Brauche ich eine Metal Gitarre? Was macht eine Metal Gitarre aus?

  • Ersteller MrMojoRisin666
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Und selbst dann kann seine Gitarre mit PAFs oder gar SCs reichen, je nach avisiertem Metalsound und Möglichkeiten daheim.
PAF definitiv. Ich habe ab '93 jahrelang einen 5150 in Kombi mit EMG 81 gespielt und kam dann irgendwann zu dem Schluss, bzw. machte die Erfahrung, dass der Amp so viel Gain in der Vorstufe erzeugte, dass ein PAF vollkommen reichte und mir klanglich noch besser gefiel, als der EMG.

Die echten High-Out-Put-Humbucker wie der oben schon erwähnte DiMarzio Super Distortion oder auch der Duncan Invader stammen aus einer Zeit, wo die Amps allein noch nicht die Zerre entwickelten, die Gitarristen des noch recht jungen Metal-Genres gerne hätten.

Seit Anfang der 90er und 5150, Rectifier, Engl Savage gibt es solche Amps, die nicht extra noch per High-Output-PU oder Pedal "angeblasen" werden müssen; da kann zuviel Input schon wieder kontraproduktiv sein. Da gibt es halt verschiedene Parameter, mit denen man experimentieren kann.

Entscheidender als der "Output" ist ohnehin der Klangcharakter: Ein EMG 81 z.B. hat gar nicht soviel Output, er ist aber extrem mittig abgestimmt. "Klingt" damit für meinen Geschmack nicht so gut wie ein viel mittenärmerer, ausgewogener abgestimmter PAF, funktioniert aber eben im Bandkontext gnadenlos gut, weil man sich eigentlich immer heraushört. Und das liegt daran, dass er die nötigen Mitten hat, um das Anschlags-Attack herauszustellen.

Mal zum Vergleich: Der DiMarzio FS-1 in meiner Strat hat als reiner SC nominell einen höheren Output als der EMG 81 und ist in punkto Mittenbetonung die obere Fahnenstange, was bei SCs so geht. Trotzdem komme ich damit nicht annähernd an die Art von Metal-Sound heran, die mir vorschwebt (Beispiele nannte ich bereits). Meine an sich super-perkussive Strat bleibt damit immer vergleichsweise undefiniert und "langsam". Das macht aber nichts, die Strat erfüllt andere Zwecke ...

Letztlich wurde schon richtig gesagt: Um sich als Anfänger in Metalgefilde zu wagen, bedarf es keiner bestimmten Gitarre.

Man sollte sich aber schon bewusst sein, dass es durchaus zu einem nicht unerheblichen Anteil an der Gitarre liegen könnte, wenn man nicht die Sounds erreicht, denen man nacheifert. Und da können Tipps durchaus helfen, Lehrgeld zu vermeiden ...

... und da spreche ich aus Erfahrung: Ich fing in den späten 80ern mit der E-Gitarre an, ohne Internet, ohne Tutorials und ohne jemanden im Umfeld, der sich auskannte. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen, aber man hatte damals schlicht keine Quellen, herauszufinden, was denn jetzt die Helden genau spielten (oder wie...). Man sah vielleicht auf Plattencovern mal ein Bild von einer Gitarre oder einem Amp ...

Meine erste Gitarre war 1988 eine Fender '62 Stratocaster aus Korea für 600,- DM, eine sehr ordentliche Gitarre. Super, um "The Cure"-Akkorde zu schrubben, "U2", "The Police" oder auch Pink Floyd und Marillion. Was man als 15-Jähriger Gymnasiast zu der Zeit so hörte ... Dazu hatte ich einen Peveay Backstage 1x10"-Combo. Als ich dann durch einen Drummer mit Thrash-Metal infiziert wurde, wollte ich natürlich so klingen, wie Hetfield und Co. Nach mühsamer Recherche und Nachfrage im Musikladen rüstete ich einen Duncan SH-6 nach. Dann kam ein Kahler-Fulcrum-Tremolo. Dann ein Marshall 2x12 Combo. Das klang aber immer noch nicht nach Metal. Eine Charvel mit Humbucker und Floyd Rose war ein Riesenschritt nach vorne, die klang viel, viel definierter und "agiler" als die Strat, liess sich auch viel leichter bespielen. Dann fehlte noch die Erkenntnis, dass so ein JCM 800 allein auch noch nicht genug Zerre lieferte und das Ausprobieren mit Pedalen ging los ... Das ist jetzt grob geschildert und gibt nicht den Zeitraum von Jahren wieder, die Menge an sauer verdientem Ferienjob-Geld, dass dabei drauf ging oder die Frustration ... Und auch die "gebremste" spielerische Entwicklung, denn - zumindest mir geht's so - wenn der Sound nicht passt, leidet auch die Motivation ...

... da hat man's heute doch schon deutlich leichter. Insofern mein Rat: Soll ruhig jeder mit irgendeiner Gitarre anfangen, "seinen" Metalsound zu suchen, er möge aber durchaus in Erwägung ziehen, dass es die falsche Gitarre für den erhofften Sound sein könnte und es durchaus kein Zufall ist, dass sich bestimmte Konstellationen durchgesetzt haben (natürlich nicht nur im Hinblick auf die Gitarre*).


PS: Um das auch klar zu sagen - kaum etwas hat mich vor etwa 10 Jahren mehr angeödet, als in den Händen JEDES "Metalcore-"-Gitarristen eine LTD + EMGs zusehen, immer in Kombi mit Tubescreamer + Powerball/6505 + V30-Speaker. Die Frage ist eben, ob ich einen bestimmten Sound genau so haben will, oder etwas eigenes. Wenn man letzteres will, sollte man auf keinen Fall die bekannten Pfade wählen. Nur Mut, ich fänd's gut! Aber wenn - und darauf wiesen einige schon hin - jemand einem bestimmtes Soundideal nacheifern will, ist es irreführend zu behaupten, dabei käme es nicht (auch) auf die Gitarre an.
 
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Ich hab 2005 angefangen. Das war so grad die Zeit, wo die Kiddies immer selbstverständlicher 7-Saiter nutzten, Floyd Rose war Pflicht (auch wenn keiner tremoliert hat), EMGs das beste, und natürlich bestimmte andere Merkmale (flacher Hals, 24 Jumbo Bünde, geleimter oder durchgängiger Hals oder Ibanez,...).
Die meisten kamen durch System of a Down oder Korn zum Musizieren, wobei viele recht schnell von den populäreren Bands zum Deathmetal o.Ä. wechselten.

Boah gabs da Diskussionen, ob man mit dieser oder jener Gitarre Metal spielen kann, weil die Anzahl der Bünde nicht stimmte, oder weil es die falschen Tonabnehmer waren.
Niemand wusste wie man Metal macht, aber jeder wusste wie mans nicht macht!

Nach einiger Zeit kam dann die Progschiene stärker rein (Opeth), und auf einmal war es unter bestimmten Umständem in Ordnung, die selben Metalsounds aus ner altmodisch anmutenden Gitarre mit 22 Bünden, ohne Floyd und passiven Tonabnehmern zu holen.

Ich hab damals in allen Lebenslagen meine Epi SG mit Alnico Classics gespielt, und konnt die überall einsetzen - nur bei meiner Rockband fehlte mir der Grit.

Dann kam ne Reise an Tonabnehmern.


Heute bin ich bei vielen verschiedenen P90ern, ein paar Humbuckern und wenigen Fenderartigen Singlecoils hängengeblieben.
Das was ich weiß: meine P90er (4 Pärchen, ein Trio) klingen alle so unterschiedlich, dass es unmöglich über die Grundbauform bestimmt werden kann.
Es gibt welche die spiele ich nur crunchig, es gibt welche die beseer mit Fuzzen können, und es gibt ein Pärchen (GFS Mean90) welches sich exzellent in allen berzerrten Lagen versteht.


Und das einzige was ich daraus gelernt habe:
Es ist Kunst. Man schafft etwas. Man teilt es.
Die spannendsten Sachen kamen raus, wenn ich unbeschrittene Wege gegangen bin, wenn ich mit Leuten musizierte die genremäßig nicht passen, wenn ich mich zu neuem traue.
Den wenigsten Spaß hatte ich mit Leuten, die Grenzen aufgebaut habem, und diese wie die Berliner Mauer bewachten.

:)
 
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So, ihr Lieben! Ihr habt die Beiträge #230 und #254 geflissentlich ignoriert und streitet munter weiter. Ihr sollt euch nicht gegenseitig die Schädel einschlagen, das wäre vielleicht sehr Death Metal, aber nicht Sinn des Forums.

Darum hier mal :zu:
 
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