Hallo!
Mal zur Abwechslung hier gezeigt eine LH-Akustik, meine bereits auch schon etwas ältere (in den 90ern gekaufte) Epiphone PR 350S LH.
Sicherlich nichts Besonders, aber eigentlich fand ich die mit ihren klassischen Grundbausteinen (Massive Fichtendecke, Hals Mahagoni, Korpus Mahagoni-Schichtholz, Griffbrett Palisander, OKe Mechaniken etc.) nie schlecht, bzw. ich fand, sie klang auch gar nicht schlecht.
Nur gespielt habe ich sie selten, was im Wesentlichen zwei Gründe hatte:
- Zum einen hatte sie immer einen "normalen" 11er Saitensatz drauf.
Ich komme aus dem laut + dreckig gespielten Garagen-E-Rock (wo das ja alles so ein bisschen egal ist, was die Griffsauberkeit angeht
) und in Verbindung mit dem zudem etwas breiteren und relativ geradem Griffbrett klangen meine Akkorde bei der Akustik, wo ja nun mal alles gnadenlos entlarvt wird, unsauber, lückenhaft und einfach ein wenig scheiße.
- Aber sie klangen auch immer ein wenig scheiße aufgrund eines anderen Umstands: Die Epi war schon ein prinzipiell richtig angesetztes LH-Modell, allerdings scheint denen in der Produktion bei der Stegeinlage die LH-Puste ausgegangen zu sein.
Die recht breite Original-Stegeinlage selbst (mit ihren eingearbeiteten Saiten-Kompensierungen) war von einer Rechtshänder-Gitarren. D.h. die Gitarre war bei einigen Saiten alles andere als oktavrein, was nun mal - auch nur ein bisschen höher gegriffen - kacke klingt.
Problem Nummer eins hatte ich dann mal schon früher probeweiser gelöst: Einfach einen dünnen 10-50er-Satz drauf. Für mich viel besser! Viel einfacher und unterm Strich damit sauberer zu spielen. Machte mir schon einmal viel mehr Spaß, die klanglichen Einbußen sind da für mich erstmal zweitrangig.
Problem Nummer zwei war ein Fall für eine Gitarren-Werkstatt. Dort habe ich mir letztens eine neue, und richtigere Stegeinlage aus Knochen einbauen lassen (der Sattel wurde dabei auch noch auf Knochen getauscht, was allerdings keine nötigen Gründe hatten, das war nur was für mich)
So sieht die Stegeinlage jetzt aus (Bild von Vorher habe ich leider nicht):
Das passt jetzt weitestgehend, alles klingt viel richtiger, und damit voller, toll.
Ich werde in Zukunft ganz sicher mehr Akustik spielen, das hat schon was. Sogar rocken kann man damit
Kurzum, was ich eigentlich erzählen wollte: Wer als LH ein ähnliches Problem mit der Stegeinlage/Saitenkompensierung bei seiner Akustik hat: Nimmt das nicht so viele Geld in die Hand und bringt das Teil in die Werkstatt! Das lohnt sich wirklich.
Viele Grüße,
Christian
PS.: Die Saitenlage beträgt jetzt E 2,5mm, e etwas unter 2,0, für mich völlig OK, damit kann ich problemlos spielen.
... PPS.: Was macht man aber mit Akustik-Gitarren, die eine wesentlich schmalere Stegeinlage haben und damit so eine Einzel-Saitenkompensierung gar nicht zulassen? So schlucken im Sinne von "isso" (wie bei einer alten Telecaster)?
Das würde mich echt mal interessieren.