Hallo Cort-Spieler, da der Thread schon einige Monate nicht mehr belebt ist und ich CORT Les Pauls für richtig gute Instrumente halte, wollte ich meine beiden hier einmal vorstellen. Eins vorweg - ich bin ausgewiesener Fan von Les Paul Kopien und finde es extrem spannend, mir dahingehend verschiedene Hersteller anzuschauen. Mitte 2019 habe ich eine neue Gitarre gesucht, nachdem ich meine alte Hohner L250G seit mittlerweile über 30 Jahren gespielt habe (und immer noch spiele).
Ich hatte mir damals einige Gitarren angesehen und war zuerst auf dem Epiphone Trip - die Gitarren gefielen mir optisch gut - bis ich einige davon live in der Hand hatte. Mal abgesehen vom Halsprofil (da bin ich relativ schlanke gewohnt) konnte ich mich nicht mit dem Headstock anfreunden...noch weniger mit der Qualität der Lackierung, von der ich speziell in der Gegend des Übergangs von Korpus zu Hals echt enttäuscht war. Neben einer Epiphone war ich von der Vintage V100 Serie sehr angetan - da speziell von der AFD. Doch leider hatte das dortige Modell so unsauber geklebte Inlays, dass auch sie im Laden geblieben ist. An der Wand hing noch eine Cort CR200 Gold Top...eine optisch wie haptisch absolut ansprechende Gitarre. CORT hatte ich bis dato noch gar nicht auf dem Schirm, aber die CR200 passte von all meinen Kriterien wie angegossen. Dennoch verging noch einige Zeit, da ich mehr über CORT informiert sein wollte. Eine ebenfalls getestete LTD war schnell wieder aus dem Rennen - ich bin Traditionalist, was das Design angeht - und die war mir einfach zu weit weg vom Original.
Also, erstmal recherchiert, und da bin ich auf die Cort CR300 ATB gestoßen...optisch eher traditionell, mattes Finish, technisch Ahorndecke auf Mahagoni und aktive EMG´s (RetroActive Fat 55) - warum nicht. Habe sie in einer Sommeraktion bei Muziker mit 15% Rabatt geschossen, und als sie ankam war ich...absolut geflasht von Finish, Güte und Qualität (und eins vorweg: bin es bis heute^^). Sie konnte ich nicht vorher in die Hand nehmen, aber Dank der Erfahrung der CR200 Gold Top hat alles gepasst. Ähnliches Halsprofil, minimal dicker (merkt man nur im direkten Vergleich), und genau richtig.
Über die Zeit von etwa einem Jahr habe ich allerdings festgestellt, dass ich kein Fan von aktiven Pickups bin. Da die technische Basis der CR300 absolut phänomenal ist, habe ich mich entschieden, die Gitarre auf passiv umzubauen und etwas zu modden. Dementsprechend bekam sie ein neues Wiring (ging sowieso nicht anders), Schaller Locking Tuner (zugegeben nicht ganz traditionell, aber als experimentierfreudiger Humbucker-Tester absolut von Vorteil
) und erstmal Wilkinson MVHZ Pickups. Bis dato hatte ich mich ehrlich gesagt relativ wenig um verschiedene Humbucker gekümmert....was sich aber in absehbarer Zeit relativ schnell ändern sollte.
Auf der Suche nach DEM SOUND habe ich mittlerweile getestet:
Artec (P90)
Cort (Classic Rockers)
DiMarzio (DP100, DP103, DP151, DP158)
EMG (RetroActive Fat55)
Gibson (498T, Tim Shaw Vintage, Lead 61, Burstbucker 3)
Roswell (P90)
Seymour Duncan (SH-1N, SH-2N, SH-4, SH-11, Slash Signature Set, APH1N)
ToneRider (AC2 Classic, Rocksong Set)
Gelandet bin ich beim Burstbucker 3 in Kombination mit dem Seymour Duncan APH1N, da ich absolut auf den harschen Sound eines Hot PAFs stehe in Kombination mit einem "weicheren" Neckhumbucker.
Es ist faszinierend und spannend, wie unterschiedlich die selben Humbucker in zwei ähnlichen Gitarren klingen können - zu diesem Zweck habe ich mir bei Kleinanzeigen vor einem Jahr noch eine CORT CR200 zu einem lächerlichen Preis von unter 100€ mit einem Schaden am Sattel geschossen - da hat es jemand mit der Schruppfeile (ja, muss tatsächlich so gewesen sein) wohl etwas zu gut gemeint. Sie hat einen Knochensattel bekommen und ebenfalls die Schaller Locking Tuner - eine absolut stimmstabile Kombination. Sie hat zudem einen PAF Pro von DiMarzio (DP151) am Hals sowie einen Dimarzio Super Distortion (DP100) am Steg - eine gut abgestimmte und empfohlene Kombination. Der Reiz liegt für mich mittlerweile in der Soundvielfalt, anstatt mehrere Gitarren mit identischen Humbuckern zu besitzen. Die Hohner erfreut sich an einem DP103 (36th Anniversary) Neckhumbucker und einem Tonerider AC2 Classic am Steg und klingt damit schön vintage, wie es sich für das Alter gehört.
Die Umbauten und eigenen Erfahrungen haben mir jedenfalls eine Menge gebracht und mich sensibel dafür gemacht, die Eigenschaften der jeweiligen Gitarre stärker zu berücksichtigen und sich zu überlegen, wo es soundmäßig wirklich hingehen soll, als Humbucker "blind" nach Werbeversprechen zu kaufen und ggf. danach enttäuscht zu sein.
Hier noch ein Bild der beiden CORTS: