Booster - das Geheimnis zum guten Gitarrensound ?

[DirkS]

@Kluson: +1

 

[Bassturmator]

Auch wenn das technisch richtig ist, so hilft einem ein guter Kompressor doch sehr dabei dynamisches Spiel musikalisch wirkungsvoll einzusetzen. Schätze das ist es was Capricorn meinte.

 

[micharockz]

Stimmt irgendwo - flüsterleise gestreichelte Saiten werden durch die Verringerung der Dynamik dichter an das Lautstärkeniveau eines starken Anschlages gehoben. Ein Flüstern wirkt subjektiv leiser und klingt auch anders als ein Brüllen, auch wenn beides auf das selbe Niveau komprimiert wird. Bei einer Gitarre unterscheidet sich bei dynamischem Spiel auch nicht nur die Lautstärke, sondern Attack, Klangfarbe und mehr.
Ein Kompressor kann helfen, das hörbar zu machen.

 

[Prof.Reverb]

Wo genau in der Effektkette platziert man denn einen Booster?

 

[Bassturmator]

Dafür gibt es nach meiner Ansicht keine Regel - es kommt drauf an was man boosten will.

 

[Prof.Reverb]

Hm naja, ich habe nur den Anfang deses Threads gelesen und da haben alle davon geschwärmt, wie toll ein Booster das Signal aufwertet. Das es brillianter und räumlicher, einfach besser klingen würde. Das will ich auch

 

[micharockz]

Ausprobieren, typische Positionen sind vor oder nach der Verzerrung, teilweise sogar im Einschleifweg. Falls vor der Verzerrung eingesetzt sollte man die Lautstärke nicht zu stark anheben, weil sonst der Zerrgrad steigt. Wenn man Fuzze benutzt in einigen Fällen nach dem Fuzz, aber auch hier: ausprobieren

 

[dubbel]

Wo genau in der Effektkette platziert man denn einen Booster?

typischer fall von "kommt drauf an":

ich würde es so sortieren:
du hast drei faktoren, die das ganze beeinflussen - position in der signalkette, mit/ohne zerrpedal, amp clean oder vorstufe mehr oder weniger in der sättigung.

ein booster hebt dein signal an - je nach den faktoren oben, passiert folgendes:

ist der verstärker clean und hat noch genug reserven, macht der booster lauter.
ist der verstärker an der grenze zum overdrive, dann zerrt der booster.

hast du zusätzliche overdrive- oder zerrpedale, passiert folgendes:
bei leichter zerre - s.o.
zerrt das OD-pedal so stark, dass das signal schon komprimiert wird, dann wird die zerre durch einen vorgeschalteten booster noch dreckiger.
bei einem booster hinter der zerre wird es lauter.

 

[Gast252951]

Auch wenn das technisch richtig ist, so hilft einem ein guter Kompressor doch sehr dabei dynamisches Spiel musikalisch wirkungsvoll einzusetzen. Schätze das ist es was Capricorn meinte.

Das kann sein. Das man die leisen Feinheiten im Kontext besser wahrnimmt, wei sie stärker hervorgehoben werden, vermittelt natürlich mehr hörbare Nuancen. Deswegen hört man zB verschiedene Anschlagsstärken besser ( und das Soundresultat dessen ), so dass man: "wow, ganz schön dynamische Bandbreite", obwohl die ja eigentlich eingeschränkt ist
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Hm naja, ich habe nur den Anfang deses Threads gelesen und da haben alle davon geschwärmt, wie toll ein Booster das Signal aufwertet. Das es brillianter und räumlicher, einfach besser klingen würde. Das will ich auch

Räumlicher würde ich nicht sagen, es bekommt etwas mehr Präsenz und Grip. Etwas mehr Dreck wenn man so will. Du kannst ja alles boosten, aber im Normalfall wird das ein Zerrer oder der Amp sein. Aber zuviel Gain insgesamt kann auch matschiger werden. Es hängt also auch davon ab, wie der Eingang, der geboostet werden soll damit umgeht. Du solltest also testen wo es am besten passt und dabei vorne anfangen, würde ich sagen. Wie schon gesagt, muss man dann die Lautstärken ggbf anpassen. Da ich noch einen Kompressor danach nutze, wird die Lautstärke gesamt bei mir nicht lauter, aber die einzelen Zerrer in der Kette schon. Weil die Lautstärke am Eingang eines Gerätes aber auch den Sound beeinflussen kann, musst du individuell regeln.

 

[LtdBoomer]

Ich hab ein Tremolo Pedal,welches die Lautstärke erhöht und das Signal irgentwie "puscht".Wenn Ich das Pedal vor den Overdrive setze kann Ich viel präziser mit dem Volumenpoti der Gitarre die Verzerrung steuern.
Wenn Ich also den Intensityregler auf null drehe,hab Ich dadurch den gleichen Effekt wie bei einem regulären Boosterpedal oder ist das dann doch noch was anderes?

 

[micharockz]

Ein Booster ist eine aktive Verstärkerschaltung, und die hat dein Tremolo auch. Kann man bei deinem Tremolo die Lautstärke auch regeln, oder steht der Boost fest? Welches Tremolo ist es? Klingt ja nach einem guten Anspieltipp...

 

[Gast252951]

Ich hab ein Tremolo Pedal,welches die Lautstärke erhöht und das Signal irgentwie "puscht".Wenn Ich das Pedal vor den Overdrive setze kann Ich viel präziser mit dem Volumenpoti der Gitarre die Verzerrung steuern.
Wenn Ich also den Intensityregler auf null drehe,hab Ich dadurch den gleichen Effekt wie bei einem regulären Boosterpedal oder ist das dann doch noch was anderes?

ok, eigentlich ist es wohl bei vielen Tremolo Pedalen eher so, dass die Lautstärke reduziert wird

 

[Stratspieler]

Wo genau in der Effektkette platziert man denn einen Booster?

Meiner Erfahrung nach relativ weit hinten, oder um genauer zu sein: hinter der Zerrern, aber noch vor den Modulationspedalen. Also i.d.R. in der Pedalkette.

Vor den Zerrern kann es passieren, dass diese übersteuert werden (witzig bei Zerrern, wa?) und beginnen, aufgrund von Clipping "zuzumachen", d.h. das Signal geht weg/wird leise/wird "zugestopft".
Hinter den Modulationseffekten kann es passieren, dass deren Rauschen/Wabern/Zischen - also deren Effektgeräusche zu sehr mitverstärkt werden.

Ansonsten gilt selbstverständlich: Ausprobieren.

 

[Gast252951]

Meiner Erfahrung nach relativ weit hinten, oder um genauer zu sein: hinter der Zerrern, aber noch vor den Modulationspedalen. Also i.d.R. in der Pedalkette.

Vor den Zerrern kann es passieren, dass diese übersteuert werden (witzig bei Zerrern, wa?) und beginnen, aufgrund von Clipping "zuzumachen", d.h. das Signal geht weg/wird leise/wird "zugestopft".
Hinter den Modulationseffekten kann es passieren, dass deren Rauschen/Wabern/Zischen - also deren Effektgeräusche zu sehr mitverstärkt werden.

Ansonsten gilt selbstverständlich: Ausprobieren.

Interessant. Ich finde es gerade vor den Zerren ideal - für meinen Fall. Meine Zerrer profitieren enorm von dem Boost Signal. Ich nutze zwar keine HighGain Pedale und auch mein Amp ist Clean eingestellt, aber da wo manche Verzerrer eher schlapp klangen, kommt es jetzt wesentlich besser. Ich habe nur ein Pedal, dass viel Gain eingestellt hat - aber selbst das klingt dadurch runder und besser

 

[dubbel]

Meiner Erfahrung nach relativ weit hinten, oder um genauer zu sein: hinter der Zerrern, aber noch vor den Modulationspedalen. ...

Interessant. Ich finde es gerade vor den Zerren ideal - für meinen Fall. ...

eben: typischer fall von "kommt drauf an". s.o.

 

[Prof.Reverb]

Also ich spiele fast immer clean. habe aber auch ein Distortion pedal und danach ein EHX Hot Tubes Pedal geschaltet. Den Hot Tubes nutze ich öfter, aber ich möchte den eigentlich jetzt gar nicht durch einen Booster beeinflussen. ich möchte das mein Sound einfach brillianter, präziser, sprich "besser" wird. So wie es einige am Anfang dieses Threads beschrieben haben.

 

[Gast252951]

Also ich spiele fast immer clean. habe aber auch ein Distortion pedal und danach ein EHX Hot Tubes Pedal geschaltet. Den Hot Tubes nutze ich öfter, aber ich möchte den eigentlich jetzt gar nicht durch einen Booster beeinflussen. ich möchte das mein Sound einfach brillianter, präziser, sprich "besser" wird. So wie es einige am Anfang dieses Threads beschrieben haben.

der Grundsound meiner Verzerrer bleibt auch gleich, aber durch den Boost gewinnen Sie imho an Klang. Da musst du wohl etwas probieren.

Ich habe mir den Amp so eingestellt wie er clean sein soll. Viel Zerre hat er eh nicht. Danach habe ich den Booster so eingestellt, dass der Amp im Cleansound etwas mehr Grip hat und sich knapp vor / in der Zerre befindet.
Dadurch wurde mein Cleansound lebendiger und flexibler. Kaum hörbar verzerrt und mit einem leichten Zurückdrehen des Volumepotis wieder ganz clean. So habe ich den Booster gelassen und von da die anderen Verzerrer nachgeschaltet. An den nachfolgenden Zerrern habe ich dann bei eingeschaltetem Boost deren Parameter eingestellt, bis es mir gefallen hat. Eigentlich waren sie dann gar nicht viel anders eingestellt als vorher, ohne Boost. Sie klangen nur besser ;-)

 

[LtdBoomer]

Welches Tremolo ist es? Klingt ja nach einem guten Anspieltipp...

Es ist das Harley Benton/Joyo Vintage Tremolo.
An Regler gibts Intensity und Speed,aber auf der Platine ist ein Trimpoti für die Lautstärke.Man könnte also in der Theorie ein Poti nach außen durchverdrahten.
Das Pedal ist aber echt gut und für den Preis fast unverschämt günstig.

 

[micharockz]

Qualität muss nicht zwangsläufig teurer sein. Die Regelbarkeit des Outputs finde ich extrem sinnvoll und viele deutlich teurere Tremolos bieten das nicht.
Interessant finde ich deine Entdeckung der verbesserten Reaktion nachfolgender Zerrpedale auf das Gitarrenvolumepoti .

Das Zweckentfremden mancher Pedale kann manchmal zu überraschenden und guten Ergebnissen führen. Um wieder back to topic zu kommen - die ollen Echoplex Bandechos wurden häufig wegen ihres bereichernden Klanges auch mit runtergedrehtem Echoanteil gespielt. Inzwischen gibt es Nachbauten der Verstärkerstufe des Echoplex von diversen Herstellern als Booster zu kaufen.

 

[Stratspieler]

... aber ich möchte den eigentlich jetzt gar nicht durch einen Booster beeinflussen. ich möchte das mein Sound einfach brillianter, präziser, sprich "besser" wird...

...Ist zwar OT, aber da gibt es auch noch eine ganz andere Möglichkeit. Momentan steht bei mir ein fertig reparierter 65er BF Fender Bandmaster, ein Piggyback eines Kunden. Der Amp ist von leise bis schweinelaut nur eines - clean ohne Ende mit einer extremen, geradezu verblüffenden Dynamik. Und wenn man da eine Strat dran hat und etwas mehr mit dem Höhenregler spielt, dann hört man jeden Fehler, den man beim Spielen macht. Und sei er noch so gering!

Da kann entweder einem die Lust am Fiedeln vergehen oder man bemüht sich nur noch um eines - besser zu werden. Der Preis dafür ist allerdings schon ziemlich hoch.

Und noch ein kurzes OT zum OT hinzu: mein Marshall JTM45 RI (der eben nicht die KT66 drin hat, sondern zwei 5881) zusammen mit den beiden Jensen C12, die ich daran spiele, kommt diesem extrem sauberen und cleanen Ton nahe; auch in seiner Dynamik - was aber aufgrund der Schaltung des Marshalls auch gar nicht sooo verblüffend ist.