Stratspieler
Helpful & Friendly User
...Auch finde ich diesen Band- Livekontext Hinweis etwas merkwürdig. Was ist denn z.B. mit Aufnahmen?...
Ich möchte Dein "merkwürdig" gern erläutern. Alles eigene Erfahrung, kein angelesenes Wissen. Im Bandkontext sind Frequenzen aufgeteilt. Jedes Instrument hat bzw. braucht seine eigenen Frequenzbänder, um sich durchzusetzen. Hast Du zwei Strats, ist es schwierig, wenn beide ziemlich gleich klingen. Hinzu kommen die auf Bühne und im Proberaum gefahrenen, relativ hohen Pegel, sowie örtliche Gegebenheiten. Alles zusammen kann schnell dafür sorgen, dass z.B. ein sehr teurer Pickup, der ungünstigerweise noch auf einer nicht gut dazu passenden Strat montiert ist, die daheim saugut klingt, jetzt klanglich einfach untergeht im Vergleich zu relativ billigen, aber mittig-fett klingenden Pickups einer zweiten Strat, die u.U. klanglich eine bessere Basis bietet. Da muss man viel an der PA gegensteuern, aber spiele mal in verschiedenen Locations - da gibt es keine Standardeinstellung.
Bei Aufnahmen wiederum ist es ganz anders. Als wir im Studio gespielt und aufgenommen haben, klang wieder jedes Instrument ("jede Spur") völlig für sich allein. Man bekommt über Kopförer die anderen Spuren und spielt seine eigene Spur drauf oder drüber. Hast Du einen guten Mixer, hört man plötzlich wieder geradezu aber sowas von "mutterseelenallein auf weiter Flur" gnadenlos jede eklatante Schwäche oder Stärke sowohl von der eigenen Spielweise als auch vom eigenen Instrument. Das ist fast wieder so oder sogar noch mehr, weil man steht jetzt auch noch unter Druck, eine ordentliche Nummer abzuliefern, als würde man daheim völlig vertraut jede Nuance hören. Hast Du einen netten Mixer, dann "hilft" er nachsichtig etwas beim Sound nach.
BTW: war für mich z.B. dazumals ein Grund, meinen ansonsten auf der Bühne bevorzugten Bugera 50-Watter, der dort absolut ausreichte, im Studio aber sowas von fix gegen einen handwired und clean klingenden Morgana-Amp einzutauschen...