Man muss ja schon ein gewisses Level an Kenntnis einer Fremdsprache haben, damit man überhaupt Akzente raushört. Folglich wird es natürlich den Leuten, die gar nicht gut genug Englisch sprechen, egal sein, da sie es nicht wahrnehmen. Bevor ich vernünftig Englisch sprechen konnte, ist mir der deutsche Akzent auch nicht negativ aufgefallen. Heute leider schon.
Na, ich bilde mir schon ein, ein gewisses Level an Englisch zu beherrschen, immerhin hab ich schon auf Englisch geträumt
Nichtsdestotrotz höre ich so manchen bemängelten deutschen Akzent nicht wirklich.
Warst du das denn im verlinkten Songbeispiel?
Nein. Weder in dem einen, noch in dem anderen.
Nebenbei, Dialekte sind keine Akzente, und wenn du ernsthaft vorhast, in einem "hispanic"-Akzent zu singen, kann das von Teilen meiner Generation durchaus als rassistisch gewertet werden. Nicht, dass ich die Meinung teile, just saying. Viele jüngere Leute reagieren ja momentan auf alles, was nicht zu 100% politisch korrekt sein könnte, sehr allergisch. Was sehr anstrengend ist^^
Well, ok, aber die Aussprache ist absolut deutlich ziemlich spanisch geprägt, ob man das nun Dialekt oder Akzent nennt. Und nein, ich bin keine Spanieren, keine Mexikanerin oder sonst aus so einer Gegend, ich werde das generell normal nicht machen ausser vielleicht in der West Side Story, aber da wäre es fake, logischerweise, weil ich eben deutsche bin. Und ja, ich empfinde manche Ansprüche als durchaus anstrengend, nicht nur falsch verstandene political correctness.
Ich empfehle zum Üben zB Monty Python's Flying Circus, wenn es darum geht Her Majesty's English in all of its shades zu verinnerlichen. John Cleese und Co haben ihren Landsleuten bzgl Dia-, Sozio- und Idiolekten schön auf's Maul geschaut.
Die haben überhaupt recht scharf beobachtet.
Was das eigene verbale wie schriftliche Formulieren angeht, sollte der eigene Anspruch sein, sofort in der fremden Sprache zu denken und nicht erst im Geiste deutsch vorzudenken und dann zu übersetzen. Das gleiche gilt auch für die andere Stellung von Subjekt, Prädikat, Objekt oder das Nutzen typischer Aphorismen oder Ausdrücken sympathischer Zirkularität
Interessant, dass auch hier schon wieder Tips gegeben werden, wie man möglichst korrekt Englisch spricht/singt
Aber ja, ich stimme zu, übersetzen macht es nicht einfacher, gleich in der anderen Sprache denken funktioniert besser. Also, wenn man möglichst richtige Texte produzieren will.
Can I get sth ist nicht das gleiche wie Can I become sth.
Really?!
Let me get the wisdom to become a wise woman...
(hat uns übrigens damals unser erster Englischlehrer schon beigebracht, dass es da einen gewissen Unterschied gibt. Diese false friends sind echt verführerisch.)
Das wichtigste ist bei der Konversation sich trauen zu sprechen. Damit kommt Vokabular und Grammatik.
Da stimme ich voll zu und gerade da hakt es bei vielen Deutschen meiner Erfahrung nach. Die kommen vor lauter Perfektionsdrang erst gar nicht zum Reden und lernen es damit nie.
Wenn ich als Nicht-Sänger etwas zum Thema sagen darf:
Klar, gerne
1.) ja, ich lege großen Wert auf den Akzent. 's' anstatt "th" im englischen bereitet mir körperliche Schmerzen.
Da sind wir imho bei dem Punkt Verständlichkeit. Ist schon blöd, wenn der ganze Chor sinkt... (wir hatten tatsächlich mal ein Lied, in dem "think" vorkam). Fehlendes "th" wurde bei mir noch nie bemängelt, deutscher Akzent ansonsten sehr wohl. Von Deutschen, wie gesagt.
2.) die Empfindung ist subjektiv. Mir fällt spontan Lena Meyer-Landrut ein, die in ihrem Song "Satellite" für den Eurovision Song Contest ein "gruseliges" Oxford English sang.
Das war Oxford-Englisch?! Ich dachte immer, Mrs. Thatcher wäre das Paradebeispiel für Oxford-Englisch, Lena Meyer-Landruts Satellite hat sich total anders angehört. Ich fands aber süß. Ich glaube auch, dass da viel Subjektivität reinspielt in den Beurteilungen.