Cryogenic im Instrumentenbau

  • Ersteller smartin
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und Homogenität im Schwingverhalten generell mit "steril" klassifiziert, was genau wäre da eigentlich das gewünschte Resultat der cryogenischen Behandlung? Unabhängig davon, ob das technisch auch tatsächlich so herauskommt?

Sehr gute Frage find ich.

Na genau darum geht es doch hier :D ....WAS macht Cryogenic mit einem Holzkorpus.

Was es mit Pickups und Metall macht weiß ich schon....


Vom Prinzip her würde ich euch gern die Messdiagramme aus der Zeitung hier rein scannen, denn sie sind der Beweis dafür, was klanglich bei der Cryogenic heraus kommt ....ich möchte aber auch nicht gegen Copyright-Gesetze verstoßen. Damit bräuchten wir nicht über klangbeschreibende Wörter reden. Das versuchte ich ja mit:
Die Kristallgitterstruktur im Metall wird verfeinert, dementsprechend ändert sich das Verhalten bei der Anregung durch eine Schwingung und damit der Klang.... diese Schwingung bleibt auch länger im Material erhalten.
zu relativieren.

Sinnes-Empfindungen (nichts anderes ist Klang) lassen sich leider schlecht beschreiben und JA ich reagiere empfindlich darauf, wenn sich dann einer an soetwas hochzieht. Sowas hat keinen konstruktiven Charakter... Soetwas führt in meinen Augen nämlich genau zu dem oben beschriebenen Problem:
Die Diskussion im anderen Forum war leider mehr als peinlich, weil viele sich dort für oberschlau halten ... und wurde nach einigen Beiträgen beendet.

Wie auch immer... ich versuche mich ab sofort neutral auszudrücken und gehe nicht weiter auf Formulierungskritik ein.

Da ich die Grafiken nicht einkopieren kann beschreibe ich sie einfach....

Wir haben dort die Frequenzbandmessung eines unbehandelten Strat-Pickguards und eines behandelten. Unbehandelt treten Peaks im Tiefbass und im oberen Mittenbereich auf. Nach der Behandlung liegen ALLE gemessenen Frequenzen auf einer Ebene - ebenso werden die Frequenzen länger getragen.

Wie gesagt... eigene Messungen mit Frequenzbandmessung und Tonaufnahmen folgen - braucht nur alles etwas Zeit.
 
ob Du das jetzt für Voodoo hälst oder nicht hat ja mit meinen Untersuchungen nichts zu tun.

Langsam… du scheinst etwas hypersensibilisiert bezüglich des "Voodoo"-Vorwurfes. Der kam aber gerade nicht von mir. Ich stelle nicht in Frage, sondern ich frage. Nach dem gewünschten Ziel der Forschung. Ich zweifle nicht daran, das physikalische Behandlungsmethoden auch einen physikalischen Einfluss auf die behandelten Materialien haben können. Wär' ja auch doof :D

Ich habe den G&B-Artikel noch nicht gelesen, und frage aufgrund meiner persönlichen Erfahrung mit alternativen Materialien, die von der Gitarristengemeinde aufgrund von eigentlich positiven physikalischen Eigenschaften (Homogenität, geringe Empfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen, keine Empfindlichkeit bezüglich Luftfeuchte, kaum Resonanzprobleme) hauptsächlich abgelehnt werden. Für mich liegt der Voodoo primär nicht in neuen Methoden, sondern vielmehr im "nur alt ist gut, oder zumindest auf alt gemacht".

Was ich aus deinen bisher geäußerten Vorstellungen und auch aus z.B. der verlinkten PDF herauslese, ist der Wunsch nach mehr Homogenität, weniger "Zufall" in den Materialien, bessere Reproduzierbarkeit von (hoffentlich) positiven Eigenschaften. Das sind aber größtenteils Dinge, die gerade auf künstlich hergestellte Materialien zutreffen, und die sind in Gitarristenkreisen allergieauslösend. Aus Prinzip, nicht aus physikalischen Gründen. Im Prinzip möchtest du das hölzerne Carbonpaddel, sehe ich das richtig? Oder hab ich nur nix verstanden? ;)

Bernd
 
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achso... schuldigung :D

Ich versuche es mal ganz objektiv...

Also Ziel der Forschung:

Mir ist klar, dass die Cryogenic einen klanglichen Einfluss auf Metall hat... welchen genau sie bei Holz hat soll eruiert werden.
Ich werde dazu Tonaufnahmen und eine Frequenzbandanalyse machen.

In der G&B wurde grafisch eine Peak-Homogenisierung der Frequenzbänder festgestellt. Der Basischarakter blieb dabei aber erhalten.

Wir haben also nicht das "gleichgemachte" Instrument, sondern eher eine verfeinerung. Den Messergebnissen nach und meinen Erfahrungen aus der Anwendung mit Metall erwarte ich den Erhalt des Basischarakters des Holzes und des Metalls, jedoch eine differenziertere und verfeinerte Darstellung des spezifischen Grundcharakters.

Leider hab ich aber auch nicht viele Testinstrumente und nicht unendlich Budget .... die entgültige Aussagekraft ist also natürlich nicht wirklich wissenschaftlich.
 
:D ... naja welchen Aggregatzustand willst Du dem Wasser in den Zellulosezellen zuschreiben? "Gebunden" vielleicht ^^ ....
 
...besser einen Chemiker ;) Nicht alles Wasser in Holz liegt in flüssiger Form vor - und wenn wir bei der Kryotechnik schon davon reden, mehr Wasser als sonst durch Trockung üblich aus dem Holz zu holen, dann darf man sich über das "wie" schon Gedanken machen:

bis ca. 6% - chemische Sorption
6 -15% - Dampfadsorption
15% bis Fasersättigung - Kapillarkondensation

aus http://www.arwela.info/5-Holz-und-Wasser-Holzfeuchte.pdf
 
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:D ... naja welchen Aggregatzustand willst Du dem Wasser in den Zellulosezellen zuschreiben? "Gebunden" vielleicht ^^ ....

Na flüssig. Wasser in Zellen ist doch flüssig...

EDIT: OK, oben steht was anderes, aber wie soll das Wasser in den Zellen denn verdampfen oder verdunsten?

Ich habe keine Ahnung :D
 
...und ein (kleiner) Teil eben auch gebunden. Vor allem in den Zellwänden, aber auch innen an der Zellwand...
 
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Dieses Buzzword schwingfreudig… gibt's nicht eigentlich einen (wenn auch ständig ignorierten) physikalischen Konsens, dass die Schwingfreude an einer E-Gitarre eher kontraproduktiv ist, da sie a) Schwingungsenergie aus der schwingenden Saite abzieht und b) durch Resonanz zu möglichen Auslöschungen und Dead Spots führt?

Hi,

den Konsens sehe ich eher nicht, aber das hängt natürlich auch von der Definition des Wortes "schwingfreudig" ab. Ich verstehe darunter ein Material, das sich leicht zum Schwingen anregen lässt und dann auch selbst weiterschwingt, ohne dabei viel Energie zu "fressen".

Physikalisch wäre es ein unzulässige Vereinfachung, nur die "perfekt" schwingende Saite zu betrachten, und Hals und Korpus als etwas, was von dieser quasi Klang substrahiert. Vielmehr schwingt hier das gesamte System Holz/Hardware/Saite, es wurde nur vom Anschlagen der Saite dazu angeregt. Man könnte das vergleichen mit einer großen Glocke, die man aber nur an einer Stelle anschlägt. Schon klar, dass es dann besonders auf den Teil ankommt, der abgenommen wird, aber der bewegt sich in ständiger Rückkopplung mit den anderen Teilen des Systems.

Richtig ist, dass eine allzugroße akustische Lautstärke tendenziell Energie aus dem System abziehen kann; von daher würde ich dieses Phänomen aber auch nicht zwangsläufig mit "schwingfreudig" gleichsetzen. Umgekehrt gibt es aber auch semi- oder vollakustische Gitarren mit einem ganz erstaunlich langen Sustain. Die durchaus maßgebliche Frage ist also, ob die Gitarre selbst schon ohne Saiten gut zum Schwingen angeregt werden kann. Deshalb klopfen Gitarrenbauer durchaus auch Holz für Solidbodies ab, um sich davon ein Bild zu machen.

Letztlich ist die Frage also weniger, ob das Material stark mitschwingt, sondern ob es sozusagen effizient schwingt, also ohne dem System dabei zu viel Energie zu entziehen. Richtig ist natürlich, dass wir uns da immer im Spannungsfeld von verschiedenen Eigenschaften bewegen. Schwingt eine Gitarre allzu gleichmäßig, kann man sie unter Umständen als steril empfinden. Ist natürlich auch Geschmackssache, mancher mag es gerne so und bevorzugt zum Einfärben lieber Pickups, Amp, Effekte und Lautsprecher. Umgekehrt muss auch ein charakterstarker Klang noch nicht unausgewogen oder sustainarm sein, da gibts ja auch genug Beispiele.

Um den Bogen zum Thema zu schlagen: Nachdem ich bei Strat wie Paula schon etliche gute Erfahrungen mit dem Austauschen von Hardware gemacht habe, kann ich mir gut vorstellen, dass es da noch weiteres Potential gibt. Die Ankopplung der einzelnen schwingenden Teile aneinander ist sicher einer der wichtigsten Punkte einer Gitarrenkonstruktion.

Ganz neu ist cryogenische Behandlung übrigens auch bei Gitarrenmaterial nicht: Die Dean Markley Blue Steel Saiten gibts ja nun schon viele Jahre, und die werden laut Hersteller mit -195° C behandelt.

Gruß, bagotrix
 
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...besser einen Chemiker Nicht alles Wasser in Holz liegt in flüssiger Form vor - und wenn wir bei der Kryotechnik schon davon reden, mehr Wasser als sonst durch Trockung üblich aus dem Holz zu holen, dann darf man sich über das "wie" schon Gedanken machen:

bis ca. 6% - chemische Sorption
6 -15% - Dampfadsorption
15% bis Fasersättigung - Kapillarkondensation

aus http://www.arwela.info/5-Holz-und-Wa...olzfeuchte.pdf

...sehr cooler Beitrag! Danke!


Ganz neu ist cryogenische Behandlung übrigens auch bei Gitarrenmaterial nicht: Die Dean Markley Blue Steel Saiten gibts ja nun schon viele Jahre, und die werden laut Hersteller mit -195° C behandelt.


Na das sagt ja keiner... aber sie befindet sich am Instrument als Gesamtobjekt LEIDER noch in der Entwicklung. Gerade George hat schon viel experimentiert und unter mehreren Personen Befragungen durchgeführt - einen entgültigen Beweis aufzustellen ist aber nicht so einfach, denn Klang ist nunmal nicht messbar.

Nach zwei sehr ausgiebigen Telefonaten heute mit Jörg George Forester und einem alten Arbeitskollegen (Dr. der Physik) habe ich folgende Vorgehensweise für die ersten Versuche zusammengestellt, deren Vorgehensweise ich hier einfach mal in den Raum stelle um vielleicht zusätzliche Anregungen zu bekommen oder von vornherein Versuchsfehler zu vermeiden.


Zunächst soll das Pickguard einer Fender American Standard Stratocaster, Baujahr 1988 cryo behandelt werden.

Für den Versuchsaufbau werde ich das Instrument übers WE neu besaiten, reinigen und vollständig "setuppen".

Das Instrument wird dann direkt per Line-In an meinen PC angeschlossen (bzw. ohne Amp direkt in die Spektralanalyse-Software eingespeist). Um beim Vorher-/Nachhervergleich gleichbleibende Saitenschwingung zu erzeugen wird das Instrument mit einem regelbaren Vibrationsgenerator angeregt. Nach 30 Sek. Schwingungsaufbau wird eine Messung entnommen, sowie eine Tonaufnahme mitgeschnitten.

Danach gleicher Versuchsaufbau mit jeweils 5 gemuteten Saiten. Jede einzelne Saite wird gemessen und protokolliert.

Die ganze Prozedur dann 2 Mal....

Dann lass ich einen Profi-Gitarristen eine kurze Aufnahme machen um einen praxisnahen Zustand des aktuellen Klangs der Gitarre bzw. der Elektronik als Gesamteinheit zu erhalten.

Die Ergebnisse werde ich hier veröffentlichen.

Danach müssen sich alle gedulden, denn das Pickguard geht dann zur Tieftemperaturbehandlung.


Die Gitarre wird während der Wartezeit in Folie verpackt um Einwände über klimatische Veränderungen auszuschließen :D - Die Saiten werden nach dem Fingerkontakt durch den Gitarristen mit Alkohol gereinigt und ebenfalls aufbewahrt (gleiche Saiten, gleicher Sound).


Mit dem behandelten Pickguard wird dann alles wiederholt.



Irgendwelche Kritik am Versuchsaufbau? :great:
 
Ich versteh nicht ganz, was ein Pickguard aus Kunststoff hilft - ich dachte du willst den Einfluss auf Holz untersuchen?


Ansonsten würde ich mir ehrlich gesagt den ganzen sermon mit montage etc erst mal sparen...
Für reproduzierbare Ergebnisse einen kleinen Aufbau machen bei dem du ein brett von definierter größe schwingend einspannen kannst. Auf die eine Seite wird ein Lautsprecher montiert, auf die andere werden Piezoelemente geklebt.

-> beides an den Rechner anschließen und los gehts. Kannst dann sogar gscheite Diagramme machen indem du saubere Sinusschwingungen auf den Lautsprecher gibst und schaust, wie stark das Signal an den Piezos ankommt.

Da kannst du dann eben auch einspannen was du willst - unterschiedliche Holzbretter, Metall, Kunststoff, Carbon, blablabla.
Und teuer wird das auch nicht.
 
Ich versteh nicht ganz, was ein Pickguard aus Kunststoff hilft - ich dachte du willst den Einfluss auf Holz untersuchen?

Es geht erstmal um die komplette Elektronik ...Pickguard also inkl Pickups, Kabeln und Potis.

Alles Stück für Stück.... einen Korpus kann man mit weißem Rauschen testen, einen Pickup nur mit Saitenschwingung.

In einem kurzen Testlauf mit der Analyse-Software hat sich auch gerade ein Aufbau mit einer Schwingungsanregung durch einen Schlag wesentlich besser bewährt. Ich denke es wird ein Gummihämmerchen an einer Feder mit definiertem Abstand auf den Korpus schlagen.

Hier mal ein paar Testaufnahmen von 0-10KHz... die Hüllkurve ist tatsächlich recht konstant... die Ausschlagsstärke variiert noch, weil ich noch keine definierte Aufschlagsstärke habe:

Testlauf1.jpg

Testlauf2.jpg

Testlauf3.jpg

Es sind im ersten Testlauf aber schonmal konstante Peaks bei 3000Hz, 6500Hz und 9500Hz bzw. Täler um die 2500Hz, 5000Hz und 8500Hz erkennbar. D.h. der Hammerschlag bietet recht gute Wiederholbarkeit eines Messergebnisses - ich denke es wird noch eine Verbesserung bei konstanter Federstärke und Abstand zum Objekt geben.
 
Hi smartin,

meiner Meinung nach, ist diese Technik bei Bauteilen aus Stahl für Gitarren sinnfrei - bestenfalls überflüssig.
Spannungen im Bauteil bilden sich bei hoher Abschreckgeschwindigkeit (t85-Zeit) bei der Gefügeumwandlung in Stählen (Umwandlung von Austenit in Martensit).
Diese werden durch anschließendem Anlassen, d.h. Erhöhung der Temperatur wieder 'repariert' und gesenkt - nicht durch die Absenkung der Temperatur auf -120 °C.
Das Absenken der Temperatur bewirkt bei einigen geeigneten (!!!) Stahlsorten - keinesfalls bei allen - eine Umwandlung des Restausentits in martensitische Gefüge.
Dadurch erhöht sich die Härte und die Verschleißfestigkeit des Bauteils, jedoch erfolgt durch das alleinige Abkühlen keine Spannungsreduktion, sondern eher eine Spannungserhöhung im Bauteil.
Die Spannungsreduktion wird durch das anschließende Anlassen bewirkt.
Was habe ich davon, wenn ich den Restausentit im Randbereich des Werkstücks vollständig, statt zu 90 % in Martensit umgewandelt habe ? :gruebel:
Nix !

Kühlt man den Stahl langsam genug ab, verhintert man die Bildung von Martensit, dadurch ist der Stahl nicht so verschleissfest, jedoch auch von vorneherein spannungarm.
Da diese Technik i.d.R bei hochbelasteten Bauteilen, die sehr verschleißfest seien müssen (Kugellagerlaufbahnen, Zerspanungswerkzeuge) Anwendung finden,
Gitarrenbauteile jedoch nicht zu dieser Bauteilklasse gehören, ist es schlicht und einfach überflüssig und lediglich ein neues Vodooschweinchen, das durch gitarristische Dorf getrieben wird.

Ich bin schon gespannt, wann der Nächste um die Ecke kommt, und die verschiedenen Gitterstrukturen im Stahl deutlich zu hören glaubt. :bang:
Wäre doch mal was für den nächsten Pipper'schen G&B-Artikel... :evil:
 
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Thema verfehlt, setzen.

- - - Aktualisiert - - -

Hier mal ein paar Testaufnahmen von 0-10KHz... die Hüllkurve ist tatsächlich recht konstant... die Ausschlagsstärke variiert noch, weil ich noch keine definierte Aufschlagsstärke habe:

Anhang anzeigen 257341

Anhang anzeigen 257342

Anhang anzeigen 257343

Das sieht recht brauchbar aus, ja. Allerdings sind die peaks auch nicht besonders hoch. wird also ggf. schwer, da ne tatsächliche Aussage rauszukriegen wenn die Unterschiede zwischen vorher und nachher in der Standardabweichung untergehn.
Aber das muss man sehen.
Evtl. bessert sich das, wenn man stärker anregt?

Hast du auch schon unterschiedliche Anregungspositionen ausprobiert? Macht ja vermutlich auch nen Unterschied, je nach Korpusform. Der Vergleich Vorher/Nachher geht zwar auch ohne, aber allgemeine Aussagen in Richtung "x hat Peaks bei a,b,c, nach der behandlung sind sie bei e,f,g" wären so natürlich nicht möglich.

Alles Stück für Stück.... einen Korpus kann man mit weißem Rauschen testen, einen Pickup nur mit Saitenschwingung.

Nur mit Saitenschwingung stimmt hier nicht so ganz - Wie wäre es hier z.B. mit einem Drehzahlgeregelten E-Motor der eine Drahtschleife über dem Tonabnehmer rotieren lässt?

Allerdings sollte das auch mit den Saiten gehen, dürfte halbwegs reproduzierbar werden.
Theoretisch kannst du die Saiten rein über resonanz anregen (siehe E-Bow), damit würde es vermutlich einfacher, den Anschlag zu vereinheitlichen.
 
@Schorschla

meiner Meinung nach, ist diese Technik bei Bauteilen aus Stahl für Gitarren sinnfrei - bestenfalls überflüssig.

nö.... mach ich schon seit nem halben Jahr... leider nur ohne objektive Spektralanalyse. Daher ist die Beweiskraft schwierig. Wird hier nun nachgeholt...

Mach Dir mal keine Sorgen, ich habe Werkstofftechnik studiert und arbeite mit Beratung durch Physik-Doktoranten und Materialwissenschaftlern zusammen ;)

Ich weiß genau, was durch Tieftemperaturbehandlung im Material passiert und welchen Nutzen man daraus ziehen kann. Du unterliegst leider einem Irrtum.

Warte auf die Ergebnisse und dann überdenke Deinen Beitrag :great:

Außerdem soll der Versuch ja eben aufzeigen, wie sinnvoll (oder auch nicht) diese Behandlung wirlich ist. Daher ist Kritik a la "was fürn Schwachsinn" einfach total unnötig, denn wir werden ja sehen was am Ende dabei raus kommt. Dafür muss man es aber erstmal untersuchen, nicht wahr?! ;)

@LoneLobo

Na moment, moment :D ...das war einfach nur mal ein simpler Schlag mit nem Kuststoffklopfer. Hier ist noch nichts definiert, der Schlag ist (weil ich angst um den Lack hatte) sehr zart und überhaupt... :D

Also das war nur mal ein erster Mitschnitt, ob das so überhaupt geht. Für die "Undefiniertheit" der Anregung ist das Ergebnis aber schonmal ganz nett.


Theoretisch kannst du die Saiten rein über resonanz anregen (siehe E-Bow), damit würde es vermutlich einfacher, den Anschlag zu vereinheitlichen.

Ja ich denke der E-Bow wird das Mittel der Wahl für die Einzelsaitentests.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi smartin,

nun, prinzipiell gibts bzgl. deiner Bemühungen um einen objektiven Versuchsaufbau nichts zu meckern. :great:
Hier bin ich sehr gespannt, was heraus kommt.
Ich würde mir wünschen, dass du die beschriebenen Versuche nicht nur ein- oder zweimal durchführst, sondern
mindestens 15 - 20 mal und jeweils dokumentierst.
Warum der Aufwand ? Weil mich an der Stelle interessiert, ob der Versuchsaufbau konsistente Ergebnisse liefert,
oder ob die Messergebnisse durch eine Varianz der Eingangsgröße zustandekommen.
Sprich, ist das Messergebnis zufällig, oder systematisch.

Bzgl. deiner Aussage, über die Wirksamkeit dieser Methode bei Stählen, habe ich große Zweifel.
Du bleibst den nach eigenen Worten vorhandenen Nachweis schuldig.
Ebenso ist der Verweis auf das White-Paper der Linde AG nicht zielführend, bzw. widerlegt einige deiner gemachten Aussagen.
Beispielsweise weisst das White-Paper ausdrücklich darauf hin, dass das Verfahren nur bei bestimmten Legierungen wirksam ist (S.3, Abs.1, S. 5 Tabelle 2, S. 16 Kapitel 2.2.4)
und eben nicht - wie von dir behauptet - bei allen Metallen.
Darüber hinaus liefert das White-Paper keinen einzigen Hinweis darauf, dass sich das Schwingungsverhalten ändert.
Das Wort Schwingung kommt im Bericht gar nicht vor !
Warum eine Homogenisierung im Sinne einer Umwandlung des Restaustenitgefüges in Martensit eine Klangverbesserung (was auch immer dies ist) bewirken soll, wird nirgendswo beschrieben und ist mir rätselhaft.
Alle beschriebenen Wirkungen der Verfahrens beziehen sich auf die Erhöhung der Verschleissfestigkeit bzw. Oberflächenhärte, Verbesserung der Umformbarkeit / Bearbeitbarkeit der Bauteile / Werkzeuge.
Im White-Paper wird ausdrücklich darauf hingewiesen, das selbst diese Wirkungen nur bei bestimmten Stahlsorten und Stahlgüten überhaupt realisiert werden kann (S. 16).
Die aufgelisteten Stahlsorten sind durchgängig Stahlsorten für Werkzeugbau, Edelstähle und Stähle für Wälzlager.
Diese kommen beim Gitarrenbau nicht zum Einsatz. Hier kommt der Leo Fender'sche Grundsatz 'Gebt mir das billgste Material' zur Verwendung und bei diesen bleibt das Verfahren lt. Linde wirkungslos.

Damit kein Mißverständnis aufkommt, ich bin sehr wohl neuen Techniken und Verfahren aufgeschlossen, jedoch fordere ich dann bei solchen Behauptungen auch einen entsprechenden Nachweis ein.
Diesen hast du bis jetzt für mich noch nicht ansatzweise erbracht - unabhängig von dem Versuch, den du löblicherweise durchführen möchtest und auf den ich sehr gespannt bin.

Ein Wort möchte ich noch zu dem Pipper'schen Artikel loswerden...
Die bereits mehrfach zitierten Grafiken der Änderungen des Frequenzspektrums, sehen zwar zugegebenermaßen sehr eindrucksvoll aus,
sind für mich jedoch nicht minder aussagelos, da sowohl für die x- als auch für die y-Achse der Wertebereich nicht lesbar ist.
Wie groß also die gemessenen Veränderungen ist, in welcher Masseinheit gemessen wurde und in welchen Frequenzbereich diese stattgefunden haben, bleibt uns Udo Pipper schuldig.
Somit hätte man auch geblümtes Klopapier drucken können !
 
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Wie groß also die gemessenen Veränderungen ist, in welcher Masseinheit gemessen wurde und in welchen Frequenzbereich diese stattgefunden haben, bleibt uns Udo Pipper schuldig.
Somit hätte man auch geblümtes Klopapier drucken können !

Und wie immer bleibt die alles entscheidende Frage: Höre ich überhaupt gut genug, um (im Doppelblindtest) den Unterschied wahrzunehmen? Und spiele ich gut genug, um den Erfolg nicht durch unsaubere Spielweise zu annulieren? Hätte ich die Saiten doch öfter als einmal im Jahr wechseln sollen? Brauche ich vergoldete, unidirektionale Kabel, damit der Gewinn am Verstärker ankommt? Dumble? Oder reicht auch Line 6? Tun es für die finale MP3 192k, oder muss es mehr sein? Ich finde die Unerschöpflichkeit der Möglichkeiten auf dieser Suche nach dem Gral faszinierend ;)
 
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Das ist ein hochinteressantes Thread den ich mit großem Interesse weiter verfolgen werde.
Allerdings bin ich bezüglich des praktischen Nutzens bei Gitarren doch etwas skeptisch.
Das die Eigenschaften von Stählen durch die Kältebehandlung verändert werden ist ja bereits seit längeren bekannt.
Das wirkt sich dann positiv auf die Härte, Festigkeit, Formbeständigkeit, Verschleissfestigkeit etc. aus.
Bei Werkzeugstahl, Fräsern Pressen etc. ist das natürlich recht günstig.
Bei Saiten würde es mir auch logisch erscheinen dass hier die Kältebehandlung nützlich wäre.
Aber bei der restlichen Gitarrenhardware?

Ob eine Verbesserung der Materaleigenschaften auch bei Alu und diversen Legierungen die bei Gitarrenhardware
verwendet werden eintritt ist mir nicht bekannt.
Aber selbst wenn die Materialeigenschaften von Brücke, Mechaniken, Tremolo etc durch die Kälte verbessert werden
stellt sich immer noch die Frage was mehr Sinn macht.
Hardwareteile Kältetechnisch behandeln lassen, oder gleich gegen hochwertigere Teile austauschen?

Die Frage ist damit in erster Linie ob sich die Kältebehandelten Metalle wirklich auf den Klang auswirken, und wenn ja dann wie?
Hier bin ich auf die Ergebnisse wirklich gespannt.

Ebenso beim Holz. Das die Kältebehandlung das Holz strukturell verändern wird steht ausser Frage.
Ob dadurch jedoch wirklich eine hörbare verbesserung des Klangs erreichbar ist?

Am wenigsten kann ich mir den Nutzen bei der Elektrik vorstellen.
Was soll sich bei einem Poti bzw einem Schalter durch die Kältebehandlung verbessern?
Das sind jedoch die Teile die eigenlich am einfachsten zu Testen wären.
Einfach ein Signal von einem Tongenerator einmal auf ein unbehandeltes und einmal auf ein
behandeltes Poti geben und mit entsprechenden Messwerkzeugen feststellen (und Dokumentieren) ob, bzw. wie sich die
Ausgangssignale unterscheiden.

Die Frage bei der Cyrotechnik ist auch ob die Kosten und der erzielte Nutzen
in einem vernünftigen Verhältnis stehen.
Wenn ich mir die Preise auf der Seite von George Forester für die Behandlung der Gitarrenteile ansehe
ist das Ganze auch relativ teuer.
Natürlich ist es auch ein hoher Aufwand, und die Apparaturen zum erzeugen dieser tiefen Temperaturen
werden auch nicht billig sein.

Angeboten wird hier z.B die Behandlung von Pickups und Elektronik komplett montiert für 90 EUR.
Verbessert sich der Klang wirklich derart dass hierfür 90 EUR gerechtfertigt sind?
Irgendwie bin ich davon noch nicht wirklich überzeugt.
Insofern bin ich äußerst gespannt was die Tests ergeben werden.

Gruss
Hans
 

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