Der Röhrenthread

Für mich als (Hobby-) MUSIKER sind all diese elektrotechnischen Details böhmische Dörfer. Ich verstehe all das nur rudimentär und möchte mich damit auch gar nicht näher befassen.

Ist so, als wenn ich-als Fotograf- in einem Knipserforum versuche, Scheimpflugsche Entzerrung zu erklären.

Mich als Musiker interessieren zum Beispiel klangliche Aspekte durch unterschiedliche Röhren und natürlich der sichere Betrieb meines Verstärkers. Wenn da 6V6 angegeben ist gehe ich erstmal davon aus, dass das Teil mit jeder 6V6 sicher läuft.
 
Das stimmt aber da muss man halt auch bedenken dass eine 6V6GT das nicht abkann sondern das man eigentlich eine VT-107A, 6V6GTA/B, 5871 oder 5992 benötigt. Leider halten sich die Hersteller in den Bezeichnungen einfach nicht an das was mal spezifiziert wurde oder nennen es einfach STR

Die von dir genannten können es eigentlich auch nicht ab. Das 5992 Datenblatt spricht von "kurzzeitig 600 V". Das Problem ist hier glaube ich eher die Auslegung der Datenblätter: Sieht man sich die älteren 6V6 Datenblätter an, so steht hier Design Maximum. Scrollt man zu den Plots runter und sieht sich die Anoden-Charakteristik-Plots an, sieht man das diese auch bis 500 V aufgezeichnet wurden. Ergo sind die angegebenen maxima keine absolute maximum Grenzen sondern halt empfohlene vom Hersteller, die er bei den Plots selbst nicht beachtet hat ;). Das heißt jetzt allerdings nicht das du unrecht hattest, es ist natürlich keine gute Praxis die Bauteile außerhalb ihres Designs laufen zu lassen. Auf der anderen Seite: Wenn die Röhren 20 Jahre halten würden, gäbe es sicherlich auch nicht mehr 3 Hersteller von diesen Röhrentypen sondern vielleicht nur noch Einen ;).

Mich als Musiker interessieren zum Beispiel klangliche Aspekte durch unterschiedliche Röhren und natürlich der sichere Betrieb meines Verstärkers. Wenn da 6V6 angegeben ist gehe ich erstmal davon aus, dass das Teil mit jeder 6V6 sicher läuft.

Das Bauteil benötigt halt nunmal bestimmte Parameter die in ihren Grenzen eingehalten werden müssen. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht warum Hersteller selbst bei einem "Kathodenbias" von Plug & Play reden, auch hier müssen die Parameter zumindest einmal geprüft werden. Die einzigen "Plug & Play" Verstärker die ich kenne sind die, die einen Mikrocontroller besitzen der die Parameter überwachen und ggf. einstellen/nachstellen. Die findest du allerdings nicht bei Boutique Herstellern, weil da zumindest etwas Know-How von nöten wäre. Röhren haben auch keinen "Klang", du kannst gern mal 10 Doppeltrioden (12AX7/ECC83) vom gleichen Hersteller und Typ besorgen und durchstecken, du wirst merken das jede anders "klingt". In einem zweiten Verstärker werden die vielleicht nochmal anders klingen: Nicht die Röhren bestimmt den Klang sondern die Beschaltung drum herum. Hier wäre zum Beispiel die Frage zu klären, wie sich die Verstärkerstufe mit einer höheren Verstärkung der Doppeltriode verhält.
 
Für mich als (Hobby-) MUSIKER sind all diese elektrotechnischen Details böhmische Dörfer. Ich verstehe all das nur rudimentär und möchte mich damit auch gar nicht näher befassen.

Brauchst Du ja auch nicht, dafür sind dann Sele, ich und noch ein paar andere da ;)
Das etliche Konzepte bei den Amps auf Kante genäht sind ist halt etwas mit dem man leben muss und dass Röhren verschleißen ebenso wobei man letzteres mit einem fähigen Tech normalerweise in den Griff bekommen und man auf das letzte Prozent Sound verzichten kann. Mir gefällt mein 5E3 auch am besten wenn er fast am Kotzen ist aber der Haltbarkeit zuliebe hat er halt ein paar Mods und hält dafür durch...der für mich akzeptable Kompromiss.

In dem Sinne einen guten Rutsch allen!
 
Ja, guten Rutsch allesamt!
Aber by the way dennoch- hat jemand Infos zum Verhalten der TAD 6V6 hinsichtlich höherer Spannungen und Haltbarkeit?
 
Aber by the way dennoch- hat jemand Infos zum Verhalten der TAD 6V6 hinsichtlich höherer Spannungen und Haltbarkeit?

Haltbarkeit min. 6 Monate ;). Die Elektronenröhren sind mehr oder minder mechanisch und per Hand aufgebaut. Da Aussagen über Haltbarkeit zu treffen ist nicht möglich, das könnten vielleicht die Hersteller bzw. Vertriebe (TAD, TubeTown etc.) anhand der Rückläufe bestimmen. Ich denke allerdings nicht das sie das publik machen. Vom Datenblatt her ist die EHX 6V6GT allerdings die stabiliere Röhre mit max 475 V Anodenspannung (Aussage TubeTown Homepage) und max 80 mA Kathodenstrom. Allerdings hat die TAD Röhre leicht mehr "Verstärkung" (höhere Steilheit). Der Hersteller deines Amps empfiehlt sie auch.
 
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Aus dem aktuellem Anlass einer Diskussion im Nachbarthread, hier in kurzes Intermezzo zum Thema Gebraucht- und NOS Röhrenkauf mit dem Vorsatz, nicht ein Vermögen zu investieren:

1. Alte Röhren kauft man am besten immer dann, wenn man welche findet und nicht wenn man welche braucht!

Es ist einfach Fakt, dass die besten Gelegenheiten auftauchen, wenn man gerade nach etwas komplett anderen sucht.​

2. Etwas Detail- und Fachwissen hilft.

Häufiger werden Röhren mit verwaschenen Labeln oder einfach von fachfremdem Laien als unbestimmtes Los verkauft. Wer z. B. Philips Anoden zu erkennen vermag, oder weiss, wie eine Mullard EL84 Anode ausschaut, der kann hier locker mal ein gutes Schnäppchen machen
3. Beständigkeit hilft auch

Das ist nun einen Binsenweisheit, aber wer häufiger sucht der wird auch eher fündig. Erinnere mich noch gut an einen Kauf bei dem ich vier GE 5751 bei Ebay neu für 5 Euro erstanden hatte. Da war ein Posten von 16 Stück zum "Sofort Kaufen" frisch eingestellt. Bis ich überlegt hatte, dass ich auch mehr nehmen würde, war schon alles wech.​

4. Auch mal über den Teich schauen.

Ok, zugegeben aktuell ist das EUR/USD Verhältnis nicht sonderlich einladend, aber diese Dinge ändern sich auch wieder. Als der Dollar zwischen 1,30 und 1,40 pendelte hat es ziemlich Spass gemacht, Raytheon Röhren zu fairen Preisen zu erstehen.
5. No risk no fun - Die Katze im Sack kann sich lohnen

Bis auf einen Fehlkauf (aus Bulgarien) wo die RFT Röhren definitiv EOL waren haben sich bei mir alle Käufe von ungetesteten Röhren rentiert. In der Mehrzahl der Fälle war die Ausbeute so, dass ich um die 5 Euro für Röhren bezahlt habe, die im Neu-bereich emittieren. Wenn man dann einige gute Käufe getätigt hat, verkraftet man auch mal einen Ausfall. Wie immer gilt beim Gebrauchtkauf auch hier: nicht gierig sein und wenn einem das Gefühl sagt es stimmt was nicht, dann unbedingt auf den Bauch hören.
6. A little risk and still some fun

Wer Punkt zwei beachtet hat, der wird irgendwann auch auf die Marken aufmerksam, die nie selbst Röhren hergestellt haben. Bei original verpackten und versiegelten Haltron, Ultron oder Hoges Röhren kauft man auch die Katze im Sack und weil nicht Mullard, Brimar oder Philips draufsteht, sind die Preise auch nicht übertrieben. Gerade bei Hoges hatte ich schön öfters das Vergnügen. Von Philips Herleen bis nicht identifizierbar war hier schon alles Dabei.​

7. Auch abseits von eBay schauen

Der vermutlich schönsten Teil meines Röhrenbestands ergab sich aufgrund einer Suchanzeige im lokalen Anzeigenteil der Tageszeitung. Mehrere pensionierte Radio-, Fernseh,- und Elektrotechniker hatten sich hierauf gemeldet. Bis heute nagt es an mir, dass ich die Telefonnummer eines Anrufers verloren habe, der mir seine gesamte Sammlung schenken wollte.​

Und zum Schluss ganz allgemein, mir geht es ganz sicher nicht darum andere zum Kauf alter Röhren zu überreden - freue mich über alles was für mich übrig bleibt ;)

Und weil beim Gebraucht- und Onlinekauf auch immer ein gewisses Risiko mitschwingt, muss letztendlich jeder selber wissen, ob das jetzt etwas für einen ist oder nicht. Trotzdem macht mir persönlich die Röhrenstöpselei und damit auch die Röhrensammelei einfach Spass und wenn man etwas Zeit investiert, dann kosten alte Röhren definitiv auch kein Vermögen.

Hier zum Schluss noch ein aktuelles Beispiel der letzten Woche: ECC83 mit Raute. Kostenpunkt: 6 Euro, vielleicht auch weniger, wenn ich den EL95er "Ballast" verkauft bekomme. Die Röhre ist genau genommen nicht wirklich NOS, die hatte schon ein wenig gearbeitet, das gute Stück testet aber immer noch im Bereich einer neuen EHX 12AX7:


DSC09406.jpg



Grüsse,
RM
 
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Das Kardinalproblem für die meisten ist aber eher dass man kei Röhrenprüfgerät zur Verfügung hat um eben festzustellen was taugt und was nicht..und die Investition in ein gutes Röhrenprüfgerät übersteigt meist den Preis für 4-5 Röhrensätze eines Amps...BTW: Was ist das für ein Prüfgerät das Du da hast? Euratele?
 
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Womit du einerseits auf jeden Fall recht hast. Auf der anderen Seite hatte ich die meiste Zeit in der ich Röhren-Akquise betrieben hatte auch kein Prüfgerät zur Hand. Aber ich hatte natürlich irgendwann, den Leidensdruck entwickelt, dass ich gerne eines haben wollte.

Das auf dem Bild ist ein Mercury Model 990, das als tragbares Gerät für unterwegs ausgelegt war. Sehr einfaches Gerät, reicht aber für meine Zwecke.
 
Röhrentester: Was haltet Ihr in diesem Zusammenhang von dem Orange Valve Tester?
 
Der wurde andererorts schon ziemlich dafür kritisiert, dass er die Röhren u.a. aufgrund der Gleichheit beider Systeme bewertet und ggf. bei mehrfacher Wiederholung mal von schlecht auf gut (oder umgekehrt?) springt, wenn es bei den Röhren knapp an der "Grenze" der intern dafür vorgesehenen Parameter ist (hat wohl auch mit der Betriebstemperatur zu tun). Scheinbar weiß auch niemand so genau, was überhaupt unter welchen Bedingungen gemessen wird.

Für professionelle Zwecke scheint das Gerät nicht geeignet zu sein, also z.B. für jemanden, der Röhren verkauft und selektieren will.

Ich persönlich bin schon der Meinung, dass eine "gute" Röhre auf dem Orange Valve Tester auch als "ok" durchgehen sollte und kann es auch verstehen, wenn Leute, die sich selektierte Röhren bei spezialisierten Online Shops bestellen, diese wieder zurückschicken, wenn das nicht der Fall ist - auch wenn das in manchen Fällen für den Händler unschön ist, weil die Röhre gemessen mit anderen Geräten wohl in Ordnung sein dürfte und auch im Amp "funktioniert". Aber wer will denn gerne Röhren haben, bei denen beide Systeme recht unterschiedlich arbeiten (sofern nicht extra so bestellt, wie z.B. die Rubys, die Peter Diezel für die Eingangsstufe nimmt)?

Kann sein, dass ich da auch was falsch verstanden bzw. interpretiert habe - dann bitte gerne hier richtig stellen - mich interessiert das Thema auch sehr.
 
Ich persönlich bin schon der Meinung, dass eine "gute" Röhre auf dem Orange Valve Tester auch als "ok" durchgehen sollte

Das ist auch meine Erfahrung. Ich habe das Gerät seit einigen Monaten im Einsatz:
- defekte Röhren werden eindeutig als defekt erkannt
- neu gekaufte gematchte Sets (Tube-Town, TAD) werden auch vom Orange als gematched deklariert
- die Röhren müssen laut Orange im kalten Zustand gemessen werden, vor einer zweiten Kontrollmessung sollte die Röhre wieder kalt sein

Also für meine Zwecke funktioniert der Orange gut. Das simple Konzept mag von Profis belächelt werden. Es ist aber nach mein Definition ein Prüf- und kein Messgerät!
 
- die Röhren müssen laut Orange im kalten Zustand gemessen werden, vor einer zweiten Kontrollmessung sollte die Röhre wieder kalt sein

Da könnte man jetzt anprangern, dass die Röhre im Betrieb aber heiß wird - also keine "realen" Betriebsumgebungen geschaffen werden. Wobei die ja auch wieder je nach Gerät schwanken (verschiedene Spannungen etc.).

Es ist aber nach mein Definition ein Prüf- und kein Messgerät!

Das habe ich auch schon öfters gelesen, aber selbst die prüfende Eigenschaft wurde von Profis abgesprochen - wobei es natürlich schon ein Gschmäckle hat, wenn die schärfste Kritik von Röhrenhändlern kommt (habe ich auch in US Foren so gesehen).
 
Wobei man einmal grundsätzlich sagen sollte, dass es sone und solche der sogenannten Röhrenprüfgeräte gibt. Also, um etwas genauer zu sein, die, die ich "Schätzeisen" nenne und richtige Meßgeräte.

Die Schätzeisen erkennt man meistens an einer relativ simplen Technik im Innern (!) der Geräte. Die Röhren werden grundsätzlich als Dioden geschaltet/gestöpselt, es wird eine Heiz- und eine feste Prüfspannung angelegt und fertig. Es wird nichts weiter gemessen als die Emission (manche Geräte prüfen zusätzlich auch noch den Faden-Kathodenschluss). Verlässliche Aussagewerte wurden seinerzeit mit Hilfe von Dutzenden Vergleichsröhren gemacht, deren Meßergebnisse in Tabellen zusammengefasst wurden. So ein Ding habe ich z.B. auch, ein altes Grundig Tubatest L3.

Richtige Röhrenprüf- oder gar Röhrenmeßgeräte (z.B. Neuberger RPG, manche Russengeräte, viele der alten legendären Funke) haben verschiedenste Spannungen, die pro Elektrode an die Röhre gelegt werden können. Es können diverse Ströme gemessen werden, Kennlinien aufgenommen werden, Vakuumprüfungen gemacht werden... Der technische Aufwand solcher Geräte war immens und das spiegelt sich auch im Preis wider. Diese Geräte liefern verlässliche Aussagen; wobei man allerdings angesichts der Preise dieser Kisten durchaus auch die Frage stellen kann, ob es nicht einfacher ist, eine neue Röhre in den Amp zu stecken und zu schauen bzw. mit einem guten Multimeter zu messen und zu hören, was sie so tut.
 
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Diese Geräte liefern verlässliche Aussagen; wobei man allerdings angesichts der Preise dieser Kisten durchaus auch die Frage stellen kann, ob es nicht einfacher ist, eine neue Röhre in den Amp zu stecken und zu schauen bzw. mit einem guten Multimeter zu messen und zu hören, was sie so tut.

Ja, die sind richtig teuer!
Aber gerade deshalb könnte so ein Orange Valve Tester für weniger als 400 Euro eine Alternative sein - sofern man da halbwegs verlässliche Aussagen über Röhren treffen kann.
Wie sie im Amp dann "klingt", das können einem die teuereren Geräte auch nicht sagen, das muss man sowieso ausprobieren.
Es ist nur nervig, wenn man 5 neue 12AX7 hat und eine davon evtl. nicht so gut läuft - bis man das dann durch Herumstecken rausfindet....
 
Ich seh den VT-1000 auch eher als "Schätzgerät" obwohl er angeblich 20 verschiedene Tests macht. Diese Tests mögen OK sein aber leider hüllt sich Orange da in Schweigen wie denn getestet wird un bei welchen Spannungen. Auch hilft einem die Angabe 1-15 auf der LED Reihe um vllt Röhren zu sortieren und in OK/NOK zu unterscheiden aber was sagt mir wo ich da wirklich liege da keine Referenz angegeben ist.
Dazu muss ich sekundieren was @Myxin schon erwähnte, der Fakt das die Röhre zur erfolgreichen Messung "kalt" sein muss ist eine gewaltige Variable denn dann gibt es bestimmt Unterschiede ob die Röhre im kühlen Proberaum schnell gecheckt wird oder in der gut geheizten Werkstatt, warum wurde hier keine Kompensation vorgesehen? Für den Preis den die für den Kasten aufrufen sollte man sowas erwarten könne plus ggf einen USB Anschluss um Daten mittels einer App aufzuzeichnen, sowas ist in Zeiten von Raspberry, Android, und Konsorten bestimmt kein Hexenwerk das Unsummen kostet...
 
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Ich seh den VT-1000 auch eher als "Schätzgerät" obwohl er angeblich 20 verschiedene Tests macht. Diese Tests mögen OK sein aber leider hüllt sich Orange da in Schweigen wie denn getestet wird

zur Info (Zitat Orange Manual):
In approximately two minutes, the VT1000 performs an extensive series of tests including:
Heater filament test: Short circuit
Heater filament test: Open circuit
Heater filament test: Tolerance check
Heater cathode insulation: Leakage
Heater cathode insulation: Short Circuit
Tests for heater current abnormalities
Amplification factor
Voltage gain
Power gain
Screen grid test
Mutual conductance test
Dual test for double triodes
Emission
Inter electrode leakage
Inter electrode short circuit
Flash-over (arc detection, high voltage breakdown)
Gas ionisation test


Die genauen Testalgorithmen werden wohl Betriebsgeheimnis sein.
 
Ich finde die Idee prima! Was sicherlich auch daran liegt, dass ich Röhrenthreads ganz generell und immer gerne lese. Insofern steuere ich hier gerne die eine oder andere Röhre bei.

Zum Start gibts von mir ein paar EF86er, die ich vor geraumer Zeit mal in einem kleinen Shootout verwurstelt hab.


EF86 VALVO

EF86_Valvo.jpg



Die EF86 von Valvo beschreibt man am besten mit dem Attribut "Ausgewogen". Sie klingt warm und in allen Lebenslagen angenehm, bietet ein fundiertes aber unaufdringliches low-end und auch der Gainbeitrag liegt eher im Mittelfeld.

Ob die EF86 tatsächlich von Valvo in Hamburg, oder von einem anderen Philips Werk gefertigt wurde ist wohl nicht gesichert, es finden sich auch baugleiche und Philips gelabelte Röhren auf dem Markt.


EF86 Tungsram

EF86_TUNGSRAM.jpg


Die Tungsram EF86 ist für mich die knalligste und rockigste EF86. Scharf und trotzdem perlig in den Höhen, mehr Gain als andere Vertreter und dazu das ausgeprägteste low-end.

Tungsram stellte meines Wissens die Röhre selbst her, auch ich habe bislang von diesem Vertreter noch nicht wirklich viele Rebrandings in freier Wildbahn gesichtet. Wer eine solche Tungsram EF86 zu einem vernünftigen Preis sieht, der hat meine uneingeschränkte Kaufempfehlung.


EF86 Siemens

EF86_SIEMENS.JPG


Die EF86 von Siemens ist ein interessanter Vertreter, klanglich besticht sie durch einen ausgeprägten warm, seidigen Charakter zum Preis eines deutlichen Einbruchs in den unteren Frequenzen und die Röhre hat subjektiv deutlich weniger Gain als andere Vertreter. Diese Eigenschaften müssen aber kein Nachteil sein. Bei cleanen Aufnahmen hebt sich diese Siemens/RFT sehr angenehm mit ihrem seidigen Charakter ab.

Vermutlich hat Siemens EF86er selbst nie hergestellt. Mit Jogis Röhrenbude als Referenz kann man diesen Vertreter RFT zuordnen, andere Siemens 86er sind mit den Valvo/Philips Röhren baugleich.
Tungsram...da kommen Kindheitserinnerungen hoch.
Da gab es eine Lagerhaus von Tungsram, welches Ende der 70er zu machte.
Irgendwann haben wir Blagen dann einen Zugang gefunden....und...hunderte von neuen Röhren gegen die Wand geschmissen :eek:
 
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Sorry, aber NOS in einem Fame JTA-05 sind für mich Perlen vor die Säue...außerdem verdoppelt der Satz Röhen den Wert des Amps schlagartig. Für den JTA reicht eine JJ 5Y3 und eine EH 6V6
 

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