Es scheint dir schlicht unmöglich zu sein andere Sichtweisen und Meinungen zu akzeptieren oder?
Also soll
@OliverT jetzt einräumen:
"Die Videos haben mich überzeugt und ihr habt recht: Mit jeder Gitarre lässt sich jeder Metalsound umsetzen."
Die andere Fraktion könnte doch auch sagen:
"Hm, die bisherigen Beispiele zeigen zwar alle Arten von Metal-artigen Sounds: Aber Sounds in der Art von Machine Head, Slipknot (Pantera, Prong, Metallica, Slayer, Megadeth, Anthrax, Death, In Flames, Lamb Of God, Mastodon, ... etc. etc. etc.) waren jetzt tatsächlich nicht unbedingt dabei ... Dazu benötigt man vielleicht doch anderes Equipment...!?"
Das Problem an dieser Diskussion ist - wie so oft - das verschiedene Teilnehmer ganz unterschiedliche Vorerfahrungen, Wahrnehmungen und Geschmäcker haben und von ganz unterschiedlichen Definitionen ausgehen ... und dann auf der Basis
natürlich nicht verstehen können, warum es ein anderer anders sieht ...
Na klar: Die Videos belegen, dass man prinzipiell mit jeder Gitarre etwas machen kann, was irgendwie nach Metal klingt. So allgemein formuliert ist das auch nicht schwer zu beweisen.
Ich verstehe aber
@OliverT, denn der hat ganz offensichtlich eine bestimmte Art von Sound im Kopf (Beispiele waren Machine Head, Slipknot) - und derartige (Rhytmus-)Sounds höre ich auch in keinem der Beispiele.
Wer jetzt nicht ins Detail geht und hinhört, was bspw. den Sound von Eddie Clarke, Tom Morello etc. von Rob Flynns-Sound unterscheidet, weil "eh alles Metal" ... Gut, auf der Basis darf OliverT in der Tat kein Verständnis für das erwarten, worum es ihm - aufgrund einer ganz anderen Definition, siehe oben - geht.
Ich finde, der Kollege hier hatte es schon ziemlich genau auf den Punkt gebracht:
Ich denke nicht, dass man über die tausenden Metal-Subgenres diskutieren muss. Man wird für alles immer eine Ausnahme finden und jemand mit einer Strat braucht sich keine neue Gitarre zu kaufen, wenn er Lust auf Metal bekommt. Aber wenn man sich extra eine Gitarre für Metal kaufen möchte, dann nimmt man in 99 von 100 Fällen eine mit einem Humbucker am Steg und unter den Verstärkern sucht man sich auch einen der üblichen Verdächtigen (oder ein Abbild davon) aus. Gerade der Hobby-Gitarrist will doch eher wie eines der Vorbilder klingen und nicht mit einer ungewöhnlichen Equipment-Kombination seinen eigenen kreativen Sound finden.
... und hier noch ein schönes Beispiel für das oben genannte fehlende gemeinsame Verständnis über einen Gegenstand: Für mich ist das eben nicht die Art von klassischer Singlecoil-Gitarre, von der wir hier für mein Verständnis doch eigentlich reden und von der auch ich der Meinung bin, dass sie für Metal (im Sinne von 90-95% aller Metal Sub-Genres) denkbar schlecht geeignet ist:
PS: Was ich noch der Sammlung an Beispielen zufügen möchte:
Die sind ja nun wirklich Metal. Zu sehen 2x Strat, und einmal ein Jackson Stratnachbau (die eine Ibanez Destroyer mal ausgeklammert) Zwar allesamt mit Humbuckern oder Humbucker im Singlecoilformat und mit FR, aber die Frage erstreckte sich ja über die ganze Gitarre.
Hier kann doch anhand der
Specs der Adrian-Smith-Signature eigentlich sehr schön sehen, was ein "typischer Metal-Gitarrist" an einer klassischen Strat in der Regel geändert wissen will, um sie Metal-tauglich(er) zu bekommen:
- Fingerboard Radius: Compound (12" to 16") -> Der flachere Radius hier erleichtert Bendigs deutlich (eine klassische Strat hat einen durchgängigen Radius von 7,25")
- Number of Frets: 22 -> ein Bund mehr zum solieren ... sicher kein wesentliches Feature, aber doch sinnvoll
- Fret Size: Jumbo -> hilft gegenüber den dünnen Bünden einer klassischen Start enorm, präziser und mit weniger Kraftaufwand zu greifen = schnelleres Spiel wird einfacher
- Bridge Pickup: DiMarzio Super Distortion; Humbucking Pickup -> Warum? Zigfacher Output eines Standard-SC bei deutlich geringeren Nebengeräuschen
- Middle Pickup/Neck Pickup:Hot Samarium Cobalt Noiseless; Strat Pickup -> Sieht aus wie ein SC, ist aber auch ein Humbucker; weniger Output als am Steg, aber eben auch nebengeräuschfrei
- Bridge:Floyd Rose Original; Double Locking 2-Point Tremolo -> Erweiterte Funktion ("Dive bombs") gegenüber einem Standard-Strat-Vibrato bei absoluter Stimmstabilität; PLUS: Das Floyd Rose dünnt aufgrund seiner Konstruktion (die Saiten laufen nicht durch den Stahlblock) den Sound einer Strat-Konstruktion deutlich aus, gerade den Bassbereich - das ist bei stark verzerrten Sounds aber ein Vorteil
Ich habe jahrelang eine recht ähnlich konzipierte 80er Charvel (Modell 3) gespielt und so eine Gitarre hat abgesehen von der Korpusform und Mensur nicht mehr viel mit einer klassischen Strat zu tun - sie spielt sich komplett anders, sie klingt schon rein akustisch ganz anders als (m)eine '57 Strat.
Ähnlich wie oben: Wenn man so eine Gitarre als Beleg dafür betrachtet, dass eine Strat optimal für Metal geeignet ist, dann kann man sich lange ergebnislos die Köpfe heiß reden, da wird dann schlicht aneinander vorbei geredet ...