So, der nächste Punkt:
um an die "versteckten" Funktionen des RC-50 heranzukommen, ist die Anschaffung weiterer Pedale absolute Pflicht!
Nur damit lässt sich das geniale RC-50 auch vollwertig einsetzen.
Der Looper hat auf seiner Rückseite zwei Stereo-Klinkenbuchsen, an denen man entweder
a. zwei Einzeltreter, oder
b. zwei Doppeltreter, oder
c. einen Einzeltreter und ein Volumenpedal (= entweder als Vol.- oder als Exp.-Pedal zu definieren) oder
d. einen Doppeltreter und ein Volumenpedal (= entweder als Vol.- oder als Exp.-Pedal zu definieren)
anschliessen kann.
Boss empfiehlt, (wen wundert's...), Boss Produkte. Andere Marken funktionieren aber auch.
(Hier mein Erfahrungsbericht: )
Dennoch war ich bei meinem Dealer auf der Suche nach zwei Boss Doppeltretern ( FS-6), hatte er aber nicht da und bot mir stattdessen zwei Behringer AB-200 an.
Optisch sehen sich die Behringer und die Boss Pedale auf den ersten Blick sehr ähnlich, wobei Boss nur 3 Stereo-Klinkenausgänge im Gehäuse hat, Behringer dagegen mit 6 Mono-Klinkenausgängen aufwartet.
Gegen beide Variationen gibt es Nichts einzuwenden, man braucht lediglich verschiedene Kabel, um die gleichen Funktionen abrufen zu können (Boss FS-6 brauchen ein Stereo - Stereo - Klinkenkabel, die Behringer dagegen brauchen ein sog. Y-Kabel, d.h. 1x Stereoklinke auf 2x Monoklinke.)
Beide Hersteller haben ihren Gehäusen seitlich eine Schiene verpasst (sog. "joint panel"), mit der man ein zweites Pedal "andocken" kann und somit ein "grosses" Pedal zusammenbaut.
Ob Boss und Behringer diesbezüglich kompatibel sind, weiss ich noch nicht, aber werde das hier noch posten.
Weitere Gemeinsamkeiten sind:
- LED-Bestückte Treter (bei Behringer 2 LEDs -grün und rot, bei Boss nur eine LED),
- voll "programmierbar" (Latch oder Non-Latch, bei Boss ist zusätzlich noch die Polung einstellbar),
- Relaisbestückt und somit beide mit 9V-Block zu betreiben.
HIER kommt auch schon mein erster negativer Kritikpunkt, der an beide Hersteller geht:
beide setzen ausschliesslich auf battery power, ein Netzteil / externe Stromversorgung (wie z.B. von/durch mein G-Sys) ist nicht möglich.
und
HIER kommt Negativpunkt 2, der ausschliesslich an das Behringermodell geht:
Das AB200 hat
k e i n Batteriefach!
Wenn hier die Batterie eingelegt/gewechselt werden muss, muss das komplette Gehäuse, das mit zwei Schrauben mit seiner Bodenplatte verbunden ist, auseinander gebaut werden.
Problem 1:
der Alu-Oberdeckel (mit den zwei Tretern 1 & 2) lässt sich nur mit erheblichem Kraftaufwand von seinem Boden lösen.
Die in die Peds 1 & 2 jeweils hineinragenden roten und grünen LEDs sind mit der Electronic verbunden, die fest auf dem Bodenblech sitzt, d.h. sie werden aus den Pedalrahmen herausgezogen.
Dabei können deren Kontakte verbogen werden (dann passen sie nicht mehr in ihre vorgesehenen Pedalöffnungen), was ja noch wieder hinzubiegen wäre...
Problem 2:
Allerdings "schrappen" die Gehäuseseiten des Oberdeckels beim Öffnen derart knapp an der Platine vorbei, dass ich jetzt mal blind behaupte, dass 90% aller Defekte von AB200 Pedalen zwangsläufig durch das Batteriewechseln entstehen.
Sehr, sehr schade, denn die
Behringer-Pedale sind ansonsten ihren
doppelt (!) so teueren Bosskollegen absolut ebenbürtig
(dieses Statement bezieht sich ausschliesslich auf die "Fernbedienung" der weiteren RC-50 Optionen)
Ein separates und leicht zu öffnendes Batteriefach wäre mir durchaus EUR 3.00 - 4.00 mehr pro Behringer-Ped. wert!
Hier hat Behringer völlig unverständlich, praxisfremd und mit einem extrem hohen Reklamationspotential an der falschen Stelle gespart!
Dieser Punkt war auch klar ausschlagebend, dass ich jetzt doch die Boss FS-6 bestellt habe, denn die haben ein separates Batteriefach, d.h. schneller und einfacher Batteriewechsel ist möglich, ohne Gefahr zu laufen, sich dabei die Platine abzuschiessen.
Fazit:
Pro Behringer AB200:
1. nur halb so teuer, wie die Boss FS-6 und dennoch nahezu gleiche Funktionen (bis auf die Polaritätswechseloption, die beim RC-50 nicht gebraucht wird)
2. nach meinem Geschmack eindeutig die "schöneren" Pedale
3. pro Pedal geben je zwei LEDs den Betriebszustand (rot/grün) gut sichtbar an
Contra Behringer AB200:
1. der Batteriewechsel ist ein Desaster und für professionelle User eine Zumutung, da das ganze mit filigraner Vorsicht durchgeführt werden muss und damit locker 20 Minuten und mehr dauern kann. Absolut inakzeptabel!
2. anderer Druckpunkt, als die Taster des RC-50 und damit gewöhnungsbedürftig (aber machbar).
3. nur Batteriebetrieb möglich
http://www.musik-service.de/Behringer-AB-200-prx395749778de.aspx
(MS schreibt hier, dass der Betrieb auch über DC-Adapter möglich ist, ist wahrscheinlich ein Druckfehler...)
Pro Boss FS-6:
1. gleiche Taster vorhanden, wie auf dem RC-50, d.h. gleicher Druckpunkt, keine Umstellung zu den RC-50 Tastern
(= grosser Vorteil bei einem derart timing-basierten Teil, wie dem RC-50!)
2. Batteriefach, problemlos, einfach, schnell und praxisorientiert.
Contra Boss FS-6:
1. der Preis!
Im Boss ist eindeutig weniger verbaut (z.B. nur eine LED/Taster und drei Klinkenbuchsen weniger als beim Behringer) hier steht der Preis in
keinem Verhältnis zum Produktvorteil, wenn man das Behringer dazu vergleicht. Hier lässt sich Boss sehr dreist den Namen zahlen.
2. nur eine LED zeigt den Betriebszustand an
3. nur Batteriebetrieb möglich.
http://www.musik-service.de/Boss-FS-6-prx395743236de.aspx
(MS schreibt hier, dass der Betrieb auch über DC-Adapter möglich ist, ist wahrscheinlich ein Druckfehler...)
Obwohl die Behringer AB200 einwandfrei das RC-50 bedienen, werde ich froh sein, wenn ich die Boss FS-6 habe. Die Behringer werde ich als back-ups aber behalten.
LG
RJJC
P.S. sorry, ist dann doch fast ein Review geworden...,
btw: mit den vier Peds steuere ich
1. Start/Stop
2. Phrase Reverse On/Off
3. Single- / Multi-Mode
4. Guide On/Off