Mal ein erstes Fazit, nachdem ich den Kemper abgegeben und gegen einen Artist Head (Gen3) + einem 2*12 Kabinet mit zwei Greenbacks getauscht habe.
Kurze Anmerkung:
Ich hatte seit Ende der 70er auch schon recht viele Rörenamps und auch der Kemper war sehr cool. Meinen noch verbliebenen Röhrenamp spiele ich jetzt schon seit 2012 und das auch nach wie vor sehr gern. ;-)
- Sound
Ist wirklich sehr ordentlich, wenn vielelicht auch nicht ganz auf dem Niveau vom Kemper und vergleichbaren Geräten. Juckt mich aber überhaupt nicht, weil die paar Sounds, die ICH brauche, für mich wirklich sehr gefällig sind. Völlig ok so. Mir fehlt da nichts. Ich brauche nur die ollen klassischen Rock- und Blues-Sounds . Das haben die echt ganz gut hinbekommen.
- Spielgefühl
Da bin ich nicht sicher, ob ich im direkten A/B Vergleich zum Kemper einen großen Unterschied spüren würde.
- 8 Patches + die jeweiligen Effekte
reicht völlig, genau das wollte ich
- Bedienung am Amp selbst
Das Wichtigste, was man mal eben ein bisschen nachregeln will, das kann man wie gewohnt übersichtlich am Amp tun. Easy to use.
- Leistung
das Ding ballert ohne Ende, klingt aber auch leise noch ganz gut. Selbst über die große 2*12 noch sehr ok.
Kritik:
-Ein Display auf der Midi-Fußleiste wäre schön. So muss man ein bisschen aufpassen, wo man gerade zu Hause ist.
- Eine größeren Midi-Leiste, bei der ich dierekt Zugriff auf alle 8 Patches UND die Effekte habe, wäre auch nett. Geht aber mit zusätzlichem Gerät. (zweite Fußleiste)
- Mehrere Zerren/Booster in Kombi wäre vielleicht ganz nett, aber ok, ich bin von meinem Einkanaler Röhrenamp mit den Pedalen versaut. Muss man halt beim Katana anders lösen.
- Import/Export der Patches ist ein bisschen umständlich, macht man ja aber wahrscheinlich eher selten.
- Die Software (Boss Tone Studio) friert bei meinem Mac ab und an ein, wenn man länger nichts verändert.
Pro:
- einfach zu handeln
- ziemlich laut, wenn man es denn möchte
- klingt gut und fühlt sich gut an
- nimmt 8 und 16 Ohm Speaker, alles was irgendwo rumsteht kann man problemlos benutzen
- hat auch noch brauchbare IR´s, wenn vielleicht auch nicht auf absoluten Top-Niveau, aber durchaus sehr Praxis tauglich.
- die Ausgabe über Speaker und PA, Moitore, FRFR wahlweise gleichzeitig möglich
- über USB-C am Rechner auch ganz nett im Detail zu bedienen.
- über USB mal schnell etwas aufnehmen ist auch möglich
- akustische Gitarre über das Pult und einem FRFR ist auch ganz ok
Fazit:
- Würde ich es wieder tun? Ja, würde ich und ich bereue nichts.
Zumindest, solange die die ganze Kemper-Funktionalität nicht brauche. Wenn dann doch, dann ist das halt eine ganz andere Baustelle.
- Preis/Leistung? Irre!
-Feeling? Rock n´Roll! Einschalten und spielen. Nix mit "ich muss erstmal booten", oder so einem Mist. Ich komme echt ohne zusätzlichen Kram aus und ich bin sonst schon eigentlich schon so ein Pedal-Junkie.
- Klingt mein Röhrenamp (für mich persönlich) "besser"? Ein klare "Jein", Kommt auf den gewünschten Sound an. Für mich ist er mit meinen Lieblingspedalen und im Clean/Cruch Bereich in der nötigen Lautstärke aber schon noch ein bisschen schöner. ;-) Ich habe den Artist aber auch nicht als Alternative zu irgend einem "Boutiqe-Amp" gekauft. Da würde ich auch auf ganz spezielle Dinger stehen. ;-)
- Flexibilität und die geringe Komplexität? Da ist der Artist schon äußerst praktisch. Das Top ist noch gut tragbar und viel mehr braucht man ja in der Regel nicht mitzunehmen. Zumindest ich nicht.
- Das Management der ggf. benutzten Expression Pedale ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, geht dann aber auch.
Tip:
Die ganze Nummer mit den kostenfreien und/oder kommerziellen Patches muss man nicht unbedingt haben, wenn man sich da denn gut genug auskennt. Letztendlich sind das alles auch nur Einstellungen der paar verfügbaren Amp-Modelle im Artist. Zum Abschauen und um sich ein bisschen reinzufinden, aber sicher erstmal ganz hilfreich. Auch ganz wichtig: Der global EQ! Hier erstmal Hi- und Lowcut passend setzen