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Bezahlung für Musik auf freiwilliger Basis - was haltet ihr davon?

  • Ersteller Sunny_Hunny
  • Erstellt am
Es geht doch nicht um eine Kopie im Sinne von "Ich hab das erfunden", sonder um die Distribution. Zwei Paar Schuhe.
 
gut - wenden wir uns von der Moral ab und dem schnöden Mammon zu... :D
wenn mir eine Firma A ein weltweites Distributionsnetz samt Abwicklung des Zahlungsverkehrs zur Verfügung stellt, dann ist das schon ein mächtiges Werkzeug.
Dass sie dafür eine Provision in stolzer Höhe einstreicht... verständlich.
Denn 'ohne' würde die ganze Geschichte schlicht nicht stattfinden.
Eine derartige Möglichkeit 'vom Erzeuger zum Konsumenten' hat es bis vor kurzem nicht gegeben.

Ob man den Konsumenten auch erreicht, steht auf einem anderen Blatt...
Aber auch da gibt es (werbefinanzierte) Dienstleister, die den Nutzer zunächst mal keine Investition kosten.

ist also nicht sooo schlecht, die Ausgangslage... zusätzlich zum 'etablierten' Agieren im lokalen Bereich von Kneipe bis Stadion.

keiner dieser Faktoren ist aber nur wegen seiner Existenz (und für sich allein) ein Garant für Erfolg
(anscheinend wird das oft so interpretiert)
ich weise noch mal auf den erwähnten Midem Vortrag hin, weil er das Prinzip (unabhängig vom Protagonisten) exakt auf den Punkt bringt.
Auf der verlinkten Seite ist eine Zusammenfasung in Englisch unter dem Video.

cheers, Tom
 
Es gibt Leute, die arbeiten Monate und Jahre an einer Erfindung ohne Geld zu bekommen (das kriegt man nämlich erst, wenn man das Produkt auch verkauft). Wenn dann 2 Wochen nach dem Release ein anderer Herstelller eine exakte Kopie des Produkts zu halben Preis anbietet (weil der ja nichts für die Forschung zahlen muss), ist der Erfinder ganz schnell Bankrott.

Genau deswegen gibt es ja auch das Patentwesen (welches aufgrund von Trivial- und Softwarepatenten auch verbesserungswürdig wäre), wodurch eine Erfindung nach Anmeldung 20 Jahre lang geschützt ist.
Musik ist im Urheberfall allerdings bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers geschützt. Das finde ich gelinde gesagt "etwas" übertrieben, auch wenn ich generell ein Befürworter des Urheberrechtes bin.

Wenn sich also ein Geschäftsmodell aufgrund der Entwicklung nicht mehr aufrechterhalten lässt, gehört es meiner Meinung nach geändert oder muss halt aussterben. Es künstlich am Leben zu erhalten ist nicht der Sinn der Sache.
Vor allem im Musikbusiness gäbe es ja vom Streaming über Crowdfunding bis zur Kulturflatrate duzende innovative Ideen. Allerdings sträubt sich die Musikindustrie hartnäckig, diese zuzulassen. Auch die rechtliche Seite, nennen wir sie einmal GEMA, erschwert es den Künstlern immer mehr, solch innovative Modelle anzuwenden, da sie immer noch an ihren Modellen aus dem vorigen Jahrtausend festhalten will.

Dies soll allerdings nicht heissen, dass ich generell gegen die Musikindustrie, das Urheberrecht oder die GEMA bin. Das Problem ist einfach, dass all diese Institutionen in der aktuellen Welt nicht mehr wie früher gewohnt einsetzbar sind. Jeder andere Wirtschaftszweig müsste sich unter solchen Umständen anpassen, nur unser liebe Unterhaltungsindustrie versucht die Wirklichkeit nach ihren Wünschen zu formen und plärrt dan rum wenn das nicht funktioniert.
 
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Moinsen,

Bin etw. enttäuscht über den Verlauf des Threads, denn ich hatte auf den ersten Blick einen anderen Verlauf/neue Ideen erwartet. Hab desh. auch nicht alles durchgelesen. Das Thema ist an sich spannend, denn ich erkenne manche Veränderung im Biz. grade durch die Entwicklungen des letzten Jahrzehnts.

Viele, auch bekannte Bands, spielen z.B. weltweit um die 200 Konzerte pro Jahr und leben von Eintritt, Merchandising und Werbeeinnahmen (oh làlà). Das ist eben so, weil über Tonträger und sonstiges business nicht mehr genug verdient wird.

Ich mach mir Sorgen um die, weil man das nicht ewig durchhält. Und wenn die aufhören und Klemptner werden, kann ich meine Lieblingsbands nicht mehr hören... :gruebel: Außerdem finde ich es unwürdig, wenn alle sich an deren Musik bedient haben, die Musiker aber keine Rente ansparen konnten. Später, nach ihrer Karriere leben sie dann zahnlos von Harz VII oder was später gibt und wir hören die Musik immernoch. Die Bands tun das Profimusiker-Ding eben. Da ist für Wunschdenken kein Platz.

Ich erspare mir meinen prinzipiellen Standpukt zur Frage "alles umsonst oder nicht?". (Kann aber wohl nicht vermeiden, dass der durchdringt... ). Zmd. würde die Welt weniger bunt sein, wenn Künstler schwerer Geld verdienen können.

Will abschließend mal noch einen anderen Aspekt der Sache in den Raum stellen:

Es ist jedem von uns ureigenes Persönlichkeitsrecht zu entscheiden, was er/sie mit seinem Hab und Gut, mit seinen Zeichnungen oder sonst was machen will. Wenn jmd. meint, ich müsse meine Musik kostenlos abgeben, weil das jetzt so verordnet wird, ähnelt das zwei Grundschülern, die sich um ein bemaltes Schulheft streiten. :weep: Wenn ich ein schönes Bild auf mein Heft gemalt habe und andere das auch haben wollen, kann nur ich allein entscheiden, ob ich es verschenke, tausche oder verkaufe! Jmd, der es mir klaut kriegt auf den Arsch. :mad:

Eigentlich ist manches Geschrei dieser Diskussionen hier überflüssig, solange die Realität Musiker zwingt Geld zu verdienen. Es gibt zunehmend Musik unter CC-Lizenz. Wer Musik umsonst haben will, muss eben hier zugreifen. Die Evolution von Alternativen zur GEMA muss natürl. weitergehen.

L. G.
und nicht von mir provoz. lassen
 
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Bin etw. enttäuscht über den Verlauf des Threads, denn ich hatte auf den ersten Blick einen anderen Verlauf/neue Ideen erwartet. Hab desh. auch nicht alles durchgelesen.
...ist Dir eigentlich klar, was jemand denken muss, der diese beiden Sätze so direkt nacheinander liest? Da steht: "Gelesen habe ich's nicht, aber ich finde es trotzdem doof". So macht das "Diskutieren" keinen Spaß...
 
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Es gibt Leute, die arbeiten Monate und Jahre an einer Erfindung ohne Geld zu bekommen (das kriegt man nämlich erst, wenn man das Produkt auch verkauft). Wenn dann 2 Wochen nach dem Release ein anderer Herstelller eine exakte Kopie des Produkts zu halben Preis anbietet (weil der ja nichts für die Forschung zahlen muss), ist der Erfinder ganz schnell Bankrott.
Richtig, deshalb könnte der Erfinder dem zuvorkommen und sein Produkt gleich für umme oder gegen Spende anbieten. Wenn es ein Distributionsmodell gibt, von dem sich Kopierer keine Profite erhoffen, gibt es auch keine Kopien. Abgesehen davon können sie durchaus unter Lizenz fertigen, wenn zum Beispiel die Nachfrage höher ist, als der Erfinder selber herstellen kann.

Auf Musik ist das letztendlich nicht übertragbar, weil wir ja hier von realen Sachwerten sprechen. Abgesehen davon gibt es Synergieeffekte. Quentin Tarantino verwendete in Pulp Fiction viel Funk und Surfrock - und plötzlich gibt es eine neue Surfrockwelle. Klar, er hat den Musikern Tantiemen bezahlt, aber dieser Effekt wäre auch aufgetreten, wenn er die Musik ganz dreist ohne Erlaubnis benutzt hätte. Oder denken wir an den Film Shining - Stephen King war damit so unzufrieden, dass er damit nicht in Verbindung gebracht werden wollte und später seine eigene Version filmte. Trotzdem dürfte der Film dazu geführt haben, dass viele Leute das gleichnamige Buch oder andere Romane von ihm kauften. Die deutsche Übersetzung von Shining kam im selben Jahr wie der Film von Kubrick raus.

edit: oh, der Thread hat ne dritte Seite, eben erst gesehen... wuiii hat eigentlich schon sehr gut gesagt, was ich ausdrücken will. Mit Kulturflatrate und so.
 
Zuletzt bearbeitet:
...ist Dir eigentlich klar, was jemand denken muss, der diese beiden Sätze so direkt nacheinander liest? Da steht: "Gelesen habe ich's nicht, aber ich finde es trotzdem doof". So macht das "Diskutieren" keinen Spaß...

Hey Zauberer,

ich hab schon einen Großteil des Threads gelesen. Dein Beitrag war aber tats. nicht dabei - leider, jetzt hab ich den auch gelesen.
Mein Komentar war nicht arrogant gemeint.

L. G.
 
@adola:Aber das ist doch an sich kein Musiker-Phänomen. Das ist bei Tänzern, Kabarettisten, Malern, usw. doch auch nicht anders. Die haben ihre Blüte, solange sie eben aktiv sind (wenn sie Glück haben) und danach müssen sie dann sehen, wo sie bleiben. Wer es kann und will, gibt Unterricht, der Rest macht was anderes.

Aber das weiß man für gewöhnlich Vorher. Bei Reitern ists zB. auch nicht anders. Die können auch keine riesigen Ersparnisse anhäufen, damit sie sich mit 50, wenn die Knochen dann alle kaputt sind, auf ihrem Polster ausruhen können.
 
Hmm,

mir tut es fast ein bischen Leid, dass ich vorhin etw. grantig war - bin vll.mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Einige haben sich echt viel Mühe mit ihren Beiträgen gegeben. Ich war aber schnell enttäuscht von der bleiwüsten langen Erbsenzählerei zwischen anarchischen und realistisch-konstruktiven Standpunkten (...nur meine pers. Wertung).

Ganzt sicher bleibt zu der Fragestellung nichts wie es ist. Die digitale Welt wird vermutl. irgendwann etw. standardisierter sein, so dass mit den ganzen Nutzungs- und Verwertungsfragen für alle praktikabel umgegangen wird. Es ist z. Z. eben viel in Bewegung, was ja auch spannend ist. So wie vor 20 Jahren wird es zmd. nie wieder werden. Es gibt halt viele Chancen und Risiken bei dieser Entwicklung; aber es muss inges. fair bleiben, bzw. enden.

Freiwillige Vergütungen sind auf jeden Fall ein gangbares Mittel auf diesem Weg. Eine pauschale Lösung kann das nach m.E. aber nicht sein.

Ich verdrücke mich mal wieder aus diesem Thread.
Nutze die Zeit lieber zum Musik machen ;-)

Ciao
(und ab in die Sonne)
 
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Viele, auch bekannte Bands, spielen z.B. weltweit um die 200 Konzerte pro Jahr und leben von Eintritt, Merchandising und Werbeeinnahmen (oh làlà). Das ist eben so, weil über Tonträger und sonstiges business nicht mehr genug verdient wird.

Ich mach mir Sorgen um die, weil man das nicht ewig durchhält.

Man sollte auch mal weitere Konsequenzen bedenken. Als Berufsmusiker ist man ja ein Produkt auf dem Markt und Tonträger sind ein Teil davon. Wenn nun der Konsument kein Geld mehr für Tonträger bezahlen will, muss man daraus schließen dass die Nachfrage nicht mehr vorhanden ist. Logische Konsequenz wäre, dass man aufhört Tonträger/Aufnahmen zu produzieren - zumal man sich diese irgendwann eh nicht mehr leisten könnte, denn Tonstudio, Tontechnik und Mitarbeiter gibt's leider nicht geschenkt. Letzteres (Tonstudios) stirbt dann auch immer mehr aus, weil einfach kein Markt dafür vorhanden ist. Na ja, und als Berufsmusiker spielt man dann eben nur noch Live und das zu hohen Eintrittspreisen, man muss ja von was leben. Sinkt auch da der Bedarf, wird es irgendwann auch keine Berufsmusiker mehr geben, geschweige denn Nachwuchs...

Diese Szenario wird aber (hoffentlich) nie eintreten, da die meisten Konsumenten eben doch für gute Musik bezahlen und die sich auch bewusst sind, dass Musiker (vor allem die, die keine Topstars in der Branche sind) auch von etwas leben müssen. Ich finde wie es bisher läuft auch ganz gut. Musik ist in erster Linie ein Produkt und eine Leistung die man zu bezahlen hat. Es sei denn der Musiker möchte seine Musik frei zur Verfügung stellen. Das einzige was mich wirklich stört ist die Abmahnindustrie - da muss ein Riegel vorgeschoben werden. Es kann nicht sein, dass ein Mensch, der mal einen Fehler begangen und etwas runtergeladen hat, finanziell in den Ruin getrieben wird und praktisch seine Existenz auf dem Spiel steht. Selbst Pädophile und Gewalttäter bekommen vor Gericht mildere Strafen bzw. Bewährungsstrafen, wenn überhaupt...
 
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