Lisa2
Helpful & Friendly User
Vielen Dank Andreas
Tabellen in dieser Form habe ich schon mehrfach gesehen.
Die Anordnung der Tonstufennamen ist bei solchen Darstellungen hauptsächlich auf die Kanzellen ausgerichtet.
Um die Tonleiter zu erkennen, finde ich das extrem unübersichtlich. Deshalb nehme ich als Kerngerüst immer eine dreizeilige Tabelle in der die Tonleiter mit Zwischenstufen auf drei Ebenen abgebildet wird. Sollen enharmonische Verwechslungen dargestellt werden, stehen die gleich klingenden Töne senkrecht übereinander. Bluenotes passen in dieses Schema nicht hinein. Für solche Töne muß man Zwischenspalten einbauen. Dann wird die Problematik wesentlich deutlicher. Sobald ich dafür Zeit habe, werde ich das mal in einem Grafikprogramm ausarbeiten.
Ganz egal, ob sich die gemischte Bezeichnung von # und b durchgesetzt hat, ich weigere mich, sie so zu verwenden, weil sie schlichtweg unlogisch ist. Im Unterricht stiften solche Gepflogenheiten unnötig Verwirrung. Also stelle ich die enharmonische Verwechslung durch senkrechte Anordnung zweier Bezeichnungen übereinander dar oder ich verwende nur die Bezeichnung, die zur Tonart passt. Bluenotes verstehe ich als Absenkung einer leitereigenen Hauptstufe. Also signalisiere ich diesen Bezug dadurch, dass ich dieser Hauptstufe in den relativen Tonstufenbezeichnungen grundsätzlich ein b voransetze.
Eine allgemeingültige Tonstufenskala ist nur mit den relativen Tonstufenbezeichnungen plausibel darstellbar. Aus dieser läßt sich dann von jedem beliebigen Grundton eine konkrete Tonskala berechnen. Chaotisch zusammengewürfelte absolute Tonstufenbezeichnungen verschleiern die tonalen Beziehungen. Da ist es kein Wunder, wenn da so viele nicht durchblicken.
Zurück zur Ausgangsfrage "Bluesharp - welche Tonart?"
Ich gehe immer so vor:
1. Leiterstruktur der gewünschten Tonart feststellen (pentatonisch / diatonisch > Dur=ionisch, dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch-moll, lokrisch, oder eine blues-Variante)
2. kontrollieren, in welcher Spielposition sich die gewünschte Struktur am sinnvollsten spielen läßt (straight = Grundton 1 und 4 blasen = 1. Position > Dur // cross = Gundton 2 ziehen, 3 und 6 blasen = 2. Position > Mixolydisch kann für Dur-Pentatonisch benutzt werden // doublecross = Grundton in 1 und 4 ziehen > dorisch kann für moll-pentatonisch benutzt werden// usw.)
3. vergleichen, wieviele Bendings in den verschiedenen Positionen notwendig sind
4. Grundton auswählen (ergibt zusammen mit der Leiterstruktur die Tonart)
5. Aufgrund des gewählten Grundtones und der gewählten Spielposition den Ton der "Straight Position" = Grundton der Harp berechnen.
Beispiel 1:
Bb-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von Bb 1 Quint nach unten springen Bb > Eb
Also wird eine Eb-Harp benötigt.
Beispiel 2:
F-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von F 1 Quint nach unten springen F > B
Also wird eine B-Harp benötigt.
Beispiel 3:
C-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von C 1 Quinte nach unten springen C > F
Also wird eine F-Harp benötigt.
Beispiel 4
G-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von G 1 Quinte nach unten springen G > C
Also wird eine C-Harp benötigt.
Beispiel 5
D-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von D 1 Quinte nach unten springen D > G
Also wird eine G-Harp benötigt.
Beispiel 6
A-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von A 1 Quinte nach unten springen A > D
Also wird eine D-Harp benötigt.
Beispiel 7
E-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von E 1 Quinte nach unten springen E > A
Also wird eine A-Harp benötigt.
Das dürften wohl die geläufigsten Dur-Tonarten sein.
Moll-Tonarten lassen sich als Pentatonische Leiter und mit Bending als diatonische Leiter in der Double-Cross-Position=3. Position realisieren.
Die Harp findet man dann, indem man 2 Quinten vom gewählten Grundton nach unten springt.
Beispiel 8:
Bb-moll soll in 3. Position (DoubleCross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von Bb 2 Quinten nach unten springen Bb > Eb > Ab
Also wird eine Ab-Harp benötigt.
Will mann die Tonarten F-moll C-moll G-moll D-moll A-moll E-moll in der 3. Position spielen, findet man bei der Berechnung der Straight Position die Grundtöne der in den Beispielen 1 bis 6 errechneten Harps. Legt man sich also 8 Harps in den errechneten Tonarten zu, ist man für die wichtigsten Tonarten eingedeckt.
Wer E-Dur lieber in Straight Position spielt, holt sich noch eine 9., also die E-Dur. Damit läßt sich dann in Cross-Position noch H-Dur und in Double-Cross fis-/ges-dorisch-moll spielen.
Gruß
Lisa
Tabellen in dieser Form habe ich schon mehrfach gesehen.
Die Anordnung der Tonstufennamen ist bei solchen Darstellungen hauptsächlich auf die Kanzellen ausgerichtet.
Um die Tonleiter zu erkennen, finde ich das extrem unübersichtlich. Deshalb nehme ich als Kerngerüst immer eine dreizeilige Tabelle in der die Tonleiter mit Zwischenstufen auf drei Ebenen abgebildet wird. Sollen enharmonische Verwechslungen dargestellt werden, stehen die gleich klingenden Töne senkrecht übereinander. Bluenotes passen in dieses Schema nicht hinein. Für solche Töne muß man Zwischenspalten einbauen. Dann wird die Problematik wesentlich deutlicher. Sobald ich dafür Zeit habe, werde ich das mal in einem Grafikprogramm ausarbeiten.
Ganz egal, ob sich die gemischte Bezeichnung von # und b durchgesetzt hat, ich weigere mich, sie so zu verwenden, weil sie schlichtweg unlogisch ist. Im Unterricht stiften solche Gepflogenheiten unnötig Verwirrung. Also stelle ich die enharmonische Verwechslung durch senkrechte Anordnung zweier Bezeichnungen übereinander dar oder ich verwende nur die Bezeichnung, die zur Tonart passt. Bluenotes verstehe ich als Absenkung einer leitereigenen Hauptstufe. Also signalisiere ich diesen Bezug dadurch, dass ich dieser Hauptstufe in den relativen Tonstufenbezeichnungen grundsätzlich ein b voransetze.
Eine allgemeingültige Tonstufenskala ist nur mit den relativen Tonstufenbezeichnungen plausibel darstellbar. Aus dieser läßt sich dann von jedem beliebigen Grundton eine konkrete Tonskala berechnen. Chaotisch zusammengewürfelte absolute Tonstufenbezeichnungen verschleiern die tonalen Beziehungen. Da ist es kein Wunder, wenn da so viele nicht durchblicken.
Zurück zur Ausgangsfrage "Bluesharp - welche Tonart?"
Ich gehe immer so vor:
1. Leiterstruktur der gewünschten Tonart feststellen (pentatonisch / diatonisch > Dur=ionisch, dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch-moll, lokrisch, oder eine blues-Variante)
2. kontrollieren, in welcher Spielposition sich die gewünschte Struktur am sinnvollsten spielen läßt (straight = Grundton 1 und 4 blasen = 1. Position > Dur // cross = Gundton 2 ziehen, 3 und 6 blasen = 2. Position > Mixolydisch kann für Dur-Pentatonisch benutzt werden // doublecross = Grundton in 1 und 4 ziehen > dorisch kann für moll-pentatonisch benutzt werden// usw.)
3. vergleichen, wieviele Bendings in den verschiedenen Positionen notwendig sind
4. Grundton auswählen (ergibt zusammen mit der Leiterstruktur die Tonart)
5. Aufgrund des gewählten Grundtones und der gewählten Spielposition den Ton der "Straight Position" = Grundton der Harp berechnen.
Beispiel 1:
Bb-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von Bb 1 Quint nach unten springen Bb > Eb
Also wird eine Eb-Harp benötigt.
Beispiel 2:
F-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von F 1 Quint nach unten springen F > B
Also wird eine B-Harp benötigt.
Beispiel 3:
C-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von C 1 Quinte nach unten springen C > F
Also wird eine F-Harp benötigt.
Beispiel 4
G-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von G 1 Quinte nach unten springen G > C
Also wird eine C-Harp benötigt.
Beispiel 5
D-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von D 1 Quinte nach unten springen D > G
Also wird eine G-Harp benötigt.
Beispiel 6
A-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von A 1 Quinte nach unten springen A > D
Also wird eine D-Harp benötigt.
Beispiel 7
E-Dur soll in 2. Position (Cross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von E 1 Quinte nach unten springen E > A
Also wird eine A-Harp benötigt.
Das dürften wohl die geläufigsten Dur-Tonarten sein.
Moll-Tonarten lassen sich als Pentatonische Leiter und mit Bending als diatonische Leiter in der Double-Cross-Position=3. Position realisieren.
Die Harp findet man dann, indem man 2 Quinten vom gewählten Grundton nach unten springt.
Beispiel 8:
Bb-moll soll in 3. Position (DoubleCross) gespielt werden
Berechnung der Straight Position: von Bb 2 Quinten nach unten springen Bb > Eb > Ab
Also wird eine Ab-Harp benötigt.
Will mann die Tonarten F-moll C-moll G-moll D-moll A-moll E-moll in der 3. Position spielen, findet man bei der Berechnung der Straight Position die Grundtöne der in den Beispielen 1 bis 6 errechneten Harps. Legt man sich also 8 Harps in den errechneten Tonarten zu, ist man für die wichtigsten Tonarten eingedeckt.
Wer E-Dur lieber in Straight Position spielt, holt sich noch eine 9., also die E-Dur. Damit läßt sich dann in Cross-Position noch H-Dur und in Double-Cross fis-/ges-dorisch-moll spielen.
Gruß
Lisa