Ohne Lehrer im weitesten Sinne (darf also auch Internet oder in Form von Büchern, Kursen etc sein), wird man dazu neigen Dinge zu üben, die man bereits kann und andere Dinge zu vernachlässigen, die man nicht wichtig findet. Oft liegt das aber nicht daran dass die nicht wichtig wären...
Nichts gegen Powerchords... nur sind die wirklich nicht gerade ein Indiz für "Können".
Wenn Du Dein Instrument wirklich beherrschen möchtest, dann musst Du zB wissen wie jeder einzelne mögliche Ton auf der Gitarre heisst, dann musst Du jeden Akkord, den Du verwendest in allen Positionen auf dem Griffbrett kennen, dann musst Du jede Tonleiter spielen können und am besten sogar noch wissen wie man die nennt. Dann musst Du alle Intervalle kennen und überall auf dem Griffbrett auf Anhieb spielen können. Dann sollte Schnelligkeit eine reine Frage der Übung sein und Du solltest mit dem Metronom feststellen können, wie schnell Du denn nun tatsächlich bist. Usw,usw...
Wenn das alles der Fall ist, brauchst Du keinen Lehrer (wie gesagt, im weitesten Sinne).
Wenn nicht, dann brauchst Du zumindest Ziele und einen Plan. Ansonsten geht es Dir wie mir (je nach Talent auch besser oder schlechter) und Du kannst auch nach gut 40 Jahren noch nicht wirklich spielen. Ob dann Dein Gedudel jemandem gefällt oder nicht ist wieder eine ganz andere Sache.
Meins hat oft anderen gefallen und es gibt etliche Leute, die glauben, ich könnte Gitarre spielen. Ich weiss aber, dass das nicht stimmt und lerne jetzt planmäßig. Dabei ist es manchmal ätzend und frustrierend zu sehen, was ich alles nicht kann und dann doch wieder angenehm zu bemerken, dass es auch deutliche Fortschritte gibt.
Einen "richtigen" Lehrer im klassischen Sinne (1x pro Woche Einzelunterricht) kann ich mir heute nicht mehr leisten, aber es gibt ja auch kostenlos oder zumindest bezahlbar geeignete Hilfen. (zB justinguitar.com und möglicherweise auch andere)