Habe auch seit einigen Tagen das
Roland FP-30 und hatte vorher das
Classic Cantabile A 410.
Möchte daher mal einen kleinen Vergleich machen zwischen "gut und böse":
Das FP-30 kostet komplett mit Unterbau und Pedaleinheit rund 750€, das Classic Cantabile etwa 520€.
Das FP-30 ist von den Tönen lauter, obwohl das CC einen größeren Holzkasten hat.
Hat mich schon etwas gewundert.
Auch die Klaviersounds klingen für mich subjektiv beim Roland FP-30 besser.
Es hat 3 Grand Piano Sounds, ich höre aber zwischen dem ersten und zweiten keinen Unterschied.
Das CC hat keinerlei Druckpunkt beim Anschlagen der Tasten, das FP-30 hat einen spürbaren Druckpunkt.
Der Tastenabstand ist beim Roland nicht ganz 100%ig einheitlich, das ist beim CC gleichmäßiger.
Auch erscheinen für mich die Töne nicht alle gleichlaut beim Roland, das ist beim CC aber ähnlich.
Was auffällig ist:
Das Sustain Pedal lässt sich beim CC nicht genau dosieren, irgendwann verstummt der gehaltene Ton beim Loslassen abrupt, da kann man beim Roland gefühlvoller den Ton "ausblenden".
Auch klingen die Töne im Bassbereich beim Roland deutlich länger aus als beim CC.
Die Lautstärke lässt sich beim Roland über zwei Tasten in 100 Stufen einstellen, beim CC hat man einen Drehregler, der sich nicht so feinfühlig einstellen lässt, obwohl ein Drehregler auf den ersten Blick praktischer erscheint.
Ich habe aber mittlerweile den Lautstärkeregler am Roland schätzen gelernt, obwohl ich eh meistens das Piano auf voller Lautstärke stehen habe.
Beim Roland kann man die Lautstärke für Kopfhörer und Lautsprecher getrennt einstellen, was er dann auch speichert.
Das geht beim CC A 410 nicht.
Weiterhin hat das Roland einen 3.5mm Klinkeneingang und einen 6.3mm Eingang für Kopfhörer.
Bei beiden sind die Lautsprecher stummgeschaltet, wenn man die Kopfhörer anschließt.
Das CC hat zwei 6.3mm Eingänge für Kopfhörer, wobei bei dem ersten die LS nicht stumm geschaltet werden.
Ich musste beim CC daher immer über einen Adapter gehen, wenn ich mit einer zweiten Person nachts noch mit Kopfhörer spielen wollte.
Das finde ich beim Roland besser gelöst.
Die Tasten sind beim CC aalglatt und schneeweiß, beim Roland haben sie "Elfenbein Feeling", sind etwas rauher und gelblicher.
Das, was das CC dem FP-30 voraus hat, sind die 600 Voices und der Line in sowie Midi in und out.
Das vermisse ich allerdings alles nicht wirklich.
Durch die Bauweise des CC kann man auf diesem z.B. ein Notebook besser abstellen oder auch mal ein Glas Wein.
Das geht beim Roland definitiv nicht.
Aber wer ein Stagepiano kauft, weiß das natürlich vorher.
Die mechanischen Tastengeräusche sind beim CC A 410 übrigens etwas lauter als beim FP-30, was mich aber auch beim CC nie gestört hat.
Das Roland hat zusätzlich eine graded Tastatur, das CC nicht.
Weiterhin besitzt das Roland Bluetooth 4.0, das CC hat keinerlei BT.
Fazit:
Das FP-30 ist definitiv das bessere Digitalpiano, allein schon wegen der Tastatur (besserer Druckpunkt) und den qualitativ hochwertigeren Sounds.
Für 230€ weniger ist das CC A 410 sicher kein Reinfall, ein Anfänger wird damit die ersten Jahre sicherlich auch Klavierspielen lernen.
Aber unter'm Strich gilt weiterhin die alte Weisheit:
You get what you pay for.