Habe den V55 Combo nun auch einige Tage zum Test gehabt. Die Eindrücke (Testgitarre Ibanez AR1505 mit V58-Jazz Humbucker, Bright Input):
- Alles ist technisch in Ordnung - fast, deutliches Brummen im Triode-Modus während Standby.
- Die 55 Watt sind leise 55 Watt, ein Laney LC50 (50 Watt) ist locker doppelt so laut - beide an der gleichen Box mit Eminence Governor, 8 Ohm angeschlossen.
- Der interne Lautsprecher erscheint brauchbar. Da er nicht eingespielt ist, ist eine weitere Beurteilung nicht möglich.
- Der Clean-Kanal ist ab Volume ca. 4 und Master ca. 6 nicht mehr clean. Ungenügender Headroom.
- Der Clean-Kanal klingt trocken, eher hart als weich und ohne Glanz. Selbst mit voll aufgedrehtem Treble und Presence kommt kein 'sparkling' Klang auf. Eher ein spröder, knochiger Ton.
- Der Lead-Kanal klingt für meine Ohren besser und in vielen Klangregelungsstellungen brauchbar. Nicht ultrafett, aber sehr angenehm, eher weich. Ein lebendiger, singender Ton ist durchaus möglich.
Ich habe zeitgleich einen gebrauchten Laney LC50 Combo zum Test bekommen, der etwa gleichviel kostet wie der V55 neu. Vergleiche ich den V55 mit dem Laney LC50, dann schneidet der V55 vielleicht noch befriedigend ab, während der Laney in allen Bereichen den erwachseneren und klar besseren Eindruck macht. Laney: Sehr schöner 'sparkling' Clean-Sound, sehr fetter, singender Leadkanal und beides mit getrennter Klangregelung
. Auch der eingebaute HH Premier Vintage 60 Speaker macht einen guten Eindruck, wobei der Laney an der 1x12"-Eminence-Box nochmal deutlich gewinnt, wie auch der Bugera.
Habe den Laney behalten und den Bugera zurück geschickt.
Als Top für unter 300,- Euro erscheint der Bugera V55 aber keine schlechte Wahl zu sein.