Das richtige Instrument für Folk(einsteiger) - Castagnari, Steirische oder...?

Wenn man Folk machen möchte, aber bei einem chromatischen Akkordeon mit Knöpfen bleiben möchte
Folk auf dem chromatischen klingt für meinen Geschmack aber nicht wie Folk, irgendwie fehlt der Spirit.
Gerade Folkmusic aber auch Volksmusik ist nach meinem Verständnis diatonische Musik durch und durch. Hier gibt es ein wunderbares Plädoyer für diatonische Instrumente daß auf die Kantele bezieht aber eigentlich alle meint. Sie sagt ungefähr was mir durch den Kopf geht wenn ich auf der mountain dulcimer klimpere. Ich könnte es nicht besser sagen. Ca. 7.36 bis 8.20 wenn man sich nicht alles antun will.
 
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Folk auf dem chromatischen klingt für meinen Geschmack aber nicht wie Folk, irgendwie fehlt der Spirit.
Ja, das gehört hier auch diskutiert. Ich hab mal eine Aufnahme gemacht. Dreimal hintereinander dasselbe Thema. Was hört ihr?




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@maxito, ich glaube, ich würde gerne diesen Thread umbenennen, wenn Du einverstanden bist. Besser wäre vielleicht: "Das richtige Instrument für Folk(einsteiger) - Castagnari, Steirische oder..." Ok?
 

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Wobei Flexibilität bedeutet, dass ich das Zeug spielen kann, das in meinem Kopf rumspuckt.

Hier gibt es ein wunderbares Plädoyer für diatonische Instrumente
Beides beißt sich meines Erachtens etwas, weil @Bernnt ja

will. Ich selbst finde es ziemlich schwierig, Dinge auf dem diatonischen Akkordeon ordentlich zu »verjazzen«. Ich habe auch gerade ein paar einfache Jazzstandards durchprobiert (Blue Monk, Blue Moon, Bye, Bye, Blackbird, Chega de Saudade, Tea for two, Take the A-Train). Das ist zum Teil irgendwie spielbar, aber aufm Klavier wäre das für mich 1. wesentlich einfacher (vor allem gehirntechnischn), und es würde 2. nicht ganz so »straight« klingen.

Ich gebe zu, dass ich sowas bisher noch nie versucht habe, und es deshalb erstmal schwieriger ist, als wenn ich sowas schon ein paar Jahre gemacht hätte. Wahrscheinlich klingt es deshalb auch erstmal »diatonischer« als nötig. Aber dennoch, wenn Bernnt vor allem Jazziges im Kopf herumspukt, dann kann es sein, dass er das auf einer diatonischen Kiste nicht ganz so hinbekommt, wie er’s im Kopf hat. Die Melodie zu spielen, das geht meist irgendwie. Aber die jazzigen Harmonien darunter hinzubekommen – die Kiste hat halt keine 7-Akkorde, geschweige denn 6-, 9-, 11- etc. Die muss man sich dann auf der Diskantseite dazubauen, und das ist aufgrund der Wechseltönigkeit deutlich mehr Hirnarbeit als auf einer chromatisch-gleichtönigen Tastatur – eben weil man ständig irgendwelche fast arbiträr auftretenden Hindernisse umgehen, überspringen oder ignorieren muss. Das kann, wie @diatoner ja richtig sagt, Spaß machen (mir macht es meistens Spaß) und macht den Reiz der Diatonischen mit aus. Es ist aber sicherlich trotzdem gut, wenn man zur Entspannung auch mal auf einem »richtigen« Instrument spielen kann.
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Ich hab mal eine Aufnahme gemacht. Dreimal hintereinander dasselbe Thema. Was hört ihr?
Du steigerst das Tempo zwischen den Versionen. Du spielst die Noten zunehmend kürzer (hältst sie nicht über ihre volle Länge aus) und gibst den betonten Noten zunehmen deutlichere dynamische Impulse (wichtig für die rhythmische Orientierung).
 
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Du steigerst das Tempo zwischen den Versionen. Du spielst die Noten zunehmend kürzer (hältst sie nicht über ihre volle Länge aus) und gibst den betonten Noten zunehmen deutlichere dynamische Impulse (wichtig für die rhythmische Orientierung).
Ja. Würde die letzte Version eurer Meinung nach als "Folk" (im weitesten Sinne) durchgehen oder bin ich davon noch meilenweit entfernt?
 
Würde die letzte Version eurer Meinung nach als "Folk" (im weitesten Sinne) durchgehen oder bin ich davon noch meilenweit entfernt?
Das kann ich nicht sagen. Ich spiele meist Schlager. :p

Was issn Folk? Die Engländer beschweren sich zum Beispiel häufig, dass die Franzosen alles zu einem Matsch zusammenspielten. (Heimlich bewundern sie sie natürlich.) Ein Beispiel für schottischen Folk hatte ich irgendwann ja mal gebracht:



Findest du, das motiviert zum Tanzen? Dann isset wohl Folk. :cool:
 
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Folk auf dem chromatischen klingt für meinen Geschmack aber nicht wie Folk, irgendwie fehlt der Spirit.
eine Aufnahme gemacht. Dreimal hintereinander dasselbe Thema. Was hört ihr?
Findest du, das motiviert zum Tanzen? Dann isset wohl Folk.

Zu der Bemerkung von @diatoner und meiner Aufnahme. Dreimal dasselbe und doch dreimal anders:
Du steigerst das Tempo zwischen den Versionen. Du spielst die Noten zunehmend kürzer (hältst sie nicht über ihre volle Länge aus) und gibst den betonten Noten zunehmen deutlichere dynamische Impulse (wichtig für die rhythmische Orientierung).
Genau. Ich würde behaupten, dass ob etwas Folk ist und zum Tanzen anregt, nicht am Instrument, sondern an der Spieltechnik liegt. Beim ersten Durchgang ziehe ich einfach nur auf. Die Töne sind total korrekt, die Notenlänge stimmt, doch irgendwie klingt das Ganze wenig akzentuiert. Alles stimmt, aber man kommt nicht ins Hüpfen. Es fehlt der Spirit, wie @diatoner sagt. Klingt irgendwie nach Kaugummi. Der zweite Durchgang ist flotter und akzentuierter. Bei den Akzenten benutze ich diesmal nicht nur die Finger, sondern auch den Balg, ohne die Spielrichtung zu ändern. Die Sache ist schon bewegter, aber m.E. immer noch nicht recht. Der letzte Durchgang hat es in sich. Ich ändere bei fast jedem Ton die Balgrichtung und spiele in etwa so, wie man das bei einem Bellowshake machen würde. Die Töne werden spitzer und akzentuierter und kriegen mehr Obertöne. Mein Puls wird flotter und schlägt höher. Aber ich will mein Gesicht dabei nicht im Spiegel sehen, wenn ich das einspiele. Denn diese Spieltechnik ist auf einem schweren Konverter total anstrengend. Fazit: Man kann ein chromatisches Instrument schon so bedienen, dass es sich wie Folk anhört. Allerdings tut einem hinterher der Arm ordentlich weh. Einen ganzen Abend im Stehen, während die Leute tanzen wollen mit diesem Instrument? No way.

Was heißt das? Das heißt, dass Folk auf chromatischen Instrumenten gehen könnte. Bedingung: Sie müssen leicht sein. Ob die Castagnari-Chromatischen ausreichend wenig Gewicht haben, weiß ich nicht. Man sollte es definitiv vorher ausprobieren, bevor man sich so ein Instrument zulegt.

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Ich selbst finde es ziemlich schwierig, Dinge auf dem diatonischen Akkordeon ordentlich zu »verjazzen«. Ich habe auch gerade ein paar einfache Jazzstandards durchprobiert
Kann man probieren. Noch spannender wäre natürlich, die ursprünglich für die Diatonischen gemachten "Folkstücke" (was auch immer das ist) durch den Jazz-Kakao zu ziehen...
 
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Genau. Ich würde behaupten, dass ob etwas Folk ist und zum Tanzen anregt, nicht am Instrument, sondern an der Spieltechnik liegt.
:great:

Der letzte Durchgang hat es in sich. Ich ändere bei fast jedem Ton die Balgrichtung und spiele in etwa so, wie man das bei einem Bellowshake machen würde.
Auf dem diatonischen Akkordeon ändert sich übrigens die Balgrichtung nicht ständig. Oft gibt es Passagen, die in einer Balgrichtung gespielt werden, und nur zwischendurch einmal von einer Achtel in andere Balgrichtung unterbrochen werden. Die Franzosen spielen z. B. mit tendenziell weniger Balgwechseln als die Engländer. Was ich sagen will, Balgwechsel treten natürlich bei bestimmten Harmoniewechseln auf, aber auch relativ aleatorisch mitten im Spiel, jedoch nicht bei fast jedem Ton.

Noch spannender wäre natürlich, die ursprünglich für die Diatonischen gemachten "Folkstücke" (was auch immer das ist) durch den Jazz-Kakao zu ziehen...
Das kannst du sicherlich besser als ich.
:m_sax::m_akk::m_dblbass:
 
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Man kann ein chromatisches Instrument schon so bedienen, dass es sich wie Folk anhört.
Das Thema hatten wir an anderer stelle schon mal glaube ich und es gibt Leute das ganz gut hinkriegen, so wie du. Aber wenn du das fünf Minuten in irishem Tempo machen sollst stehst du auf dem Schlauch. Der Unterschied liegt eben genau darin daß die Verkürzung der Noten durch die Wechselpause beim Diatonischen quasi eingebaut ist. Das typische an der Englischen Spielweise ist z.B. das auch wenn die Balgrichtung nicht geändert werden muß trotzdem die Balgbewegung unterbrochen wird und zwar möglichst konsequent bei JEDEM!!!! Ton, und auch wenn sie keine englischen Stücke spieln. Und es nervt mich manchmal.
 
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Auf dem diatonischen Akkordeon ändert sich übrigens die Balgrichtung nicht ständig. Oft gibt es Passagen, die in einer Balgrichtung gespielt werden, und nur zwischendurch einmal von einer Achtel in andere Balgrichtung unterbrochen werden. Die Franzosen spielen z. B. mit tendenziell weniger Balgwechseln als die Engländer. Was ich sagen will, Balgwechsel treten natürlich bei bestimmten Harmoniewechseln auf, aber auch relativ aleatorisch mitten im Spiel, jedoch nicht bei fast jedem Ton.
Is mir klar, aber ich verstehe jetzt, was Du mir zum Thema Gewicht sagen möchtest. Du liebst ja richtig leichte Instrumente. Wenn es dann mit dem Balg aleatorisch hin und her geht (auf jeden Fall öfter als bei einer Chromatischen), tut man sich VIEL leichter. Wir wollen ja primär Musik machen und nicht Bankdrücken.
 
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Heimlich bewundern sie sie natürlich
Die Engländer bewundern alle Ausländer heimlich, darum haben sie ja den Minderwertigkeitskomplex der zum
Brexit geführt. Sorry iss off topic aber mußte mal gesacht werden. ( Ich gebe allerdings gegenüber Engländern auch nicht zu daß leicht anglophil bin.)
 
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Aber wenn du das fünf Minuten in irishem Tempo machen sollst stehst du auf dem Schlauch.
Bei meiner Hochzeit haben wir Cèilidh getanzt. Als ich mit meiner chromatischen irrerweise eingestiegen bin und gleichzeitig rumgehüpft bin, musste man mich hinterher beatmen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich nach weniger als fünf Minuten k.o. war.
 
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Das heißt dann, dass wir jetzt einen Akkordionisten suchen müssen, der Folk auf einer chromatischen Castagnari macht und ihn befragen, wie es ihm mit seinem 6kg-Instrument auf der Bühne geht? Also verborgener Folk-Musiker melde Dich und schildere hier Deine Eindrücke. Simsalabim. Hex-hex.

Und: @Klangbutter, wie schwer ist eigentlich Deine Ballone Burrini? Wenn mich nicht alles täuscht, könnte die bei Folk-Experimenten vielleicht auch funktionieren, wenn man denn ein chromatisches Instrument verwenden will....
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meiner Hochzeit haben wir Cèilidh getanzt. Als ich mit meiner chromatischen irrerweise eingestiegen bin und gleichzeitig rumgehüpft bin, musste man mich hinterher beatmen. Ich bin ziemlich sicher, dass ich nach weniger als fünf Minuten k.o. war.
Du meinst, so ungefähr?



Sorry, eigentlich habe ich ein bestimmtes Beispiel für die englische Spielweise gesucht. Hier spielt das Akkordeon an sich was ganz einfaches und wiederholt das stur. Aber die Art, wie der Spieler damit die Morris-Tänzerinnen koordiniert und unterstützt, ist großartig.

 
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So?
Oder so?
Oder so?
Zwar keine Castas aber chromatisch und trockene Stimmung. Kannste Französisch dann kannste se fragen.
Nachtrag: Hat zumindest den Vorteil daß man sich bei irish anständig begleiten kann:)
 
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Muss noch mal nachfragen: Castagnari piccolo. Wat heißt "wegen Klang"?
Weil die kleiner und leichter gebaut sind, haben sie nicht den gleichen vollen Klang wie die großen. Sie klingen natürlich trotzdem noch um Welten besser als (fast) alles, was ich habe. Das sind richtig gute Instrumente, und die spielen sich natürlich auch traumhaft. Aber da du sagtest, 5 kg bis 6 kg seien in Ordnung, hielt ich das nicht für nötig. Man sieht’s an den Abmessungen:

Trilly: 28 cm mal 17 cm, 4,3 kg
Tommy: 24 cm mal 15 cm, 3,3 kg (bei gleicher Anzahl Töne)
 
Castagnari piccolo
Hier mal ne echte! Alternative zu Casta wenns um klein geht. Hohner Preciosa absolut Schwebungsfrei gestimmt und Bässe und Akkorde auf 2-chörig reduziert (statt 4). Bal Folk in piccolissimo. Das Instrument ist ein absoluter Knaller und muß sich vor keiner Casta verstecken. Ich wiederhole mich vielleicht: Gesamtgewicht 2010g, Bassteil 570g.
Beispiel:
Das könnte man mit Torquemadas Preciosa auch machen:-D
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Castagnari Tommy, Old time jazzhttps://www.youtube.com/watch?v=gTxAOEDNngw
 

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