Der Effekt-Geräte Sammelthread für Geige und Cello

Hi fiddle,

ich nutze schon bestimmt 30 Jahre den Chorus als Effekt für die Geige. Meist ist der Chorus so eingestellt, dass er fast nicht wahrnehmbar ist. Wenn der Ton anfängt zu "eiern" ist mir das schon viel zu viel.
Auch im Studio hat sich der Chorus bewährt, meistens klingt die Geige viel zu direkt und den Tonmeistern fällt nur ein, massig Hall darauf zu legen. Ich bestehe dann auf einen dezenten Chorus, noch ganz wenig Delay drauf und meist reicht das schon aus für einen breiteren, volleren Ton.
Unter Live-Bedingungen hat sich das auch bewährt.
Im Moment hole ich mir den Chorus aus meinem Multieffekt, 1-2 andere Bodentreter habe ich im Laufe der Zeit auch schon verschlissen.
Meistens setze ich die Effekte so ein, dass sie kaum herauszuhören sind, den Rest versuche ich mit meiner Spielweise zu machen.
Also fiddle, viel Spaß bei der nächsten Mugge und nicht übertreiben mit dem Chorus!
Telefoniert haben wir ja schon mal, irgentwann werde ich dich mal besuchen kommen

robbert
 
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Ich habe vor ein paar Monaten angefangen, Cello zu lernen. Es klingt oft gruselig, aber zum Glück hört es niemand außer mir, weil es ein E-Cello ist.

Wenn schon gruseln, dann auch richtig. Ich hätte also gerne noch einen Verzerrer obendrauf. Ich habe Klangvorstellungen, die ich aber kaum in Worte fassen kann. Etwa so: In den Tiefen etwas mehr Grollen, in den Höhen mehr Brutzeln und Flirren.

Das Cello soll durch den Verzerrer nicht wie eine Metal-Gitarre klingen. Der eigene Klang soll erhalten bleiben, nicht im Geräusch untergehen.

Ich hatte bisher einen Verzerrer an meinem Cello, einen Strymon Riverside. Mit Gitarre klingt das Ding großartig, finde ich. Am Cello hat es für mich aber leider gar nicht funktioniert. Ich schließe daraus, dass Klangbeispiele mit Gitarre für mich unpraktischerweise kein guter Anhaltspunkt sind, ob ein Verzerrer für meinen Zweck geeignet ist.

Könnt ihr ein paar Geräte empfehlen?
 
Streichinstrumente und Zerre - immer schwer, weil die Saiten nicht frei schwingen, sondern durch den Bogen schon eine deutliche Tendenz zum "Sägezahn" Muster haben. @murmichel: für mich klingt das was Du beschreibst nach "Overdrive".

Ich setze für meine Geige den
ein, der klingt in vielen Einstellungen sehr dezent (Originalsound und Overdrive lassen sich gezielt mischen), kann ins Extrem gestellt aber auch verfremden. Wie alle Zerren reagiert der Apparat recht feinfühlig auf die Stärke des Eingangssignals - mit Übung kann man leise fast Clean spielen und ohne Tritt aufs Pedal beim lauten Solo nen Extrakick bekommen. Eigentlich könnte man den Treter auch als Booster einsetzen, leider kommen da aber nicht alle Frequenzen gleichermaßen in die Verstärkung.
 
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Danke für den Tipp, @Stollenfiddler. Ich werde mir das Gerät merken.
 
Grundsätzlich solltest Du beim Cello kein Gitarreneffektgerät einsetzen, da dort deutlich tiefere Frequenzen, als bei der Gitarre, vorherrschen (schon bei Viola wird es kritisch).

Einge Übersicht gibt es hier: https://www.thomann.de/de/verzerrer.html.

Leider kann man dort nicht nach Bass alleine suchen und selbst in der Produktbeschreibung muß man hinschauen (bspw. bei vorhandenen Equalizer steigen die Chancen auf Basstauglichkeit). Alternativ suchen unter https://www.thomann.de/de/spezielle_bass_effekte.html.

Evtl. wirst Du fündig unter https://www.musiker-board.de/forum/reviews.354, zumindest für eine erste Einschätzung. Am besten natürlich vor Ort mit E-Cello probieren.

Spontan gefällt mir das hier gut (ausgehend von den Rezensionen):

https://www.thomann.de/de/boss_odb-3_bass_overdrive.htm

7658598_800.jpg
 
Grundsätzlich solltest Du beim Cello kein Gitarreneffektgerät einsetzen, da dort deutlich tiefere Frequenzen, als bei der Gitarre, vorherrschen (schon bei Viola wird es kritisch).
Das ist weniger wie man denkt.
Letzten Endes ist das Cello nur zwei Ganztonschritte unter der Gitarre.
Das wurde hier im Board schon mal thematisiert: Klick
Zitat:
Wegen den dickeren Saiten und vor allem dem wesentlich größeren Resonanzkörper des Cellos kommen die tiefen Frequenzen mächtiger als bei der Gitarre. Von der Tonhöhe selbst liegt das Cello (C) in der Tat nur 2 Ganztöne unter der üblichen Gitarrenstimmung (E).

Insofern sind Gitarreneffekte schon passend, müssen aber höhenärmer eingestellt werden damit es weniger "sägt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist halt, dass die Streichinstrumente vom Charakter des Klangs schon sägen...

:gruebel: hier fehlen noch meine Erfahrungen mit meinem Oktaver... gebt mir noch ein paar Woche...
 
@GeiGit: Mag sein, mit dem Boss bist Du auf jeden Fall (wegen EQ) auf der sicheren Se(a)ite...
Ich kenne jedenfalls Berichte von E-Cellos (von einem nicht mehr existierenden Board), die vorzugsweise Basseffektgeräte verwendet haben - sicher auch weil diese Dinger oft mehr als die üblichen 4 Saiten haben und damit in den Bassbereich reinrutschen...
Erfahrungsberichte erwünscht (hier mal ein nettes Video )
 
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@GeiGit Ich trage mich gerade mit dem Gedanken, allmählich mein MuEff auszutauschen. Meine Frage an dich, da du ja auch Gitarre spielst: Hast du, oder jemand anderes einen Tipp für mich?
Ich suche ein Pedal, dass sowohl als Wah und auch als Volumenpedal funktioniert.
Den Wah-Effekt nutze ich nur vielleicht 3mal am Abend, das Volumepedal fast in jedem Titel. Deshalb wäre mir eine Kombination ganz lieb (und mein Boss ME50 kann das ja auch).
Ich tappe da im Moment etwas im Dunkeln, die Auswahl ist nicht so groß.
Gefunden habe ich bisher:
https://www.thomann.de/de/morley_pwov.htm
https://www.thomann.de/de/morley_m2_wah_volume.htm und
https://www.thomann.de/de/valeton_surge_ep_1_mini.htm
 
Ich habe ja den Line 6 POD HD 500 mit internem und externem EXP-Pedal. Die arbeiten als Effekt-/Volumen-, oder WahWah-/Volumen-, oder Volumen-/Volumen-Pedal. Und das echt gut!
Willst du kein Multieffektgerät mehr?
Leider kenne ich mich mit einzelnen Kombi-Pedalen nicht so aus, dass ich dir da einen Tipp geben könnte.
WahWah verwende ich auch nur mir Gitarre und nur jetzt, das erste mal bei dem Musical mit der E-Geige.
 
Willst du kein Multieffektgerät mehr?

Ich will mal wieder etwas andere Wege gehen, ...oder es zumindest versuchen.
Wenn das Irrwege sein sollten, spende ich meiner Tochter und ihrer Band die "Fehlanschaffungen"; ... oder sie bekommen das ME 50 . ;)

Ich habe hier ohne derzeitige Benutzung so mehrere Bodentreter. U.a. einen uralten Stereo-Chorus, ein Delay, ein TC Electronic Hall of Fame, einen Harley-Benton-EQ, ein Boss OC3 Super Octave, ein Netzteil für mehrere 9V-Geräte.
Wenn ich noch den von @Stollenfiddler Overdrive und ein Lautstärke-Wah-Pedal dazu packe, werde ich schon nicht im Hungerturm enden.;)
Zumindest sollte ich das ausprobieren.
 
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Der HB Overdrive ist nicht gerade teuer, aber um damit ne Metalgitte zu streichen ist es das falsche Gerät. Bin gerade dran mir ne Auswahl von Fuzz, Overdrive und Distortion zusammenzuborgen, um mal als Einlage nen "fettes Brett" machen zu können. Erste Tests sind schon gelaufen, aber streichen und zerren - das geht nicht so nahtlos zusammen. Ich berichte demnächst. Was für mich aber inzwischen klar ist: Einzeltreter machen mehr Spass und können echt besser klingen, als einfache Multis.
 
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Erste Tests sind schon gelaufen, aber streichen und zerren - das geht nicht so nahtlos zusammen. ... Einzeltreter machen mehr Spass und können echt besser klingen, als einfache Multis.

Ich weiß das. Die Geige, die wie verzerrte Gitarre klingt ist auch nicht mein Ziel.
Vor einiger Zeit habe ich mir mal einen richtig stark verzerrten Sound gebastelt und in Live-Situationen getestet. Mein Fazit war: Wenn man sich zu weit vom Klang der Geige entfernt, bekommt das Publikum irgendwie ein Problem, weil es Gitarre hört und Geige sieht.
 
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Ich spiele (lerne!) erst seit Februar (E-)Cello und habe auch ein paar Verzerrer-Experimente gemacht. Ich fand die Ergebnisse durchweg unbefriedigend, eben weil zu viel vom eigenen Klang des Instruments verloren geht. Bei der E-Gitarre passt das, beim Cello fand ich es nicht gut. Ich vermute auch, dass Streichen statt Zupfen einen Unterschied macht. Jedenfalls braucht ein Streichinstrument kein zusätzliches Sustain, ich fand das sogar schädlich.

Soweit mein Urteil als Anfänger. Ich habe die Suche noch nicht aufgegeben, bin aber inzwischen ziemlich sicher, dass ich einen typischen Boost/Drive/Distortion/Fuzz nicht haben will.
 
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Soweit mein Urteil als Anfänger. Ich habe die Suche noch nicht aufgegeben, bin aber inzwischen ziemlich sicher, dass ich einen typischen Boost/Drive/Distortion/Fuzz nicht haben will.

Evtl. solltest Du mal einen Zerrer / Overdrive probieren, der eigentlich für E-Bass gedacht ist. Bei den meisten dieser Pedale kann man nämlich den Original-Klang zum Overdrive-Signal hinzumischen.... Hatte suamor ja auch schon geschrieben.

Jenzz
 
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Evtl. solltest Du mal einen Zerrer / Overdrive probieren, der eigentlich für E-Bass gedacht ist. Bei den meisten dieser Pedale kann man nämlich den Original-Klang zum Overdrive-Signal hinzumischen....


Das habe ich gemacht, hat's aber auch nicht gebracht. Ich habe etwas eklektisch herum probiert, wo ich gerade dran gekommen bin: Moog MF Drive, aspen pittman designs DuoTonic, Strymon Riverside und noch irgendwas, woran ich mich nicht mehr erinnern kann. An der E-Gitarre, als Zuhörer, finde ich jeden davon richtig gut. Am (E-)Cello leider nicht.
 
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Kurzer Zwischenbericht von Gestern: Der TC Electronic Hall of Fame hat es geschafft sich einen Platz auf meinem Effektboard zu sichern.
Natürlich muss ich damit noch Hausaufgaben machen, aber er hat mich schon jetzt überzeugt. :great:

Beim Boss OC3 Super Octave habe ich so meine Zweifel. Das Gerät bietet ja zwei Eingänge an, Gitarre und Bass. Ich war nur am Gitarreneingang und der Oktaver hat meine E-Saite nicht so richtig erkannt. Der Effekt setzte regelrecht aus.
Beim Soundcheck wollte ich aber keine weiteren Tests machen, Publikum war auch schon da und die alte "Musikerweisheit" habe ich immer im Hinterkopf: Nichts nervt mehr als ein Gitarrist mit neuem Effektgerät. ;)
 
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Au ja, das TCE Hallo of Fame ist amtlich. Einige Gitarristen beklagen, dass dessen Hall "künstlich" klingt und sich mit dem Originalsignal nicht zu etwas Ganzem verbindet. Ich kann nachvollziehen, wie man diesen Eindruck bekommen kann, weil das Teil sehr transparent mit den Höhen umgeht. Aber gerade für uns Streicher empfinde ich das als besonders gut.

Falls Du mal intensiver mit diesen TonePrints werken möchtest: über Piezo spielt sich da nix ein, aber mit der App und Kabel 3,5er auf 6,3er Mono, das klappt sehr gut. Aber aufgepasst, hat man daneben noch ein HOF Mini um zwischen 2 Halltypen per Fuß umschalten zu können, überschreibt sich schnell auch mal der zweite Speicher :eek:
 
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Das habe ich gemacht, hat's aber auch nicht gebracht. Ich habe etwas eklektisch herum probiert, wo ich gerade dran gekommen bin: Moog MF Drive, aspen pittman designs DuoTonic, Strymon Riverside und noch irgendwas, woran ich mich nicht mehr erinnern kann. An der E-Gitarre, als Zuhörer, finde ich jeden davon richtig gut. Am (E-)Cello leider nicht.


Bei keinem dieser von Dir genannten Pedale sehe ich eine Möglichkeit, das unbearbeitete Signal zuzumischen...
Ich dachte an Teile wie z.B. MXR M 89...

Ich schätze mal, daß die 'Probleme' in der sehr unterschiedlichen spektralen Verteilung liegen. Eine angeschlagene / gezupfte Saite verhält sich über die Abklingdauer sicherlich ganz anders als eine gestrichene Saite...

E-Cello-Klang an sich hat ja schon einen gewissen aggressiven Anteil von Natur aus.... Evtl. ist ein Lo-Gain Pedal die bessere Wahl? Hast Du schon mal so 'profane' Pedale wie Boss BluesDriver probiert?

Was nutzen denn solche Leute wie Apokalyptica als Zerre?


Jenzz
 
Bei keinem dieser von Dir genannten Pedale sehe ich eine Möglichkeit, das unbearbeitete Signal zuzumischen...
Ich dachte an Teile wie z.B. MXR M 89...

Das ist soweit korrekt, ich habe die Mischung aber extern gemacht. Ich habe mir eine Lehle Basswitch (ja, tatsächlich nicht Acouswitch) gegönnt, damit geht das.

Mit dem Klang bin ich zur Zeit trotzdem nicht zufrieden; es (NS Design NXT Cello) quäkt und näselt und ich finde nicht dir richtige Frequenz, wo ich eingreifen muss. Ich arbeite dran.
 

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