DER 80's Synth (unterschätze Synthesizer)

  • Ersteller Seven 11
  • Erstellt am
Wenn nach Achziger-Synths gefragt wird, stehen natürlich die entweder Volldigitalen, wie DX7 oder die Casio CZs im Vordergrund,
wenigstens mußte der Synth damals aber über DCOs verfügen.
Vollanaloge standen da nicht mehr hoch im Kurs, das war wohl dem Erfolg der FM-Synthese zu verdanken.
Ich habe seinerzeit nem Kumpel einen Prodigy für generöse DM 200,- abgekauft.

Na ja, die CZ-Reihe von Casio hatte es mir jedenfalls angetan: 4/8 oder 8/16 stimmig, 4 oder 8 mal MIDI-Multitimbral
und wenn man sich für die Klangerzeugung interessierte, offenbarten die CZs ein erstaunliches Spektrum.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Mutter aller 80s Synth (vielleicht) der Yamaha GX1.
Laut diesem Video sind wahrscheinlich nur weniger als 10 gebaut worden für einen erlauchten Kreis von Top-Musikern.
Bei einem inflationsbereinigten Preis von 320.000$ ist das auch kein Wunder.



Auf dem selben Youtube-Kanal wird der Yamaha DX7 als "The Synthesizer that defined the 80's" betitelt.
Ganz interessantes Video über die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte:

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Bei einem inflationsbereinigten Preis von 320.000$ ist das auch kein Wunder.

Oha, das waren nicht die Preisregionen, in denen ich mich in den 80ern bewegte....:D
Der für mich größte Vorteil des DX7 in den 80ern lag darin, dass durch die von ihm ausgelöste Welle die analogen Synthies für einige Zeit unglaublich billig wurden.
Ich habe damals einen gebrauchten Jupiter 4 sogar mit externem Sequencer für 400 DM gekauft und das war ein durchaus normaler Preis.
Damit haben wir nach einigem Getüftele im Sound alles bis hin zu Over the hills von Gary Moore erstaunlich gut hin bekommen. Wenn man nicht direkt den Vergleich mit den Originalen von Vangelis und Co. hörte, klang es erst einmal richtig gut und zumindest so ähnlich, dass es life gut funktionierte.

Das wahrscheinlich dümmste Geschäft meines Lebens war der Verkauf des Jupiter 4 vor einigen Jahren für 500 €.
Schon kurz danach wurden die analogen Synthies wieder populär, als aktuellere Stars wie die damals aufkommende Lady Gaga sie wieder einsetzten.

Andererseits bekommt man ja heute die damals revolutionären ersten Digitalsynthies des Massenmarktes sehr günstig, ich habe vor etwa 5 Jahren einen DX7 für 300 € auf dem Musikerflohmarkt in Ibbenbühren noch um 15 Uhr erwerben können. Da müssen vorab Hunderte, wenn nicht gar Tausende Besucher daran achtlos vorbei gegangen sein. Nur das Zubehör wie Cartridges ist heute schwieriger aufzutreiben. Den DX7 habe ich einem Nachbarssohn erst geliehen und dann, als ich mit bekam, wie intensiv er sich darin für seine Schülerband eingearbeitet hatte, geschenkt.

Manchmal juckt es noch in den Fingern, aber leider musste ich einsehen, dass mein Talent -soweit überhaupt vorhanden- sich auf Saiteninstrumente beschränkt, auch wenn ich die Tasteninstrumente immer spannend fand.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Bei mir im Wohnzimmer steht auch ein gutes altes DX7. :)

Spiele leider sehr selten drauf, ist aber auch nach Jahrzenten immer noch gut in Schuss, sprich alle Tasten funktionieren und die Elektronik mach auch keine Probleme. Einzig der Kopfhörer-Eingang hat einen Wackelkontakt.
Hatte auch mal ein Roland D-50, dies hatte aber bei Aufnahmen über MIDI Ghost-Notes erzeugt und musste dann wieder gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Interessant ist, dass ich IN den 80ern alles was aus dem DX7 kam ( oder ähnlichen digitalen Kollegen ) für unglaublich billig und Plastik-mäßig empfand. Alles klang steril ... wer braucht ein Rhodes aus einem PC mit wenig Rechenleistung ? Es gab sicher Leute, die dessen Möglichkeiten cool genutzt haben, aber die übliche Radiomusik beschränkte sich auf immer wieder die gleichen Sounds. 30 Jahre später kann ich drüber lachen und finde es sogar irgendwie retro und kultig :)

Wenn ich aber die Wahl hätte zwischen einem digitalen Korg, Yamaha oder Roland von damals und deren analogen Vorgängern ( oder auch die analogen mit Midi Steuerung ), würde ich immer die analogen wählen. Optisch wie vom Sound her.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo zusammen,

mein erster Synthie war damals ein "Korg 800 DV" der war duophon!
Den DX7 fand ich immer total kacke, weil er rauschte wie'n Wasserfall und weil er auf jeder 2ten Produktion mit seinem pling, plang, plong - Sound nervte!
Später kam der Roland Jupiter 6 , ich Vollpfosten habe den vor Jahren verkauft!
Nun spiele ich nur noch Bass aber denke ernsthaft über einen Wiedereintieg an den Tasten nach.

Gruß
SlapBummPop
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich möchte da gerne den Korg Mikropreset M500 ins Rennen werfen.Der ist zwar von 1978,aber damit hat Omd Anfang/Mitte der 80er Jahre zahlreiche Hits gelandet.
Soundmäßig nicht ganz sooo dolle,aber das Potenzial kommt beim rumschrauben..;)

Manchmal sind solche Limits auch anregend was die Herausforderung anbetrifft etwas rauszuholen aus der Kiste. Und wenn gar nix geht muss man ein Strymon Big Sky dranhängen, das macht selbst aus einem Furz noch ein musikalisches Großereignis.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hallo zusammen,

mein erster Synthie war damals ein "Korg 800 DV" der war duophon!
Den DX7 fand ich immer total kacke, weil er rauschte wie'n Wasserfall und weil er auf jeder 2ten Produktion mit seinem pling, plang, plong - Sound nervte!
Später kam der Roland Jupiter 6 , ich Vollpfosten habe den vor Jahren verkauft!
Nun spiele ich nur noch Bass aber denke ernsthaft über einen Wiedereintieg an den Tasten nach.

Gruß
SlapBummPop

Für den Verkauf des Jupiter 6 müsste man Dir eigentlich den Like wieder wegnehmen!;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Interessant ist, dass ich IN den 80ern alles was aus dem DX7 kam ( oder ähnlichen digitalen Kollegen ) für unglaublich billig und Plastik-mäßig empfand. Alles klang steril ... wer braucht ein Rhodes aus einem PC mit wenig Rechenleistung ? Es gab sicher Leute, die dessen Möglichkeiten cool genutzt haben, aber die übliche Radiomusik beschränkte sich auf immer wieder die gleichen Sounds. 30 Jahre später kann ich drüber lachen und finde es sogar irgendwie retro und kultig :)

Wenn ich aber die Wahl hätte zwischen einem digitalen Korg, Yamaha oder Roland von damals und deren analogen Vorgängern ( oder auch die analogen mit Midi Steuerung ), würde ich immer die analogen wählen. Optisch wie vom Sound her.

Den DX7, der zu Brian Eno‘s Lieblingen gehört muss man können. Mir ging es in der Wahrnehmung damals ähnlich, ich fand Vieles was aus dem kam und nicht Glockig war öde, langweilig und eindimensional. Wenn ich heute höre was Leute aus der Kiste holen bin ich beeindruckt. Das gilt für den DX5 noch in weit stärkerem Maße!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
(...) Ich habe damals einen gebrauchten Jupiter 4 sogar mit externem Sequencer für 400 DM gekauft und das war ein durchaus normaler Preis. (...) Das wahrscheinlich dümmste Geschäft meines Lebens war der Verkauf des Jupiter 4 vor einigen Jahren für 500 €.
Schon kurz danach wurden die analogen Synthies wieder populär, als aktuellere Stars wie die damals aufkommende Lady Gaga sie wieder einsetzten. (...)
Dass der Jupiter 4 jemals so "junkbillig" war und sein würde, das wusste ich nicht. Ich war mir aber sicher, dass die Unkenrufe "och ein oller analoger mit nur 4 Stimmen" großer Unsinn sein würden. Allerdings musste man ein paar Jahrzehnte abwarten, bis der Preis für den Jupiter wieder hoch ging. ich habe ihn vor ca. 2 Jahren (schrieb ich schon eingangs) als voll funktionsfähiges und optisch gut erhaltenes Gerät verkauft und dafür 2.600€ bekommen. Eigentlich war mir das noch zu wenig und ich hätte zur Not auch nochmal 10 Jahre warten können, aber ich wollte mir eine Hammond kaufen, weil ich 70er-Jahre Musik im Stil von Deep Purple recorden wollte. Das wirkt eben nur mit ner richtigen Hammond, Strats und Rickenbackers. Aber wer verkauft denn einen Jupiter 4 für 400 DM? Das muss ein Vollbanause gewesen sein. Immerhin hast Du mit 500 € im VK wenigstens einen Hunderter erwirtschaftet, aber das ist gar nichts, wenn man mit ein bißchen mehr Geduld das Fünffache davon kriegen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Den DX7, der zu Brian Eno‘s Lieblingen gehört muss man können. Mir ging es in der Wahrnehmung damals ähnlich, ich fand Vieles was aus dem kam und nicht Glockig war öde, langweilig und eindimensional. Wenn ich heute höre was Leute aus der Kiste holen bin ich beeindruckt. Das gilt für den DX5 noch in weit stärkerem Maße!

Dazu muss ich sagen, dass ich in den 80ern musikalisch in Sachen Pop- und Synthmusik so gar nicht flexibel war und mir es grundlegend nicht gefallen hat. Das hat sich erst in den 90ern geändert.
Zudem fand ich es damals befremdlich, dass man Natursounds nachstellt, die einfach nur wie ein billiger, statischer Abklatsch des Originalinstrumentes klangen.

Die Sounds, die kein Original zum Vorbild hatten - wie zB manche Flächen oder wirklich Synthbässe usw. waren was anderes ... aber ein Klavier, ein Rhodes, ein Kontrabass aus dem DX7 oder anderen Synths der damaligen Zeit fand ich einfach nur schlecht. Zumal damit häufig nur komplett sterile Midiproduktionen a la Whitney Houston oder Kylie Minogue von Producern wie Stock Aitkem Waterman & Co gemacht wurden. Fand ich superlangweilig und von der Soundästhetik grausam.

Es gab natürlich auch Leute, die die Transformation und Kombination von Natur nach bzw mit Naturinstrumenten gut umgesetzt haben, wie zB Quincy Jones bei den ersten beiden Michael Jackson Alben. Da mischt sich das beste aus beiden Welten. Danach gab es dort auch nur noch Plastiksounds und man kam nie mehr an die grandiosen Vorgänger heran.
 
Ich hab in den 80ern noch Gitarre gespielt, aber trotzdem immer ein wenig Richtung Tasten geschielt, weil ich derer nun mal auch ein wenig mächtig war. Für das Rhodes, das ich 1980 für 600DM angeboten bekam, fehlte mir das Geld - ich war gerade 16 Jahre alt - und mein Vater wollte mir die Kohle einfach nicht vorstrecken, die ich ihm nach dem Ferienjob sofort zurückgezahlt hätte. Dafür hatte ich dann leihweise über ein Jahr so ein Crumar E-Piano Verschnitt, wo ich mich beim besten Willen nicht mehr an das Modell zurückerinnern kann. War aber nichts besonderes.
Mein erster eigener Synth war dann ein Korg Polysix. Aber wie gesagt, mein Schwerpunkt damals war Gitarre, und Keyboards kamen echt zu kurz. Dafür hab ich die Entwicklung recht gut bei unserem damaligen Keyboarder mitbekommen. Typisch Tanzmucker hatte er eine Hammond Transistor-Orgel (die war halt eher transportabel als ne B3), sowie ein fettes Transistor Leslie dazu. Auf der Hammond stand ein Moog Satellite - furchtbare Sounds, wie - nicht nur ich -ich damals fand, sondern auch die anderen Bandmitglieder! Im Zuge der Synthesizer Entwicklung kam der Keyboarder stark unter Zugzwang, den Moog endlich gegen ein moderneres Gerät zu tauschen. Geld spielte nixcht die Rolle. Zum einen arbeitete er bei der Bank, und außerdem kam genug Geld durch die Tanzmucke rein. In abständen von nicht einmal 6 Monaten kam er immer wieder mit einem neuen Gerät an. Den DX7 konnte er nicht bedienen, dann kam ein Roland - ich glaube Juno106, dann ein Korg DW8000, dann wieder ein Roland JX3P, dann ein Korg Poly61 oder Poly 800, wieder ein Roland JX8P usw. An alle Modelle und die Reihenfolge erinnere ich mich nicht mehr. Die Hersteller lieferten sich regelrecht in kurzen Abständen den Kampf um die meisten Marktanteile - so meine Erinnerung an damals, und immer, wenn ein neues Gerät erschien, musste er zugreifen. Das letzte Gerät, an das ich mich erinnere, war ein Korg M1. Keines dieser Geräte hat er nur annähernd ausgereizt oder überhaupt wirklich verstanden.
Ich bin dann in eine andere Band gewechselt. Der Keyboarder dort spielte tatsächlich eine Röhren-Hammond - mein Gott, war das eine Schlepperei. Der hatte bereits ein Masterkeyboard auf der Hammond platziert und spielte über verschiedene Expander. Ich kann mich aber nicht mehr an die Modelle erinnern.

Ich selbst bin erst in den 90ern mit dem Korg 01W/FD wieder eingestiegen.
Vor ca. 10 Jahren hab ich mal ein komplettes Vintage Studio übernommen. Dabei waren neben ein paar wirklichen Exoten wie MOOG, Roland PPG Modularsystemen auch ein paar typische 80/90er Keys wie Roland D50, D70, Kawai K5, Ensoniq, Oberheim OBXa aber auch diverse Expander, wie u.a. Kurzweil 1000er Series, die ja auch noch zu den 80ern gehört. Aber hat mich leider alles nicht wirklich angesprochen. Ich hatte leider keinen Platz, und das was ich als Livemusiker in Top40 und Rockcoverbands brauchte, musste vielseitiger und vor allem transportabler sein. Ich war gerade von einer Keyboardburg mit vier Tastaturen sowie einem 24HE Rack voll mit Expandern wieder runter, und wollte mich nicht mit zusätzlichem Equipment abgeben, und wenn's noch so geil wäre.

Den Polysix hab ich mittlerweile wiedergefunden, diesmal als iPad App ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
(...) Dafür hatte ich dann leihweise über ein Jahr so ein Crumar E-Piano Verschnitt, wo ich mich beim besten Willen nicht mehr an das Modell zurückerinnern kann. War aber nichts besonderes. (...)
Stimmt. Alle E-Pianos, die die Töne 100% künstlich erzeugten und keine elektro-mechanischen Geräte darstellten, waren seinerzeit ungenießbar. Das einzige, wozu diese Konstruktionen taugten, waren "Streicher", aber das klang natürlich nicht echt, sondern eben wie "Strings". Heute nennt man das "Cheese-Machine" oder auch "String-Machine", eigentlich war das eine aus der Not geborene eigene (synthetische) Instrumentengattung neben den E-Pianos und Synthesizern. Das ging bei allen Herstellern so. Die einzigen E-Pianos, die etwas taugten waren eben nur von (damals) Fender/Rhodes und das Wurlitzer. Ausgenommen die CP-Serie von Yamaha Stage-Pianos, die aber für so Jungs wie wir damals komplett unerschwinglich waren. Natürlich gab es auch so sonderbare Büchsen wie das Hohner D6, was aber im Grunde einen eigenständigen Klang hatte und eigentlich nicht wirklich als E-Piano durchgehen kann (sondern als "Clavinet"), dessen Sound ich aber im Übrigen immer hervorragend fand - und zwar für RnB und Funk. Stevie Wonder hat das D6 natürlich weithin eingesetzt. In fast jeder Aufnahme jener Zeit ist es zu hören. Tipp: Es gibt es im Übrigen heute als großartiges VSTi Model bei Pianoteq.

Was wir aber in der Band als E-Piano noch einsetzten (Mitte der 70er), war ein Yamaha Insta Piano. Schrecklich! Das war nur mit Verzerrer zu ertragen. Ich finde sicher noch alte Soundfiles mit dem Dingen. :)
Das Gerät ist scheinbar derart in Vergessenheit geraten, dass nicht mal mehr der Name bekannt ist, obwohl man Yamaha natürlich als Produzent hochwertiger Gerätschaft kennt. Aber wir sprechen ja hier von Synthesizern und nicht von E-Pianos oder String Machines.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Manchmal sind solche Limits auch anregend was die Herausforderung anbetrifft etwas rauszuholen aus der Kiste. Und wenn gar nix geht muss man ein Strymon Big Sky dranhängen, das macht selbst aus einem Furz noch ein musikalisches Großereignis.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


Für den Verkauf des Jupiter 6 müsste man Dir eigentlich den Like wieder wegnehmen!;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Ist mir auch echt peinlich:embarrassed:

Gruß
SlapBummPop
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dazu muss ich sagen, dass ich in den 80ern musikalisch in Sachen Pop- und Synthmusik so gar nicht flexibel war und mir es grundlegend nicht gefallen hat. Das hat sich erst in den 90ern geändert.
Zudem fand ich es damals befremdlich, dass man Natursounds nachstellt, die einfach nur wie ein billiger, statischer Abklatsch des Originalinstrumentes klangen.

Die Sounds, die kein Original zum Vorbild hatten - wie zB manche Flächen oder wirklich Synthbässe usw. waren was anderes ... aber ein Klavier, ein Rhodes, ein Kontrabass aus dem DX7 oder anderen Synths der damaligen Zeit fand ich einfach nur schlecht. Zumal damit häufig nur komplett sterile Midiproduktionen a la Whitney Houston oder Kylie Minogue von Producern wie Stock Aitkem Waterman & Co gemacht wurden. Fand ich superlangweilig und von der Soundästhetik grausam.

Es gab natürlich auch Leute, die die Transformation und Kombination von Natur nach bzw mit Naturinstrumenten gut umgesetzt haben, wie zB Quincy Jones bei den ersten beiden Michael Jackson Alben. Da mischt sich das beste aus beiden Welten. Danach gab es dort auch nur noch Plastiksounds und man kam nie mehr an die grandiosen Vorgänger heran.

Das ging mir anders. Vom Punk und New Wave kommend war zwar die Gitarre mein primäres Instrument, aber Synths haben mich immer fasziniert. Bei der Gitarre war schon durch die Haptik vorgegeben wo es lang geht, der Synth hingegen hatte für mich immer etwas Mystisches weil der Klang sozusagen aus dem „Nichts“ kommt, also kein resonantes Gehäuse hat.

Zu dieser Zeit tauchten u.a. Gary Newman, Anne Clark, Fad Gadget, Kraftwerk usw. auf, das hatte wenig mit gängigem Mainstream zu tun.

Klar, was man von Stock, Aitken Waterman, Whitney Houston und Co. um die Ohren gehauen bekam war oberhalb der Schmerzgrenze.

Der gelungene Einsatz von Synths ist heute so anspruchsvoll wie immer, ich empfinde Vieles aus dem Techno als sehr stumpf, der Antagonist wäre trotz vergleichbarer Instrumnetierung Trip Hop a la Massive Attack.

Was mir an den Eighties gefallen hat war auch den Crossover von Gitarre und Synth, es hat die Popmusik mehrdimensionaler aufgestellt. Heute machen diesen Job aus meiner Sicht die skandinavischen New Jazz Interpreten am besten.
 
Das ging mir anders. .
Mein Interesse an Electronica startete erst, als es die ersten erschwinglichen Sampler gab - wasja inzwischen auch schon Retro oder Vintage ist, hahaha.
Ein Akai S2000 ist ja inzwischen schon anachronistisch. Ich glaube ich habe damals für 16 MB optionalen Speicher mehrere hundert DM gezahlt. Unglaublich eigentlich. Die angesprochenen Massive Attack und auch viele andere in die Richtung ( inkl. DRnB ) waren ja mehr Sample-basiert, im Gegensatz zu den Technoproduktionen, die fast ausschließlich auf analoge Sequenzer und Synths zurückgriffen. Kurz darauf habe ich mir dann auch einige Synths geholt, aber eher in die analoge Richtung mit Midi Option. Was ich schon immer langweilig fand waren die ganzen Rompler, obwohl es davon auch einige gab, die alle benutzt haben - aber das waren dann eher die Produktionen, die ich sehr langweilig fand.

Die ganzen "alten" digitalen - wie exemplarisch der DX7 - konnte ich erst viel später schätzen, einfach weil es schon ein paar sehr klassische, typische Sounds gab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
1986 kostete 1 MB 1000 Deutsche Mark :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Mutter aller 80s Synth (vielleicht) der Yamaha GX1.
Laut diesem Video sind wahrscheinlich nur weniger als 10 gebaut worden für einen erlauchten Kreis von Top-Musikern.
Bei einem inflationsbereinigten Preis von 320.000$ ist das auch kein Wunder.
Da ist aber jemand grauenvoll schlecht informiert und hat ein Video draus gemacht.

Erstmal spielte die GX-1 nach 1982 (ABBA – „The Day Before You Came“) jenseits der Produktion von Chess genau gar keine Rolle mehr. Die hörte man eher in den 70ern (Stevie Wonder – Songs In The Key Of Life, Hot Chocolate, Led Zeppelin – In Through The Out Door, Emerson, Lake & Palmer, Triumvirat – Pompeii, Rick van der Linden – GX 1).

Außerdem sind davon mehr als 10 gebaut worden. Ich kann 12 einzelne exportierte Exemplare nachweisen. In Japan selbst sind auch noch mehrere nie reimportierte Exemplare bekannt – es gibt (mindestens) einen Japaner, der zwei davon hat.

Den Polysix hab ich mittlerweile wiedergefunden, diesmal als iPad App ;)
Wenigstens besteht da nicht das Risiko der durchgeätzten Hauptplatine.

Die angesprochenen Massive Attack und auch viele andere in die Richtung ( inkl. DRnB ) waren ja mehr Sample-basiert, im Gegensatz zu den Technoproduktionen, die fast ausschließlich auf analoge Sequenzer und Synths zurückgriffen.
Dito die britische Definition von Acid House. Ende der 80er waren The KLF ja für ihre Sampleschlachten berüchtigt – und zwar, weil sie gern aufs Clearen von Samples verzichteten. Daß nicht mehr Scheiben von ihnen vom Markt genommen und eingestampft wurden, weil ihnen jemand das ungefragte, unbezahlte Gesampletwerden übelnahm, grenzt fast an ein Wunder.


Martman
 
Dito die britische Definition von Acid House. Ende der 80er waren The KLF ja für ihre Sampleschlachten berüchtigt – und zwar, weil sie gern aufs Clearen von Samples verzichteten. Daß nicht mehr Scheiben von ihnen vom Markt genommen und eingestampft wurden, weil ihnen jemand das ungefragte, unbezahlte Gesampletwerden übelnahm, grenzt fast an ein Wunder.


Martman

Nun ja ... KLF war sowieso sehr "punk". Hatten sie nicht mal alle ihre Tantiemen von 3 AM eternal live im MTV Studio verbrannt ? hahaha

Damals war Sample Clearing noch überhaupt nicht hip, oft hielt sich der Mythos, dass es bis X Sekunden ok wäre, hahaha.
Wenn ich mir so Anfang der 90er das erste Album von DJ Shadow anhöre und anschaue, dann wurden dort NUR Samples verwendet ... und im Plattencover hat er frech seine Gemaabrechnung fotografiert... schon lustig.
Eigentlich hätten sehr viele Hits die entweder den Apache, den Amen Beat oder James Brown Funky Drummer genutzt haben, gar nicht veröffentlicht werden dürfen. Quasi ein ganzes Genre basiert auf diesen 3 Beats.

Irgendwann kam man auf den trichter, die Leute einfach machen zu lassen - wenns ein Hit wurde, konnte man mit abkassieren. Beastie Boys haben minutenlange Passagen gesampelt.

Ich bin auch gespalten was das betrifft. Auf der einen Seite finde ich es dem "Abkupfern" von alten Blues Leuten recht ähnlich, zum anderen finde ich es eine eigene Kunstform, wenn kleine, kaum wiedererkennbare Versatzstücke aus 10 Songs zu einem neuen Song zusammengesetzt werden. Den Originalsong hören da nur absolute Freaks mit großer Musiksammlung raus. Da sehe ich nicht wirklich Diebstahl.
Aphex Twin verfremdet alles so sehr - da weiß keiner mehr was es mal war.

In anderen Fällen werden ganze Loops oder Hooks genommen und einfach ein Beat daruntergelegt - da gibt es keine kreative Tiefe.

Insgesamt - um wieder zum Thema Synths zu kommen, vermisse ich aber die Sample Zeiten. Heute wird kaum noch kreativ gesampelt. Heute kommt alles aus Plugin-Synths. Kann auch cool sein - aber Sampling ist eine eigene Kunstform, die ich sehr cool finde. Die Musik hat dadurch eine ganz eigene Note.

Dann gibt es welche, wie zB Organized Noise, bei denen wurden Samples mit Livemusikern gemischt.

Aber gerade diese Beats vermisse ich, dass Loop Feeling. Heute kommt alles aus Easy Drummer und Co. Das klingt schon cool - aber hat nicht dieses Rohe von zB Prodigy oder Chemical Brothers etc.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
1986 kostete 1 MB 1000 Deutsche Mark :D
ich glaube ich habe damals auch so was um 600-800 DM gezahlt.
War auf jeden Fall zusammen mit den 8 Outs bestimmt noch mal so teuer wie der ganze Sampler.
Hatte dann sagenhafte 32mb Speicher, hahaha.
Genau wie die externe Festplatte des Atari ST ... ich glaube 1 o 2 MB und so groß wie ein Laptop ( fast )
 
(...) Genau wie die externe Festplatte des Atari ST ... ich glaube 1 o 2 MB und so groß wie ein Laptop ( fast )
Nein, es gab wohl zwei Sorten davon. Die größte hatte einen Speicher von 60MB, die andere hatte 30 (nicht sicher). Die 60MB habe ich nie voll gekriegt. Und der s/w 300dpi Laserdrucker kostete um 3000 DM. Allerdings legte man für den Notator SL (DAW ohne Audio, also nur MIDI-Aufzeichnung) auch schlappe 1000 DM hin. Audio habe ich per SMPTE-Timecode auf Tonband aufgenommen, allerdings eher selten, weil mir der Code allein eine ganze Spur wegnahm - und ich hatte nur vier insgesamt. Und das war wohl Ende der 80er. Trotzdem habe ich erstklassige Aufnahmen auf diese Weise hingekriegt. Damals hatte ich den Roland-D70, den ich nie richtig verstanden hatte. Der war mir zu kompliziert zu programmieren. Und die nächsten Tonerzeuger, die ich kaufte, zählen eher schon in die 90er (EMU Proteus/2 XR und Yamaha TG77).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, Du irrst Dich. Den Atari ST gab es meines Wissens in 3 Größen: 1MB Arbeitsspeicher, 2MB (Atari Mega ST) und als höchste Ausbaustufe mit 4 MB (hahaha, man glaubt`s nicht). Und die separaten Festplatten hatten genau die gleiche Form wie der Atari Mega ST2, bzw. Mega ST4. Mit den 60MB bin ich 100% sicher, deshalb denke ich, dass 2MB einfach ein Irrtum sind. Das war eine zusätzliche RAM-Ausbaustufe. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben