Der Modular Thread

  • Ersteller sonicwarrior
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Hier mal eine Frage von einem, der von Elektronik keine Ahnung hat. Ich glaube, die Antwort könnte auch sonst noch ein paar Eurorack-User interessieren.

Wenn ich ein Eurorack-Modul (Beispielbild s. Anhang) in mein Case einbauen will, dann muss ich offensichtlich das beigelegte Flachkabel auf der schwarzen Seite mit dem Modul und auf der grauen Seite mit der Busplatine im Case verbinden. Auf der Rückseite des Moduls steht schön angeschrieben, dass die Seite mit dem rot markierten Draht an den –12 V Anschluss der Busplatine kommt.

Schön und gut, aber den schwarzen Stecker kann ich ja auch auf zwei verschiedene Arten mit den 10 Pins am Modul verbinden!? Kann jemand mit Ahnung anhand der Platine erkennen, wie herum man das anschliessen muss? Man könnte ja auch einfach ausprobieren, welche der beiden Möglichkeiten funktioniert. Aber kann etwas kaputt gehen, wenn man es verkehrt anschliesst?

Grüsse,
synthos
 

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Auf dem Bild steht "PWR: RED" mit einem Pfeil nach rechts, dahin muss die rote Markierung vom Flachbandkabel und dort befinden sich die -12V oder was war die Frage?

Manche Hersteller haben einen elektronischen Verpolungsschutz. Dazu hatte ich auf Muffwiggler mal eine Liste gestartet, auf der WMD mit den neueren Modulen (die SSF Kollaboration ist neu) drauf ist:
https://www.muffwiggler.com/forum/viewtopic.php?t=115919&highlight=
D.h. hier kann nicht viel passieren, wenn doch ersetzen die das Modul, steht als offizielle Erklärung von denen etwas weiter unten im Thread:
https://www.muffwiggler.com/forum/viewtopic.php?p=1596067#1596067

WMDevices schrieb:
Only WMD modules that DO NOT have reverse polarity protection are the old versions of the Geiger Counter, GWS and Micro Hadron Collider.

We use low volt drop shottky diodes in series for reverse protection.

If any WMD module is damaged for any reason, we fix it free of charge. Unless you do the same thing twice, then we need to have a talk.

Edit: Markierungen auf den Platinen zeigen immer an wo die Orientierung auf der Platine ist. Auf der Busplatine bleibt es immer gleich. Die rote Markierung ist immer -12V, das steht in der Spezifikation von Doepfer, der den Eurorack-Standard definiert hat. Leider ohne mechanischen Verpolungsschutz, was immer wieder ein Thema ist.
U.a. deshalb würde ich Anfängern auch nie blind einfach so ein Eurorack System empfehlen. Wenn man den Platz hat finde ich ein MU System empfehlenswerter, zumal man das eigentlich auch komplett aus Europa bekommt. Bei MU ist Dotcom der Stromstecker-Standard und der ist mechanisch schon vor Verpolung geschützt. Curetronic und COTK benutzen zwar Flachsteckersysteme (beide gibt es auch mit Dotcom Verbindern, muss man bei Bestellung aber angeben), die sind aber auch mechanisch vor Verpolung geschützt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach soo ... ich hatte die Beschriftung anders verstanden :redface: Vielen Dank für deine Erläuterungen, damit sollte ich es richtig hinkriegen.

Grüsse,
synthos
 
Zurst muss er sich ja mal für ein Format entscheiden. Auch wenn Eurorack momentan fast monopolistisch dominierend ist, gibt es immer noch gute Gründe für andere Formate.
Eurorack bietet sich für Einsteiger doch an, es ist kompakter und preiswerter als alles andere und man wird es gut wieder los.
 
Bernie, für Eurorack musst Du keine Werbung machen. Das ist wie Windows: Verkauft sich von selber.

Man muss eher drauf aufmerksam machen, dass es sich auch lohnt mal andere Formate anzuschauen. Da ich selber mit einem Semi-Modularen angefangen habe, wäre das sowieso meine Empfehlung statt direkt voll einzusteigen. Formate mit Bananen-Buchsen werden gerade von Einsteigern auch immer wieder übersehen.

Semi-Modular mit Bananen-Buchsen: Kilpatrick Phenol (899 Euro): http://www.kilpatrickaudio.com/?p=phenol oder Buchla Music Easel (für die gut betuchten)
Normal Modular mit Bananen-Buchsen: Buchla (teuer), Serge (in DIY günstig, es gibt mittlerweile auch 3rd Party Anbieter), BugBrand (so eine Art Eurorack mit Bananenbuchsen, wird leider seit 2013 nicht mehr produziert), Kilpatrick

Andere Semi-Modulare (von billig nach teuer sortiert):
  • Doepfer Dark Energy II
  • Moog Mother 32
  • Tom Oberheim SEM patch panel
  • Analogue Solutions Telemark II
Viele andere Synthesizer haben zumindest etliche CV/Gate Ein/Ausgänge (meist 3,5 mm Klinke), z.B. Arturia Minibrute oder Korg MS-20 mini. Die lassen sich also gut mit einem Eurorack System erweitern und das patchen kann schonmal ein wenig geübt werden.
 
Ja, nur das Modcan aus gesundheitlichen Gründen momentan nicht verfügbar ist und Cynthia einen etwas zweifelhaften Ruf hat (bestellt, nicht geliefert und solche Unnötigkeiten).
Deswegen hatte ich die nicht erwähnt.
 
Ich klebe immer noch am normalen 5U Moog-Standard fest, mir ist das meiste aus dem Eurorack zu klein und fummelig.
Ein Dotcom Basis-Systen wäre ja auch eine gute Alternative für Einsteiger.
Bei etwas aufwändigeren Patches an einem Buchla kommt man ebenso kaum noch an die Knöpfe ran, auch hier ist die Packungsdichte recht hoch.
Ich möchte mit meinen Wurstfingern lieber etwas mehr Übersichtlichkeit haben.
 
Fragt sich natürlich, ob man als Einsteiger gleich mit einem westcoastmäßigen System wie Buchla oder Serge einsteigen sollte oder nicht doch mit einem "konventionelleren" Synth (die meisten Euroracks, Dotcom/CotK) besser bedient ist. Oder gibt's hier glühende Verfechter der "musikalischen Revolution der Westküste" um Don Buchla, Morton Subotnick, Serge Tcherepnin & Co.?


Martman
 
Musikalische Revolution? Westcoast ist genauso alt wie Eastcoast. Das wurde beides mehr oder weniger parallel Mitte der 60er entwickelt, sind also uralte Konzepte.

Außerdem kann man für den Einstieg auch ein Westcoast System ähnlich wie ein Eastcoast System erstellen.

Bei Buchla z.B.:
- 1 x 281 Quad Hüllkurve: http://www.buchla.com/product/281e-quad-function-generator/
- 1 x 261e Dual VCO (Quasi VCO + LFO): http://www.buchla.com/product/261e-complex-waveform-generator/
- 1 x 292e Quad VCA/Filter: http://www.buchla.com/product/292e-quad-dynamics-manager/

modulargrid_252823.jpg


Bei Serge z.B.:
- 1x Random*Source Dual VCO (plus Extras): https://www.modulargrid.net/s/random-source-thomas-henry-dual-555-vco-and-audio-mixer
- 1x Random*Source Dual Serge Filter: https://www.modulargrid.net/s/random-source-serge-vcfs-vcfq
- 1x Random*Source Dual Extended ADSR: https://www.modulargrid.net/s/random-source-dual-exadsr
- 1x Random*Source Dual Lowpass Gate (plus Extras): https://www.modulargrid.net/s/random-source-dual-lowpass-gate-timbre-stereo-mixer-donks

modulargrid_252805.jpg





Eigentlich ist ein simples Westcoast System einfacher zu bedienen als ein simples Eastcoast System, weil der Filter weg fällt und durch eine Modulation der Waves vom VCO ersetzt wird. Eastcoast ist nur bekannter, weil es in den meisten Softsynths und Kompaktsynths benutzt wird.

Das simpelste Westcoast System besteht nur aus VCO und Lowpass Gate. Das LPG lässt sich nämlich schon so triggern und die Hüllkurve sich damit sparen.

Das simpelste Eastcoast System braucht VCO, Filter, Hüllkurve und VCA und damit zwei Module mehr, auch wenn man mit Tricks sich dort Hüllkurve und VCA sparen könnte (Filter Ping), das sind dann aber schon fortgeschrittene Techniken und klappt so auch nicht mit jedem Filter.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man einem kompletten Synthesizer Neuling schneller ein simples Westcoast System erklärt bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die oben vorgeschlagenen Buchla-Module plus der 225e MIDI Decoder / Preset Manager ergeben übrigens genau das System 1.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man einem kompletten Synthesizer Neuling schneller ein simples Westcoast System erklärt bekommt.
Das glaube ich auch.

Grüsse,
synthos
 
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Hah, auf die fertigen Systeme habe ich gar nicht geachtet.

Es gibt ja sogar halbe Größen und als System mit dem LEM4 für 2.500 US$ für ein Buchla sogar recht günstig:
http://www.buchla.com/product/buchla-lem4-snoopy/
Das bietet die Funktionen hier:

Complex Oscillator: 2 independent oscillators that can be linked for FM/AM modulation effects

Dual Lowpass Gate: 2 independent vactrol-based gate/filters in the classic Buchla format

Dual Function Generator: 2 independent envelope generators with VC attack and decay, with the ability to cycle and perform as a LFO

MIDI-CV interface: 5-pin and USB MIDI input for a single synth voice with 1-1.2V/oct voltage conversion, jack/multiple conversion and scaling buffers for interfacing

Also nichts was irgendjemanden mit ein bisschen Synth-Erfahrung überfordern sollte.
 
Musikalische Revolution? Westcoast ist genauso alt wie Eastcoast. Das wurde beides mehr oder weniger parallel Mitte der 60er entwickelt, sind also uralte Konzepte.
Westcoast war sogar noch schneller. Buchla hatte 1964 einen voll einsatzfähigen Synthesizer, da dachte Moog gerade mal darüber nach, über unmodulierte Oszillatoren und Verstärker hinauszugehen. Erst drei Jahre später präsentierte Moog die Modulars I, II und III und sprach erstmals von Synthesizern. Den Sequencer hat Moog auch bei Buchla abgeguckt.

Und mit der "musikalischen Revolution" meinte ich was anderes: Die Westcoast-Szene um Buchla wollte mit Buchlas Synthesizer eine komplett neue Musik from scratch erfinden. Die wollten alles anders machen als bisher. Weg mit der chromatischen Zwölftonskala. Das heißt, weg mit Skalen an sich. Weg mit allem, was bisher an Rhythmik bekannt war. Weg mit allen bisherigen Arten, Musikinstrumente zu spielen. Und auf gar keinen Fall wieder dahin zurück. Nicht umsonst hat Buchla mit voller Absicht weder eine Klaviatur noch herkömmlich tonal skalierende Oszillatoren gebaut – eben damit auf seinen Synthesizern keine wie auch immer geartete bereits existierende Musik spielbar war.*

Der Synthesizer war ein ganz neues Instrument. Und damit wollte man an der Westküste eine ganz neue Musik schaffen.

1967 veröffentlichte der Buchla-Jünger Morton Subotnick Silver Apples On The Moon. Das allererste rein elektronisch produzierte Musikalbum überhaupt. Das war Musik genau im Sinne der Westcoast-Szene – und außerhalb der Westcoast-Szene war das gar keine Musik und fand entsprechend wenig Anklang.

Ein Jahr später erdreistete sich ein Jüngling namens Walter Carlos, sich einen Moog IIIc zu kaufen, darauf jahrhundertealte – also bereits existierende und somit konventionelle – Kompositionen von Johann Sebastian Bach einzuspielen. Und daraus sogar ein Album zu machen: Switched-On Bach. Die Platte verkaufte sich wie blöd. Und die Westcoast-Szene spuckte Gift und Galle. Da ging er hin, der Traum von der elektronischen Musik als komplett neue Musik ohne jegliche Präzedenz, hinfortgewischt von jemandem, der abertausendfach Platten verkaufte mit klassischer europäischer Musik, gespielt auf einem Eastcoast-Synthesizer (klar, auf einem Buchla ging das nicht). Elektronische Musik war nun doch nur ganz normale Musik, nur eben elektronisch gemacht.

So radikal wie die Westcoast-Szene waren nicht mal round about 10 Jahre später DAF in Düsseldorf.

*Ich bin mir nicht sicher, ob Peter Zinovieff aus dem gleichen Grunde das Keytracking des EMS VCS3 im Verbund mit der DK4-Tastatur und des EMS Synthi AKS so verbaselt hat, daß man beide nicht sehr weit tonal spielen kann, jedenfalls nicht ohne kaschierendes Vibrato.


Martman
 
Besser wissen kann ich auch, sogar mit Quellen (das war aber nicht mein Ziel für diesen Thread):

1964 war auch Moog schon zu Gange. Quelle: http://moogarchives.com/chrono2.htm

Bezüglich musikalische Revolution: Elektronische Musik gab's ja schon vorher mit Karlheinz Stockhausen & Co. Die haben das zuerst halt mit Tongeneratoren ohne Spannungssteuerung und Schritt-für-Schritt-Aufnahme auf Band ausgeführt.
Auf einem Buchla konnte man auch damals ganz normale Musik mit den Kirchentonarten produzieren. So wie man ja auch mit einem Moog selbstverständlich Musik abseits derer produzieren kann.
Das "die Westcoast-Szene" sich über Switched on Bach so geärgert haben soll halte ich für ein Gerücht. Da würde ich gerne mal eine Quelle für haben. Im Modular-Film I Dream Of Wires kommt das jedenfalls nicht vor (mit dem San Francisco Tape Center): http://www.idreamofwires.org/
Auch das diese Szene den Traum von einer populären neuartigen elektronischen Musik hatte wäre verwunderlich. Weder gab es große kommerzielle Ambitionen seitens der Musiker, noch seitens Buchla, der sich da mehr als ein Synthesizer Custom Shop gesehen hat (Quelle Synthesizer von Gestern).

Bezüglich Synthesizer: Weder Moog noch Buchla haben den ersten gebaut. Wikipedia ist ja immer so ne Sache, aber in der englischen ist das ganz gut erläutert: https://en.wikipedia.org/wiki/Synthesizer#Early_additive_synthesizer:_tonewheel_organs
 
Wer gerne mit Herstellern von Modulen reden oder Modularsysteme mal in Aktion sehen möchte bekommt in Berlin beim kommenden Superbooth 2016 kurz nach Ostern (31. März bis 2. April) Gelegenheit dazu.
Mehr Infos gibt's hier: https://www.superbooth.com/de/

Bei den Eurorack-Modulen ist es schwer bei den Neuigkeiten hinterher zu kommen, eines der meiner Meinung nach interessantesten neuen Module ist der Neuron Sound Orgone Accumulator, ein digitaler Oszillator, den es schon länger als Selbstbau-Version gab und der eine Menge Modulationsmöglichkeiten bietet:

Neuron Sound Orgone Accumulator.jpg


Die Bedienung ist wie man am Panel sieht allerdings nicht so wirklich selbst erklärend.
 
Westcoast war sogar noch schneller. Buchla hatte 1964 einen voll einsatzfähigen Synthesizer, da dachte Moog gerade mal darüber nach, über unmodulierte Oszillatoren und Verstärker hinauszugehen. Erst drei Jahre später präsentierte Moog die Modulars I, II und III und sprach erstmals von Synthesizern. Den Sequencer hat Moog auch bei Buchla abgeguckt.

Und mit der "musikalischen Revolution" meinte ich was anderes: Die Westcoast-Szene um Buchla wollte mit Buchlas Synthesizer eine komplett neue Musik from scratch erfinden. Die wollten alles anders machen als bisher. Weg mit der chromatischen Zwölftonskala. Das heißt, weg mit Skalen an sich. Weg mit allem, was bisher an Rhythmik bekannt war. Weg mit allen bisherigen Arten, Musikinstrumente zu spielen. Und auf gar keinen Fall wieder dahin zurück. Nicht umsonst hat Buchla mit voller Absicht weder eine Klaviatur noch herkömmlich tonal skalierende Oszillatoren gebaut – eben damit auf seinen Synthesizern keine wie auch immer geartete bereits existierende Musik spielbar war.*

Der Synthesizer war ein ganz neues Instrument. Und damit wollte man an der Westküste eine ganz neue Musik schaffen.

1967 veröffentlichte der Buchla-Jünger Morton Subotnick Silver Apples On The Moon. Das allererste rein elektronisch produzierte Musikalbum überhaupt. Das war Musik genau im Sinne der Westcoast-Szene – und außerhalb der Westcoast-Szene war das gar keine Musik und fand entsprechend wenig Anklang.

Ein Jahr später erdreistete sich ein Jüngling namens Walter Carlos, sich einen Moog IIIc zu kaufen, darauf jahrhundertealte – also bereits existierende und somit konventionelle – Kompositionen von Johann Sebastian Bach einzuspielen. Und daraus sogar ein Album zu machen: Switched-On Bach. Die Platte verkaufte sich wie blöd. Und die Westcoast-Szene spuckte Gift und Galle. Da ging er hin, der Traum von der elektronischen Musik als komplett neue Musik ohne jegliche Präzedenz, hinfortgewischt von jemandem, der abertausendfach Platten verkaufte mit klassischer europäischer Musik, gespielt auf einem Eastcoast-Synthesizer (klar, auf einem Buchla ging das nicht). Elektronische Musik war nun doch nur ganz normale Musik, nur eben elektronisch gemacht.

So radikal wie die Westcoast-Szene waren nicht mal round about 10 Jahre später DAF in Düsseldorf.

*Ich bin mir nicht sicher, ob Peter Zinovieff aus dem gleichen Grunde das Keytracking des EMS VCS3 im Verbund mit der DK4-Tastatur und des EMS Synthi AKS so verbaselt hat, daß man beide nicht sehr weit tonal spielen kann, jedenfalls nicht ohne kaschierendes Vibrato.


Martman

Die ersten Buchlas entstanden ja noch an der Uni und waren Projekte, die Don zusammen mit seinen Studenten herstellte. Zu dieser Zeit war das alles noch in den Kinderschuhen und unkommerziell.
Überhaupt sind die alten Buchlas heute so extrem selten, weil ja nur ganz wenige produziert wurden. Es konnte sich auch bis heute nie richtig durchsetzen und das ist bis heute so.
Schon damals war die Qualität erbärmlich schlecht und die preise völlig überzogen, man war aber konsequent und hat das bis heute durchgezogen.
Buchlas klingen auch nicht besonders gut, (von einer handvoll Sounds wie Buchla-Bongos mal abgesehen), sind nicht stimmstabil, tracken nicht sauber, die Sequenzer eiern, damit kann man doch nur Avantegarde und Klickediklack machen.
Ein 24dB Ladder-Filter mit Resonanz ist eben vielseitiger, als ein Lowpass-Gate.

Subotniks Album entstand ziemlich parallel mit SOB von Carlos, die ja über ein Jahr nur Tonbänder schnipselte.
 
Subotniks Album entstand ziemlich parallel mit SOB von Carlos, die ja über ein Jahr nur Tonbänder schnipselte.
Subotnick war also schlicht und ergreifend schneller fertig. Es heißt ja auch, daß Walter Carlos immer nur so fünf Sekunden lang am Stück einspielen konnte, weil die Oszillatoren des Moog IIIc (das ist aus heutiger Sicht elektronische Steinzeit, die Dinger sind noch point-to-point verlötet) nur maximal so lange stimmstabil waren. Deswegen dauerte das Einspielen alleine schon eine Ewigkeit.

1969 stellte Alan Robert Pearlman dann der Musikwelt den ARP 2500 hin. Killerfeature: Der ist STIMMSTABIL.


Martman
 
Mal was Neues bezüglich Moog Format (MU):

Von Corsynth ist ein vierfacher linearer VCA/Mixer angekündigt, ein bisschen ähnlich wie der Quad VCA von Oakley/Krisp1, allerdings ohne AC/DC Schalter, der ist also immer DC-gekoppelt, filtert also keine Gleichspannungsanteile raus, dafür gibt es flexiblere Mixer-Optionen (1+2, 3+4, 1+2+3), es gibt die Möglichkeit mit externer CV das Signal auch zu verstärken und ich finde das Layout gelungener:

portada_c107.png


Link: http://corsynth.com/home/modules/c107

Damit kann man dann im Prinzip ein System nur aus Corsynth Modulen aufbauen, es fehlen dann nur noch Utilities wie Multiples und Abschwächer, wenn man für letztere nicht einen C107 Kanal verbraten will.
 
Subotnick war also schlicht und ergreifend schneller fertig. Es heißt ja auch, daß Walter Carlos immer nur so fünf Sekunden lang am Stück einspielen konnte, weil die Oszillatoren des Moog IIIc (das ist aus heutiger Sicht elektronische Steinzeit, die Dinger sind noch point-to-point verlötet) nur maximal so lange stimmstabil waren. Deswegen dauerte das Einspielen alleine schon eine Ewigkeit.

1969 stellte Alan Robert Pearlman dann der Musikwelt den ARP 2500 hin. Killerfeature: Der ist STIMMSTABIL.


Martman
Naja, ganz so instabil war der alte Moog auch wieder nicht. Wenn die Module mal auf Temparatur sind (15 Minuten) und die Raumtemparatur halbwegs konstant ist, dann hält sich das schon im Rahmen.
Natürlich ist das Tracking über mehr als 4 Oktaven immer ein Problem, das hatte ich auch bei meinem späteren System 12 noch gemerkt.
Die besten VCOs waren die kompakten 921er (so ab 1971?) gewesen.
Das ganze Geschwätz kommt ja meist von Leuten, die nie tatsächlich einen alten Moog hatten. Irgendwer hatte mal was darüber geschrieben und jeder babbelt dann irgendwas nach, so ist das eben im Netz.
Welcher Gitarrist würde denn je behaupten, das Stratocaster und Les Paul äußerst schlechte Gitarren sind, nur weil man sie nach ein paar Stunden i Studioeinsatz mal wieder etwas nachstimmen muss?
Ist also alles nicht wirklich so wichtig.

Carlos Hauptarbeit bestand nach dem Aufnehmen tatsächlich aus dem Schnipseln der ganzen Bänder mit den einzelnen Takes, das müssen viele tausend gewesen sein. Das stand auch mal irgendwo auf der Homepage von Carlos drin, das hier über ein Jahr Arbeit aufgewendet wurde.
Das Album von Subotnik ist dagegen doch relativ einfach gestrickt und weit von diesem Level entfernt.
 

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