fiddle
Streichinstrumentenbau
Hallo Gemeinde,
ich wollte einen Sammelthread über Effekte speziell für Geige und Cello, wo man über Erfahrungen mit einzelnen Effekt-Typen und Geräten nachlesen kann. Ich bin kein Freund von Multi-Effektgeräten, weil mir diese Programmiererei auf den Keks geht und man auf die Parameter nicht schnell genug zugreifen kann. Aber selbst, wenn man solche Geräte benutzt, kann man Erfahrungen über einzelne Effekt-Typen austauschen. Man sollte ja auch wissen, was man programmiert.
Natürlich erhoffe ich mir auch selbst noch die ein oder andere Erleuchtung aus diesem thread. Man ist ja ständig auf der Suche nach was neuem, was man für sein eigenes Gespielse verwenden kann.
Ich will mal 2 Beispiele geben:
- der Delay x vom Hersteller y ist gut, da er natürlich klingt und rauschfrei arbeitet. Ich setze ihn für zwei Intros ein, bei dem ich ihn auf eine Art Band-Echo eingestellt habe.
- die Zerre x vom Hersteller y klingt mir zu scharf, ich kann garnicht soweit runterregeln, wie ich es bräuchte. Außerdem rauscht sie wie die Sau. Ich habe sie wieder zurückgeschickt.
Es wäre nicht schlecht, wenn man dazu auch den Musikstil erwähnt, wo man den Effekt einsetzt, oder einsetzen möchte, wenn man was spezielles sucht. Das ist ja bei uns Streichern schon sehr breit gefächert. Da geht es von Folklore über Klassik bis Death-Metal.
Ich will dann mal beginnen.
Projekt - Böse Geige (Teil 1):
Bisher war ich (und bin noch) glücklich in ner country-band, in der ich bis auf etwas Hall sonst keine Effekte eingesetzt hatte. Aber man entwickelt sich ja auch weiter . Ich spiele seit nem halben Jahr in ner heavy-band (Richtung: Ramstein) und suchte speziell dafür "den" bösen sound schlechthin. Also, nur für das Begleit-Geschrubbe. Bei den leads lasse ich den Klang unverändert. Wenn man jetzt einfach irgendein Zerrpedal an die Geige anschließt, dann wird das nix. Einfach deshalb, weil die Geige ein eigenen, höherfrequenten Klang hat, als ne Gitarre. Wenn man auf ner Gitarre einen Kapodaster am 12. Bund aufsetzt, dann hat man etwa die Tonhöhe, in der die Geige operiert. Und in dieser Höhe fangen auch böse Zerrpedale oft an zu singen. Ist also nix mehr mit wirklich böse.
Die Lösung: ein Octaver und danach die Zerre.
Nach etwas Recherche war klar, daß es da große Unterschiede gibt. Die alten, analogen Octaver, die einst Jimmy Hendrix schon einsetzte, können nur monophon und nicht mehrere Töne gleichzeitig. Also geht es erst mit digitaler Technik richtig los. Der sparsame Geiger sucht von billig nach teuer. Und da beginnt es mit dem Behringer SO400. Dieses Gerät ist ein Klon des Boss OC-3. Es hat die selben Knöpfe und die selben Funktionen, 1:1 (vermutlich ist sogar die Platine gleich aufgebaut).
Schon nach kurzer Zeit, fiel mir dieses seltsame Ausklingverhalten auf. Der Ton klingt nicht einfach aus, sondern geht in deutlich hörbaren Stufen zurück. Das wäre jetzt nicht sooo schlimm, aber beim Spielen einzelner Töne (nicht bei allen) waren seltsame (vom Gerät verursachte) Nebengeräusche hörbar (ich habe mehrfach gelesen: der octaver "dudelt herum". Das ist auch so) und diese kann ich auch nicht gerade als dezent bezeichnen. Ich habe dieses Teil nach 10 min wieder eingepackt und zurück geschickt. Schrott!
Tja, wenn das Behringer die Kopie vom Boss ist, dann kann das Boss nicht viel besser sein. Die Lösung war finaziell schon schmerzhaft:
Das Micro-POG von Electro Harmonix. Nach ersten Versuchen: Ahhh, so muß das sein, jawoll! Es gibt drei Regler: , 1. der eigene Ton, 2. eine Oktave drunter, 3. eine Oktave drüber. Jeder Regler macht nur Lautstärke von 0-100, sonst nix. Man kann z.B. den eigenen Ton ausblenden und eine Oktave drüber und drunter spielen, also 2 Oktaven Abstand (wenn man will).
Vorteile: das Gerät ist absolut rauschfrei und macht auch sonst keine Extra-Geräusche die da nicht hingehören. Es macht, was es soll.
Nachteil: es klingt, wie alle digitalen Geräte, leicht steril. Aber das kann man hinbekommen, denn da wäre noch eine zusätzliche Buchse für einen dry-out. Mit etwas Hall und ner dezent gewählten Einstellung, kann man das in den Hintergrund kaschieren.
Für mich: drunter geht da nix.
Jetzt kommt eigentlich noch die Zerre, aber dazu später mehr.
cheers, fiddle
ich wollte einen Sammelthread über Effekte speziell für Geige und Cello, wo man über Erfahrungen mit einzelnen Effekt-Typen und Geräten nachlesen kann. Ich bin kein Freund von Multi-Effektgeräten, weil mir diese Programmiererei auf den Keks geht und man auf die Parameter nicht schnell genug zugreifen kann. Aber selbst, wenn man solche Geräte benutzt, kann man Erfahrungen über einzelne Effekt-Typen austauschen. Man sollte ja auch wissen, was man programmiert.
Natürlich erhoffe ich mir auch selbst noch die ein oder andere Erleuchtung aus diesem thread. Man ist ja ständig auf der Suche nach was neuem, was man für sein eigenes Gespielse verwenden kann.
Ich will mal 2 Beispiele geben:
- der Delay x vom Hersteller y ist gut, da er natürlich klingt und rauschfrei arbeitet. Ich setze ihn für zwei Intros ein, bei dem ich ihn auf eine Art Band-Echo eingestellt habe.
- die Zerre x vom Hersteller y klingt mir zu scharf, ich kann garnicht soweit runterregeln, wie ich es bräuchte. Außerdem rauscht sie wie die Sau. Ich habe sie wieder zurückgeschickt.
Es wäre nicht schlecht, wenn man dazu auch den Musikstil erwähnt, wo man den Effekt einsetzt, oder einsetzen möchte, wenn man was spezielles sucht. Das ist ja bei uns Streichern schon sehr breit gefächert. Da geht es von Folklore über Klassik bis Death-Metal.
Ich will dann mal beginnen.
Projekt - Böse Geige (Teil 1):
Bisher war ich (und bin noch) glücklich in ner country-band, in der ich bis auf etwas Hall sonst keine Effekte eingesetzt hatte. Aber man entwickelt sich ja auch weiter . Ich spiele seit nem halben Jahr in ner heavy-band (Richtung: Ramstein) und suchte speziell dafür "den" bösen sound schlechthin. Also, nur für das Begleit-Geschrubbe. Bei den leads lasse ich den Klang unverändert. Wenn man jetzt einfach irgendein Zerrpedal an die Geige anschließt, dann wird das nix. Einfach deshalb, weil die Geige ein eigenen, höherfrequenten Klang hat, als ne Gitarre. Wenn man auf ner Gitarre einen Kapodaster am 12. Bund aufsetzt, dann hat man etwa die Tonhöhe, in der die Geige operiert. Und in dieser Höhe fangen auch böse Zerrpedale oft an zu singen. Ist also nix mehr mit wirklich böse.
Die Lösung: ein Octaver und danach die Zerre.
Nach etwas Recherche war klar, daß es da große Unterschiede gibt. Die alten, analogen Octaver, die einst Jimmy Hendrix schon einsetzte, können nur monophon und nicht mehrere Töne gleichzeitig. Also geht es erst mit digitaler Technik richtig los. Der sparsame Geiger sucht von billig nach teuer. Und da beginnt es mit dem Behringer SO400. Dieses Gerät ist ein Klon des Boss OC-3. Es hat die selben Knöpfe und die selben Funktionen, 1:1 (vermutlich ist sogar die Platine gleich aufgebaut).
Schon nach kurzer Zeit, fiel mir dieses seltsame Ausklingverhalten auf. Der Ton klingt nicht einfach aus, sondern geht in deutlich hörbaren Stufen zurück. Das wäre jetzt nicht sooo schlimm, aber beim Spielen einzelner Töne (nicht bei allen) waren seltsame (vom Gerät verursachte) Nebengeräusche hörbar (ich habe mehrfach gelesen: der octaver "dudelt herum". Das ist auch so) und diese kann ich auch nicht gerade als dezent bezeichnen. Ich habe dieses Teil nach 10 min wieder eingepackt und zurück geschickt. Schrott!
Tja, wenn das Behringer die Kopie vom Boss ist, dann kann das Boss nicht viel besser sein. Die Lösung war finaziell schon schmerzhaft:
Das Micro-POG von Electro Harmonix. Nach ersten Versuchen: Ahhh, so muß das sein, jawoll! Es gibt drei Regler: , 1. der eigene Ton, 2. eine Oktave drunter, 3. eine Oktave drüber. Jeder Regler macht nur Lautstärke von 0-100, sonst nix. Man kann z.B. den eigenen Ton ausblenden und eine Oktave drüber und drunter spielen, also 2 Oktaven Abstand (wenn man will).
Vorteile: das Gerät ist absolut rauschfrei und macht auch sonst keine Extra-Geräusche die da nicht hingehören. Es macht, was es soll.
Nachteil: es klingt, wie alle digitalen Geräte, leicht steril. Aber das kann man hinbekommen, denn da wäre noch eine zusätzliche Buchse für einen dry-out. Mit etwas Hall und ner dezent gewählten Einstellung, kann man das in den Hintergrund kaschieren.
Für mich: drunter geht da nix.
Jetzt kommt eigentlich noch die Zerre, aber dazu später mehr.
cheers, fiddle
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