Buchempfehlungen zu Gitarrenspielen/Harmonielehre lernen

  • Ersteller Backstein123
  • Erstellt am
Naja halt des komplete Buch "pop Acoustik Guitar2"... Ich will mir halt nicht wieder en buch kaufern in dem mir erklärt wird wie man en Emoll greift und wie die einzelnen Saiten heißen...
Keine Angst, darum geht es in dem Buch eigentlich nur ganz am Anfang kurz.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Technik. Es ist also weniger ein Anfängerbuch für das Lernen der Gitarre, sondern schon eher ein explizites Fingerstyle-Lehrbuch.

Gruß,
Matthias
 
Mal ein Buch für etwas Fortgeschrittenere:
Das klassische GitarrenBuch von Stephan Schmidt, 50 Stücke aus fünf Jahrhunderten in Tabulatur und Noten, mit begleitender CD. Verlag Voggenreiter II. Auflage. Nach einer kurzen Auffrischung der Noten und TabulaturKentnisse, einigen Sätzen zur klassischen SpielTechnik und einer GriffTabelle, geht es auch schon los mit Präludien und so weiter.
Eine fantastische Auswahl an klassischen Gitarrenstücken :) Guckst Du hier...
Güße
 
http://www.musik-service.de/buchtipps-a-gitarre-cnt2480de.aspx
http://www.acoustic-music.de/notenbeispiele/amb3062.pdf


ich orientiere mich mal bei dieser review an rancids hervorragender buchvorstellung in post #13 dieses threads. all credits to rancid.

der irish guitar workshop - how to play and arange celtic tunes von patrick steinbach ist eine deutsch/englische ausgabe mit cd und erschienen bei acoustic music books.

Voraussetzung: die schlag/zupfhand sollte schon mal einfache fingerstyle-patterns gezupft haben, die greifhand sollte die basisgriffe am,em, c, d, e, f, g, a kennen.

für ungeduldige:
in diesem workshop geht es darum, die einzelnen schritte zu lernen, die man für das stilgerechte interpretieren von irischer musik benötigt.
es gibt keine "reinen" übungen, sondern jeder schritt wird mit kompletten stücken umgesetzt, darunter klassiker wie "red is the rose", "fanny power", "sally gardens", "star of county down" oder "kerry polka".
auch bei diesem werk lohnt sich das durcharbeiten in reihenfolge. wer schon etwas fitter ist, kann aber durchaus stücke anwählen, die er immer schon lernen wollte.
die CD hat 63 sauber eingespielte tracks, teilweise mehrere pro stück (nur melodie / arrangiert).
Bei jedem stück wird die bpm-zahl angegeben, in welcher das stück gespielt werden sollte.

Gliederung
der workshop hat insgesamt 12 kapitel.

kapitel 1
textliche einführung.
da es kein reines lehrbuch ist und zum auseinandersetzen mit irischer musik einläd, findet man hier auch einiges an hintergrundinfo als vorbereitung auf den workshop.

kapitel 2
Taktarten und betonungen.
Hier geht es um jigs und märsche (6/8), slip-jigs (9/8), slides (12/8) und songs/airs (3/4)
mit beispielstücken wie "what shall we do with the drunken sailor" oder "dublin street".
Am ende des kapitels gibt es die erste aufgabe, ein arrangement (erst mal nur die bassbegleitung" für die "ballydesmond polka" zu basteln.

kapitel 3
Fülltöne.
Um neben der melodie und der bassbegleitung eine weitere komponente einzubinden, wird hier auf das arrangement mit fülltönen eingegangen. Dies geschieht u.a. unter einbindung eines der schönsten celtic tunes überhaupt: "star of county down". Dies ist übrigens ein schönes beispiel für die workshop-vorgehensweise des buches: "star of county down" wird über die lektionen 8, 8a, 8b, 8c regelrecht entwickelt. Jedes mal das selbe stück, aber von schritt zu schritt aufbauend arrangiert.

kapitel 4
alternative begleittöne.
Um die knapp 2 oktaven der irischen musik voll auszuschöpfen, wird kurz der aufbau von akkorden angerissen um anschließend in stücken wie "drowsey maggie" und "the fair haired boy" die möglichen alternativen quinte und terz in die begleitung einzubauen.
Den abschluß dieses kapitels macht turlough o'carolans "princess royal".

kapitel 5
dezimengriffe (http://de.wikipedia.org/wiki/Dezime_(Musik))
bevor es in die eigentlichen stücke geht, wird anhand der tonarten c/am, g/em und d/hm durch eine kleine übung erklärt, worum es bei den dezimen überhaupt geht (siehe wiki-link).
Die umsetzung erfolgt dann beim klassiker: "fanny power". Direkt im anschluß folgt die nächste aufgabe: es gilt "red ist the rose" und die "kerry polka" auf basis des gelernten zu arrangieren.

kapitel 6
transponieren.
Ein interessantes kapitel vor allem für diejenigen, die schon desöfteren über das problem gestolpert sind, dass ein stück, in einer anderen tonart gespielt, plötzlich viel schöner klingt.
Unter anderem wird hier "sally gardens" in g und - aufwändiger arrangiert - in a als beispiel genommen.
Der autor gibt tipps und hinweise, wie man das transponieren bei verschiedenen stücken praktisch umsetzt. Dieses kapitel ist ein schönes beispiel dafür, wie man mit wenig theorie und direkt verbundener praxis zu erstaunlichen lehrerfolgen kommt.

kapitel 7
verzierungen.
Die irische instrumentalmusik lebt von verzierungen (wie man z.b. hier schön hören kann http://de.youtube.com/watch?v=7qdGtVIopM0)
Der autor beschreibt die melodie als straße von a nach b, die erst durch kleine abstecher links und recht vom weg zu wirklichem leben erwacht. Um diese "abstecher" geht es hier: hammer-ons, pull-offs, slides, gracenotes. Das kapitel ist sehr kurz, aber verzierungen der 4 takte des einen stückes "port an deorai" werden intensiv analysiert.

kapitel 8
fingerübungen.
Anders als bei anderen lehrbüchern werden in diesem workshop selbst für fingerübungen komplette stücke verwendet. Das besondere an den übungen ist, das es keinen leersaiten-anschlag gibt. Jede gezupfte saite wird auch gegriffen. Und das im extremfall bei achtelnoten und 152 bpm. "abbey reel" und vor allem "the woods of kilkenny" sind, sauber gespielt, echte "hinhörer".

Die folgenden kapitel sind reine textkapitel.

kapitel 9
gruppenarrangements.
Eigentlich ist die gitarre keines der "ursprünglichen" instrumente für irish folk. Trotzdem taucht sie oft und gern vor allem als begleitinstrument für instrumente wie low-whistle, fiddle, bodran und concertina auf. Der autor gibt auf dieser seite tipps, wie man die gelernten stücke im gruppenarrangement aufbaut.

kapitel 10
kapodaster.
Ein kurzes kapitel über den sinnvollen einsatz des allseits beliebten kapo.

kapitel 11
geschichte.
Wer sich mit irischer musik auseinandersetzen will, bekommt hier ein paket an hintergrundinformation, welches (hoffentlich) dem geneigten leser hunger auf mehr macht.

schlusswort


fazit:

wer lust auf irische musik hat und spielen und arrangieren von fingerstyle lieber an kompletten stücken probieren möchte, für den ist der irish guitar workshop meiner meinung nach genau richtig.
Aber auch für denjenigen, der einfach nach neuem input für sein fingerstyle-spiel sucht, bietet der workshop reichlich material.
Mir macht das buch einen höllenspaß, schon allein, weil es nicht statisch ist und mir beim spielen eines stückes immer wieder andere möglichkeiten der interpretation einfallen.

slainte
 
Danke für das schöne, ausführliche Review!
Ich habe ja auch gerade mit dem Buch angefangen und freue mich schon auf das erste Highlight "Star Of County Down".

Einen Hinweis, auch wenn er nicht weltbewegend ist, möchte ich noch anhängen: Es kommt im Gegensatz zum Bögershausen regelmäßig vor, dass man die Akkorde nicht vollständig greift, sondern wirklich nur die Finger benutzt, die auch gerade benötigt werden.

Also z.B. nur den 3. Finger im 3. Bund der 6. Saite für G, damit man die restlichen Finger noch möglichst für das Melodiespiel (später auch Verzeirungen etc.) frei hat.

Außerdem ist in den meisten Fällen ein Fingersatz vorgegeben, den man auch so einhalten sollte. Auch hier werden Akkorde - bzw. deren benötigte Teile - oft mit leicht anderem Fingersatz gegriffen als gewohnt.

Das ist eigentlich auch kein Problem, hat für mich aber eine kurze Umdenkphase erfordert.

EDIT: Anbei mal zwei Besipiele aus dem Lied "Galway Roundabouts". Bild 1 ist aus dem ersten Teil, der in der I. Lage gespielt wird. Hier greift man das G mit dem 3. Finger.
Der zweite Teil wird eher in der II. Lage gespielt, und man greift das G mit dem 1. Finger (Bild 2).
Man muss also aus seinem evtl. "festgefahrenen" Griffdenken etwas ausbrechen.


Gruß,
Matthias
 

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Hi,

Ich wollte mir mal einige Buchempfehlungen einholen, dafür ist der Thread doch auch da oder?
Also ich spiele schon länger E-Gitarre, A-Gitarre und klassische Gitarre. Ich denke auch, dass ich Fortgeschrittener bin, auch Fingerpickingmäßig (Hab mich z.B an die Akustikversion von "Dear Mr. Presiden/ Ulli Bögershausent" rangemacht, was keine totale Herausforderung, aber sehr interessant war) Jetzt möchte ich mich weiterbilden und weiterentwickeln, einerseits im Anschlag, andrerseits im Fingerpicking. Also weniger Solospiel, Theorie oder ähnliches (abgedeckt durch E-Gitarre).
Es soll einmal in die Richtung von moderenen und anspruchsvolleren Anschlagstechniken gehn, heißt Abdämpfen, Scratchen...so in die Richtung, Einsatz des Gitarrenkorpus als Percussioninstrument (z.B.: Drifting), zum anderen will ich Fingerstyletechnisch fitter, anspruchsvoller, schneller, komplizierter werden.
Habt ihr Empfehlungen für mich, wäre der 2. Band von "Easy Fingerstyle" von Ulli Bögershausen was für mich (Fingerstyle)?
Oder habt ihr ganz andere Bücher, die mich weiterentwicklen können, auch in andere als hier angesprochene Richtungen, bin offen für vieles (außer klassische Stücke, da bin ich ziemlich abgedeckt)

Würd mich über ein paar Antworten freuen ;)

ra89mon
 
Hab mri heute das Buch von Bernd Brümmer ausgeliehen und zwar das garantiert E Gitarre lernen da ich demnächst meine bekommen sollte!
 
Hab mri heute das Buch von Bernd Brümmer ausgeliehen und zwar das garantiert E Gitarre lernen!
Hallo,
beschreib doch mal in der nächsten Zeit, wie Du damit zurecht kommst, damit alle davon profitieren können!

Gruß
 
Hallo Bachfans,

ich bin auf der Suche nach einem schönen Notenbuch mit Bachstücken. V.A. bin ich auf der Suche nach Originalnoten des Prälüdiums in E-Dur. Kennt da jemand was Gutes? Kann meinetwegen auch ein Komplettband sein. In Basel hab ich mal einen tollen Band gefunden, mich aber leider für was anderes entschieden und ich habe mir natürlich nicht die Nr. gemerkt.

gruß
 
...ich bin auf der Suche nach einem schönen Notenbuch mit Bachstücken.
Versuchs mal bei MUSICALION, oder in der Uni Leipzig, da musst Du Dich allerdings durchhangeln. Bei Bach ist es immer gut und wichtig, wenn Du die Nummer des gesuchten Stückes aus dem Bach'en Werke Verzeichnis weißt.
...Kann meinetwegen auch ein Komplettband sein.
Das ist ein guter Witz, wie dick soll dieses Buch denn Deiner Meinung nach sein, Vorschlag zur Güte ich schätze mal 50 Tausend Seiten, dagegen ist die Bibel ein schlappes VorWort ;)

In dem Klassiker "Das klassische GitarrenBuch - Stephan Schmidt" sind auch einige BachStücke abgedruckt. Hier ist das Gute, dass sie schon für Gitarre - mit PickMustern etc. - aufbereitet sind.

Wenn Du fündig geworden bist, lass von Dir hören. Ich fange auch an mich für den Kollegen JoSeBa zu interessieren, bzw. generell für Barocke Muke.

Gruß
 
Mit Komplettband meine ich lediglich die für Laute geschrieben Stücke, das sind keine 50 000 Seiten. ;)

Ich werde mal deine Links ausprobieren, danke.
 
schande über dich, dass sind so geniale Stücke :)

Kannst auch bei wiki schauen. Unter BWV und ab 995 gehts los. Sind schon ein paar und die in E-moll und E-Dur sind besonders schön.

Es gibt auch viele Cellostücke, die für Gitarre umgeschrieben worden sind, aber die Lautestücke sind auch für Laute komponiert worden.
 
Wow...
ja, Schande über mich, dass ich die Srücke für Laute nicht kenne :rolleyes:
Tatsächlich hat Bach sieben Stücke für Laute geschrieben:
Bachs LautenKompositionen :great:
Grüße
 
Wieso sehe ich da nichts?
 
keine ahnung, bei mir funktioniert der link. abgesehen davon findest du rechts oben am bildschirm unter dem "wichtige links" fenster ein banner "user-buchtipps". das ist der gleiche zugang.
 
Alles klar, es war mein Ad-Blocker. Manchmal will man ja auch ein paar Anzeigen lesen :redface:!

Gruß,
Toni
 
Ein Buch mit CD, der Autor hat einen Lehrauftrag für Gitarre an der Hochschule der Künste, Bremen.

Das Buch besteht aus zehn Vortragstücken, die natürlich gleichzeitig Übungstücke sind, es werden also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Jedes Stück ist als Soloversion in Noten und in Tabulatur aufgeführt, es folgt noch eine Bandversion, diese allerdings nur in Noten. Entsprechend ist auch jedes Stück dreimal auf der CD vorhanden, als Soloversion auf der akustischen Gitarre, als Bandversion mit zwei elektrischen Gitarren, Bass und Rhythmuscomputer, des Weiteren als Playbackversion, wo der Part der "Leadgitarre" selbst übernommen wird.

Die Stücke entsprechen weniger dem konventionell geprägten Jazz US-amerikanischer Herkunft, sie gehen eher eine Fusion mit Folk und Klassik ein, das könnte viele Freunde dieses Forums durchaus ansprechen. Als Instrument ist jegliche akustische Gitarre geeignet, die Stücke können im Normalfall jedoch nicht mit Plektrum gespielt werden, jedenfalls nicht die Soloversionen. Als Voraussetzung sollte man also entweder über eine gewisse Erfahrung im Fingerstile verfügen, oder Basiskenntnisse der klassischen Spielweise mitbringen. Der Daumen der Griffhand bleibt bei diesen Stücken immer dort, wo er hingehört - auf der Rückseite des Halses.

Ich meine, stilistisch könnte der Lehrerfolg in einer Richtung münden, die weniger den traditionellen Jazzgitarristen wie Wes Montgomery, Eddie Lang oder auch Django Reinhardt verpflichtet ist, eher kommt mir da schon ein Attila Zoller in den Sinn. Keine Ahnung, ob der Autor das auch so sehen würde…

Jedenfalls ein Buch, bei dem man ausprobieren kann, ob einem Jazz überhaupt liegt, in dem man seine Kenntnisse in Folk und Blues erweitern kann, wo man mal über die "normalen" Tonarten in Dur und Moll hinausblickt, und das einfach die Fähigkeiten zur Improvisation ordentlich bereichert! Zu jedem Stück gibt es auch noch einen musiktheoretischen Anhang. Wer, so wie ich, kaum ein Wort davon versteht, dem entsteht beim Übern und Spielen dieser Stücke wohl kein ernst zu nehmender Schaden.

Mir gefallen die zehn Stücke recht gut, sie wirken auf den Zuhörer, zum Schwierigkeitsgrad kann ich jetzt nur wenig sagen, sie sind nicht ganz einfach, aber auch nicht so furchtbar schwierig. Nur ein Stück sagt mir überhaupt nicht zu, dass ist ein etwas akademisch wirkender (Seaside-) Blues. Ansonsten gibt es hier auch ein wenig barock anmutende Kompositionen, wer gerne Bachs Bourree in e-moll spielt, wird beispielsweise beim Stück "Colours of the Rainbow" auf seine Kosten kommen.

Gute Arbeit, Herr Plath!
 

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