Bundreparatur mit Flüssigmetall?

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Zunächst mal schauen wie viele Bünde betroffen sind. Hier bei uns liegt der Preis pro Bund bei 10-15€.
Bei deriner ist ja kein Binding oder lackiertes Griffbrett.
Ein guter Gitarrenbauer wird dir nicht gleich eine Neubundierung aufdrücken wenn die restlichen Bünde ok sind oder nur minimal angeglichen werden müssen.
 
zum Einen verwendet FGN ein spezielles Circle Fretting System

Das sollte kein Problem sein, falls Du Dich entschließt.
"Die von FGN für das CFS verwendeten Bünde sind aus ganz regulärem, nicht vorgebogenem Bundmaterial. Sie bekommen ihren Radius durch das Einsetzen in die mit Radius ins Griffbrett eingefrästen Schlitze und können so im Bedarfsfall einer Neubundierung von einem Gitarrenbauer einfach getauscht werden."
https://www.fgnguitars.de/special-features/circle-fretting-system.html
 
ja ... das kostet ein paar Euro und das würde ich als erstes versuchen.

Da will ich nicht ohne Grund widersprechen. Hatte vor längerer Zeit bei einer Kundengitarre ein ähnliches Problem. Auch den Sattel getauscht und enger gekerbt. Aber bei einer so flachen
Phase der Bundenden müsste da schon ein ziemlich enger Saitenabstand in Kauf genommen werden, damit genügend Abstand der Saiten an den kritischen Bünden hergestellt werden kann.
Ich glaube nicht, das so ein befriedigender Zustand zu bekommen ist. Abwarten...
 
Flüssigmetall:govampire:

Hab bisschen Erfahrung mit Flüssigaluminium. (Ich denke "Flüssigstahl" ist etwa das Gleiche, aber halt mit Stahl anstatt Alu-Partikeln.)

Ich muss sagen: Mit "Metall" hat das nicht mehr viel zu tun.
-Es sieht anders aus.
-Ein Bruchteil belastbar, gegenüber echtem Metall.
-So weich dass man es fast mit den Fingernägeln bearbeiten kann, und es vermutlich eine Saite abdämpfen würde.
-Allgemein, ganz andere physikalische Eigenschaften.
 
Phase der Bundenden müsste da schon ein ziemlich enger Saitenabstand in Kauf genommen werden, damit genügend Abstand der Saiten an den kritischen Bünden hergestellt werden kann.
Ich glaube nicht, das so ein befriedigender Zustand zu bekommen ist. Abwarten...

Das kann sein. Es wäre mir nur den Versuch wert, einfach weil es recht wenig kostet. Wenn es nicht komfortabel wäre hat man Pech, aber bevor ich für viel Geld neu bundieren lasse.

Vielleicht langen auch scmälere Saitenreiter ?
Am Ende ist alles Spekulation. Ab damit zum Gitarrenbauer, der wird eine Einschätzung abgeben können
 
Schon erstaunlich was hier wieder alles so vorgeschlagen wird und das sogar mehrfach nachdem schon sachlich begründet wurde warum die Maßnahme nicht funktionieren wird. Schon in Beitrag 5, 9, 10,... wurde von erfahrenen Nutzern festgestelt dass dieses Schadensbild nur durch eine Neubundierung zu beheben ist. Wenn Dir lieber bulletslide die Gitarre wertig erscheint und Dir Klang und sonstige Eigenschaften gefallen, solltest Du neu Bundieren lassen.

Alternativ kannst Du sie nur mit Hinweis auf den Schaden als Bastelgitarre verhökern, oder selbst arglistig den Mangel verschweigen und betrügerisch handeln.

Wenn Du die Bundierung von einem seriösen Fachmann machen lässt, wirst Du von dem Resultat angenehm überrascht sein und all Deine anderen Gitarren auch abrichten lassen...

Da hat es FGN mit dem Fret-end-rolling übertrieben.

Damit hat das hier gezeigte Schadensbild nun gar nichts zu tun. Es sind immerhin deutlich gerichtete Schleifspuren zu erkennen und es wurde in diesem Zusammenhang sogar das Griffbrett selbst soweit heruntergeschliffen dass die Fret-tangs teilweise zu sehen sind.

Wer immer das verbrochen hat wusste ganz sicher auch nicht was fret-end rolling bedeutet...
 
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Wer immer das verbrochen hat wusste ganz sicher auch nicht was fret-end rolling bedeutet...

Das habe ich auch nicht behauptet. Bei irgendeinem "Arbeitsvorgang" muss es aber "passiert" sein.

Allerdings würde es in der Tat nicht zur japanischen Arbeitsmoral passen, sowas durch die QC zu lassen - insofern war es wohl eher irgendein Geijin. Möglicherweise der, der am Ende der Lieferkette stand und danach das vielgeliebte Instrument verkaufen wollte "weil unbedingt die Sammlung verkleinert werden muss".
 
Je mehr Bilder ich sehe desto größere Zweifel habe ich, dass das Teil annähernd so aus der Fabrik gekommen ist. Für mich sieht es auf den Bildern so aus, dass

- die tiefe E-Saite zumindest partiell viel zu nah an der GB-Kante verläuft
- die GB-Kante nicht wirklich eine gerade Linie ist
- die Bundenden völlig unterschiedlich sind - von 90° bis 30 ° scheint alles dabei zu sein
- die Bundenden eher schartig und nicht poliert sind.

Wenn FGN so was abliefert (und alle Bilder anderer Instrumente, die ich mir angeschaut habe sprechen dagegen), müsste der Laden längst zugemacht haben. Ich vermute imer noch eine reichlich schlampige Bastelei.

Wie ich zunächst vorgehen würde:

- Schauen, ob sich an der Bridge das Spacing etwas enger setzen lässt.
- Halsbreite nachmessen: Am Besten alle 5 cm. Die Breiten-Zunahme sollte von Messpunkt zu Messpunkt gleich sein.
- Sattelbreite mit der Hersteller-Angabe bzw. Test bzw wenn möglich einem anderen, aber gleichen Modell vergleichen
- Schraubhals: Hat der sich eventuell etwas in der Halstasche zu einer Seite "geneigt"? Falls ja, Saitenspannung etwas lockern, Halsschrauben etwas lockern, Hals gerade richten, wieder festschrauben.
- Dann je nach Stand der Dinge Sattel mit korrekten Absänden zu den GB-Kanten anfertigen, neue Bünde oder, wenn Halskanten krumm, ein natural-Binding zum Ausgleich auf eine Gerade vor der Neubundierung.

Unter Umständen ist alles gar nicht so wild, auch wenn die Bundenden - sagen wir mal - suboptimal sind.
 
Zwischenmeldung: Das Wetter war schön und ich hab letzte Woche auf der Terasse bei herrlichem Sonnenschein und guten Lichtverhältnissen meinen Flüssigmetallerreparaturversuch gestartet. Schön oder professionell sieht s ja nicht aus, aber was soll ich sagen: Es funktioniert, so wie ich mir das erhofft habe. Das Zeug haftet (bis jetzt) gut und hat auch vornhmlich nur die Funktion zuerfüllen, die e-Saite vorm seitlichen Abrutschen zu bewahren. Hab jetzt noch nicht unter hoher Dauerbelastung ausgetestet, bin aber mit dem Ergebnis bis heute mehr als zufrieden. What the hack - eine Gitarre muss spielen und nicht (nur) schön aussehen. Fotos in Kürze
 
Dann bin ich mal auf die Bilder gespannt!

Ich kann mir übrigens ebenfalls nicht vorstellen, dass so eine "Anfänger-Vermurxung" bei FGN passiert ist.
Ob das ein "Guitartech" im Verkaufsladen, oder der Vorbesitzer verbrochen hat, kann ich natürlich ebenfalls nur mutmaßen... vom Feilen und Verrunden der Feilung hatte er jedenfalls keine Ahnung!

Ich selbst hätte die Bünde vorsichtig ausgebaut, und in ein paar neue "investiert", dann z.B. Bund 5 gekürzt und als Bund 1, Bund 6 als 2, 7 als 3... eingesetzt - vorausgesetzt sie gehen gut raus.
Oder eben komplett neu.

Ich kann aber auch verstehen wenn man sich da selbst nicht rantraut.
 
meinen Flüssigmetallerreparaturversuch gestartet
?? nachdem ALLE hier geschrieben haben, dass das absolut nicht funktionieren wird?

Naja, vielleicht ist selbst lernen auch ein guter Weg.

Ich kann Dir jedenfalls prognostizieren, dass der Lohn für die Mühe nur von kurzer Dauer sein wird. Wie schon zu Anfang geschrieben: viel zu hohe Scherkräfte, viel zu kleine Fläche => zu hohe Punktbelastung etc pp
 
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Auch wenn ich noch so skeptisch bin, dass das lange gut geht, Bilder könnten mich zumindest teilweise überzeugen ;)
 
Hier endlich ein paar Pics - bin leider nicht gut in der Nahaufnahmefotographie, aber man kriegt eine Idee. Hier zuerst die Defizite, die ich bewusst eingegangen bin:
Farbliche Abweichung, optisch unschön und noch unsauber, weil noch nicht ganz fertig. Nachhaltigkeit der Reparatur offen etc.

Man braucht mehrere Arbeitsgänge, da das Flüssigmetall nur tropfenweise aufgebracht werden kann. Durch die Schwerkraft zerfliesst der Tropfen langsam, fliesst am Bundrand ab und füllt die Fehlstelle auf. Die Schwierigkeit liegt darin, genaues Bundstäbchenniveau zu erreichen und zu verhindern, dass man mit dem Zeug rumpatzt. Der pastöse Zustand hält wenige Minuten an und wird dann richtig hart. In dieser pastösen Phase muss man überschüssiges Material geschickt entfernen, man kann auch mit Finger etwas formen, an Werkzeug bleibt das Zeug haften..hatte natürlich vorher alle Stellen mit Kreppband genau abgeklebt. Eventuelle mehrere Abeitsgänge nötig, um über mehrere Lagen auch mehr Masse dranzukriegen an die Ränder. Vorsichtiges Feilen evtl. mit Stahlwolle abreiben. Die Restpolitur kommt dann von der permanenten Abrasion durch Spielen der e-Saite.

Vorteile:
- Jeder Gang zum Gitarrenbauer wird mindestens dreistellig - egal welche Massnahme er ergreift.
- Auch wenn es unfachmännisch aussehen mag, erfüllt es bislang seinen Zweck hervorragend. Man kann die e-Saite wieder weitestgehend normal bespielen, D-Dur Akkord geht ohne, dass das Fis (2. Bundstäbchen war am kritischsten) abstirbt. Pull offs und Hammering ons funktionieren einzelen und im schnellen Wechsel (2-0-4-0; 3-0-4-0, 3-2-0) wie bei meiner F-Strat. Werde sicherlich noch etwas Zeit mit Optimierungsarbeiten verbringen müssen, aber wenn man in einer Gitarre kein Götzenbild sieht, sondern als Spielinstrument nimmt, dann bin ich zufrieden. So manche Player Gitarren von TopGitarristen sehen optisch auch übel aus, so what?
- Das Holz wird so gut wie nicht berührt vom Metallauftrag, sollte ich mich doch für eine Neubundierung entscheiden, bleibt sicherlich kein Rückstand bzw. Verletzung des Holzes.

Falls das Zeug doch nach einiger Zeit abfällt, sag ich Bescheid !!!(Bei einer Reparatur eines antiken Metallgartentisches (mit Roststellen) im Frühjahr hält das Zeug bis jetzt bombenfest, und das im Freien)
 

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Mal eine ketzerische Frage, ist Deine FGN Expert Odyssey eine echte FGN, oder wurde da eine billige Strat Copy auf FGN getrimmt?
 
ne echte - sonst fresse ich meinen Hut. Nö - gibt sogar ne Kaufrechnung vom Erstbesitzer vom Händler f 1250
 
ne echte - sonst fresse ich meinen Hut. Nö - gibt sogar ne Kaufrechnung vom Erstbesitzer vom Händler f 1250

Aber warum macht man so etwas dann? :gruebel:
Und dies ist keineswegs böse gemeint.
Es interessiert mich einfach, warum man bei einem Originalinstrument das einen gewissen Wert aufweist, trotz aller Ratschläge von Profis/Gitarrenbauern, diese ignoriert.
Da hätte man sich die Frage dann doch auch direkt sparen können :nix:
 

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