Lasse Lammert
HCA Amps und Aufnahmetechnik
guter Post!
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Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ein V30 an einem heißen, ur-britischen und hochmittigen Topteil wie dem JCM800/900 oder dem Laney VH100R extrem bissig werden kann. Man wird zwar überall im Bandsound gehört, aber es kann auch schnell überpräsent und entsprechend ätzend. Daher wahrscheinlich der vermeintliche Eindruck, der V30 würde mehr "sägen" als der T75. Dabei muss man sagen, dass der V30 gerade die Frequenzen betont, die beim T75 eher schwächer ausfallen, nämlich die Mitten.
Der V30 eignet sich mMn deshlab so gut für moderne HiGain-Sounds weil er den entsprechenden Amps den Hang zum Brizzeln nimmt bzw ausgleicht und dabei den vermeintlich so wuchtigen Bassschub, ohne den HiGain-Sounds angeblich nicht können, stark reduziert. Diese Wucht sorgt nämlich meist dafür, dass erst dieser Soundbrei zustande kommt, da die Frequenzen sich überschneiden.
Außerdem werden die häufig weicher auflösenden (glatteren) Mitten dieser Amps etwas hervorgehoben, sodass sie trotzdem sehr brachial und gut durchkommen.
Der T75 ist ebenso ein guter Speaker, besonders für den Einsatz im cleanen und leicht angezerrten Bereich macht er eine gute Figur, da er durch die Betonung der Bässe und Höhen den Sounds ein unglaubliches Volumen und eine sehr hohe Transparenz verleiht, die einfach ein wohliges Gefühl am Schluss zurücklassen. Auch die klassischen Rocksounds kommen sehr gut, da der Amp dem Spieler nicht direkt mit allen gefletschen Zahnreihen ins Gesicht springt.
Für modernen HiGain wie Recti, VH4 oder Überschall ist der T75 dagegen nicht sonderlich geeignet, eben weil er schnell zu sägen anfängt. Sind hingegen Badewannensounds gefordert, kann dieser Speaker wiederum sehr gut, wobei mir außer extremen Black und Death-Formationen da keine bekannt sind, die einen solchen Sound bevorzugen.
Abschließend ist jedoch zu sagen, dass ein entsprechend flexibel ausgelegter Amp mit einem weit einstellbaren EQ viele Charaktereigenschaften der angeschlossenen Speaker wieder sehr gut Ausgleichen kann, wenn man sich die Zeit nimmt. Man sollte dabei aber auch berücksichtigen, welchen Amp man sich da zugelegt hat.
So ist der Rockerverb 50 des Threaderstellers eines der ur-britischen Modelle, hier kann der V30 fast etwas zuviel des Guten sein.
Anders bei meinem Amp: ich habe den Carvin V3, der bei aller Flexibilität doch ein reinrassiger US-HiGain Verstärker bleibt und das zerrtechnisch auch voll ausspielt. Hier ist der V30 die bessere Wahl wie ich festgestellt habe. Beim V3 kommt aber auch noch hinzu, dass sein EQ einen weiten Regelbereich sowie Soundmodi- und Brightschalter hat und man sehr viel am Sound ändern kann.
Es hängt, wenn ihr mich fragt, sehr viel weniger vom Speaker als vom Amp ab.
Kein 50er? Ich dachte, ich hätte das eingangs gelesen... Oder war das einer der anderen anwesenden Herrschaften?
Egal, in dem Fall ist es ja noch besser
Wundert mich nicht, dass dir der V30 auf dem Orange nicht so gefällt. Ein mittig etwas ausgewogenerer Speaker könnte dir da schon weiterhelfen. Der T75 ist schonmal eine ganz gute Wahl, obwohl ich halt meine, dass er schon fast zuviel Mittenspektrum wegnimmt.
Bei waschechten Briten sind häufig Speakermodelle ratsam, die die Spitzen nicht ganz so fies ausfahren, halt immer in Abhängigkeit vom Amp. Da würde ich dann schon mal auf andere Hersteller zurückgreifen, denn alternative Celestions sind meist noch teurer als die ohnehin schon teuren V30. Eminence ist hier das Stichwort.
In meinem Threat gings nur darum, dass ich in letzter Zeit immer mal wieder über Leihboxen mit V30 Speakern gespielt habe und absolut keinen halbwegs vernünftigen Sound rausbekommen kann...
Und was sagt uns das?
-> dein Amp harmoniert einfach nicht mit dem Speaker.
Ich würde mit nem OR120 rein spaßeshalber 2x EVM 12L kreuzweise in die Box verbauen. Das wummst und ist linear. Kleiner Tipp!
Für Riffing ist der V30 an nem Amp zu dem er auch passt sehr genial, da er die Tiefmitten, wie kein anderer mit dementsprechenden Punch wiedergibt. Bei Lowtunings(very-low) kommt er nicht klar. Solieren kann unter Umständen mit der falschen Gitarre schon wehtun, keine Frage. Optimal wäre da dann sowas wie n G12M(etwas geigenhafter) oder H bzw. der C(der Speaker gefällt mir mit einem kratzigen Marshall ungemein, weil er irgendwie weich und doch prägnat wirkt. Wird aber leider nur im Hendrixsignaturestack verbaut oder eben in Vintagemodernboxen. Irgendwann mal werd ich mir die Box zulegen.) wenn mans klassisch will, ansonsten EVM 12L harmoniert dann mit nem Marshall auch sehr gut, grad wenns um Soli geht(siehe Zakk).
Für Riffing ist der V30 an nem Amp zu dem er auch passt sehr genial, da er die Tiefmitten, wie kein anderer mit dementsprechenden Punch wiedergibt. Bei Lowtunings(very-low) kommt er nicht klar.
Seit einiger Zeit gibt es einen echten Lagerkampf zwischen den V30 Jüngern (meist die neuen, chinesischen in den billigen Boxen) und den EVM Nachrüstern.Ich kenn die EVMs eigentlich nur als sehr neutral.
@Chris Jetleg:
Die EVM 12L sind wie schon gesagt sehr klar. Egal ob heavy oder nicht, die sind überall beliebt. Soweit ich weiß gibts sogar Jazzer, die den supergeil finden. Wird in G&B auch öfters mal angedeutet wenns um Speaker geht. Wurden in der Vergangeheit genauso geliebt wie heutzutage, aber heute wirds leider eher mit Metal in Verbindung gebracht.
Du hast nen sehr charaktervollen Amp und wenn du da jetzt 2 einbaust, wirds nicht unbedingt charakterlos klingen, sondern geben eben genau das wieder, was reinkommt, aber eben tight und aufgeräumt, besonders die Tiefen erleben einen gewissen 3D-Effekt. Die anderen 2 färben dann und geben so den nötigen Grit. Das Klangbild wird einfach stärker. Sicherlich wird die Box schwerer und teurer, aber wer schön sein will...
Ich hab beispielsweise 2 Boxensysteme sozusagen, eins mit Charakter(V30) und eins(EVM12L) "ohne". Schaltest du eins ab, fehlt das andere. Ich hab seit neuestem Minihumbuckergitarre und hab auch SC-Betrieb in meiner Ibanez sowie Viper AL-600(SG-ähnlicher Klang, weil dünn wie SG) und kann sie für fast jeden Stil empfehlen, wobei ich jetzt grad nicht Blues sagen würde. ES ROCKT EINFACH! Und lohnt sich in meinen Ohren.
@Chris Jetleg
leider ist es so, dass man Kompromisse eingehen muss, wenn man fremdes Equipment mit benutzt.
Einzige Konsequenz ist, immer seinen eigenen Kram mitzunehmen.
Ich denke jeder hatte schon mal das Problem beim Gig nicht mit dem Sound zufrieden gewesen zu sein.
Aber das ist Rock n' Roll und passiert schon mal.
Und was bringt es, wenn die Box 100%ig klingt und der Monitormix so bescheiden ist, dass der Sound in den Ohren wehtut?
Ich frage im Vorfeld nach, was für eine Box zur Verfügung steht und wenn es gar nicht geht muss ich halt schleppen :-(
Macht wohl niemanden viel Spaß aber lässt sich nicht immer vermeiden.