naja, die akkorde bleiben mir ja beim bass erspart
dafür ist er nicht so schön leicht wie die gitarre.
Woher stammt diese Annahme denn? Natürlich bleibt Dir das nicht erspart! Gut, man kommt auch ohne aus, aber ich würde als Bassist Akkorde nicht einfach in den Wind schlagen.
Wenn Du weißt, was für ein Akkord gerade gespielt wird und aus welchen Noten er besteht, weißt Du auch, was Du dazu spielen kannst. Nur um der Frage "Was spiele ich denn außer Grundtönen und reinen Intervallen?" vorzubeugen.
Außerdem macht es auch Spaß, sich auf dem Bass mit chordalem Spiel zu beschäftigen. Das ist zwar nicht die Hauptaufgabe des Basses, aber Akkorde und Doublestops können durchaus ein gutes Stilmittel sein. Ich sage nur Stanley Clarke, Jeff Berlin oder auch Stu Hamm und aus dem Rockbereich Geddy Lee. Alles Bassisten, die gerne mal Akkorde und Zweiklänge benutzen und das in sehr interessanter Weise.
Zum Thema an sich:
Das was Dir passiert, passiert jedem. Aber verlass Dich drauf, es wird nicht der erste Durchhänger sein. Hin und wieder hat man als Musiker wie als Mensch mal so eine Art Sinnkrise. Das ist nichts schlimmes, wenn man sich dabei nicht selbst demontiert sondern weiß, damit umzugehen.
Meistens fehlt es an Input und/oder Durchhaltevermögen. Gegen den Mangel an Input lässt sich relativ leicht etwas unternehmen. Entweder beschäftigt man sich mit Musik und Musikern, die für einen selbst Neuland darstellen, oder man wühlt ein bisschen in den Altakten. Sprich: Man beschäftigt sich mit Musik, die früher eine größere Rolle für einen selbst spielte, als sie es heute tut. Man gräbt also länger nicht mehr gehörte Alben wieder hervor. Vielleicht findet man jetzt etwas anderes, etwas mehr darin. Vielleicht sieht man diese Musik nun aus einem neuen Blickwinkel und kann durch die zwischenzeitlich gemachten Fortschritte neue Erkenntnisse daraus ziehen.
Grundlegend gilt es aber in solchen Situationen eines nicht zu verlieren: Den Spaß an der Musik. Manchmal meint man, man müsse unbedingt weiterkommen, jedoch darf man einfach nicht versuchen, etwas zu erzwingen. Wenn ich an einem Punkt wie Du bin, nehme ich mir meistens etwas einfaches vor, dass mir aber wieder Spaß bringt. Denn Freude am Spielen ist für mich immer die größte Motivation und gibt mir die Kraft und die Disziplin, mich auch an schwierigere Projekte zu machen und diese zu meistern. Ganz wichtig ist, sich auch kleine Fortschritte vorzuhalten und zu realisieren, denn jeder Fortschritt ist erarbeitet, und wer arbeitet, muss auch die Früchte seiner Arbeit sehen können.
Gruß,
Carsten.