So, NAMM und Berichte vorbei, da geht das vielleicht nicht ganz unter
Dank Martin konnte ich den 13-56er Satz der Electrozincs testen - vielen Dank dafür!
Das wird kein volles Review, sondern ein kurzer Erfahrungsbericht, den ich auch als solchen erstmal begründen wollte, weshalb ich gewartet habe, bis ich die Saiten tatsächlich auch mal im Kontext aufgenommen hatte. Zuvor waren auf derselben Gitarre (Ibanez AS53) schon Pyramid Stainless Steels, D'Addarios und zuletzt nochmal D'Addarios. Aber Chromes. Auch 13-56. Stimmung: E oder Drop-D, also Standard. Was als erstes auffiel: die Electrozincs fühlen sich weicher an, als die Flatwounds. Was eigentlich ein wenig kurios ist, sagt man diesen doch nach, bei gleicher Dicke weniger hart gespannt zu sein. Außerdem nicht ansatzweise so rau wie die Stainless Steels (die allerdings die gröbsten Saiten sind, die ich kenne). Das sind allerdings mehr Kleinigkeiten, die nicht so ausgeprägt sind, dass sie mehr als das Zünglein an der Waage sein können, wenn man sich nicht zwischen zwei Sätzen entscheiden kann...
Soundseitig haben sie aber, für mein Empfinden und auf diesem Instrument, einen eigenen Charakter. Tatsächlich rund und voll, allerdings nicht lauter (falls das mit "volume" gemeint war). Ok, ich habe nicht nachgemessen, aber falls es sich messen ließe, ist es sicher nicht spürbar...Cleartones sind da z.B. einfach schon hörbar lauter. Zurück zu den Electrozincs: die sind wie gemacht für alles, was irgendwie diesen runden Charakter braucht. Das geht hier auch nicht in Richtung "rund" wie die Chromes, sondern irgendwie einfach komptakter, "glatter". Gefühlt ist auch das Sustain ein wenig länger. Wer viele Melodien spielt, wird diese Saiten lieben. Wer viel Rhythmus spielt, wird vielleicht etwas den Snap vermissen. Mich würde mal interessieren, wie ein typischer Tele-Spieler auf diese Saiten reagiert, da ich mir gut vorstellen kann, dass sie einige der Eigenarten ausbalancieren oder zumindest abmildern dürften. Andererseits könnten die Electrozincs auf einer von sich aus sehr voll klingenden Gitarre, die schon von Haus aus sehr warm, fett und sustainreich ist zu viel des Guten sein (hatte das Problem mit Flatwounds auf meiner Dean Soltero - ging gar nicht). Unter'm Strich gibt es qualitativ absolut nichts auszusetzen, wie zu erwarten war (D'Addario macht ja nun schon lange genug Saiten und wenn man sich die als Partner nimmt...
) und soundseitig lässt sich festhalten: bevor man mal wieder zum Lötkolben greift, weil die Pickups nicht die Wärme liefern, die man gerne hätte, vielleicht einfach zu neuen Saiten greifen.
PS: Die Schachtel ist einfach nur schön. Ich bin ja sonst eigentlich für minimalen Müll, aber die Umverpackung mit der hübschen Innenseite und die dunkelblaue Schachtel an sich...ich habe die Umverpackung nicht mal aufgerissen, sondern aufgeschoben, so nett sieht's aus.