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lord_of_war69
Registrierter Benutzer
Sex, Drugs and Rock`n`Roll? Lieber Sekt, Drops und Rock`n`Roll!
Gerade an die Jüngeren: passt auf euch auf, Leute! Ich halte es auch ein bißchen bedenklich, wenn zum Drogenkonsum regelrecht "gruppendynamisch" aufgefordert wird, in Signaturen etwa, in Songs, Interviews, ect.
Das ist nicht cool, noch sind das starke Persönlichkeiten. Ein starkes und ehrliches Selbstbewusstein und Selbstwertgefühl mit in dieses Buiseness zu bringen, dass ist cool!
Abergesehen davon gibt es sicher viele gute Jungs, Mädels und Bands, die das alles ganz gesund handhaben - ist ja nicht nur Müll!
Um mich auch mal in das Thema einzubringen: Derzeit bin ich 17 Jahre alt, spiele seit drei Jahren Gitarre und habe bzw. hatte auch so meine Vorbilder. Nennenswert wäre dabei Head, Ex-Gitarrist von Korn. Mir ist durchaus bewusst, dass er keine wirklich ungeheuerliche Genialität in sein Gitarrenspiel einbringt und keinesfalls vergleichbar mit Virtuosen wie Eddie Van Halen, Dimebag (eher zu meinem Geschmack passend) oder anderen ist; Head hat lediglich ganz gut auf meinen eigenen Stil und meine eigene Vorstellung über gute Musik gepasst.
Korn höre ich nun seit dem vierten Album; ich müsste etwa neun oder zehn Jahre alt gewesen sein, als es veröffentlicht wurde. Mit 13 beschloss ich daraufhin, mir eine Gitarre zu kaufen und mich ein wenig für Musik zu ambitionieren. Es hat seither nicht wirklich lange gedauert, bis Head dann wegen Drogenkonsums aus der Band geworfen wurde, wobei man als "offizielle Stellungnahme" dazu dann eigene religiös-geistliche Interessen nannte. Genauer Wortlaut von Head: "Ich habe erkannt, dass ich mich nun Jesus Christus, meinem Herrn und dem heiligen Geiste widmen muss".
Dass ausgerechnet sowas als Ausrede hinhalten musste, hat mich zutiefst entsetzt, zumal Head zuvor niemals dermaßen Pro-christlich eingestellt war. Nicht dass ich mich nun über die Kirche oder sonstige Glaubensrichtungen beschweren will, aber dass ein Mensch urplötzlich einen derart gravierenden Persönlichkeitswandel vollzieht, setzt entweder ein unfassbar wichtiges Erlebnis, oder aber eine starke geistige Verirrtheit voraus, wobei meine persönliche Einschätzung eher zu letzterem tendiert. Was die Band in letzter Zeit produziert und auch bandtechnisch zu Stande bringt, ist doch ernüchternd; mMn sind alle Alben, die nach dem Best Of veröffentlicht wurden (alle Alben nachdem Head die Band "verließ") einfach nicht mehr Korn. Stattdessen wurden ein paar unpassende und auch nicht in die Band integrierte, anonyme Gitarristen eingestellt, welchen man zur Wahrung der Subtilität eben ein paar Masken aufgesetzt hat. Auf den letzten paar Alben existiert nicht ein einziger wirklich guter Song der Band und auch der Drummer hatte zeitweise die Schnauze gestrichen voll. Um einen solchen Schaden zu beheben, reichen auch andere musikalische Genies (Joey Jordison - zeitw. weltbester Drummer) nicht aus. Ich mühe mich auch nicht mehr darum, mir ein neues Album von Korn zu kaufen, es hört sich sowieso lange nicht so gut an, wie dies noch zu früheren Zeiten der Fall war.
Dieses Erlebnis hat mich insofern geprägt, dass ich mich von Drogen und anderen Rauschmitteln fernhalten will, soweit das möglich ist. Die Behauptung, ich würde mir nicht auch einmal ein paar Bier auf einem Fest hinterkippen, wäre falsch, aber ich würde niemals, und sei die Versuchung noch so groß, ein buntes Pillchen, ein Häufchen Koks oder sonstwas, ja nichteinmal eine Zigarette auch nur anfassen.
Es mag sein, dass die Entscheidung klar bei jedem selbst liegt und auch, dass Drogen leider ein nicht zu verachtendes Problem im Musikgeschäft sind, allerdings sollte man sich seine Prioritäten setzen, besonders, wenn man etwas wie meine Vorredner oder ich selbst erlebt hat. Insofern kann ich, so bekloppt es nun auch klingen mag, all die Jugendzeitschriften nur loben, da dort nicht selten Anti-Drogen-Kampagnen geführt werden. Zwar lese ich keine davon (meine Lyrik bezieht sich eher auf Bücher oder "guitar" bzw. G&B), aber Lob an dessen Redakteure.