Braucht man Effekte denn wirklich ?

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Ich spiele seit über 40 Jahren, habe so fast alles an Gitarren, Amps und auch Effekten ausprobiert und setzte seit einigen Jahren nur noch ein Wah (Tremonti Signature) sowie ein Delay (Prisoner Analog Delay) ein. Meine Erfahrungen, insbesondere wenn man mit einem 2ten Gitarristen zusammenspielt sind , das ich i.d.R. mehr Probleme mit den ganzen Effekten und dem Sound hatte als es mir nutzte. Hieraus mein Fazit und die Frage an euch: braucht man Effekte denn wirklich, damit sich die Band im Gesamtkontext gut anhört ?

Bin gespannt auf eure Antworten und Statements !

Cheers Pete
 
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Nein braucht man nicht, punkt.
ABER: man (ich) will! :D
Mal im Ernst, ich brauche nur Delay, da ich damit Rhythmen "erschaffe", die ich ohne nicht hinkriege.
Du hast aber vor allem Recht, wenn es um Bands mit 2 Gitarristen geht, wenn da beide noch Chorus, Phaser und Konsorten anmachen, wird es schnell nur noch ein großer Brei.
 
Hey Pete,
für mich kann es auch gar nicht "raw" genug sein, möglichst handgemacht, und je weniger Effekte desto besser. Sicher kann man das ein oder andere ab und an einsetzen, aber Sinn der Sache ist es mMn nicht eine Effekt-Kette zu bilden, die dann womöglich noch über die nicht-Fähigkeiten des Gitarristen hinwegtäuschen. Deswegen redet man ja nicht umsonst von einem "ehrlichen" Sound - ich find's absolut bemerkenswert, was die 50er und 60er Gitarristen z.T. an Tönen aus ihren Instrumenten herausholen und wie breit das Spektrum dabei ist. Deswegen: weniger ist defintiv mehr.
 
mmh, ich möchte hier noch mal anknüpfen, aber bitte nicht als Angriff werten, loveisred:
Ich glaube, dass das Gerede über "ehrlichen" Sound doch nur Gitarristen interessiert.
Ich kenne das von mir ja auch und richtig ist auch das hzu benennen, da wir ja überwiegend Gitarristen sein werden, die das hier lesen, aber gearde wenn es um einen Bandkontext geht, gibt es doch genügend Beispiele, wo viel Effekte auch zum guten Ton beitragen.
Und wenn es hilft effektiv über das "nicht-können" hinwegzutäuschen, ist mir das auch lieber, als ein ehrlicher Sound, der sch.. klingt :gruebel:
Als Gitarrist und Songwriter in einer Band, der ehrlich gesagt, diese Solo-Gitarristen-Gedudel zu 90% musikalisch völlig uninteressant findet, will ich meinen Sound doch lieber zum Besten des Bandsounds gestalten.
In meinem Falle, heißt das eben auf fast alle Effekte zu verzichten.
Geht aber auch anders.
Will sagen, dass es wie immer, jeder so machen sollte, wie er will.

Lange Rede, gar kein Sinn,
Caspar

Was ich eigentlich sagen wollte: Den Zuhörer interessiert es doch nicht, wo der Sound herkommt, hauptsache es passt. Das wird beim Blues eher der ehrliche, dynamische Röhrensound sein, und beim Super-Power-Metal-Core usw. das volle Brett mit ab und zu wabernden Chorus-cleans.
Wie auch immer.
 
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Hallo.
Meiner Meinung nach fährt man am besten sich als Band im großen und ganzen am Klang der 60er 70er zu orientieren.. Im Laufe der Zeit hat man sich doch immer wieder auf diesen Sound zurückbesonnen und ihn als "klassische" und wohlklingende Referenz herangenommen. Ich behaupte einfach das Sounds die in den 80ern Gitarrenmäßig mal hip waren einfach nicht mehr so in dem Maße zurück kommen werden, oder vielleicht hoffe ich das auch einfach..hehe.
Was ich sagen will: "never touch a running system!" Damals wurde der RockSOUND erfunden und wir eifern ihm doch nur mehr oder minder gut nach! Und da brauch ich net eine Unmenge an Effekten für!
Jo
 
Effekte sind für mich da um Soundvorstellungen umzusetzen und Gefühle zu erschaffen. Treibender Rhythmus, rohe Gewalt, dezentes Schweben, quakendes Solo. Darum setze ich Effekte zur aktiven Klangumsetzung meiner Ideen ein - ein Debussy in Voiles hat dies zwar nur mit der Musik ansich gescahfft - auch wenns nur Ganztonleitern, Pentatoniken und von der Harmonik losgelöste übermäßige Dreiklänge sind (hörts euch mal an und vll denkt auch der ein oder andere an ein sich im Wind wiegendes Segeltuch), aber da ich ein Spielekind bin und mir die Sachen für fast nix selbstbaue (und daran Spaß habe und lerne) UND ich nicht ein _so_ guter Musiker, gelingt mir das eben nur so.

Gruß
 
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Was ich eigentlich sagen wollte: Den Zuhörer interessiert es doch nicht, wo der Sound herkommt, hauptsache es passt. Das wird beim Blues eher der ehrliche, dynamische Röhrensound sein, und beim Super-Power-Metal-Core usw. das volle Brett mit ab und zu wabernden Chorus-cleans.
Wie auch immer.

Na klar, wenn der Gesamtsound der Band super ist und alles passt, ist mir das auch egal ob und wie viele Effekte benutzt werden. Ich find einfach nur häufig, dass gerade bei den Solo Sachen massiv übertrieben wird. Und viele junge Giarristen bekommen den Eindruck, dass man nur mit zig verschiedenen Klangvariationen mithalten könne. Wenn man bei youtube die verschiedenen Channels durchgeht ist das manchmal einfach störend - wobei es ohne Frage Musiker gibt, die Effekte punktuell hervorragend einsetzen und so einen "bombastischen" Sound erschaffen. Ich will hier niemandem zu nahe treten! :)
 
Hm... wenn der "rohe" Sound so toll ist, dass "alle" dem nacheifern... wieso wird dann bei Plattenproduktionen z. B. mit "Studiotricks" gearbeitet? Ich bin da kein Experte, aber man liest hier ja so oft, dass mehrere Gitarren-/Bassspuren übereinander gelegt werden, dass ein Schlagzeug in natura eigentlich anders, als auf der Platte klingt, beim Gesang "nachgeholfen" wird etc. ... Wo bleibt denn da der "ehrliche" Sound?
 
Die Frage ist doch: wie entsteht mein Sound, was für eine Vorstellung habe ich und wie ist das ganze im Bandkontext. Und dann kann die Antwort lauten: ich mach 70 Hard Rock, ich Stelle mir den Black Sabbat Sound vor und ich spiele ne Sg durch nen Alten Marshall. Das ist Legitim und ein Weg.

Ich z.B mache Space Rock, Abient Electro bzw wozu ich gerade bock habe, und habe eher so Vorstellungen wie:

Ich brauche jetzt was grünes, was so ein Nebel Gefühl hat und zu dem Riff von unserem anderen Gitarristen passt (der Hat 2 Big Muffs und Rifft wie die Sau) und für mich heißt das, ich spiele ne Firebird, durch einen Haufen Effekte, in einen Fender Amp und ich finde mich damit ab das ich nicht die Hauptrolle spiele (und ich gebe zu, dass vieles von meinen Kram auch ein Synth. spielen könnte aber die Gitarre klingt halt doch anders) Aber ich kann an den Nötigen Stellen auch rocken, keine Frage. Aber lass mal meine Gitarre weck dann denkst du plötzlich naja cool aber irgendwas fehlt.


Edit: und stelle dir mal z.B Muse ohne Effekte vor das wäre schon relativ lahm oder?
 
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Edit: und stelle dir mal z.B Muse ohne Effekte vor das wäre schon relativ lahm oder?

Das ist auch wieder wahr...:D
Kommt halt extrem auf die Musik an die man macht.. Wenn ich so genial wär wie M. Bellamy dann würd ich wohl auch was gutes aus vielen Effekten rausbringen..
 
Ich brauche jetzt was grünes, was so ein Nebel Gefühl hat

Synästhesie rockt! Reich mir die Hand, Genosse :)

@Topic:
Selbstverständlich kommt es immer auf den Stil (nichtmal auf das Genre) an, aber nicht nur darauf, sondern auch, ob man gelernt hat, mit den Effekten das zu machen, was man auch mit seinem Instrument macht, nämlich Musik zu machen, oder anders ausgedrückt: Sie als Teil des Instruments zu begreifen oder sie selbst zum Instrument zu machen.
Besonders mit Echoschleifen kann man sehr viel ausdrücken, mit sich selbst einen Kanon spielen, rhythmische Spielereien usw. - auch Bassisten!
Es gibt allerdings ein paar definitiv "overused" Effekte, die eigentlich nur dann gut klingen, wenn man sie sehr dezent einsetzt; Chorus ist so ein Effekt, aber auch der Kompressor.
Würd ich allerdings Shoegaze machen, würd ich sagen: Es gibt keine überladenen Effekte... sondern nur falsch verwendete!
 
Hm... wenn der "rohe" Sound so toll ist, dass "alle" dem nacheifern... wieso wird dann bei Plattenproduktionen z. B. mit "Studiotricks" gearbeitet? Ich bin da kein Experte, aber man liest hier ja so oft, dass mehrere Gitarren-/Bassspuren übereinander gelegt werden, dass ein Schlagzeug in natura eigentlich anders, als auf der Platte klingt, beim Gesang "nachgeholfen" wird etc. ... Wo bleibt denn da der "ehrliche" Sound?

Wobei, wenn man Spuren übereinander legt, bzw. durch mehrere Amps spielt wie AC/DC, etc., ist ja immer noch der direkte Sound, der nur durch die Menge dicker wird. Beim Gesang "nachhelfen" kann ich jedoch gar nicht leiden. Allerdings sind Geschmäcker ja verschieden und alles hat durchaus seine Berechtigung.
 
Wobei, wenn man Spuren übereinander legt, bzw. durch mehrere Amps spielt wie AC/DC, etc., ist ja immer noch der direkte Sound, der nur durch die Menge dicker wird. Beim Gesang "nachhelfen" kann ich jedoch gar nicht leiden. Allerdings sind Geschmäcker ja verschieden und alles hat durchaus seine Berechtigung.

O. k. ... und wie macht man das dann live? Andicken mit Slapback-Echo? Ein wenig Chorus? (Sofern eben nicht mehrer Gitarren dieselben Sachen spielen.)

Aber ich gebe zu, mein Kommentar vorhin war natürlich unfair und ein wenig am Thema vorbei, denn es ist zu wenig im Thread definiert worden, um vernünftig diskutieren zu können, wie man aus den verschiedenen Antworten ja auch ersehen kann. ;) Strenggenommen ist ja selbst die Verzerrung vom Verstärker ein Effekt (vom evtl. eingebauten Reverb oder Tremolo ganz zu schweigen)... Letztlich bleibt die Frage: "...braucht man Effekte denn wirklich, damit sich die Band im Gesamtkontext gut anhört ?" Und die Antwort darauf kann beinahe nur lauten: "Kommt darauf an..." Und "darauf" sind schon ein paar Dinge, wie man hier sieht...
 
Na klar, wenn der Gesamtsound der Band super ist und alles passt, ist mir das auch egal ob und wie viele Effekte benutzt werden. Ich find einfach nur häufig, dass gerade bei den Solo Sachen massiv übertrieben wird. Und viele junge Giarristen bekommen den Eindruck, dass man nur mit zig verschiedenen Klangvariationen mithalten könne. Wenn man bei youtube die verschiedenen Channels durchgeht ist das manchmal einfach störend - wobei es ohne Frage Musiker gibt, die Effekte punktuell hervorragend einsetzen und so einen "bombastischen" Sound erschaffen. Ich will hier niemandem zu nahe treten! :)
Mir ist eher das Gegenteil aufgefallen: Die meisten Gitarristen, die ich irgendwo höre meinen, sie müssten immer und überalle ein Solo reinhauen. Dabei höre ich außer vielleicht Delay und Wah selten mehr dabei an Effekten. Außer Skalengewi...e natürlich. Da will dann jemand zeigen, dass er mit dem "ehrlichen" Sound trotzdem ein Gitarrengott ist und vergisst schnell mal, dass die Leute eigentlich einen Song hören wollen. Ich hab hier in Freiburg als ganz schlimmes Beispiel mal eine Dylan-Coverband gehört, die recht gut war. An dem Abend war ein Gastgitarrist aus den Staaten dabei, der auch schon mit den Allman Brothers etc. gespielt hatte. Und in wirklich jedem Song hat der mindestens ein ausgedehntes Bluesrock-Solo gespielt. Das mag ja hin und wieder ganz nett sein. Aber zwei Stunden lang in jedem Song...? Ich war kurz davor, den mit der eigenen Gitarre zu erschlagen :D
 
Braucht man zu Pommes denn wirklich Mayo?!
 
Mit dem Einsatz von Mayo muss man aber auch aufpassen, da kann der Sound, ääh die Pommes kann schnell matschig werden
 
Eben - lieber Pommes mit Mayo als Mayo mit Pommes. Und schließlich gibt es ja noch Ketchup... ^^
 
Wenn 2 Gitarristen in der Band sind , die dann beide ein Arsenal an Effekten auffahrn, gibt es einen üblen Soundbrei. Ist es für den Sound und die Wirkung des Songs wichtig, dass mit Effekten gespielt werden muss, dann ist da eine sehr gute Abstimmung zwischen den Gitarristen nötig.
Bei Neil Young &Crazy Horse waren da die Rollen klar verteilt. Frank Sampedro als Rhythmusgitarrist hat Neil Young mit keinen bis nur wenig Effekten glänzend unterstützt, damit dieser zu Höhenflügen ansetzen konnte. Wenn in der Band aber keine Abstimmung herrscht, wer wann welche Effekte einsetzt bzw weglässt(!) ist alles zum Scheitern verurteilt.
 
Es wurde jetzt schon mehrfach drauf hingewiesen, dass man sie ja eigentlich nur als Klangfarbe bräuche, dass der richtige, geschmackvolle Einsatz wichtig sei da es sonst Soundbrei gäbe. Alles richtig, und für mich lautet die Antwort auf die Frage eindeutig (uneindeutig): kommt drauf an.

Was aber noch gar nicht besprochen wurde (und auch da gilt die oben genannte Formel), ist das Verhältnis von vorhandenem Equipment und gewünschtem Sound. Will jemand mit einem Fender Twin plötzlich Metal spielen (und sich keinen neuen Amp anschaffen, was am sinnvollsten wäre), so BRAUCHT er einen entsprechenden Verzerrer mMn. Einen zweiten oder dritten BRAUCHT er eigentlich nicht. Gerade wenn es um Cover berühmter Songs geht, braucht man für gewisse Künstler schon entsprechende Effekte, um authentisch zu klingen (The Edge - Delay usw.).

Es kommt halt drauf an ... :)
 

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