Cigar Box Guitar - Spirit of '59

Als nächstes will ich dann noch den Sattel um ca. 3mm Richtung Bridge verschieben (zwecks Kompensation)

Kannst du das mal noch genauer erklären, das verstehe ich nicht ganz...:confused:

Kommt da nicht die ganze Intonation durcheinander?
 
Kannst du das mal noch genauer erklären, das verstehe ich nicht ganz...:confused:

Kommt da nicht die ganze Intonation durcheinander?

Na gerne!

Gegriffene Töne klingen etwas höher als die entsprechenden Leersaiten, wenn man streng mit Stimmgerät stimmt. Besonders auffällig ist das, bei den klassischen Lagerfeuerakkorden in den ersten fünf Bünden. Da klingen die Gitarren in der Regel nicht sehr sauber. Der Grund ist, dass die Saite beim Greifen leicht gedehnt wird und sich dadurch die Tonhöhe ändert. Man kann das erahnen, wenn man mit dem Finger die Saite langsam runter drückt und dabei ständig anschlägt. Man hört deutlich, dass der Ton immer höher wird, bis man dann mit der Saite den Bund erreicht. Noch deutlicher ist dieser Effekt bei hohen Bünden, wenn man (unnötigerweise) die Saite dann noch bis zum Griffbrett runter drückt.

Also sind bei „normalem“ Setup ALLE gegriffenen Töne etwas zu hoch. Je nach Spielart fällt das aber nicht unbedingt auf und wir haben uns daran wohl auch schon gewöhnt. Man könnte jetzt nicht die Leersaiten stimmen, sondern immer mit gegriffenen Tönen nach Stimmgerät stimmen. Dann sind halt die Leersaiten etwas zu tief.

Andererseits ist der Aufwand auch nicht groß, dieses Problem zu beheben: Man versetzt den Sattel einfach um 2-3 Millimeter Richtung Bridge. Dadurch sind jetzt die Leersaiten auch zu hoch. Anpassungen im Detail macht man an dem Sattel dann mit dem Dremel beim Setup. So kann man auch jede Saiten einzeln am Sattel kompensieren. Dieses Verschieben des Sattels um 2-3 Millimeter ist nur ein Richtwert und auf jeden Fall schon eine Verbesserung.


Ich habe mit der Sattelkompensation jedenfalls gute Erfahrungen gemacht und wenn man neu baut ist es ja auch fast kein extra Aufwand (selbst beim Nachrüsten ist der Aufwand vertretbar). Deswegen mache ich das immer so. Warum es sonst noch nicht so bekannt oder üblich ist? Vlt ist das auch wieder so ein Thema, was halt schon immer so war und deswegen nicht in Frage gestellt wird… Viele finden es vlt auch nicht notwendig aber ein Nachteil ist es jedenfalls mit Sicherheit nicht.

Besonders wichtig ist die Sattelkompensation:
  • Bei hoher Saitenlage
  • Wenn man viele Akkorde mit Leersaiten spielt
Da beides bei meiner Gitarre hier der Fall ist (hohe Saitenlage, um besser mit dem Slide spielen zu können), sehe ich mich fast schon gezwungen, den Sattel zu kompensieren ;-)



Weitere Quellen und Produkte zu dem Thema:
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=20&t=3442
http://www.mehner.info/sattel-gitarre/
http://gropius.de/wissenswertes/intonation/
http://www.earvana.com/
https://www.rockinger.com/index.php/en/S.O.S.-Nut-Compensation/c-WG05/a-04164-04165



Bei weiteren Fragen gerne nachhaken!
 
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Na eigentlich sollte das ab Werk mit "eingepreist" sein. Außerdem sollte die Saitenlage nicht so hoch sein, dass die zusätzliche Dehnung eine Rolle spielen sollte.
Aber gut, wenn du das noch Saitenweise mit Aussparungen apassen willst ...
 
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Na eigentlich sollte das ab Werk mit "eingepreist" sein.

Ja, schön wär's.
Nicht nur, dass die Industrie das vernachlässigt auch die wenigsten unabhängigen Gitarrenbauer machen das. Aber was soll's, das braucht mich (und euch?) ja nicht abhalten ;-)
 
Vielleicht liegt es daran, dass ich eher eine sehr tiefe Saitenlage spiele und dafür eher dickere Saiten.
Ich erinnere mich, dass bei meiner Alhambra Nylon Akustik im Laden die Bundreinheit eher grenzwertig war. Nachdem der Steg gut 2mm tiefer gelegt wurde, war alles bestens (und wesentlich besser spielbar).
 
Sodele... Bin ja übrigens parallel noch am Haus(aus)bau, sind erst vor 10 Wochen eingezogen. Letzte Woche hatte ich zwar Urlaub, war aber täglich 10-14 Stunden draußen mit Terrasse, Garten und Fahrradschuppen beschäftigt. Für Gitarrenbau bleibt momentan leider nicht viel Zeit...


Aber ein bisschen was ging trotzdem:


Hab das Mooreichefurnier auf die Kopfplatte aufgeleimt
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ein recht flaches Loch mit 25mm Durchmesser gebohrt und ein Stück passendes Alurohr eingeklebt.
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Dann mein neues "Logo" mit der Laubsäge aus Alublech ausgesägt
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und zurechtgefeilt. Dazu habe ich den Buchstaben auf Papier ausgedruckt und mit Sekundenkleber auf das Alu geklebt.
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Anschließend eingeklebt
20180428_225431.jpg


und die Zwischenräume mit schwarzer Holzpaste ausgefüllt. Das ist quasi ein Inlay auf die Schnelle ;-)
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Nach dem Abschleifen der Holzpaste sieht's dann so aus:
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Außerdem hab ich noch hübsche Mechaniken aufgetrieben (wieder übers Forum). Sie sind gebraucht, passen aber ganz gut zum Projekt, besser jedenfalls als die, die beim Bausatz dabei waren, finde ich.
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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Binding verputzt hab ich auch noch. Dazu benutze ich eine Ziehklinge von Stewmac.
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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
So außerdem hab ich noch den Halsfuß geformt. Ist noch nicht ganz fertig aber schon relativ weit. Weiter verfeinern, werde ich das erst nach dem Einleimen des Halses, denke ich. Das Ausformen solcher Formen macht mir immer extrem viel Freude. Dieses Mal ist es aber durch den vorgegebenen Hals und die Holzkombination Mahagoni-Ahorn etwas gewöhnungsbedürftig...

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Die Werkzeuge der Wahl sind Schleifrollen auf dem Akkuschrauber, die bekannten Raspeln und Feilen und außerdem ein kleiner Streifen rauhes Schleifpapier (80er in dem Fall) mit doppelseitigem Klebeband auf den Finger geklebt.
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Wie war das? Fertigstellung bis zum 01.06. oder? Man, das wird knapp... :eek::eek:
 
Das schaffst du!
 
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Naja, ich versuche dranzubleiben.

Hab die Decke mal mit SSG behandelt, das feuert schon schön an! Rechte Hälfte ist schon eingestrichen die linke Hälfte ist noch roh.
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Heute draußen lackiert. Hab schon gemerkt, dass das blöd ist... Es war nicht wirklich windig aber jeder Windhauch hat den Sprühnebel weggepustet und dann ist es extrem ungleichmäßig geworden. So ein Mist...
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Also gleich wieder runter mit dem Mist. Mit Ziehklinge und Schleifgerät.
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Und zurück auf Los... :(
 
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Zweiter Anlauf, dieses Mal drinnen lackiert. Bin sehr zufrieden :cool::cool::cool:

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Sehr schick:great:

Villeicht habe ich es überlesen, aber mit welchen Lack hast du lackiert?
 
Sehr schick:great:

Villeicht habe ich es überlesen, aber mit welchen Lack hast du lackiert?

Kein Problem. Probiere zum ersten Mal die Spraydosen vom Gitarrenbastler aus. Der Lack ist von Zweihorn.
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Dann hättest du den ersten Lackierversuch doch mit Lösungsmittel abwischen können oder?:gruebel:
 
Hätte ich?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Inzwischen war auch schon Hochzeit und ich hab mal mit dem Abkleben der Scharniere und Schlösser angefangen.

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Ich habe selber auch noch keine Erfahrung mit Nitro, meine aber das in dem LP Bauthreads @AlexGT @shackenb mal davon die Rede war. Deshalb auch die vorsichtige Formulierung:rolleyes:
 
Ich habe selber auch noch keine Erfahrung mit Nitro, meine aber das in dem LP Bauthreads @AlexGT @shackenb mal davon die Rede war. Deshalb auch die vorsichtige Formulierung:rolleyes:

Ah sehr schön, hatte den Thread noch garnicht entdeckt! Ja Nitro kannst du komplett mit Aceton abwischen, da brauchst du nicht zu schleifen!
 
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Achso, danke für den Tipp! Wobei so schlimm war das Abschleifen jetzt auch wieder nicht. Ging recht schnell... War halt eher enttäuschend, so einen Schritt zurück machen zu müssen, kurz vor Fristende... :rolleyes: Aber dafür bin ich jetzt umso zufriedener mit der Optik :D
 
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So und dann mal schön rot lackieren. Hab einmal mit 600er zwischengeschliffen (400er war leer) und dann ein zweites Mal lackiert.

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