http://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Blacher
in google " baltischer Komponist" 1. Treffer-)
Boris Blachers Kindheit und Jugend sind geprägt von häufigen Ortswechseln seiner Eltern (sein Vater stammte aus
Reval (Tallinn) und übernahm als Direktor einer russisch-deutschen Bank Führungspositionen in
China,
Sibirien und der
Mandschurei). Blacher verbrachte die Schulzeit in
Chefoo,
Hankau,
Irkutsk und
Harbin. Entsprechend vielsprachig (deutsch, russisch, englisch, chinesisch, italienisch) und multikulturell wuchs er auf.
[1] In seinem großbürgerlichen Elternhaus kommt er schon früh mit Musik in Berührung
[2] und erhält Klavier- und Geigenunterricht. Schon als Schüler zeigt er Interesse am Musiktheater und lernt den Opernbetrieb auch von innen kennen; zunächst als freiwilliger Beleuchter an den jeweiligen Provinzbühnen, später als Arrangeur, indem er Klavierauszüge - beispielsweise von Puccinis
Tosca - zu kompletten Orchesterpartituren umschreibt.
[3]
1922 kommt er über
Shanghai und
Paris nach
Berlin. Die kulturelle Vielfalt der Stadt fasziniert ihn so sehr, dass er zeitlebens dort wohnen bleibt. Zunächst schreibt er sich an der Technischen Hochschule in
Architektur und
Mathematik ein, wechselt jedoch bereits 1924 zur Musikhochschule. Dort belegt er die Fächer
Komposition (bei
Friedrich Ernst Koch)
[4] und
Musikwissenschaft (bei
Arnold Schering,
Friedrich Blume und
Erich Moritz von Hornbostel). Gleichzeitig entstehen erste Kompositionen (1925 Musik zu einem
Bismarck-Film, 1927 Drei Stücke für Flöte, zwei Klarinetten und Schlagzeug, 1929 die dadaistische Kammeroper
Habemeajaja). In der Folgezeit lebt er von privater Lehrtätigkeit, schreibt Unterhaltungsmusik und Arrangements und arbeitet als Stummfilmbegleiter am Klavier.