geschlossenen Box wird der Kurzschluss verhindert, der Speaker aber nicht bedämpft. Daher ergibt sich höchstens ein Vorteil gegenüber dem fassungslosen Speaker.
Das Impulsverhalten ist nicht besser, allein schon weil der resonator ja erstmal einschwingen muss und seinerseits ausschwingt
Also REIN vom impulsverhalten her betrachtet ist eine bassreflexbox schlechter
oder nicht?
Nein, sie ist nicht schlechter, sondern besser. Wir reden hier aber vom Frequenzband, in dem die Bassreflexabstimmung wirkt.
Was Du meinst ist das bei stark resonanzigen Systemen auftretende Wummern. Hier werden benachbarte Frequenzen eingesaugt und dazu angeregt, in der Resonanzfrequenz zu schwingen. Hier kann es tatsächlich zu einem schlechten Ein- und Ausschwingverhalten kommen.
Ein gut abgestimmtes Bassreflexsystem passt die Membran eben an die Umgebungsluft an. Der Wirkungsgrad verbessert sich, der Hub wird kleiner, die Erwärmung ebenso, da mehr elektrische Energie in Schall umgewandelt wird. Jede noch so kleine Bewegung der Membran wird in Schall umgewandelt. Damit verbessert sich eben auch die Impulstreue, leider aber nur im schmalen Bereich der Tuningfrequenz.
wieso größere reichweite?
wenn man nicht von nem riesenhorn mit riesen mundfläche ausgeht....
Genau davon gehe ich ja aus, von einem Basshorn mit nem viertel Quadratmeter Abstrahlfläche und ner errechneten Länge von gut 4 Meter (= ca. 40 Hertz). Zum einen strahlt so ein Basshorn in unmittelbarer Nähe nicht kugelförmig ab. Dann braucht es eine Wellenlänge um sich zu entfalten. Innerhalb dieses Bereiches hörst Du deutlich weniger vom Horn, weiter weg entsprechend mehr. Daher sind solche Systeme nur bedingt für die Bühnenbeschallung und für enge Proberäume geeignet. Mit ein paar Kunstgriffen kann man allerdings auch die Nahfeldabstrahlung verbessern.
Zunächst mal die frage: wieso bedeutet verbesserter wirkungsgrad verbessertes impulsverhalten?
Jeder Speaker begrenzt sich selbst, die Schwingspule gerät aus dem Magnetfeld. Er arbeitet grundsätzlich nicht linear unter hoher Last. Bei niedrigen Pegeln geht das noch. Aber was macht ein 800 Watt Speaker mit 98 dB Wirkungsgrad? Da müssten rechnerisch 127 dB rauskommen, tut es aber in der Praxis nicht. Von den 800 Watt gehen auch noch 750 Watt in Wärme über und erhöhen den ohmschen Widerstand durch Erwärmung der Schwingspule, wodurch wiederum weniger Leistung fließt
..
Ein ordentlich bedämpfter Speaker, z. B. in einem Basshorn macht kaum noch Hub und schiebt die Luftsäule vor der Membran vor sich her anstatt einfach nur in sie einzutauchen. Kommt ein starker Impuls, wird dieser auch wieder gegeben anstatt ein bischen Luft zu quirlen. Daher die verbesserte Impulstreue.
Ich hoffe, es war halbwegs verständlich.
Grüße, Uwe