Hi,
eins vorweg: ich bin ein Riesen-Fan von Livealben, und es gibt Künstler wie Springsteen oder Runrig, von denen ich gar nichts anderes habe.
Und auch wenn jetzt schon vieles dabei war, das ich toll finde - es gibt manche Live-Alben, die neben dem jeweiligen Klassiker einer Band zu unrecht etwas untergehen.
Deep Purple mit "Made In Japan" zum Beispiel - die ist schon geil, aber seit ich die "Live in Paris 1975" hab, ist die mein Favorit. Das letzte Konzert mit Blackmore, Hughes und Coverdale, und man hat den Eindruck, als wollte der Mann in schwarz nochmal allen zeigen, was sie verlieren werden.
Thin Lizzy - "Live and Dangerous" in allen Ehren, aber John Sykes ist einfach soo geil. Und die "BBC Radio One Live in Concert" hat nicht nur ihn zu bieten, sondern als eines der letzten Konzerte der Abschiedstour einen ganz besonderen Spirit. Wenn bei "Still In Love With You" nach der Zeile "...is this the end?" das ganze Publikum brüllt: "Noooo!", krieg ich immer noch eine Gänsehaut.
Whitesnake - "Live In The Still Of The Night" Auch hier gibts mit "Live In The Heart Of The City" ein scheinbar übermächtiges Frühwerk. Als ich diese zwei Scheiben in Händen hielt, markierten sie für mich allerdings den Augenblick, als die endlose Grunge- und Alternative-Durststrecke vorüber war und sich der klassische Hardrock mitsamt meinen alten Helden nochmal zu neuen Taten aufraffte. Doug Aldrich war einfach soo viel geiler für Whitesnake als Steve Vai oder Adrian Vandenberg (die ich für ihr sonstiges Opus durchaus sehr schätze).
Y&T - "Yesterday & Today Live", immer eine Band aus der eher zweiten Reihe geblieben, die live aber einfach immer abgeht. Gerade die alten Songs bekommen live nochmal einen neuen Kick, und was Dave Meniketti als Leadsänger abliefert, während er zugleich Rhythmusgitarre spielt, muss ihm erst mal einer nachmachen. Mal ganz abgesehen von seinen Fähigkeiten als Leadgitarrist.
Bruce Dickinson hat mit seiner Solokarriere ja nie so ganz abgehoben, aber "Scream For Me Brazil" ist ein Album, bei dem die Live-Atmosphäre so gut wie selten eingefangen ist. Anspieltipp: das geniale "Tears Of A Dragon".
Gruß, bagotrix