Das Ende der CD?!

  • Ersteller Drummer Ziesi
  • Erstellt am
Ich will nochmal einen Gedanken einwerfen - auch wenn natürlich niemand im öffentlichen Raum so blöde wäre es zuzugeben dass er schon mal Filme oder Musik einfach so runtergeladen hat.

Ich begebe mich vielleicht auf Glatteis, wenn ich sage, dass ich das zT verstehen kann.

Natürlich gibt's da den armen bemittleidenswerten Künstler, der sich seine Ausschweifigen Partys nicht mehr leisten kann und dem daher nix mehr einfällt...

Aber ich sehe auch die andere Seite. Es gibt Platten, die habe ich 2x auf Vinyl und 2x als CD gekauft. Und da ich keinen CD-Player mehr habe, soll ich sie nun noch mal im AppleStore kaufen oder bei MusicLoad...

ICH HABE DEN CONTENT GEKAUFT - nicht den Datenträger, der immer wieder abfuckt. Da Datenträger kaputt gehen digitaler Content jedoch nicht, wird jetzt ein Kopierschutz (DRM) juristisch und technisch installiert, der wieder sicher stellt, dass ich meinen Lieblingstitel immer und immer wieder kaufen soll...

Nun ja, glücklicher Weise werde ich älter und mein Musikgeschmack bleibt in Zeiten hängen, wo CDs noch keinen Kopierschutz hatten. Und die zu kopieren - selbstverständlich zur privaten Nutzung - ist gestattet :)
 
Auch hier wird die DVD nicht einfach über Nacht verschwinden, aber es wird in einigen Jahren einfach mal gar keinen vernünftigen Grund geben noch eine DVD zu kaufen, und ich wette dass es dann auch kaum noch gemacht wird.

Ich gehöre selbst zu CD/DVD Sammlern, stehe aber aufgrund meines Alters (und damit Geldes^^) wohl noch zu Beginn meiner "Karriere". Gründe gibt es für mich und sicherlich auch andere schon. Einmal die Tatsache, dass ich einfach bei DVDs bleiben möchte. Ich könnte klar auch BRs kaufen, aber ich sammle eben DVDs und nicht BRs...ich möchte quasi in meinem Medium bleiben, es soll in gewisser Weise zusammenpassen.
Ein anderer Grund ist einfach die Qualität. Hier mein ich nicht die Bild/Ton-Qualität, welche sicherlich durch Blue Rays besser würde, sondern die Qualität bezüglich möglichst nahe dran sein am Original und damit einen Film so zu sehen wie er auch ursprünglich gedacht ist. Sprich: Ich möchte keinen Film der für 4:3 produziert wurde, künstlich auf 16:9 gestreckt sehen (Thema: Kubrick). Auch möchte ich keinen (übermäßige) remasterd Version sehen, welche z.B. den nüchternen Sound in den Vordergrund drängt.
Ich möchte da einfach dem Original möglichst Nahe kommen, und das fällt mir schon jetzt als DVD-Sammler schwer. Beispiel: Spiel mir das Lied vom Tod finde ich im Laden leider nur mit folgender Aufschrift: "widescreen version überarbeitet für 16:9"...danke :rolleyes:
Ich denk vielen anderen Cineasten oder/und Sammlern sind diese Eigenschaften auch wichtig...

Meine Meinung natürlich, bevor ich wieder kritisiert werde...^^
 
Es besteht gar keine Frage dass sich Blu-Ray auf lange Sicht durchsetzen wird,
Im Videobereich ja. Im Audiobereich nein. Das hat man damals auch behauptet, als DVD-Audio und SACD auf den Markt kamen. Unlängst hat im Video-Kampf Blu-Ray vs. HD-DVD die Erstere das Rennen gemacht. Im Audio-Kampf DVD-A vs. SACD sind beide den Bach runtergegangen.

Überhaupt ist es Ironie des Schicksals und Zeichen der deutschen Geizgeilheit, daß die CD nicht ersetzt werden soll durch ein höherwertiges Format (Surroundsound, 24 Bit/96 kHz oder gar 1-Bit-Technik), sondern durch ein niederwertiges (immer noch 16 Bit/44,1 kHz, aber verlustbehaftet komprimiert). Besonders wenn man bedenkt, welch exorbitante Speichermengen einem heutzutage zur Verfügung stehen, ist die zwangsweise Inkaufnahme von irreversiblen Verlusten bei der Datenkompression eigentlich nicht mehr nachvollziehbar. Liegt wahrscheinlich daran, daß außer MP3 kaum etwas anderes bekannt ist und etliche Closed-Source-Softwareplayer wie auch fast ausnahmslos alle Hardwareplayer beschränkt sind auf MP3, die proprietären Formate von Microsoft und/oder Apple und vielleicht noch WAV. Außerdem dürfte die Musikindustrie mit FLAC, Ogg/Vorbis und Consorten auf Kriegsfuß stehen, weil 1. Konzerne schon immer etwas gegen alles Freie und Offene hatten, 2. die GPL den kommerziellen Handel mit diesen Formaten verbietet und 3. unknackbares DRM mit Codecs, deren Quellcode legal öffentlich einseh- und theoretisch sogar veränderbar ist, nicht vereinbar ist.

Besonders behämmert: die Idee, die CD zu ersetzen durch microSD-Karten mit MP3s drauf. Hallo? Hauptsache, neu, noch kleiner und noch mehr DRM oder wie? Allein schon die Idee, ein mutmaßliches Zehntel an Daten auf die mutmaßlich dreifache Kapazität zu packen (MP3 mit 128 kb/s CBR ist 1/10 so groß wie dieselbe Musik auf CD, CDs haben 650-700 MB, und ich ging von 2-GB-Karten aus), ist hirnrissig.

Der iTunes Store ist auch so'n Ding. Apple-User schwören drauf, dito viele iPod-Benutzer. Allerdings sind die Inhalte, die man da bekommt, so mit hochproprietärem DRM verpflastert, daß Audiodaten z. B. nur in einer Software (iTunes) und nur auf einem Hardwareplayer (iPod/iPhone) laufen. Was, wenn man den Player/die Software wechselt? Wenn man, nachdem Apple den größten iPod von 160 auf 120 GB reduziert hat, ein Exempel statuiert und sich einen 250 GB schweren Archos 5 schießt? Wenn man iTunes doof findet, nachdem man Media Monkey oder foobar2000 kennengelernt hat? Oder wenn man ganz auf Linux umsteigt, für das iTunes gar nicht erhältlich ist? Dann hat man auf einmal Unmengen an Geld ausgegeben für Musikdateien, die völlig nutzlos sind, weil nicht mehr abspielbar.


Martman
 
Im Videobereich ja. Im Audiobereich nein. Das hat man damals auch behauptet, als DVD-Audio und SACD auf den Markt kamen. Unlängst hat im Video-Kampf Blu-Ray vs. HD-DVD die Erstere das Rennen gemacht. Im Audio-Kampf DVD-A vs. SACD sind beide den Bach runtergegangen.

Überhaupt ist es Ironie des Schicksals und Zeichen der deutschen Geizgeilheit, daß die CD nicht ersetzt werden soll durch ein höherwertiges Format (Surroundsound, 24 Bit/96 kHz oder gar 1-Bit-Technik), sondern durch ein niederwertiges (immer noch 16 Bit/44,1 kHz, aber verlustbehaftet komprimiert). Besonders wenn man bedenkt, welch exorbitante Speichermengen einem heutzutage zur Verfügung stehen, ist die zwangsweise Inkaufnahme von irreversiblen Verlusten bei der Datenkompression eigentlich nicht mehr nachvollziehbar.
Nun ja, ein höherwertiges Format als CD ist auch einfach völlig Sinnfrei, ich hatte mich da nur auf Filme bezogen, wo sich anscheindend wirklich die Bluray Akzeptanz findet.
Auch wenn es Leute gibt die meinen einen großen Unterschied bei CD/SCAD/DVD-a zu hören, ich jedenfalls tue es nicht. Zum Glück bin ich da nicht alleine, ich hab noch nirgendswo mal gelesen/erlebt/gehört dass jemand im Blindtest 16 bit von 24 Bit unterscheiden konnte.

Und eine gute Komprimierung ist an sich auch kein Teufelswerk. Mit höherer Datenrate und gutem Codec (Ogg Vorbis, Lame MP3) ist nur noch für den Analyser ein Unterschied zu spüren, nicht mehr für den Menschen.
Bilder kann man sich ja auch wunderbar als gut komprimierte jpgs anschauen ohne davon Augenkrebs zu bekommen.
Aber 128er MP3s haben in der heutigen Zeit nun wirklich keine Berechtigung mehr.

Das hat in meinen Augen nichts mit Geiz ist Geil zu tun, nur wäre ein Wechsel auf DVD-A oder SACD einfach eine Verbesserung die niemand braucht. Jeden Cent den man für einen Player oder für den Datenträger mehr ausgeben würde wäre völlig für die Katz.

Und Dolby S. halte ich auch für Audio nicht so geeignet - und ich halte das Format sogar bei Filmen für absoluten Schrott. Die Anordnung entbehrt jeder psychoakustischen oder physikalischen Konzeption.
Dazu haben auch viele Musikliebhaber und Vielhörer es nicht drauf ein vernünftiges Stereodreieck aufzubauen, eine vorschriftsmäßig aufgebaute 5.1 Konfiguration ist noch viel seltener.


Liegt wahrscheinlich daran, daß außer MP3 kaum etwas anderes bekannt ist und etliche Closed-Source-Softwareplayer wie auch fast ausnahmslos alle Hardwareplayer beschränkt sind auf MP3, die proprietären Formate von Microsoft und/oder Apple und vielleicht noch WAV. Außerdem dürfte die Musikindustrie mit FLAC, Ogg/Vorbis und Consorten auf Kriegsfuß stehen, weil 1. Konzerne schon immer etwas gegen alles Freie und Offene hatten, 2. die GPL den kommerziellen Handel mit diesen Formaten verbietet und 3. unknackbares DRM mit Codecs, deren Quellcode legal öffentlich einseh- und theoretisch sogar veränderbar ist, nicht vereinbar ist.
Das kann ich so unterschreiben.


Aber ich denke da sind wir Musiker gefragt. Die Industrie wird niemals wirklich gute Lösungen bringen, aber das schöne ist ja dass man sie auch gar nicht braucht.

Es gibt die Creative Commons, es gibt die Möglichkeit in guter Qualität selber aufzunehmen, was zwar nicht ganz so professionell ist wie ein Profi Studio, aber dafür keine Verpflichtung da ist den Loudness War mitzumachen, was in Sachen Klangqualität schon so etwas wie ein unfairen Vorteil darstellt ;) und es gibt genug Plattformen a la Jamendo, wo man seine Musik frei von Gema, Zwängen und schwachsinnigen Formaten verbreiten kann.
Im Gegensatz zu früher kann man sich so wunderbar von der Industrie und all den Schwachsinn den sie die letzte Zeit baut freimachen.
 
2. die GPL den kommerziellen Handel mit diesen Formaten verbietet
Inwiefern? Die GPL erlaubt doch explizit die kommerzielle Verbreitung, dass ist Teil ihrer Freiheit.

Und zum iTunesStore: Da gibt es jetzt (oder bald?) alle Stück auch DRM-frei.

Wie MatthiasT halte ich auch das Scheitern von SACD und DVD-A für logisch, auch für mich hat das nichts mit Geiz-ist-Geil zu tun.
 

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