Bis wohin machen Gigs noch Sinn?

  • Ersteller buesing_de
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Das U&D in Stuttgart hat nur das "Problem" dass sie Bands nur buchen, die sie vorher auch live gesehen haben. Das heisst wenn ihr euch dort bewerbt, muesst ihr bei der Bewerbung einen Gig in der Region Stuttgart haben. Fuer den zahlt ihr dann aber u.U. drauf...
 
Das U&D in Stuttgart hat nur das "Problem" dass sie Bands nur buchen, die sie vorher auch live gesehen haben. Das heisst wenn ihr euch dort bewerbt, muesst ihr bei der Bewerbung einen Gig in der Region Stuttgart haben. Fuer den zahlt ihr dann aber u.U. drauf...

vielleicht lässt der Udo Brömmel ja mit sich reden, wenn ihr n schönes Gig-Video einschickt ;)
 
Kann durchaus sein, aber auf der Homepage geben sie sich zunächst relativ "strikt":
u&d-Homepage schrieb:
Vor allem aber mit einem Auftrittsterminen im Raum Stuttgart. Das ist ganz wichtig, da wir uns jede Band, die beim U&D spielt, vorher mal live angesehen haben. Ohne Auftrittstermin ist die Bewerbung chancenlos.
 
Stimmt, aber wir hängen ja nicht am Raum Stuttgart ;) Hier oben im Norden ist's leider sehr schwer, überhaupt an was zu kommen. Wenn überhaupt, dann im Grunde nur "Pay for play" (z. B. Emergenza) oder halt im gegenseitigen Gigtausch, was auch schwierig ist, da es hier massivst an Auftrittsmöglichkeiten mangelt. Man muss sich das mal vorstellen: Bremerhaven hat deutlich über 100.000 Einwohner, aber keine vernünftige Locations :bad:
 
Nicht verzagen, in Berlin ist's auch nicht einfacher... Und n Gigtausch ist hier erfahrungsgemäß auch ne schwierige Sache, weil es aufgrund des riesigen angebots enorm schwierig ist, brauchbare Locations zu finden, die zum Wunsch-Termin (am Wochenende) frei sind und die man auch voll kriegt. Wenn am WE 200 Konzerte stattfinden, dann muss man halt schon ziemlich gute Argumente haben, warum die Leute zu Dir kommen sollten und unbekannte Bands, die von Außerhalb kommen, sind da leider selten ein Argument...
Also, Du siehst, jeder hat da seine Schwierigkeiten... Bei diesem Seefest steht ihr übrigens schon als "bestätigt" auf der Homepage... ;)
 
Yep, hat mich auch gewundert...ich rieche Stress in der Band, aber der Gig erscheint mit absolut wertlos.
 
ja das ist krass wenn das in Bremerhaven so ist. Da ist ne vergleichsweise grosse Stadt wie Reutlingen hier schon ein ganz klein wenig besser bestückt :redface:
kommt halt auch immer drauf an, welche soziokulturelle Vergangenheit, Tradition usw. so ne Stadt hat.... ich spiel eigentlich auch nur noch weit weg von hier...immense Fahrerei, aber wenn das Publikum einen hier nicht will, muss man halt dort hin fahrn und dort spielen, wo das Publikum geil auf einen ist und einen mit offenen Armen empfängt. Ob sichs nun wirklich lohnt, naja auf jeden Fall komme ich nicht mit leeren Händen den weiten Weg zurück nach Hause und dort haben mein Kumpel (der dort wohnt) und ich zusammen in kurzer Zeit schon ne ordentliche Fangemeinde uns erspielt :):great::cool:
 
Mal so generell: Ich hab Gigs gespielt die waren auch gut 500km+ entfernt und gaben genug Kohle, aber keiner kam...
Ich hab auch Gigs gespielt die waren 300km entfernt und uns konntek einer einen Zuschlag garantieren (je nachdem wieviele Zuschauer) und es war voll und richtig richtig geil...

Unter strich sag ich also, wenn es ein Gig ist der einem als Band ingendwas bringt.
Sei es Erfahrung, eine Menge Spaß, neue Fans oder sogar Geld, dann sollte man das auch mit einkalkulieren.
Fans sind unbezahlbar. Sie sind der grund wieso sich die finanziellen einnahmen steigern, und auch eben der Anreiz weswegen
wir alle überhaupt Musik veröffentlichen. (Wenn ich nur Musik für mich mache brauch ich gar keine Gigs :p)
Aber es muss sich eben relativieren. Wenn ich 500€ draufzahl und 500 neue Fans dafür bekomm, hat es sich gelohnt.
Aber wenn ich für 500€ im näheren umkreis auch locker 5 mal spielen kann und 1000 Leute erreiche dann ist das doch irgendwie mehr wert ;)
Man soll schon bereit sein für das hobby etwas zu "opfern", aber irgendwo ist auch genug, Zeit opfer ich schon on mass :p
für 800€ bekommt man eine richtig gut produzierte Demoscheibe...

Pauschal kann man es nicht sagen, würde man euch anbieten für nichts auf dem 1000km entfernten Wacken zu spielen,
dann würde man es doch tun :) Es kommt eben auf die Relation an.

Wenn man die Einnahmen nciht steigern kann, muss man eben die Ausgaben senken. Ich hab nie verstanden wieso soviele Bands immer mit 3 Autos kommen müssen. Dann schaut man das man eben weniger mitnimmt und je nach Bandmitglieder mit einem oder maximal 2 Autos fährt. Ein Bus bei der richtigen Adresse gemietet kostet auch nicht die Welt. Da kann man schon mal überlegen einen Tourbus zu nehmen, indem man zur not auch schlafen kann...

http://www.tourbus.de/ (son sprinter)
Oder schau mal hier rein: http://www.highwaytiger.de/preise.html

Da hat man richtig schönen Bus und zahlt für zwei tage 280€
Ist auch nciht wenig, plus sprit sogar wieder richtig viel ;) Aber unterm strich schon mal ein eckchen weniger und cooler
als 3-4 Autos. Normale nicht tourbusse sind da nochmal was günstiger.
 
cervin hat wie so oft natürlich sicherlich recht mit seinen argumenten (welche zum teil zuvor auch schon mehrfach bestätigt wurden). und dieses topic hat uns auch eine lehrreiche und wichtige diskussion beschert, die gedankengänge auch bei mir veranlasst hat, die später einmal sicher von bedeutung sein werden.

ABER: speziell bezogen auf diesen fall könnte ich abschließend nur sagen: lasst es wirklich auf jeden fall bleiben. die häufig genannten faktoren waren geld, spaß und promotion.
geld: hehe.... fehlanzeige
promotion: die bilder sehen echt einfach nur kümmerlich aus. eine kleine, selbst zusammengeschusterte bühne, die den eindruck macht gleich zusammen zu fallen, 10-20 leute vor der bühne, die auch nicht danach aussehen als wären sie hauptsächlich an den bands interessiert denn an dem nächsten bier und die ebenso schmerzhaft unprofessionelle internetpräsenz lassen vermuten, dass es auch nicht besser ist als die kleinsten provinzfeste in eurer umgebung. 1000 leute kommt maximal hin, wenn man es auf 2 tage verteilt und die spaziergänger mitzählt, die keine andere route als den see zur verfügung hat.
spaß: ich glaube spätestens wenn man merkt, wofür man da grade die komplette bandkasse auf den kopf gehaun hat ist es vorbei mit dem spaß.

JEDOCH: habe ich gesehen, dass destination anywhere auf diesem festival spielen. die kommen von nicht weit von mir (zufälle gibts, echt wahr) und spielen sehr oft hier auftritte und haben eine menge referenzen vorzuweisen. und ich weiß aus sicherer quelle, dass die auf gar keinen fall ohne gage spielen und kenne auch den genauen betrag für gagen bei gigs die rund 60-70 km von ihnen weit weg stattfinden, ebenfalls bei "kleineren" open airs... und das ist keine unerhebliche, kann ich euch sagen! entweder schlachten die ihre kasse aus, weil sie unbedingt einen bandurlaub für nötig halten, oder die haben den veranstaltern gesagt was sache ist und klare forderungen gestellt.

ihr habt ja nun praktisch nichts mehr wirklich zu verlieren, wenn ihr euch darauf einigen könnt, den gig unter diesen bedingungen nicht anzunehmen. redet mal tacheles und fordert ganz klar eine entsprechende entlohnung ein. kriegt ihr diese ist das doch echt geil und einem spaßigen WE + cooler tour steht nichts im wege. cancelt der veranstalter euch, wisst ihr was es für ein typ war und ihr könnt beruhigt schlafen weil ihr euch nicht habt ausnutzen lassen :)
 
Die Sache ging zum Glück gut aus - die Fotos und Videos haben auch den Rest überzeugt, wir cancellen den Gig. Puuuhh...
 
Leut'...

700 Steine drauflegen... - das geht überhaupt nicht. So etwas darf man nie machen. Besser, man nimmt die 700 Öcken und geht in den nächsten Musikladen und kauft sich nochmal einen geilen Monitor, oder ein nettes Effektgerät für den Proberaum, endlich mal ein vernünftiges Gesangsmike usw. - egal was, aber etwas, was die Musikindustrie unterstützt und nicht den Kneipier, klar?!?

Das Promo-Argument zählt nicht mehr in Zeiten des Internets - für 700 Steine bekommst du schon eine gute Website von einem freakigen Netz-Einzelkämpfer, der es zudem versteht, da richtig Traffic draufzuleiten. Falls das schon da ist, kann man das Geld auch in Mützen und Handschuhe für's Merchendising investieren, da kommt wenigstens wahrscheinlich was raus.

Man sollte sich auch überlegen, was man im Jahr bei solchen Drauflege-Gigs investiert. Da kann ganz schnell so eine Summe zusammenkommen, daß man selbst eine Halle mieten kann und eine eigene Veranstaltung durchführen kann, und wenn alle Bandmitglieder mithelfen und ggf. sich noch ein paar andere Bands anschließen, bekommt man sogar ein recht großes Event zusammen und hat Spaß dabei, auch wenn das Geld danach vermutlich weg ist, was aber kein Problem sein sollte, denn man hätte es ja sowieso ausgegeben, doch andere hätten daran verdient.

Mit viel Glück und nicht allzuschlechter Musik sollte es sogar möglich sein, nicht klamm aus der Geschichte herauszukommen, und da kann man dann schon wieder das nächste Event finanzieren...

Deshalb: Einfach nicht spielen, wenn der Wirt oder Veranstalter die Kohle einsackt und die Band die Unterhosen zum Trocknen aus dem Autofenster halten muß, weil das Geld für den Trockner fehlt und beim Wirt gelandet ist.
 

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